JOHN SINCLAIR Revisited: Enthüllungen
Enthüllungen
Das Problem ist nur, dass einerseits der Weg bis dahin oft mehr als steinig, sprich ein Großteil des Romans einfach nur grottenschlecht ist, und man sich andererseits auch fragen muss, warum der Autor überhaupt diesen Knalleffekt einbaut.
Will er dem Leser wirklich eine schlüssige und vor allem gut durchdachte Lösung präsentieren, oder ist es nicht eher so, dass er sich diese erst am Ende eines Bandes so zurechtbiegt, wie es gerade passt.
Wenn man sich die Aussage des Autors bezüglich seiner Schreiberei vor Augen führt, welche da lautet, dass er ohne Expose arbeitet und sich beim Schreiben gern selbst überrascht, so muss man wohl eher letzteres annehmen.
Davon abgesehen - so schön es für den Fan auch sein mag, wenn Namen wie Mandragoro oder der Spuk in einem Heft auftauchen, was bringt es ihm letztlich, wenn diese Namen nur Augenwischerei sind, kleine Brocken, die ihm auf den letzten 5 Seiten hingeworfen werden, nachdem der eigentliche Roman doch eigentlich ein Einzelheft ohne größeren Serienbezug war? Eigentlich gar nichts.
Immerhin gibt es durchaus noch Romane, in denen die großen Gegner gleich zu Anfang auftauchen (siehe das Vampir-Welt Monster) aber gemessen an den hier bereits rezensierten Romanen dürfte sie heutzutage eher die Ausnahme sein. Während man allerdings im Fall der Vampir Echse durchaus vermuten darf, dass Dark sich den Aibon - Bezug erst am Ende ausgedacht hat, so macht der weiter unten rezensierte Band 1629 schon eher den Eindruck, als ob die Idee zur Lösung von Anfang an geplant war. Aber ob das für eine gute Kritik reicht? Lest es selbst
JOHN SINCLAIR Band 1628 Die Tür zum Jenseits
Und genau diese ungewöhnliche Art und Weise der Opferbeschaffung ist auch schon der Hauptkritikpunkt dieses Romans, der nach dem unsäglichen Band 1616 (Mörderengel) als schlechtester der hier bislang rezensierten Bände gelten darf.
Da haben wir es zunächst mal mit einer Frau zu tun, welcher von dem besagten Vampir versprochen wird, einen Blick ins Jenseits zu erhaschen. Dazu muss sie nur ihre Tochter in einen komatösen Zustand versetzen (wie oder wer das macht, wird übrigens nicht weiter erläutert) und sie auf einem nahegelegenen Friedhof auf die ausgebreiteten Arme eines Steinengels legen.
Nun, und da die gute Frau schon gern wissen möchte, wie es im Jenseits aussieht, lässt sie sich auch nicht lange bitten und opfert mal eben ihre Tochter, zumal es sich ja erstens nur um eine Adoptivtochter handelt, und einem zweitens versprochen wurde, dass sie irgendwann aus dem Totenreich zurückkehrt, um Bericht zu erstatten.
Dass es dem Vampir aber eigentlich nur darum geht, auf eine bequeme, wenn auch völlig umständliche und absurde Weise an Opfer heranzukommen, ahnt nicht mal der Leser zu Beginn, denn eine derart schwachsinnige Idee hätte man selbst nach dem Genuss der letzten 13 Hefte nicht einmal dem Herrn Rellergerd zugetraut. Anscheinend handelt es sich hier wohl um einen eher genügsamen Vampir, denn welcher Schwarzblütler würde schon einen solchen Aufwand in Kauf nehmen, wenn er auch einfacher an Opfer herankommen könnte.
Wenn man sich aber das Titelbild anschaut, so wird es wohl auch in diesem Fall wieder das Motiv des Archivbildes gewesen sein, welches den Autor zu dieser abstrusen Geschichte inspiriert hat.
