Das »Star Voyager«-Universum, Teil 3: Dramatis personae - Eine SF-Serie und ihre Vergangenheit

Zum einen liegt dies an daran, dass, wann immer auf die Vergangenheit einer Person angespielt wird, die zurückliegenden Ereignisse und Entwicklungen in knapper, aber vollauf zufriedenstellender Art und Weise erläutert werden. Zum anderen findet sich am Ende des Auftaktromans von »StarVoyager« ein übersichtliches Personenregister, das im Zweifelsfalle die Möglichkeit zum Nachschlagen bietet.

Für alle, die nicht so lange warten und jetzt gleich etwas über das Figurenensembles der neuen Serie erfahren wollen, habe ich im Folgenden einige Ausschnitte aus dem Glossar von  »Der Virenplanet« zusammengestellt. Ich wünsche eine erhellende Lektüre!

»StarVoyager« - Dramatis personae
Shan, Shalyn * 05.04. 2077 (nach terranischer Zeitrechnung) auf dem Planeten Moran. Kommandantin und Pilotin der ehemaligen PROMET IV und jetzt der TITAN. 1,70 Meter, Suuranerin, eine exotische Schönheit mit schockgrünen, leicht schrägstehenden Augen, hohen Wangenknochen, sinnlichem Mund, schulterlangem Silberhaar und durchtrainierter, doch sehr weiblicher Figur, die durch die Vorliebe der Kommandantin für hautenge Overalls noch betont wird. Shalyn gibt sich kühl und unnahbar. Als Empathin empfängt sie – auch über größere Entfernungen hinweg – gezielt die Gefühle ihrer Mitmenschen.

In der Weltbevölkerung und auch unter den Prospektoren genießt sie einen hervorragenden Ruf und gilt als Ass unter den Piloten. Außerdem ist sie Meisterin der suuranischen waffenlosen Kampftechnik Berserk. Sie kann sich in Sekundenschnelle in eine Kampftrance versetzen, die das Schmerzempfinden ausschaltet, sämtliche physischen Reserven mobilisiert, die Reflexe beschleunigt und die Körperkräfte verfünffacht.

Shalyn ist die Tochter des Hyperphysikerpaares Dromm und Lian Shan. Nach der Rettung von ihrer verwüsteten Heimatwelt Moran und der Evakuierung zum Planeten Suuk traten Shalyns Eltern 2091 in die Dienste der HTO-Corporation und arbeiten seitdem im Forschungszentrum der HTO (jetzt CARTER ROCKET CORPORATION) in Yellowknife am Großen Sklavensee im mittleren Norden Kanadas. Shalyn studierte an der Genfer Astro-Universität Hyperphysik und Astronomie, wechselte danach zur HTO Raumfahrtakademie in Ottawa, erwarb dort die Große Raumpilotenlizenz und wurde 2097 im Alter von nur zwanzig Jahren die jüngste Prospektorin der HTO.

In den nächsten Jahren nahm sie als Pilotin an mehreren Forschungsreisen des HTO-Prospektorenschiffs MAGELLAN unter dem berühmten Kapitän Boris Barschenko teil, erkundete die galaktischen Randzonen und erwarb dabei Ruhm und Reichtum. 2103 heiratete sie den Kommandanten der PROMET II, Jörn Callaghan. Anschließend unternahm sie eine weitere Expedition mit der MAGELLAN. Diese letzte Reise endete katastrophal, das Schiff geriet in den Sog eines Schwarzen Lochs und wurde zerstört. Drei Jahre später, im Dezember 2106, entdeckte ein Patrouillenschiff der Space Police unter dem Kommando von Pat O’Healy in der Nähe des Alpha-Centauri-Systems ein steuerlos treibendes Rettungsboot der MAGELLAN. An Bord befand sich die bewusstlose, aber ansonsten unverletzte Shalyn Shan. Bis zum Sommer 2109 fehlte Shalyn Shan jede Erinnerung an die drei verlorenen Jahre im Schwarzen Loch. Der Voodoopriester Mick Bondye löst damit auch das Rätsel um die geheimnisvolle Monja. Annetta.

Cyberjohn ‚Cy’Five * 2084. Bordingenieur und Sicherheitsexperte der TITAN. 2 Meter groß, breitschultrig, kantiges Gesicht, schwarze Augen, völlig haarlos, wortkarg, absolut humorlos. Cy trägt unter der Bordmontur ein schwarzes, aus fingerdicken Duraplaststrängen bestehendes, gitternetzartiges, bis zum Halsansatz reichendes Exoskelett, das operativ mit seinem Körper verbunden ist und ihm extreme Körperkräfte, Schnelligkeit und Ausdauer verleiht. Außerdem wurden einige seiner inneren Organe, Knochen und Sehnen und Teile seines Gehirns durch Cyborgimplantate ersetzt. In seinen Schläfen wurden münzgroße Cyberbuchsen eingelassen, über die er eine direkte Verbindung zwischen seinem Gehirn und externen Computern herstellen kann. Cy ist ein technisches Genie mit einem geradezu übersinnlichen Einfühlungsvermögen in technische und elektronische Systeme, sowie ein begnadeter Computerhacker.

Cys genaue Herkunft ist unbekannt. Als Jugendlicher wurde er von der Verbrecherorganisation Damokles entführt, einer Gehirnwäsche unterzogen und – wie andere Jugendliche auch – von dem größenwahnsinnigen moranischen Wissenschaftler Zerdag operativ in einen Cyborg verwandelt. Die sogenannten Cyberjohns sollten Damokles als willige, auf absoluten Gehorsam programmierte Killer dienen, doch das Experiment ging schief. Bis auf Five verloren fast alle Cyberjohns ihren Verstand und starben an den Folgen der Operation. Bei seinem ersten Killereinsatz gegen ein konkurrierendes Syndikat rebellierte Cy Five erfolgreich gegen sein Gehorsamsprogramm, tötete seinen Schöpfer Zerdag und dezimierte die Damokles-Führungsposition.

