»Das Haus Zamis« revisited - Teil 5 - Hochmut kommt vor dem Fall…
»Das Haus Zamis« revisited
Teil 5 - Hochmut kommt vor dem Fall…
“Der Maya - Gott”
Nach dem letzten, recht gelungenen Band von Kurt Luif hat der Autor hier einen wieder eher durchwachsenen Beitrag abgeliefert, was vor allem an der Maya - Thematik liegt, deren Potential nicht wirklich ausgeschöpft wird.
Zwar liefert Luif hier einige durchaus interessante Infos und flechtet einige Aspekte, wie etwa das plötzliche Verschwinden des Volkes in die Handlung ein, allerdings kann hier weder die verwendete Theorie der Menschen verschlingenden Dämonenwolke überzeugen, noch die Figur des Hohepriesters, der gleich mal eben die Weltherrschaft an sich reißen will, kaum dass er in der Zukunft gelandet ist…
Dass so etwas meistens nach hinten losgeht, weiß man zwar, aber dass Coco dieses kleine Problem dann mal wieder beinahe im Alleingang behebt und den am Ende doch nicht so übermächtigen Maya - Gott mit ihren üblichen Tricks auszuschalten vermag, ist dann wieder ärgerlich. Zumal man sich fragt, warum sie ihren neuesten Bettgefährten Ubaldo überhaupt mitnimmt, wenn sie dann nach ein paar Nummern in tropischem Ambiente doch wieder allein loszieht, einfach in den Tempel marschiert und den machtgeilen Maya - Priester dann nur ein paar Seiten später mit seinen eigenen Waffen (ein paar schnell noch auswendig gelernte Maya - Sprüche) in die Schranken weist. Da man sich praktischerweise in der unmittelbaren Nähe des Zeitfeldes befindet, muss sie sich nur noch in den schnelleren Zeitablauf versetzen und ihm einen kleinen Schubs verpassen, worauf unser Maya - Gott dann direkt vor den zuschnappenden Kiefern eines hungrigen T-Rex landet…
Einigermaßen überzeugend ist hier nur der Anfang, wenn man mal die Tatsache außer acht lässt, dass natürlich bei der Begegnung mit Ubaldo sofort klar ist, wo und wie das endet. Bei der Vampirin fragt man sich dann aber schon, warum man hier so ein ungewöhnliches Exemplar präsentiert, das wie ein Werwolf bei Vollmond eingesperrt werden muss, wenn man es dann sofort wieder abserviert. Da hätte es auch ein “normaler” Vampir getan, zumal es zwischendurch ohnehin so scheint, als hätte die Sippe völlig vergessen, dass dieser verschwunden ist. Wobei die Angriffe auf die Najeras ohnehin nicht wirklich viel Sinn machen, da sich Tepals Hass ja generell gegen alle Weißen und Mischlinge richtet und nicht speziell gegen die Schwarze Familie, zumal am Ende dann wieder ausgesagt wird, dass er sich zunächst “nur” über deren Macht informieren will.
Unterm Strich bleibt ein Roman der vor allem durch sein misslungenes Ende und die verschenkte Maya - Thematik nicht überzeugen kann, auch wenn Luif sich bemüht hat, einige Fakten einzubauen. Leider reicht das nicht, den Roman aufzuwerten.