Und als wäre man damit nicht schon genug beschäftigt, muss man sich nebenbei natürlich auch noch mit den altbekannten Schwächen herumschlagen, wie den üblichen sinnfreien bis lächerlichen Dialogen, und einem Mittelteil, der nicht nur arg gestreckt daherkommt, sondern auch eine der wohl dämlichsten Szenen in der Geschichte der Serie beinhaltet.
Da bekommen wir es nämlich mit der Stiefmutter des jüngsten Vampir Opfers zu tun, die nachdem sie noch ein letztes Mal Sex mit ihm hatte gerade ihren Lover und Helfer in der Badewanne ersäufte, und ihn anschließend auf dem Friedhof (!) verscharrt, wie einen frisch verstorbenen Goldhamster. Dass man überhaupt an Sex denken kann, nachdem man gerade erst seine Tochter mehr oder weniger geopfert hat, darüber kann, muss man sich aber nicht unbedingt wundern. Doch dann tauchen natürlich noch die Herren Inspektoren auf dem Friedhof auf und erwischen die arme Frau mit dem Spaten in der Hand. Das kommt einem natürlich spanisch vor, und so droht man der Frau mit strafrechtlichen Maßnahmen, wenn sie nicht kooperiert und zugibt, dass sie gerade ein schlimmes Verbrechen begangen hat. Es kommt, wie es kommen muss, und die Helden stoßen recht bald auf die beseitigte Leiche und kurz darauf (weil man sich ja nach all dem seitenlangen Geplänkel bereits im letzten Drittel des Romans befindet) auf den Steinengel und die beiden Opfer des Vampirs. Diese sind natürlich inzwischen ebenfalls zu Vampiren geworden und machen John in einer Gruft das Leben schwer, während Suko sich derweil mit dem merkwürdigen Engel auseinandersetzt.
Nachdem der Inspektor diesen einmal kurz mit der Peitsche bestrichen hat, verwandelt er sich dann auch prompt in den gesuchten Vampir und versetzt damit nicht nur Suko sondern vor allem den Leser in Staunen.
Der kann sich nämlich im Gegensatz zum Autor noch sehr gut daran erinnern, dass der Vampir am Anfang des Romans seine Opfer aus den Armen des Steinengels befreite und somit alles mögliche sein kann, aber ganz bestimmt nicht identisch mit ihm ein grober Schnitzer der zumindest dem Lektor hätte auffallen müssen.
Aber der Leser hat noch immer nicht genug gelitten, denn nun gilt es ja noch, den Vampir zu bekämpfen. Dieser jedoch macht überhaupt keine Anstalten, seinen Gegner, der direkt vor ihm steht, anzugreifen sondern steht einfach nur in der Gegend herum, reißt das Maul auf und lässt Suko und Dooley (die böse Stiefmutter) seelenruhig plaudern. Auch als Sinclair auftaucht, nachdem er die beiden weiblichen Vampire erledigt hat (was immerhin nicht ganz so leicht war) bewegt der Vampir sich kaum von der Stelle. Man erfährt noch von ihm, dass er aus der Vampir Welt stammt, doch wenn Dark geglaubt hat, dass er mit dieser Eröffnung noch irgendwas rausreißen kann, ist das leider ein Irrtum. Zumal auch das nur ein weiterer Widerspruch ist, da plötzlich ausgesagt wird, die Opfer würden - statt wie versprochen im Jenseits - in der Vampir Welt landen, und anschließend als Vampire zurückkehren, obwohl am Anfang noch groß und breit geschildert wird, wie der Vampir sich seine Opfer holt und zwar in dieser Welt.
Dass es auch in diesem, wie in den meisten anderen Sinclair Romanen wieder keinen Schlusskampf gibt (der Vampir macht einfach nur Bekanntschaft mit dem Tageslicht), ist weder überraschend, noch stört es den Leser großartig, der nach so einem Machwerk einfach nur froh ist, es überstanden zu haben.
