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Cinderella ist tot

Cinderella ist tot

Seit 200 Jahren wird das Reich „Lille“ von grausamen, frauenhassenden Königen beherrscht, die durch Cinderella (Aschenputtel) und die gute Fee an die Macht gekommen sind. Frauen haben in Lille vor allem 2 Funktionen:Ihrem Mann für Sex zur Verfügung zu stehen und ihm auch sonst alle Wünsche zu erfüllen.

Alle jungen Mädchen sind verpflichtet den Jahresball zu besuchen, um dort von einem Mann ausgesucht zu werden. Viele Mädchen und Frauen sind mit diesem System einverstanden.

Sophie, Hauptfigur des nicht langen Romans, verabscheut instinktiv das Machtsystem von Lille und fühlt sich noch dazu von anderen Mädchen sexuell angezogen.

Deswegen bekämpft sie *Spoileranfang* dieses System, dem sie am Ende den Garaus macht. *Spoilerende*.

Der eher kurze Roman ist unterhaltsam geschrieben und enthält den Appell, auch die gleichgeschlechtliche Liebe zu achten. Der Text ist eine in der Ich – Form geschriebener Erzählung und ein ordentliches Figurendrama.

Drei Einschränkungen muss ich machen: Wer sich das heile und schöne Märchen „Aschenputtel“ als solches bewahren will, sollte die Lektüre bleiben lassen. Der Handlungsstrang um die gute Fee ist nicht so ganz plausibel, und Bayron legt sichtlich mehr Wert auf den Aspekt „Figurendrama“ als auf den Aspekt „Weltenschöpfung“.

Ich selbst habe vor, demnächst den entsprechenden Bayronroman über Schneewittchen zu lesen, womit meine Leseempfehlung klar ist.

 

Cinderella ist tot
von Kalynn Bayron
Erscheinungsdatum: 14.06.2022
ISBN:978-3453321908

Ausgabe: Hardcover
Umfang: 384 Seiten
Verlag: Heyne

 

 

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