»Dorian Hunter« revisited - Teil 61 - Fallende Masken…
»Dorian Hunter« revisited
Teil 61 - Fallende Masken …
“Der schwarze Würger”
Mit diesem letzten Band des Samurai - Zyklus (dessen Titel so gut wie nichts mit dem Inhalt zu tun hat) wird dem Leser ein doch recht unbefriedigender Abschluss dieser Thematik präsentiert, auch wenn der Schluss eigentlich nicht das Ende, sondern eher der Startschuss für den kommenden “Malkuth” -Zyklus darstellt.
Dass man von den Janusköpfen noch einiges hören wird, wurde ja bereits in den letzten Bänden angedeutet. Durch die hier erwähnte, magische Verbindung beider Welten und der Funktion des aus der Januswelt stammenden Spiegels wird aber nochmal verdeutlicht, dass man sich mit dieser Thematik demnächst wohl oder übel befassen muss, und das gilt nicht nur für die Helden, sondern auch für den Leser, der in Kürze mit einigen Fantasy - Elementen rechnen darf.
Doch auch wenn Vlcek in diesem Roman versucht, einige der noch losen Fäden zusammenzuführen und dem Leser einen vorläufigen Abschluss zu präsentieren, kann man diesen kaum als Höhepunkt des Zyklus bezeichnen, da er in mehrfacher Hinsicht leider enttäuscht.
Zum einen ist es natürlich klar vorhersehbar, dass die Memory - Barren nicht beim Feind ankommen konnten und würden. Ebenso durfte man damit rechnen, dass auch Vago selbst sein Ziel nicht mehr erreicht, obwohl sein Ende doch etwas verfrüht und abrupt daherkommt.
Auch wirkt die ganze Schlussszene wie eine schnelle Haurucklösung, in der man sich mal eben aller Probleme auf einen Schlag entledigt, indem man - na was wohl - den mächtigen Ys - Spiegel einsetzt. Die Barren, Vago und das Tor selbst sind somit vom Tisch, denn schließlich ist das ja ein Abschlussband, und der Zyklus war ohnehin schon lang genug…
Die Idee, Tomotada seine Nabelschnur zu übergeben und es ihm zu überlassen, sich selbst zu richten, darf immerhin als durchaus gelungen durchgehen, was man von den in der Vergangenheit angesiedelten Abschnitten leider so gar nicht behaupten kann. Waren diese sonst immer kleine Highlights, so hat man hier eher den Eindruck, dass sie nur als Füllmaterial dienen, da sich Tomotadas Suche nach seinem Kind doch sehr in die Länge zieht, und auch die Schneefrau erscheint am Ende wie ein Zauber aus dem Hut, um dem schwarzen Samurai endlich sein endgültiges Ende zu bescheren.
Ein im Großen und Ganzen schwacher Abschlussband eines wieder eher durchwachsenen Zyklus, der mit ein paar sehr guten Ideen, wie etwa der Einführung einer bösen Inkarnation aufwartet, aber mit dem neuen, doch sehr konstruiert wirkenden Background der Figur Olivaro auch einen bitteren Wermutstropfen aufzuweisen hat, welcher leider den ganzen Zyklus dominiert. Am Ende ist man einfach nur froh, dass es vorbei ist, und das ist sicher kein Zeichen dafür, dass einem das Gebotene gefiel.