Fazit: Der mit weitem Abstand schlechteste Roman bisher. Eine an den Haaren herbeigezogene Handlung, gepaart mit den bekannten Schwächen und einem wie so oft mehr als dürftigen Finale. Wer das noch freiwillig liest, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
JOHN SINCLAIR Band 1629 - Das Gift der schönen Laura
Nachdem der Leser anfangs noch leicht irritiert ist, warum ein doch offensichtlich ganz normaler Fall an das Sinclair Team weitergereicht wird, so kommt es, nachdem man sich mit der Erklärung zufrieden gegeben hat, dass in einer an John gerichteten Notiz der Begriff teuflisch vorkam, recht bald zu weiteren Irritationen.
Zum einen fragt man sich natürlich, wie die schöne Laura überhaupt in der Lage ist, Gift abzusondern, und warum es manchmal tödlich ist, und manchmal nämlich wenn der Held davon betroffen ist wiederum nicht.
Was nun das Erstere angeht, so lässt sich hier noch mit der richtigen Dosierung die Logik herstellen und auch die Frage nach dem Sinn des Ganzen und der Herkunft jener Gift absondernden Frau wird am Ende sogar recht zufrieden stellend beantwortet.
Zuvor aber kommt es, etwa in der Mitte des Heftes, noch zu einem Vorfall, den man schon beinahe als Fauxpas bezeichnen möchte, eine Szene, die man mehrmals lesen muss, bevor man realisiert, was der Autor einem da zumutet.
Da bekommen es unsere wackeren Helden nämlich mit einem Hundebesitzer zu tun, der sein offensichtlich sehr aggressives Haustier zwar abgerichtet aber - und das ist das entscheidende sicher angeleint hat. Als nun das Tierchen böse wird und sein Revier bzw. sein Herrchen verteidigen will, welches einen Hauseingang blockiert und von den Polizisten Eintritt kassieren will, nimmt Suko die Sache in die Hand und beweist, was für ein harter Kerl er ist: Er tritt dem Tier zuerst ins Maul, dass man Knochen und Zähne knacken hört, und als der - wohlgemerkt immer noch angeleinte - Hund ihn daraufhin anfallen will, erschießt er ihn kurzerhand. Der Besitzer, ebenso fassungslos wie der Leser, fängt an zu heulen, Suko faselt etwas von Notwehr und im Hintergrund klatschen die Leute Beifall. Aber das ist noch nicht alles: Als die Nachbarn das Tier verscharren wollen, um ihre Befreiung von ihm symbolisch zu unterstreichen, werden sie von Sinclair ermahnt, dass das leider nicht rechtens sei
Nach dieser denkwürdigen Szene muten die Ungereimtheiten, welche es noch zu ertragen gilt, schon beinahe harmlos an, wenn sie auch jedes Mal aufs Neue ärgerlich sind. So erleben wir einen John Sinclair, der völlig blauäugig in den von der Gegnerin produzierten Giftnebel hineinläuft, obwohl ihn die Erfahrungen die er in diesem Fall schon sammeln konnte, eines besseren hätten belehren müssen, obwohl er von Suko gewarnt wird und obwohl er weiß, dass er sich auf sein Kreuz nicht verlassen kann, da es nicht reagiert.
Und als wäre das nicht schon dümmlich genug, lässt der Autor ihn anschließend eine Handlung vollführen, die kaum weniger nachvollziehbar ist, als die seines schießwütigen Kollegen ein paar Seiten zuvor: Anstatt sich der Gegnerin vorsichtig zu nähern oder ihn aus der Ferne anzugreifen was bei einem Gift absondernden Feind eigentlich angeraten wäre geht er direkt auf sie zu und umarmt sie
Nach einer logischen Erklärung für ein solches Verhalten zu suchen, wäre wohl müßig, man muss sich halt damit zufrieden geben, dass Sinclair im Laufe der Jahre so etwas wie Intuition entwickelt hat, was die Feindberührung angeht
Und da er bereits einmal Bekanntschaft mit dem tödlichen Nebel gemacht hat der übrigens nicht mit dem Todesnebel identisch ist, wenn es auch am Ende einen vagen Zusammenhang gibt passiert ihm sowas natürlich kein zweites Mal. Dafür verschwindet der Nebel plötzlich, das Kreuz verfärbt sich und ein alter Bekannter der Spuk taucht auf.
