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Klassischer Grusel und falsche Fährten - Hammerharte Horror Schocker 26

Hammerharte Horror SchockerKlassischer Grusel und falsche Fährten
Hammerharte Horror Schocker 26

Gross ist das Heer der Verdammten … Unzählig sind die Seelen, die im Hades wohnen! Nur die Schatten wissen, was für dunkle Dinge diese Seelen in ihren toten Herzen verbergen … und ich, der Fährmann, dem sie am Tage ihrer Überfahrt davon erzählten … So kann ich euch nun berichten … Lest also auf den folgenden Seiten drei ihrer Geschichten … (Vorwort aus Hammerharte Horror Schocker 26)

Hammerharte Horror Schocker 26Hexenhaus (8 Seiten)
Christian und Jule ersteigern ein altes, renovierungsbedürftiges Haus auf dem Land. Entgegen der Abmachung mit der Vorbesitzerin Drusilda Gobka, lagern noch viele ihrer Sachen in dem Haus. Die beiden jungen Leute setzen der alten Frau eine Frist, zu der die das Haus entrümpelt haben soll. Die Alte ist wütend über derlei Anmaßung und verflucht das Haus.

Der Fluch scheint aufzugehen, denn in den folgenden Tagen kommt es zu kleineren Unfällen, die die Aufräumarbeiten verzögern. Der Renovierungsbedarf erweist sich höher als angenommen, aber trotzdem lassen sich die beiden nicht entmutigen. In einer Nacht bricht eine Rattenplage über das Haus hinein und ein umgekippter Baum zerstört das Auto.

Nun haben sie genug und ergreifen förmlich die Flucht. Nach einer Woche haben sie es endlich geschafft und das verfluchte Haus ist verkauft. Zwar zu einem niedrigeren Preis, die beiden aber sind froh, dass sie es los sind.

Die Käuferin ist die Tochter der alten Gobka. Sie hat das frisch renovierte Haus für ihre Mutter zurückgekauft.

Hammerharte Horror Schocker 26Fazit
Autor Levin Kurio und Zeichner Kolja Schäfer erzählen eine Geschichte, die den Leser auf eine falsche Spur führt.

Die alte Frau Gobka verflucht das Haus und die neuen Bewohner, und in den nachfolgenden Tagen ereignet sich ein Unglück nach dem anderen. Unter den aus dem Haus zu räumenden Sachen befinden sich viele esoterische Gegenstände, so dass der Leser geneigt ist, in der alten Gobka eine Hexe zu vermuten.

Tatsächlich aber hat die alte Frau mit ihrer Tochter einen perfiden Plan ausgearbeitet. Sie haben den beiden das alte Haus verkauft und die stecken dann viel Geld in die Renovierung. In der Annahme, dass der Fluch der alten Frau wirkt, verkaufen sie das Haus wieder. Sie sind dermaßen froh, dass sie einen Käufer gefunden haben, so dass sie die Immobilie zu einem niedrigeren Preis verkaufen, als sie sie selbst erworben haben. Die Käuferin ist die Tochter der alten Gobka, die nun ein frisch renoviertes Haus hat und obendrein beim Wiederkauf noch Geld verdient hat.

Diese Geschichte lebt von dem Twist, dass eine augenscheinliche Gruselgeschichte sich doch als ein natürlicher Plot herausstellt. Das ist erfrischend und hält die Spannung beim Leser aufrecht. Die Zeichnungen von Kolja Schäfer sind in seinem üblichen Stil angefertigt. Die Farben drängen sich dem Leser allerdings nicht so auf, wie den Geschichten zuvor und lassen die Panels weniger märchenhaft erscheinen. Lediglich das alte Haus ist in einem größeren Panel auf der ersten Seite etwas verspielter ausgezeichnet.

Hammerharte Horror Schocker 26Das Herz des Anton Plutonev (7 Seiten)
Dimitri lernt Anton Plutonev zu Beginn des 20. Jahrhunderts kennen, als sie beide für den gleichen Zirkus in Russland arbeiten. Anton ist die Hauptattraktion, denn seine Haut ist aus Metall und während der Vorstellungen fängt er an zu leuchten.

Zum wiederholten Male kommt es zu einem Unfall, als ein Zuschauer Anton berührt und von einem Stromschlag erfasst wird. Der Zirkusdirektor ist außer sich vor Wut, werden die zahlenden Zuschauer doch vergrault. Er hatte ihn in der Wildness aufgelesen und ihn aufgenommen. Es kommt zu einem Streit und der Direktor schießt Anton nieder. Der aber ist nicht tot und berührt den Direktor, der unter einem Stromschlag zusammenbricht und sofort tot ist. Die anderen Zirkusleute finden nur noch die verbrannten Überreste der Leiche und Anton ist verschwunden.

