Zombies in Tibet - Professor Zamorra Band 1209 - "Die toten Mönche von Llamphong"
Zombies in Tibet
Professor Zamorra 1209 - »Die toten Mönche von Llamphong«
Oliver Müller
Der Autor des Bandes hat in den letzten Jahren etliche Romane und Kurzgeschichten vefasst. So war er z.B. bei den SF-Serien Raumschiff Promet, Rex Corda und Ad Astra beteiligt. Im Horrrobereich schrieb er an der Serie Vampi-Gothic mit. Er hat auch schon einige Zamorra-Romane gemeinsam mit Manfred Rückert verfasst. "Die toten Mönche von Llamphong" ist sein zweiter Serienroman als alleiniger Autor. Auch Band 1195 "Wenn das Böse wiederkehrt ...", eine Werwolfgeschichte, stammt aus seiner Feder.
"Die toten Mönche von Llamphong"
Zamorra ist 1969 als junger Student nach Tibet gereist. Dort hat er im abgelegenen Kloster Llamphong als Schüler des Mönches Gyungo Tensöng etliche Zaubersprüche und Tricks wie das scheinbare Unsichtbarmachen erlernt. Jetzt kommt es im Kloster zu grausamen Morden. Gyungo inzwischen Lama des Klosters weiß sich keinen anderen Rat mehr als den bekannten Dämonenjäger Zamorra um Hilfe zu bitten. Allerdings gibt es da so einige Schwierigkeiten was Telefon und Internet angeht. So bleibt ihm keine andere Möglichkeit als zu übernatürlichen Mitteln zu greifen. Zum Glück begreift Zamorra schnell, wer da im Chateau rumspukt und macht sich auf den Weg nach Tibet. Dort findet er zusammen mit Gyung heraus was hinter den Todesfällen steckt.
Anfang des 19.Jahrhunderts versucht der Mönch Larseng den Weg des Sokoshinbutsu zu beschreiten. Innerhalb von 3000 Tagen will er durch Fasten und Meditation zum Buddha werden. In der Praxis bedeutet das, dass er sich selbst mumifiziert und sein Körper anschließend im Kloster ausgestellt wird. Sein Geist aber findet den Weg ins Nirwana. Doch die Entbehrungen von Larseng führen nicht zum Ziel. Zwar mumifiziert sein Körper tatsächlich. Er wird aber am Ende des Prozesses wiedergeboren ... als Hungergeist. Nahrung verwandelt sich in seiner Nähe in Exkremente und Wasser in Feuer. Überdies kann er durch seinen extrem kleinen Mund niemals genug Nahrung aufnehmen um seinen Hunger zu stillen. Überdies hat eine Gier nach Leben. Doch die Mönche, in die er eindringen will, werden zu Zombies.
Zamorra und Gyungo nehmen den Kampf auf. Mit den Zombis wird kurzer Prozess gemacht.Doch Hungergeister können nicht vernichtet werden...
Oliver Müller versteht es trefflich auch humorige Passagen in die spannende Handlung einzubauen.
"Ach Chérie, da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du tauchst gar nicht mehr auf. In der Zeit, die du brauchst, um auf der Bildfläche zu erscheinen, bin ich reif für den Rentenantrag."
"Abgelehnt, du hast einen lebenslangen Vertrag."
"Sklaventreiber!"
"Vorsicht! Solche Beleidigungen können zu Gehaltskürzungen führen."
"Da zeigt der Kapitalist sein wahres Gesicht. Du willst doch nur, dass ich nichts anzuziehen habe."
"Der Zustand scheint ja bereits nahezu erreicht zu sein", sagte Zamorra und spielte damit auf Nicoles Sportoutfit an, das ziemlich knapp bemessen war." (S.6)
Meine Gedanken
Oliver Müller hat einen feinen Roman vorgelegt. Wie schon Stephanie Seidel in Zamorra 1063 schildert er - zumindest in einigen Teilen des Romans - einen jugendlichen Zamorra, der noch nicht zum Meister des Übersinnlichen geworden ist. Und der sich ohne seine Partnerin Nicole durchschlagen muss. Gut recherchiert ist seine Beschreibung des Sokoshinbutsu, eine für uns Europäer eher verstörende Praxis des Buddhismus.
Und - Vorsicht Spoiler! - Müller sorgt dafür, dass das Chateau wieder einen neuen Bewohner erhält.
Mir hat der Roman gefallen und mich bestens unterhalten. Müller trifft für mich den typischen "Zamorraton" und erweist sich als Kenner der Serie. Gerne mehr davon!