Dieser klärt Sinclair darüber auf, was es mit dem Wesen auf sich hat und diese Erklärung stellt schließlich den einzigen positiven Aspekt in diesem Roman dar, denn sie ist ausnahmsweise einmal nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern durchaus nachvollziehbar und originell (bei Laura handelt es sich um eine vom Spuk freigegebene Seele, die ursprünglich Informationen sammeln sollte und daher einen Körper erhielt, dann aber lieber ihr eigenes Süppchen kochte). Doch kaum hat man sich über diese zumindest halbwegs - überraschende Wende gefreut, verpufft diese Freude auch schon wieder, als der Gegner vom Spuk selbst gerichtet und somit dem Sinclair Team zum gefühlten hundertsten Mal der schwerste Teil der Arbeit abgenommen wird.
Fazit: Was einem der Autor auf den ersten 50 Seiten dieses Romans zumutet ist einfach nur peinlich und schlecht, vor allem das Verhalten der beiden Helden ist in diesem Band nicht mehr nachvollziehbar. Die annehmbare Lösung am Ende kann darüber auch nicht mehr hinwegtrösten.
Man gewöhnt sich an alles
(JS Band 1628 / S.21)
Großmaul
(JS Band 1628 / S.28)
Muttergefühle (1)
(JS Band 1628 / S.45)
Muttergefühle (2)
(JS Band 1628 / S.45)
Spitze Ohren
(JS Band 1628 / S.51)
Kleine Englisch - Lektion
(JS Band 1629 / S.17)
Wasserkopf?
(JS Band 1629 / S.40)
Bitte Fenster öffnen
(JS Band 1629 / S.42)
Will er dem Leser wirklich eine schlüssige und vor allem gut durchdachte Lösung präsentieren, oder ist es nicht eher so, dass er sich diese erst am Ende eines Bandes so zurechtbiegt, wie es gerade passt.
Wenn man sich die Aussage des Autors bezüglich seiner Schreiberei vor Augen führt, welche da lautet, dass er ohne Expose arbeitet und sich beim Schreiben gern selbst überrascht, so muss man wohl eher letzteres annehmen.
Davon abgesehen - so schön es für den Fan auch sein mag, wenn Namen wie Mandragoro oder der Spuk in einem Heft auftauchen, was bringt es ihm letztlich, wenn diese Namen nur Augenwischerei sind, kleine Brocken, die ihm auf den letzten 5 Seiten hingeworfen werden, nachdem der eigentliche Roman doch eigentlich ein Einzelheft ohne größeren Serienbezug war? Eigentlich gar nichts.
Immerhin gibt es durchaus noch Romane, in denen die großen Gegner gleich zu Anfang auftauchen (siehe das Vampir-Welt Monster) aber gemessen an den hier bereits rezensierten Romanen dürfte sie heutzutage eher die Ausnahme sein. Während man allerdings im Fall der Vampir Echse durchaus vermuten darf, dass Dark sich den Aibon - Bezug erst am Ende ausgedacht hat, so macht der weiter unten rezensierte Band 1629 schon eher den Eindruck, als ob die Idee zur Lösung von Anfang an geplant war. Aber ob das für eine gute Kritik reicht? Lest es selbst
JOHN SINCLAIR Band 1628 Die Tür zum Jenseits
Und genau diese ungewöhnliche Art und Weise der Opferbeschaffung ist auch schon der Hauptkritikpunkt dieses Romans, der nach dem unsäglichen Band 1616 (Mörderengel) als schlechtester der hier bislang rezensierten Bände gelten darf.
Da haben wir es zunächst mal mit einer Frau zu tun, welcher von dem besagten Vampir versprochen wird, einen Blick ins Jenseits zu erhaschen. Dazu muss sie nur ihre Tochter in einen komatösen Zustand versetzen (wie oder wer das macht, wird übrigens nicht weiter erläutert) und sie auf einem nahegelegenen Friedhof auf die ausgebreiteten Arme eines Steinengels legen.
