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Tony Ballard revisited - Die Zaubermond - Ära: Teil 4 - Trennung mit Hindernissen

Tony Ballard revisited - Die Zaubermond - ÄraTony Ballard revisited - Die Zaubermond - Ära
Teil 4 - Trennung mit Hindernissen

Nach dem Ende der 200-bändigen Heftserie im Jahr 1990 und einem kurzen Wiedersehen im “Dämonenland” war es lange still um den beliebten “Dämonenhasser”. Erst im Jahr 2005 wurde die Serie im Zaubermond - Verlag fortgesetzt. An dieser Stelle wollen wir uns mit den dort erschienenen Büchern befassen, in denen der Autor sein kleines, aber komplexes Universum erweitern durfte.

Die Drachentöterin / Parysas gefährliche Welt“Die Drachentöterin / Parysas gefährliche Welt“
Tony Ballard HC 4
von A.F Morland
(2005 )
Nach den Ereignissen in der Hölle bringt Ballard seinen um Jahre gealterten Sohn Andrew nach hause zurück. Dieser erkennt seine Eltern nicht, was Vicky Bonney zwar nicht davon abhält, sich um ihn zu kümmern, allerdings ist sie damit schnell überfordert, da sie an einer seltsamen Krankheit leidet, welche, wie Ballard später erfährt, durch das während ihrer Gefangenschaft erfolgte Klonen hervorgerufen wurde. Die Krankheit verändert ihr Verhalten und macht sie extrem aggressiv, weshalb Ballard sie gegen ihren Willen in eine Klinik einweisen lässt, wo man ihr allerdings nicht helfen kann. Von der Teufelin Ymudda erfährt er, dass er das zerriebene Horn eines Einhorns als Heilmittel benötigt und dass die Drachentöterin Parysa über ein solches Wesen verfügt, weshalb er umgehend die Runen der Predara befragt, welche ihn und Silver zum Haus eines Hexers geleiten, in dem es ein Dimensionstor in Parysas Welt gibt. Nachdem sie den Hexer vernichtet haben, passieren sie es und betreten die Welt der Drachentöterin, die bei der Ankunft der Helden gerade Unterstützung im Kampf gegen einen solchen benötigt. Mit Hilfe des lebenden Schwerts Shavenaar vernichtet man den Drachen, worauf das Schwert sich anschließend noch um das Horn des Einhorns kümmert, welches Parysa natürlich nicht freiwillig rausrücken will. Mit dem Heilmittel im Gepäck tritt man die Heimreise an, allerdings ahnt Ballard bereits, dass er sich mit Parysa einen neue Feindin geschaffen hat…

In diesem vierten Buch erleben wir zunächst, wie es in der Beziehung des einstigen Traumpaares Ballard / Bonney, das über all die Jahre hinweg immer ein Paradebeispiel für Treue und Harmonie war, zu spürbaren Spannungen kommt, auch wenn diese natürlich keinen natürlichen Ursprung haben. Dennoch darf man diese Idee, welche - soviel darf man verraten - konsequent weiter entwickelt wird, durchaus als mutigen Schritt des Autors betrachten.

Ein Tony Ballard, der sich sonst immer auf den Rückhalt eben jener Beziehung verlassen konnte, ist nun also noch ein bisschen mehr auf sich gestellt, auch wenn er auf der anderen Seite natürlich immer noch genug Verbündete hat, wobei hier vor allem die Teufelin Ymudda genannt werden muss, welche doch etwas zu oft die passende Lösung aus dem Hut zaubert oder zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle auftaucht, an der sie gerade gebraucht wird.

So erfährt hier der Held von ihr nicht nur, wie und womit er seine Frau heilen kann, sondern auch von wem er dieses Hilfsmittel bekommt. Das erinnert doch wieder sehr an die Heftserie, wo auch oft die Lösung für ein Problem sehr schnell einer Person oder einem Ort bzw. einer Welt zugeordnet werden konnte. Am Ende muss man hier noch die Runen befragen, um zu erfahren, wo die Drachentöterin lebt.

Abgesehen von den beiden Nebensträngen, welche die bereits aus der Heftserie bekannte, einfache Fantasy - Kost bieten, dreht sich im ersten Teil zunächst noch alles um die erwähnten Beziehungskrise, was aber gar nicht so unspannend ist. Im Gegenteil beschreibt der Autor hier recht treffend das Dilemma des Helden, der verzweifelt versucht, sowohl seinem Sohn, als auch seiner Frau zu helfen. Am Ende muss er die beiden trennen, um das hinzukriegen, was die Krise natürlich noch verschärft, auch wenn Bonney hier nicht ganz sie selbst ist.

Im zweiten Teil lernt sie dann ihren behandelnden Arzt etwas näher kennen, welcher natürlich genau in dem Moment zur Stelle ist, als es ihr gerade schlechter geht und Tony sich wieder mal auf Dämonenjagd befindet (ironischerweise, um sie zu heilen). An der Stelle ist es natürlich offensichtlich, dass sich hier etwas anbahnt, was angesichts der Tatsache, dass Ballard seine Frau gerade erst aus der Hölle gerettet und diese nun entsprechend angeschlagen ist, doch etwas seltsam anmutet.

Leider bewegt sich die Handlung, vor allem die Dialoge zwischen Bonney und dem verliebten Arzt dann auf einem Daily Soap - Niveau, zumal damit noch eine dritte Handlungsebene ins Spiel kommt, wodurch die Abschnitte mit Ballard und Silver doch etwas sehr rar werden.

Allerdings haben die beiden dann ohnehin wieder viel zu leichtes Spiel mit dem “Endboss“, was vor allem an Silvers übermächtigem Schwert Shavenaar liegt, das hier nicht nur entscheidend dazu beiträgt, den Drachen zu besiegen, sondern am Ende auch mitdenkt (schließlich ist es ja ein lebendes Schwert) und das benötigte Horn des Einhorns, welches Parysa natürlich nicht hergeben will, ganz selbständig absäbelt…

Leider kann auch dieses vierte Ballard - Hardcover nicht voll und ganz überzeugen, dafür mangelt es doch wieder an der nötigen Spannung, denn daran dass die Helden das benötigte Horn der Drachenreiterin am Ende mit nach Hause nehmen, zweifelt man nicht eine Sekunde lang. Die Spannung resultiert hier also hauptsächlich aus der Frage, wie es mit Ballard und Bonney weitergeht, was sicher nicht Sinn der Sache ist.

Immerhin überzeugt Morland hier aber mit der durchaus packenden, bunten Fantasy - Nebenhandlung. Und dass mit Agassmea (welche sich zur Anführerin der Grausamen 5 aufgeschwungen hat) wieder ein Gegner aus alten Zeiten auf den Plan tritt, lässt hier sicher das eine oder andere Fan - Herz etwas höher schlagen. Da man auch von Parysa, Zeeneth und Loxagon wieder hören wird, darf man in Bezug auf den Background der Serie weiter auf eine positive Entwicklung hoffen.

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