Carter, Amos * 21.12. 2045 in Nordamerika. Eigner von Terras größter Raumschiffwerft CRC in Yellowknife. 1,72 m groß, schlank, schwarzgraue, nach hinten gekämmte und zu einem kleinen Pferdeschwanz gebundene Haare, graumelierte Schläfen. Trainiert aus Gründen der Fitness Kick-Boxen. Vom Charakter her ruhig, ausgeglichen, trotzdem pedantisch und professionell. Stets mit Anzug und Krawatte gekleidet. Stellvertreter von Harry T. Orell, nach dessen Ermordung nahm er diese Position unter Nachfolger Peet Orell ein. Seit fast fünfunddreißig Jahren arbeitet er für Terras größte Raumschiffwerft HTO (jetzt seine eigene Werft, die CRC).

Blenkov, Sebastian * 2059. Kommandant und Eigner des Prospektorenschiffs WALLENSTEIN. 1,89 Meter. Das früh ergraute Haar lässt den großen, muskulösen Mann um einiges älter wirken. Er arbeitet nach einem wechselvollen Vorleben als freier Prospektor für die CRC. Mit einem kleinen Team sucht er nach verwertbaren Rohstoffquellen im All und gerät dabei in die Gewalt der Cadschiden. Ihm gelingt die Flucht, doch dadurch legt die WALLENSTEIN eine Spur für die aggressiven Gefühlsjäger nach Terra. Die gemeinsamen Erlebnisse schweißen ihn und das siebenundzwanzigjährige Crewmitglied Ceccyl Céraderon eng zusammen.

Céraderon, Ceccyl * 2082. Navigatorin. Die junge Frau ist ein wahres Temperamentsbündel mit einer perfekten Figur und fliegt bereits seit zwei Jahren mit Sebastian Blenkov durchs All. Schulterlange hellblonde Haare umrahmen ihr schmales, hellhäutiges Gesicht. Anfangs ist Kommandant Blenkov für sie so etwas wie eine Vaterfigur, doch durch die gemeinsame Arbeit mit der WALLENSTEIN verliebt sie sich in ihn. Ihre schreckliche Kindheit versucht sie zu verdrängen. Die Erlebnisse auf Cadschid belasten sie jedoch zusätzlich und verleiten sie zu einer verhängnisvollen Entscheidung.

Coonen, Kris * 2064. Shuttlepilot. Verwitterter, leicht zynischer Typ. Arbeitete auf den Jupiter-Kolonien und war im April 2109 am Rettungseinsatz für die havarierte Station beteiligt (vgl. TITAN Band 15, Am Rande des Abgrunds). Nach der Räumung und  weitgehenden Zerstörung der gesamten Kolonie suchte er sich eine neue Herausforderung, die er beim frischen STAR VOYAGER-Projekt findet. Er heuerte als Shuttlepilot auf der JEANNE D’ARC an. Nebenher ist er als Ausbilder für Pilotenanwärter und sonstige Kadetten tätig.

Stanton, Aurelia „Aury“ *2088. Pilotenanwärterin. Hübsch, schnippisch, leicht pummelig. Hat vor einem Jahr ihren Vertrag bei der CRC unterschrieben und ausschließlich Simulatorstunden gepaukt. Das STAR VOYAGER-Projekt kam ihr gerade recht, um endlich Weltraumluft zu schnuppern. Sie heuerte auf der JEANNE D’ARC an und fiebert fortan ihrem ersten Einsatz unter Echtbedingungen entgegen. Flirtet gerne mit ihrem Ausbilder Coonen.

Die JEANNE D’ARC ist ein Prospektorenschiff der CRC. Spindelförmig, 300 m lang, 65 m hoch und bietet einer Maximalbesatzung von 2000 Personen (vom Shuttlepiloten zum Ingenieur und vom Exogeologen bis zum Astromechaniker) Platz. Mit fünf LarCan- und ebenso vielen Gravopuls- Antrieben, die sternförmig am Heck sitzen, ist sie für Atmosphärenflug ebenso prädestiniert wie für Transitionssprünge mit einer Reichweite von 200 Lichtjahren.

Das Schiff ist vollgestopft mit schwerem Gerät: Atmosphärentauscher, Schürfroboter, Sonden, Drohnen und mehreren vollautomatischen Pioniereinheiten, den sogenannten KOFFERN. Wenn sie den Einsatz auf einem Planeten beginnt, kann sie ihn innerhalb weniger Wochen – günstige Bedingungen vorausgesetzt – so weit terraformen, dass Außenarbeiten ohne Gesichtsmaske möglich sind und weitere Erschließungen in der Regel zügig und problemlos vonstatten gehen.

So viel zunächst einmal zu den Protagonisten aus »Der Virenplanet«. Weitere und ergänzende Infos findet Ihr in den Romanen der Serie (bzw. ihrer Vorgängerserien) sowie im Glossar des Buchs.

Doch genug der einleitenden Worte. Im nächsten Teil kommen wir endlich zum Auftaktroman von »Star Voyager«. Neben dem Inhalt des Romans möchte ich Euch ein wenig über seine Stärken, aber auch über seine Schwächen erzählen – und darüber, warum man sich das spannende Abenteuer auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.

 

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