Nun, und da die gute Frau schon gern wissen möchte, wie es im Jenseits aussieht, lässt sie sich auch nicht lange bitten und opfert mal eben ihre Tochter, zumal es sich ja erstens nur um eine Adoptivtochter handelt, und einem zweitens versprochen wurde, dass sie irgendwann aus dem Totenreich zurückkehrt, um Bericht zu erstatten.
Dass es dem Vampir aber eigentlich nur darum geht, auf eine bequeme, wenn auch völlig umständliche und absurde Weise an Opfer heranzukommen, ahnt nicht mal der Leser zu Beginn, denn eine derart schwachsinnige Idee hätte man selbst nach dem Genuss der letzten 13 Hefte nicht einmal dem Herrn Rellergerd zugetraut. Anscheinend handelt es sich hier wohl um einen eher genügsamen Vampir, denn welcher Schwarzblütler würde schon einen solchen Aufwand in Kauf nehmen, wenn er auch einfacher an Opfer herankommen könnte.
Wenn man sich aber das Titelbild anschaut, so wird es wohl auch in diesem Fall wieder das Motiv des Archivbildes gewesen sein, welches den Autor zu dieser abstrusen Geschichte inspiriert hat.
Und als wäre man damit nicht schon genug beschäftigt, muss man sich nebenbei natürlich auch noch mit den altbekannten Schwächen herumschlagen, wie den üblichen sinnfreien bis lächerlichen Dialogen, und einem Mittelteil, der nicht nur arg gestreckt daherkommt, sondern auch eine der wohl dämlichsten Szenen in der Geschichte der Serie beinhaltet.
Da bekommen wir es nämlich mit der Stiefmutter des jüngsten Vampir Opfers zu tun, die nachdem sie noch ein letztes Mal Sex mit ihm hatte gerade ihren Lover und Helfer in der Badewanne ersäufte, und ihn anschließend auf dem Friedhof (!) verscharrt, wie einen frisch verstorbenen Goldhamster. Dass man überhaupt an Sex denken kann, nachdem man gerade erst seine Tochter mehr oder weniger geopfert hat, darüber kann, muss man sich aber nicht unbedingt wundern. Doch dann tauchen natürlich noch die Herren Inspektoren auf dem Friedhof auf und erwischen die arme Frau mit dem Spaten in der Hand. Das kommt einem natürlich spanisch vor, und so droht man der Frau mit strafrechtlichen Maßnahmen, wenn sie nicht kooperiert und zugibt, dass sie gerade ein schlimmes Verbrechen begangen hat. Es kommt, wie es kommen muss, und die Helden stoßen recht bald auf die beseitigte Leiche und kurz darauf (weil man sich ja nach all dem seitenlangen Geplänkel bereits im letzten Drittel des Romans befindet) auf den Steinengel und die beiden Opfer des Vampirs. Diese sind natürlich inzwischen ebenfalls zu Vampiren geworden und machen John in einer Gruft das Leben schwer, während Suko sich derweil mit dem merkwürdigen Engel auseinandersetzt.
Nachdem der Inspektor diesen einmal kurz mit der Peitsche bestrichen hat, verwandelt er sich dann auch prompt in den gesuchten Vampir und versetzt damit nicht nur Suko sondern vor allem den Leser in Staunen.
Der kann sich nämlich im Gegensatz zum Autor noch sehr gut daran erinnern, dass der Vampir am Anfang des Romans seine Opfer aus den Armen des Steinengels befreite und somit alles mögliche sein kann, aber ganz bestimmt nicht identisch mit ihm ein grober Schnitzer der zumindest dem Lektor hätte auffallen müssen.
