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Das Projekt Taschenheft geht in die 3. Runde – mit der „Gottes-Maschine“ von Peter Terrid

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...geht in die 3. Runde –

„Die Gottes-Maschine“ von Peter Terrid

Ein Kind hat mit dem 3. Geburtstag einen wichtigen Lebensabschnitt erreicht, es kommt in den Kindergarten und macht die ersten eigenen Schritte. So gesehen haben auch die Planetenromane mit der Nr. 3 einen ersten Abschnitt erreicht: Als Experiment ursprünglich nur für zwei Ausgaben gesichert, war schon der dritte Roman abhängig von den Verkaufszahlen.

 

Mit seinem Erscheinen also haben die Taschenhefte eine wichtige Hürde genommen – und der vierte Band ist sogar bereits angekündigt. Das Projekt Taschenheft geht also weiter.

Bei den neuen Planetenromanen im Taschenheft-Format handelt es sich natürlich nicht um die Bibliothek der Science-Fiction-Klassiker. Sehr wohl aber stellen sie langsam aber sicher ein Who’s who der neueren Generation der Perry Rhodan-Autoren dar.

Mit Peter Terrid alias Wolfpeter Ritter lässt sich dieses Mal ein Autor wiederentdecken, der bis zu seinem frühen Tod 1998 neben anderen Beiträgen zum Perryversum insgesamt 55 PR-Heftromane verfasste und 22 Planetenromane.

Die GottesmaschineSeine „Gottes-Maschine“, die nun als 3. Taschenheft neu aufgelegt wurde und erstmals 1992 erschien, liest sich mindestens so süffig wie die ersten zwei Taschenhefte. Die Geschichte beginnt mit einem Diebstahl im Raumhafen von Gheershon. Die Entlarvung der Identität des Täters ist die erste faustdicke Überraschung des Romans und ein Triumph für jeden Veganer: Der Überfall wurde von einem Baum ausgeführt! Und weil es sich nicht um den ersten Diebstahl dieser Art handelt, schaltet sich Reginald Bull in die Ermittlungen ein. Mit ihm tritt zum ersten Mal ein Hauptcharakter aus dem Perryversum in den Taschenheften auf. Und Bull bringt gleich noch seinen trockenen Humor mit. Wie überhaupt das Taschenheft ein humorvoller Erzählungsstil auszeichnet. Bull gibt den Staffelstab des Protagonisten jedoch gleich weiter an die Agentin Semiramis Carrefour, die sich auf die Suche nach dem Urheber der Überfälle macht. An ihrer Seite ist der Roboter Purple Procter, der ganz in der Tradition des Sidekicks immer für ein Bonmot gut ist.

Semiramis und ihr Roboter finden heraus, dass die Diebstähle unter anderem dem Zweck dienten, Sextagonium zu erbeuten. Dies deutet auf den Bau eines sogenannten Nullzeit-Deformators hin, der die Zeit manipulieren kann – eine gewaltige Bedrohung des Universums und im eigentlichen Sinne ein klassischer MacGuffin, wie ihn Hitchcock geliebt hätte. Denn die Wahrheit liegt woanders. Bis zu ihrer Entdeckung dauert es aber noch ein paar Kapitel. Semiramis legt bei einer Ausstellung im Rigel-Sektor einen Köder aus, der prompt gestohlen wird. Verdächtig ist der Zauberer Thymidon, dem Semiramis und ihr Roboter Purple Procter bis nach Rashdool folgen. Hier erfahren sie schnell, dass die Bevölkerung in Angst und Schrecken vor Thymidon lebt.

Informanten, die beinahe von Pflanzen erwürgt werden, spionierende Tiere, Personen, die nicht das sind, was sie zu sein vorgeben – der Autor hält so manche Überraschung für seine Leser parat. Als Semiramis und ihr Roboter auf den Übeltäter treffen und dieser ihnen seinen Plan und die Bedeutung der Gottes-Maschine erklärt, da ist es ein wenig, als würde Star Trek auf James Bond treffen. Aber das ist ja nun wirklich nicht die schlechteste Verbindung. Und wenn bei einem solchen Treffen immer so ein Kind wie der Roman „Gottes-Maschine“ gezeugt wird, dann bitte gerne.

Womit wir wieder beim Anfang und bei der Kindergarten-Analogie wären. Drei Romane sind nun also mittlerweile erschienen. Nr. 4 ist bereits in Planung, auch wenn er nicht wie gewohnt in zwei Monaten, sondern erst in drei erscheint. Wahrscheinlich wollte man dabei jedoch nur Weihnachten aus dem Weg gehen.

Als Peter Terrid alias Wolfpeter Ritter 1998 überraschend kurz vor seinem 50. Geburtstag starb, da führte Arndt Ellmer seinen letzten, unvollendeten Perry Rhodan-Heftroman zu Ende. Da ist es nur stimmig, dass das 4. Taschenheft von Arndt Ellmer stammt. Und wenn Chefredakteur Klaus N. Frick weiterhin ein so gutes Händchen bei der Auswahl der Romane für die Taschenheft-Reihe hat, dann schaffen wir auch mindestens die Einschulung mit der Nr. 6. Und vielleicht sogar irgendwann einen extra für diese Reihe geschriebenen Roman. Das wäre dann erst recht eine spannende Sache.

 

Das Taschenheft Nr. 4 von Arndt Ellmer erscheint am 22. Januar 2010 unter dem Titel
„Raumschiff zu verkaufen“.


Hier sind meine Artikel zum 1. Planetenroman und zum 2. Planetenroman nachzulesen.

Kommentare  

#1 Laurin 2009-11-02 16:30
Ich hätte auch nichts gegen ein paar PR-Klassiker einzuwenden, solange es keine Atlan-Zeitabenteuer sind! :P
#2 Andrew P. Wolz 2009-11-03 23:00
Wie ich erfahren habe, ist bis auf Weiteres geplant, mit der Wiederauflage der moderneren Planetenroman-Klassikern fortzufahren.

Und nein, Zeitabenteuer des guten alten Atlans sind (vorerst?) nicht dabei.
#3 Larandil 2009-11-04 10:03
Zitat:
Und nein, Zeitabenteuer des guten alten Atlans sind (vorerst?) nicht dabei.
Das wäre auch etwas verwunderlich - schließlich sind sie alle in den dicken blauen Büchern untergekommen. Und Hans Kneifel schreibt zwar derzeit wieder ein paar neue, die aber als Atlan-X bei Fanpro erscheinen.
#4 Laurin 2009-11-04 17:43
Öhm...ich wollte das ja nur mal anmerken, da ich bei den früheren Taschenbüchern ja schon mit Atlans Zeitabenteuern nichts anfangen konnte (und nebenbei habe ich Geschichte schon in der Schule früher gehasst :sigh: ).

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