Stefan Hensch rockt Maddrax - Zweiter und dritter Streich
Stefan Hensch rockt Maddrax
Zweiter und dritter Streich
Maddrax 530 »Kalte Krieger«
Im Mittelpunkt der Handlung steht zunächt Ian Ghetty, der aus Band 521 bekannte Privatdetektiv. Seinerzeit hatte er während der Atlantiküberquerung ein ihm anvertraute Artefakt an einen der Archivare verloren. Aus seiner angestammten Zeit 1912 in das ferne Jahr 2550 geschleudert, hat er große Mühe dort Fuß zu fassen. Arbeit als Detektiv findet er nicht. Da ergeht es ihm genauso wie den meisten Besatzungsmitgliedern der Titanic. Bei einer Pokerpartie erhält er den Tipp, sich als Kurierreiter zu versuchen. Kurzentschlossen kauft er sich ein Horsay und macht seinen eigenen Kurierdienst auf.
Ein Auftrag führt ihn vor die Tore der Stadt zur Buckfieldranch, die von Kareen <<Honeybutt>> Hardy und ihrem Mann bewirtschaftet wird. Er soll ihr ein Paket übergeben und warten, bis sie es geöffnet hat. Durch Zufall kommt es zu einer Verzögerung bei der Übergabe und Getty darf sich als Zureiter beweisen. Das Paket ist eine Bombe und nur das Eingreifen des Archivars Mountbatton rettet die Rancherin. Doch die Auftraggeber sind nicht damit zufrieden und bedrohen Ghetty. Nach einer handfesten Auseinandersetzung verlässt er die Stadt und heuert auf Ranch an.
Doch auch dort lauert Unheil. Durch eines der überall auftauchenden Areale werden Ghetty und Honeybutt in eine Paralellwelt versetzt. Dort geraten sie an Einheiten der US-Army. Und an einen Nachrichtenoffizier Drax. In der Paralellwelt spielt die UdSSR die führende Rolle in der Welt und die Vereinigten Staaten werden von fremden Agenten infiltriert.
"Der Mann sah ihn ungläubig an. »Kommunisten natürlich, mein Junge. Kollaborateure, die mit den Russen zusammenarbeiten!« Er schmälte die Augen. »Ihr seid doch hoffentlich keine von denen?«" (S.49)
Eine amüsante Geschichte, die ein wenig vom weiteren Schicksal der Titanic-Besatzung und ihren Passagieren berichtet. Westernelemente und Kalter Krieg mit einer gehörigen Portion Maddrax-Feeling.
Maddrax 535 »Im Rausch der Sinne«
In diesem Band geht es um Timothy Leary, den Befürworter von LSD zur Bewusstseinserweiterung. Allerdings nicht um unseren Leary, sondern um den Leary aus einer Paralellwelt. Dort hat er nach dem LSD-Verbot nicht den Weg in den Untergrund gewählt, sondern eine andere bewusstseinserweiternde Droge gefunden. Zusammen mit seiner Assistentin Maxine erforscht er das mexikanische Toltekenkraut. Dieses Mittel hat wundersame Fähigkeiten. In geringen Dosen verabreicht, verleiht es den Menschen die Fähigkeit, unglaublich konzentriert zu arbeiten. So entsteht das neue Wundermittel MDT. Einer, der sich der neuen Droge zuwendet ist Professor Jaydon Smythe. Smythe, gerade erst Vater eines Sohnes mit Namen Jacob geworden, steht nicht nur vor den Trümmern seiner Beziehung, auch seine Karriere als Ethnologe steht unmittelbar vor ihrem Ende. Seine Forschungen über das plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte Volk der Anazasi stehen vor dem aus, weil mangels verwertbarer Ergebnisse, die Forschungsmittel zusammengestrichen wurden. Eines Tages trifft Smythe einen MDT-Konsumenten, der Visionen von einem Kometeneinschlag auf die Erde hat. Smythe probiert in seiner Verzweiflung selbst das neue Wundermittel und verfasst daraufhin eine bahnbrechende Arbeit zum Thema Anazasi und beginnt sofort danach mit einer Feldstudie. Die Visionen unter den MDT-Konsumenten häufen sich und auch Smythe sieht Bilder einer fernen Zukunft, in denen auch sein Sohn auftaucht. Er beschließt in diese Zeit zu reisen und seinem Sohn zu helfen. Das Tor, durch das die Ananzasi einst in diese Welt kam, soll Smythe helfen. Doch bald gibt es auch Grund zur Ernüchterung. Bach kurzer Zeit sind die Leute nämlich auf den regelmäßigen Gebrauch von MDT angewiesen, ansonsten lassen ihre geistigen Fähigkeiten rapide nach.
"Ein Smythe gibt nicht auf! Die Stimme seines alten Herren war in seinem Kopf erklungen. Diesen Spruch hatte er seit seiner Kindheit unzählige Male hören müssen. Jetzt zeigte er Wirkung." (S.58)
Ein fesselnder Band. Das Thema bewusstseinserweiternde Drogen wird spannend aufbereitet. Und Maddrax selbst erhält eine weitere Facette in der Paralellwelt. Und auch Jacob Smythes Vater ist überzeugend dargestellt.
Meine Gedanken
Wieder zwei spannende Romane aus der Feder von Stefan Hensch. Unterschiedliche Themen zeigen, dass der Autor thematisch breit aufgestellt ist und nicht immer wieder auf vertrauten Pfaden wandelt. Ich freue mich schon auf weitere Bände aus seiner Feder.