Aber der Leser hat noch immer nicht genug gelitten, denn nun gilt es ja noch, den Vampir zu bekämpfen. Dieser jedoch macht überhaupt keine Anstalten, seinen Gegner, der direkt vor ihm steht, anzugreifen sondern steht einfach nur in der Gegend herum, reißt das Maul auf und lässt Suko und Dooley (die böse Stiefmutter) seelenruhig plaudern. Auch als Sinclair auftaucht, nachdem er die beiden weiblichen Vampire erledigt hat (was immerhin nicht ganz so leicht war) bewegt der Vampir sich kaum von der Stelle. Man erfährt noch von ihm, dass er aus der Vampir Welt stammt, doch wenn Dark geglaubt hat, dass er mit dieser Eröffnung noch irgendwas rausreißen kann, ist das leider ein Irrtum. Zumal auch das nur ein weiterer Widerspruch ist, da plötzlich ausgesagt wird, die Opfer würden - statt wie versprochen im Jenseits - in der Vampir Welt landen, und anschließend als Vampire zurückkehren, obwohl am Anfang noch groß und breit geschildert wird, wie der Vampir sich seine Opfer holt und zwar in dieser Welt.
Dass es auch in diesem, wie in den meisten anderen Sinclair Romanen wieder keinen Schlusskampf gibt (der Vampir macht einfach nur Bekanntschaft mit dem Tageslicht), ist weder überraschend, noch stört es den Leser großartig, der nach so einem Machwerk einfach nur froh ist, es überstanden zu haben.
Fazit: Der mit weitem Abstand schlechteste Roman bisher. Eine an den Haaren herbeigezogene Handlung, gepaart mit den bekannten Schwächen und einem wie so oft mehr als dürftigen Finale. Wer das noch freiwillig liest, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
JOHN SINCLAIR Band 1629 - Das Gift der schönen Laura
Nachdem der Leser anfangs noch leicht irritiert ist, warum ein doch offensichtlich ganz normaler Fall an das Sinclair Team weitergereicht wird, so kommt es, nachdem man sich mit der Erklärung zufrieden gegeben hat, dass in einer an John gerichteten Notiz der Begriff teuflisch vorkam, recht bald zu weiteren Irritationen.
Zum einen fragt man sich natürlich, wie die schöne Laura überhaupt in der Lage ist, Gift abzusondern, und warum es manchmal tödlich ist, und manchmal nämlich wenn der Held davon betroffen ist wiederum nicht.
Was nun das Erstere angeht, so lässt sich hier noch mit der richtigen Dosierung die Logik herstellen und auch die Frage nach dem Sinn des Ganzen und der Herkunft jener Gift absondernden Frau wird am Ende sogar recht zufrieden stellend beantwortet.
Zuvor aber kommt es, etwa in der Mitte des Heftes, noch zu einem Vorfall, den man schon beinahe als Fauxpas bezeichnen möchte, eine Szene, die man mehrmals lesen muss, bevor man realisiert, was der Autor einem da zumutet.
Da bekommen es unsere wackeren Helden nämlich mit einem Hundebesitzer zu tun, der sein offensichtlich sehr aggressives Haustier zwar abgerichtet aber - und das ist das entscheidende sicher angeleint hat. Als nun das Tierchen böse wird und sein Revier bzw. sein Herrchen verteidigen will, welches einen Hauseingang blockiert und von den Polizisten Eintritt kassieren will, nimmt Suko die Sache in die Hand und beweist, was für ein harter Kerl er ist: Er tritt dem Tier zuerst ins Maul, dass man Knochen und Zähne knacken hört, und als der - wohlgemerkt immer noch angeleinte - Hund ihn daraufhin anfallen will, erschießt er ihn kurzerhand. Der Besitzer, ebenso fassungslos wie der Leser, fängt an zu heulen, Suko faselt etwas von Notwehr und im Hintergrund klatschen die Leute Beifall. Aber das ist noch nicht alles: Als die Nachbarn das Tier verscharren wollen, um ihre Befreiung von ihm symbolisch zu unterstreichen, werden sie von Sinclair ermahnt, dass das leider nicht rechtens sei
Nach dieser denkwürdigen Szene muten die Ungereimtheiten, welche es noch zu ertragen gilt, schon beinahe harmlos an, wenn sie auch jedes Mal aufs Neue ärgerlich sind. So erleben wir einen John Sinclair, der völlig blauäugig in den von der Gegnerin produzierten Giftnebel hineinläuft, obwohl ihn die Erfahrungen die er in diesem Fall schon sammeln konnte, eines besseren hätten belehren müssen, obwohl er von Suko gewarnt wird und obwohl er weiß, dass er sich auf sein Kreuz nicht verlassen kann, da es nicht reagiert.
