Tomten - das Gedicht von Viktor Rydberg
Tomten - Midvinternattens köld är hård
von Viktor Rydberg
Dabei ist Rydbergs Gedicht beileibe nicht das erste über den sagenhaften Tomte.
1870 beispielsweise erschien in der Ny Illustrerad Tidning ein Gedicht mit dem Titel "Jultomten", bei dem es sich auch um einen Hauswichtel handelte, in dem Fall sogar ausdrücklich um einen Weihnachtswichtel, der mit dem ihm zustehenden Julgröt (dem Weihnachtshaferbrei) den Weihnachtsabend beendet. Der Tomte war der gute "Hausgeist" (nicht unähnlich den Laren im antiken Rom), der auf Haus und Hof, Mensch und Vieh achtet, und im Gegenzug Wertschätzung und ein gewisses Maß an Opfergabe erwartet.
Der Jultomten war nicht unbedingt mit dem "gemeinen" Hauswichtel gleichzusetzen, sondern konnte, je nach Wohlstand des Hofes, ein Wichtel sein, der allein die Aufgabe hatte, an dem besonders bedeutungsvollen Weihnachten auf den Hof zu achten, wie es bei besonders wohlhabenden Höfen auch jeweils unterschiedliche Tomtes für den Stall, das Haus, das Vieh oder den Getreidespeicher geben konnte.
Der Weg vom (Jul)Tomte zum Santa Claus, der heute vielfach als Bringer der Weihnachtsgeschenke gilt, hat viel mit der Vermischung von Tomten und Nikolaus zu tun, bis hin zu dem dicken Mann mit der roten Mütze, der heute mit Rentieren (ursprünglich durchaus auch mal mit Ziegen) über den Himmel zieht.
Eine unglaublich schöne Version des Gedichts in Schwedisch mit engl Untertiteln habe ich hier gefunden.
Wunderschön sind die Illustrationen von Harald Wiberg (1908-1986), die auch das Gedicht von Astrid Lindgren verschönern. Diese findest du hier mit dem schwedischen Originaltext
Anders als in der "entschärften" Variante von Astrid Lindgren, ist im Gedicht von Rydberg, das in seiner Gesamtheit als nicht unbedingt kindergeeignet erachtet wurde, jener Teil enthalten, in dem der Tomte über den Sinn des Lebens und die Quelle des Lebens nachsinnt. Dies ist es, was diese Menschen, die der Tomte seit Generationen begleitet - anders als er selbst - von ihm unterscheidet.
In der Tat verbindet Rydberg, und das unterscheidet ihn und sein Gedicht da von vielen klassischen Weihnachtsgedichten, dieses Gefühl, dass man auf dem Hof nicht der alleinige Eigentümer ist, sondern es diesen Generationen alten Wichtel gibt, der (mit dem Menschen) die Aufgabe der Sorge für den Hof wahrnimmt, mit der christlichen Frage, woher der Mensch kommt und wohin sie gehen.
Der Tomte weiß jedoch durch die vielen Jahre seines Nachsinnens, dass er wohl Generation um Generation begleiten und beobachten kann, doch auch von den Schwalben, die im kommenden Frühjahr wieder zurückkehren, keine Antwort erhalten kann.
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In diesem Sinn von allen Mitarbeitern des Zauberspiegels an alle Leser, Freunde, Gönner und Kritiker die besten Weihnachtswünsche und einen Besuch von einem wohlmeinenden Jultomte (den Julgröt nicht vergessen!)
Kommentare
Geht auch Eierlikör?
Interessanter Wandel :-).
Aber Eierlikör geht gar nicht, nur Glögg
Danke fürs vorstellen.