Ronco. Die Tagebücher 43
Ronco. Die Tagebücher 43:
Der Feuerreiter
Noch bevor er das Fort erreicht, findet er auf einer niedergebrannten Farm die Leichen einer Farmersfamilie. Hier lernt er das Halbblut Jicarilla kennen, der die Überreste der Farm untersucht und wie er, Scout in Fort Calhoun ist.
Im Fort schlägt ihm der Hass gegen die Indianer entgegen. Die weiße Bevölkerung, allen voran Linda Carson, ist der Meinung, dass die Indianer die Feuerreiter sind. Linda hatte ihren Ehemann in Kämpfen mit den Ureinwohnern verloren und lässt nun kein gutes Haar mehr an ihnen.
Ronco erhält den Auftrag, eine weitere abgebrannte Farm zu untersuchen. Dieses Mal gibt es mit dem 12-jährigen Billy einen Überlebenden, der sich an dem Feuerreiter rächen will. Die Situation spitzt sich weiter zu, denn nun setzt der Feuerreiter ein kleines Indianerdorf in Brand. Die Krieger sind auf der Jagd nach Büffeln und die zurückgelassenen Frauen und Kinder im Dorf werden getötet.
Ronco ahnt, dass jemand einen Krieg zwischen Weißen und Indianern heraufbeschwören will. Als wieder eine Farm brennt, können sich Ronco und Jicarilla an die Fährte des Feuerreiters heften. Den jungen Billy plagen Rachegedanken und es gelingt schließlich ihm, den Feuerreiter zu stellen und zu erschießen. Als Ronco die Leiche untersucht, erkennt er in der Täterin Linda Carson.
Ein Armeetrupp aus Fort Calhoun führt eine nicht genehmigte Strafexpedition in einem Indianerdorf durch. Der Sergeant ist fest überzeugt, dass die Feuerreiter die Indianer sind. Ronco kann das Missverständnis rechtzeitig auflösen und geleitet die Indianer zu Verhandlungen ins Fort.
Mit Band 100 der Heftromanserie beginnt Dietmar Kuegler die Lebensgeschichte Roncos zu vervollständigen. In der Hauptserie ist Ronco bereits ein erwachsener Mann und nun lernt der Leser den Lebensweg des jungen Ronco kennen. Alle fünf Wochen wird nun ein Roman erscheinen, in denen Ronco wie in einem Tagebuch aus seinen jungen Jahren erzählt. Insgesamt werden 60 dieser Tagebücher erscheinen und mit der Nummer 395 der Hauptserie erscheint der letzte Band der Prequelserie. Der Blitz Verlag hat die 60 Tagebücher seit dem Jahr 2018 komplett in 30 Taschenbüchern nachgedruckt und Dietmar Kuegler hat seine alten Romane dafür überarbeitet. Er hat inhaltliche Fehler korrigiert und den Text an wenigen Stellen sprachlich leicht angepasst. Die Tagebücher waren seinerzeit zwar abgeschlossen, aber trotzdem war die Herkunft Roncos nicht vollständig geklärt. Kuegler hatte noch alte Aufzeichnungen, in der er einige Ideen niedergeschrieben hatte, aber trotzdem fand er nicht die Zeit weitere Romane für die Blitz-Ausgabe zu verfassen. Alfred Wallon hat daher die Aufgabe übernommen, dieser Edition noch vier weitere Romane hinzuzufügen.
Diese Artikelserie begleitet die Erlebnisse Roncos unmittelbar nach Ende des amerikanischen Bürgerkrieges bis zum Abschluss der neuen Bücher. Ronco kommt als kleines Kind mit einem Siedlertreck in den Westen. Der Wagenzug wird von Indianern überfallen und alle bis auf den kleinen Ronco werden getötet. Der Junge wird von einem Mönch gefunden und wächst in einem Kloster auf. Als Jugendlicher lebt er einige Zeit bei den Apachen und später erlebt er den amerikanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Armee der Nordstaaten mit. Nach dem Krieg macht er sich auf den Weg in den Südwesten von Texas, um dort Scout bei einer Kavallerieeinheit in Fort Calhoun zu werden.
Ronco lernt in dieser Geschichte Jicarilla kennen. Jicarilla verdingt sich ebenso wie Ronco als Scout bei der Armee. Dabei werden Erinnerungen an Lobo wach, denn wie dieser ist der Scout ein Halbblut. Er hat ebenso mit Ausgrenzungen zu kämpfen wie Lobo, dessen Figur in der Hauptserie bei den Lesern gut ankommt. Allerdings kopiert Kuegler nicht einfach seine bekannte Figur. Während sich Lobo sich von den Menschen zurückzieht, lebt Jicarilla bei den Weißen und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Scout bei der Armee. Er leidet unter den Ausgrenzungen und ertrinkt seinen Kummer in Alkohol. Ronco ist zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt. Nicht alle Erwachsenen nehmen ihn wegen seines jungen Alters ernst, müssen sich dann aber eines Besseren belehren lassen. Ein Sergeant in Fort Calhoun versucht ihn zu schikanieren, er aber lässt sich nichts gefallen und scheut auch körperliche Auseinandersetzungen nicht.
Der Roman ist flott und unterhaltsam geschrieben, wie man es von Kuegler gewohnt ist. Der Leser erlebt einige Szenen aus der Sicht des Feuerreiters mit, er erfährt aber dessen Identität nicht. Der Autor führt den Leser auf eine falsche Spur, in dem er Ronco auf der Jagd nach dem angeschossenen Reiter den verletzten Jicarilla finden lässt. Ein Motiv für die Brände und Ermordungen hätte der gehabt, fühlt er sich doch von Weißen und Ureinwohnern gleichermaßen abgelehnt. So entpuppt sich dann doch Linda Carson als Feuerreiterin. Kuegler lässt sie zur Ablenkung des Lesers noch ihre eigene Farm anzünden, um von sich selbst als Verdächtige wegzulenken.