Und als wäre das nicht schon dümmlich genug, lässt der Autor ihn anschließend eine Handlung vollführen, die kaum weniger nachvollziehbar ist, als die seines schießwütigen Kollegen ein paar Seiten zuvor: Anstatt sich der Gegnerin vorsichtig zu nähern oder ihn aus der Ferne anzugreifen was bei einem Gift absondernden Feind eigentlich angeraten wäre geht er direkt auf sie zu und umarmt sie
Nach einer logischen Erklärung für ein solches Verhalten zu suchen, wäre wohl müßig, man muss sich halt damit zufrieden geben, dass Sinclair im Laufe der Jahre so etwas wie Intuition entwickelt hat, was die Feindberührung angeht
Und da er bereits einmal Bekanntschaft mit dem tödlichen Nebel gemacht hat der übrigens nicht mit dem Todesnebel identisch ist, wenn es auch am Ende einen vagen Zusammenhang gibt passiert ihm sowas natürlich kein zweites Mal. Dafür verschwindet der Nebel plötzlich, das Kreuz verfärbt sich und ein alter Bekannter der Spuk taucht auf.
Dieser klärt Sinclair darüber auf, was es mit dem Wesen auf sich hat und diese Erklärung stellt schließlich den einzigen positiven Aspekt in diesem Roman dar, denn sie ist ausnahmsweise einmal nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern durchaus nachvollziehbar und originell (bei Laura handelt es sich um eine vom Spuk freigegebene Seele, die ursprünglich Informationen sammeln sollte und daher einen Körper erhielt, dann aber lieber ihr eigenes Süppchen kochte). Doch kaum hat man sich über diese zumindest halbwegs - überraschende Wende gefreut, verpufft diese Freude auch schon wieder, als der Gegner vom Spuk selbst gerichtet und somit dem Sinclair Team zum gefühlten hundertsten Mal der schwerste Teil der Arbeit abgenommen wird.
Fazit: Was einem der Autor auf den ersten 50 Seiten dieses Romans zumutet ist einfach nur peinlich und schlecht, vor allem das Verhalten der beiden Helden ist in diesem Band nicht mehr nachvollziehbar. Die annehmbare Lösung am Ende kann darüber auch nicht mehr hinwegtrösten.
Man gewöhnt sich an alles
(JS Band 1628 / S.21)
Großmaul
(JS Band 1628 / S.28)
Muttergefühle (1)
(JS Band 1628 / S.45)
Muttergefühle (2)
(JS Band 1628 / S.45)
Spitze Ohren
(JS Band 1628 / S.51)
Kleine Englisch - Lektion
(JS Band 1629 / S.17)
Wasserkopf?
(JS Band 1629 / S.40)
Bitte Fenster öffnen
(JS Band 1629 / S.42)
Kommentare
1. Als Grusel-Fan habe er ja quasi keine Alternativen mehr (Dämonenland, Gespenster-Krimi oder Grusel-Schocker gibts nicht mehr) und PZ mochte er noch nie so recht.
2. Man müsse auch die Kirche im Dorf lassen und sehen wie lange Jason Dark schon JS schreibe, das er ja faßt JS alleine stemmen müsse und er auch nicht mehr der jüngste ist, da sehe er gerne auch mal über manches hinweg, denn unterhalten würde er ja immer noch mit JS trotz alledem!
Ehrlich gesagt kann ich beide Punkte durchaus nachvollziehen. Alternativen auf dem öffendlichen Markt (Kiosk/Zeitschriftenhandel) gibt es wahrlich nicht und zu Punkt zwei gebe ich ihm durchaus zu 50% recht. Dies ist eben auch eine Sichtweise und zeigt auch etwas von "stiller Treue" mancher Fans zur Serie!
