Gespenster Krimi - Band 94: Medusas Sohn
Ein Beitrag von Ingo Löchel
Seit Jahren hatte niemand diesen Platz betreten. Er lag irgendwo in einem vergessenen Teil der Stadt, umsäumt von mannshohen Mauern und nur durch ein schmales Tor zugänglich. Eine unheimliche Stille lag über dem Hof. Nicht einmal die Vögel wagten es, hier zu landen, um eine Rast einzulegen oder nach Futter zu suchen. Bis auf die Statue war er leer.
Sie stand vor der Mauer gegenüber dem Tor, sodass jeder, der durch die Öffnung ging, sie sogleich sehen musste. Sie bestand aus schwarz glänzendem Stein und stellte einen jungen Mann dar.
Er war durchschnittlich groß und von schlanker Gestalt, das Gesicht ebenmäßig, mit scharf geschnittenen Zügen, die Augen waren auf einen Punkt in der Unendlichkeit gerichtet.
Er trug ein schlichtes Gewand, das ihm bis knapp über die Knie reichte, und einfache Sandalen. Seine Arme hatte er erhoben, die Finger waren zu Klauen gespreizt. Er war das Böse...
- Erschienen am 17. Mai 2022
- Castor Pollux Band 4
In dem „GESPENSTER KRIMI“-Roman „MEDUSAS SOHN“ bekommt es Castor Pollux diesmal in Gestalt von Dardos unter anderem mit einer männlichen Gorgone zu tun.
Auf seinen neuen Fall wird er durch den Griechen Kimon aufmerksam gemacht, der auf die Verschwörung von Eunika stößt, die Dardos, den Sohn der Medusa, befreit hat, um an der Spitze ihres Ordens den Kampf seiner Mutter fortsetzen soll.
Leider gelingt es dem Autor MICHAEL SCHAUER diesmal nicht, die Qualität der Vorgängerbände zu halten. Das liegt vor allem daran, dass der Roman nicht richtig in die Gänge kommt und es zudem auch noch ellenlang dauert, bis Castor Pollux zu Beginn der zweiten Hälfte des Romans „MEDUSAS SOHN“ endlich in Aktion tritt.
Doch auch danach kann das Abenteuer mit Castor Pollux nicht wirklich überzeugen, da der Kampf gegen Dardos und den Gorgonen viel zu schnell auf den verbliebenen Seiten abgehandelt wird und der Sohn der Medusa am Ende des Romans auch noch ziemlich sang und klanglos vernichtet wird.
Von dem vierten „CASTOR POLLUX“-Roman „MEDUSA SOHN“ habe ich persönlich mehr erwartet, zumal man aus den beiden Themen „Gorgonen-Orden“ und „Medusas Sohn“ weit mehr hätte herausholen können.
Zumindest wäre genug Stoff vorhanden gewesen, um aus dem Roman einen Zweiteiler zu machen. Leider wurde das Potential von dem Autor MICHAEL SCHAUER nicht genutzt.
Auch das Titelbild von Lonati ist zwar nett anzusehen, gibt aber weder den Inhalt des Romans wieder, noch ‚spielt‘ er in der Zeit des Roman. Also im Jahr 63 n. Chr.
© by Ingo Löchel
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