Jahre später verdient sich Dimitri seinen Unterhalt als Pelzjäger. Er wird von einem Bären angegriffen, der plötzlich unter Strom steht. Anton hat den Bären berührt und ihn gerettet. Dieser fordert Dimitri auf, schnell zu gehen. Eine der Kugeln des Direktors hatte sein Herz getroffen und nun beginnt es sich zu entladen. Aus der Entfernung kann Dimitri sehen, wie Anton in einer Riesenexplosion aufgeht.

Fazit
Levin Kurio und The Lep legen eine Geschichte vor, die an einigen Stellen etwas unentschlossen wirkt. Der Direktor findet Anton in der Wildness und nimmt ihn auf. Im seinem Zirkus kann er seine Fähigkeiten zur Schau stellen und seinen Körper zum Leuchten bringen. In seinem Körper scheint eine unbekannte Energie geladen zu sein, denn manches Mal entlädt sie sich, wenn Anton jemanden berührt. Es wird nicht klar, woher Anton stammt und wie die Energie in seinen Körper gelangt ist. Ist er das Ergebnis geheimer Versuche? Ist er ein Außerirdischer? Was machte er allein in der Wildness, als der Direktor ihn findet? Die Fragen bleiben ungeklärt.

Die Rahmenhandlung besteht darin, dass Dimitri vom zaristischen Geheimdienst verhört wird und es erscheinen Protokollnotizen am Rande einiger Panels zu Beginn und zum Ende der Geschichte. Die Protokolle lassen darauf schließen, dass der Geheimdienst nichts über Antons Herkunft weiss. Er ist daher auch kein geheimes Regierungsprojekt oder ähnliches. Dadurch wird die Figur des Anton beliebig und erweckt keine Nähe zum Leser. Daher ist es am Ende fast egal, wenn er in der Explosion aufgeht.

Hammerharte Horror Schocker 26Abseits des Weges (10 Seiten)
Ein Pärchen fährt sich mit seinem Wagen auf einem abseits gelegenen Feldweg fest. Es besteht kein Handyempfang und die beiden gehen zu Fuß los. Als die Nacht einbricht treffen sie auf ein scheinbar verlassenes Haus. Tatsächlich wird das Haus von einem Aussteigerpaar bewohnt. Die Hausbewohner bieten den beiden ein Zimmer zum Übernachten an, denn ein starker Regen setzt ein.

Das Aussteigerpärchen erscheint den beiden seltsam. Sie verzichten auf jede Art elektrisches Gerät und halten Ingo, einen weiteren Einwohner, unter Verschluss. Dieser habe vor Jahren eine Überdosis LSD konsumiert und reagiere jetzt umgestüm auf Fremde.

In der Nacht steht auf einmal Ingo bei dem Pärchen im Zimmer und warnt sie vor den Aussteigern. Er sei nicht verrückt und fordert die Besucher auf, die Taschenlampe auf die Aussteiger zu richten, als diese plötzlich im Raum stehen. Im Schein der Lampe erkennen sie, dass die beiden Hausbewohner Skelette und schon lange tot sind.

Das Pärchen kann entkommen, als sie Ingo wieder in sein Zimmer zwingen. Wenig später zieht ein Landwirt den festgefahrenen Wagen aus dem Schlamm. Er sieht das alte Haus und erzählt dem Pärchen, dass es bereits seit Jahren leer steht. Die beiden allerdings wissen es besser.

Fazit
In der dritten Geschichte dieser Ausgabe, stellt Levin Kurio wiederum ein altes Haus in den Mittelpunkt der Handlung. Dieses Mal handelt es sich um eine klassische Gruselgeschichte, die Laune macht zu lesen. Es gibt keine Überraschungen für den erfahrenen Leser, der die beiden Protagonisten in das Spukhaus begleitet. Die beiden überleben die Nacht und können fliehen. Sie erfahrenen vom Landwirt, dass das alte Haus schon seit Jahren leer steht. Die beiden wissen es besser und lassen den Landwirt in seinem Glauben. Sie aber werden das Haus ganz bestimmt nicht mehr betreten.

Hammerharte Horror Schocker 26Hammerharte Horror Schocker 26
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Cover: Levin Kurio und Kolja Schäfer
Preis: 3,90€

Hexenhaus
Text: Levin Kurio
Artwork: Kolja Schäfer

Das Herz des Anton Plutonev
Text: The Lep, Levin Kurio
Zeichnungen: The Lep
Farben: Levin Kurio

Abseits des Weges
Text: Levin Kurio
Zeichnun: Levin Kurio

Weissblech Comics

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