Ich sehe für mich genug Alternativen, wenn es um Grusel im Heftformat geht. Diese Alternativen erscheinen zwar nicht mehr, aber was spricht dagegen, Serien wie den Dämonenkiller oder Tony Ballard nach 20 Jahren nochmal zu lesen?
Ich habe z.B. beim DK oder auch bei Macabros, Larry Brent usw. vieles vergessen und genieße die Hefte jetzt aufs neue. Man kann natürlich auch jede Woche zum Kiosk rennen und sich mit dem zufriedengeben, was man da bekommt. Man muss aber nicht.
Auch zu dem Punkt "Verständnis für den Autor" habe ich ja schon mal geschrieben, dass ich dieses nicht habe. Er muss die Serie nicht allein schreiben, oder sie überhaupt fortsetzen, er tut es halt.
Dann muss er sich auch mit Kritik auseinandersetzen. Wenn ich mich für zwei Stunden unterhalten will, sind mir die Bedingungen, unter denen das Heft entstand, egal. Anders gesagt, wenn es schlecht ist, was ich da für mein Geld bekomme, ist mir egal, warum es schlecht ist.
und die serie einstellen kann er nicht das kann nur der verlag.
das Traurige ist: Jason hat alles mögliche versucht, die serie auf 14-täglich umzustellen, die bemühungen unternimmt er seit jahren. das hat private und berufliche gründe. mit sicherheit kämen dann auch bessere romane raus, und sein frust auf bastei wäre nicht mehr so groß. aber bastei will nun mal nicht. schade.
Zitat: Da würde mich mal interessieren, woher du diese Information hast.
Wahre Worte Cartwing. Ich bin gerade dabei Macabros und Mythor wiederzulesen nachdem ich jetzt den Hexer durchhabe. Und dann wartet ja auch noch der Däki. Jahrzehnte alt und immer noch besser als die hier genannte "Alternative" - Wobei die Zitate göttlich sind
Andererseits, lass doch die von dir so genannten "Fuzzis" mal an JS ran, Baad! Da gebe ich Cartwing (#4) völlig Recht, schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden! Und Rellergerd muß sich nicht mehr über BASTEI beklagen !
Und wer eben diese Alternativen nicht ausschöpfen will, Baad, der soll halt bei JS bleiben.
Der Unterschied zwischen mir und meinem Kollegen ist eben auch der, ich bin Sammler, bei ihm gehen die Romane nach dem lesen ins Altpapier, die Frage ist dabei jedoch, sind Romaninhalt und Preis das noch wert?
Deswegen habe ich auch geschrieben, dass ich diese Alternativen für "mich" sehe.
Und wir sprachen über den Leser, der gezielt seine Hefte kauft, nicht über den Gelegenheitsleser, der beim Einkaufen, nebenbei wahllos nach einem Heft greift. (siehe Laurin #1)
Aber ich habe ihm da mal ein paar Alternativen im Netz aufgeschrieben, sofern ihn seine Kinder mal an den Läppi lassen will er sich da schlau machen .
Baad wollte uns hier wohl nur mal wieder erklären, nach welchen Kriterien ein Gelegenheitsleser seine Hefte kauft, für alle, die es immer noch nicht wissen
Da muß Baad aber lange erklären, denn es gibt selbst bei Gelegenheitslesern kein Schema-F! Ich kenne da z.B. Leser von Western-Heften die mitlerweile schon mal Hefte zurücklegen lassen weil sie eben nicht einfach so mal blind einen Western haben wollen (was sie hier dank Auswahlmöglichkeit könnten). Ich glaube also mal nicht, das der geneigte Gelegenheitsleser quasi erblindet im-sich-vorbeitasten einfach irgendwas zum lesen rausgreift .
Jeder, ob Sammler oder Gelegenheitsleser weiß durchaus was er lesen will (Western, SF, Grusel usw.) und dann sind Alternativen z.B. zur JS-Serie auch Alternativen. Kann Baad drehen wie er will, ist aber so!