Männer der Zukunft: H.G. Ewers
H. G. Ewers
(1930 - 2013)
(1930 - 2013)
In diesem Umfeld bewegte sich auch H.G. Ewers. Ein fleissiger Autor, der durchaus seine Spuren hinterlassen hat, aber doch irgendwie im Schatten von K.H. Scheer, Clark Darlton, William Voltz und Ernst Vlcek geblieben ist.
Horst Gehrmann wurde 1930 geboren. In der damaligen DDR machte er eine abwechslungsreiche berufliche Karriere u.a. als Referent für das Kommunalstraßenwesen. Schließlich studierte er und ging einer Tätigkeit als Oberschullehrer nach. 1962 kam er in die Bundesrepublik. In den neunziger Jahren begann er ein Medizinstudium in der Schweiz.
H.G. Ewers gehörte zu den Autoren die in den sechziger Jahren keine Leihbücher mehr schrieben sondern gleich in den damals lukrativeren Bereich Heftroman vorstießen. Bei ihm war es die Terra-Reihe aus dem Hause Moewig, wo er seine ersten Romane veröffentlichte. Überhaupt blieb er der Moewig/Pabel Gruppe immer verbunden und hat dort fast alle seine SF-Romane veröffentlicht.
Unter seinen serienunahängigen Einzelromanen gibt es zwei Kurzzyklen. Einmal "Das Vermächtnis der toten Augen" (sieben Bände, 1964) und zum anderen "Der Weltraumscout" (Lester Velie), dessen sieben Bände zwischen 1963 und 1974 erschienen sind. Die drei ersten Romane des Weltraumscouts hat er für die Neuauflage bei Terra Nova stark erweitert.
H. G. Ewers starb am 19. September 2013.
Er verfasste zwei Storiesammlungen und zwei Taschenbücher. Neben der Science Fiction veröffentlichte er auch Kriminalromane (u.a. bei Jerry Cotton) und schrieb zwei Bände für die Fantasyserie Dragon.
Im Klappentext zu Wächter der Venus heißt es:
"Venusische Molekularverforrner haben die Besatzung der terranischen Forschungsstation auf dem zweiten Planeten beseitigt und sind in Gestalt dieser Männer zur Erde geflogen, um dort eine großangelegte Sabotageaktion zu starten. So scheint es jedenfalls. Berry Grand wird zur Venus geschickt, um die wahren Absichten des überraschend aufgetauchten Gegners zu ergründen. Berry ist ein Agent ganz besonderer Art! Während sein Körper im Raumschiff verbleibt, das die Venus umkreist, wird sein Geist auf das Gehirn eines synthetischen Wesens übertragen, das auf dem zweiten Planeten landet. Nur so kann Berry Grand das Geheimnis der Venusier enträtseln, das zugleich das Geheimnis vom Ursprung der Menschheit ist "
(Klappentext zu Terra TB 129 Wächter der Venus)
Schon früh kam H.G. Ewers in die Perry Rhodan Serie, zunächst schrieb er Planetenromane, dann durfte er auch in der Heftserie mitwirken, wo er 1965 Kurt Brand beerbte.
Seine Romane waren unverwechselbar, denn er entwickelte eine Fülle von unvergessenen Figuren.
Seine Romane waren unverwechselbar, denn er entwickelte eine Fülle von unvergessenen Figuren.
Das reicht von Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu, über den Oxtorner Omar Hawk und sein Okrill sowie Patulli Lokoshan und seinen Erbgott Lullog bis zu Tengri Lethos und Guy Nelson. Die meisten Leser liebten diese ausgefallenen Figuren und auch den Ewerschen Humor, bei anderen waren sie allerdings eher berüchtigt.
Besondere Aufmerksamkeit widmete er auch den MVs und ihrem Tba. Jubiläumsbände hat er aber nicht geschrieben. Mit Band 1746 stieg er als fester Teamautor aus, schrieb danach aber noch einen Gastroman.
Mitte der siebziger Jahre war er auch an Basteis Commander Scott beteiligt und steuerte zwei Romane für die Fantasy-Serie Dragon bei.
Dann übernahm er die Exposéreadaktion für Raumschiff Orion. Doch auch wenn er die von Hans Kneifel eingeschlagene Richtung korrigierte, indem er Schiff und Mannschaft um einige Jahrzehnte in die Zukunft versetzte, konnte er doch nicht alle Wünsche der Fans zufrieden stellen. Seine Konzeption, die Orion-Crew in die Auseinandersetzung der beiden kosmischen Urmächte Rudraja und Varunja einzubinden, wobei erstere für Chaos und letztere für Ordnung stand, gefiel nicht allen Lesern. Eine gewisse Korrektur dazu stellten dann die Jugendabenteuer der Crew da, die die Serie wieder näher an die ursprüngliche Fernsehfassung brachten. Als die Atlan Zweitauflage 1978 startete, wurde Orion wieder in Terra Astra eingegliedert. Mitte der achtziger Jahre kam dann nach 145 Bänden das endgültige Aus, ohne dass die Serie zu einem richtigen Abschluss gebracht wurde.
Bei Atlan war H.G. Ewers von Anfang an dabei gewesen und zählte neben H.G. Francis und Hans Kneifel zu den fleissigsten Autoren. Nach dem Ende von Orion übernahm er zusammen mit Peter Griese die Exposéredaktion der Serie (Bände 760-850, Handlungszyklus im Auftrag der Kosmokraten), bis auch diese vorläufig eingestellt wurde. So stammen auch der Jubiläumsband 800 "Die Zeitfestung" und der Abschlussband 850 "Transfer" aus seiner Feder. Letzteren verfasste er zusammen mit Peter Griese.
Eine eigene "Classics"-Serie gab es zwar nicht für die Ewerschen Romane, aber die alten Terra-Titel erlebten fast alle in Terra Astra eine Neuauflage. Die letzten neuen Einzelromane erschienen dort 1973/74. In die Nostalgieprogramme der Kleinverlage haben die Werke von H.G. Ewers dagegen - anders als z.B. bei H.G. Francis, Hans Kneifel oder Clark Darlton - bis jetzt noch keinen Eingang gefunden.
H.G.Ewers zählt zu den ersten reinen Heftautoren, die keine Leihbucherfahrung mehr hatten. Frühzeitig bei Moewig/Pabel angekommen, hat er seine SF-Romane fast ausschließlich in den dortigen Reihen und Serien veröffentlicht. Bei Orion und Atlan konnte er als Expokrat größeren Einfluss nehmen. Insgesamt gehört er zur Riege der zuverlässigen Teamautoren. Durch seinen unverwechselbaren Stil (vor allem bei PR) ist er den meisten Fans in Erinnerung geblieben.
Mitte der siebziger Jahre war er auch an Basteis Commander Scott beteiligt und steuerte zwei Romane für die Fantasy-Serie Dragon bei.
Dann übernahm er die Exposéreadaktion für Raumschiff Orion. Doch auch wenn er die von Hans Kneifel eingeschlagene Richtung korrigierte, indem er Schiff und Mannschaft um einige Jahrzehnte in die Zukunft versetzte, konnte er doch nicht alle Wünsche der Fans zufrieden stellen. Seine Konzeption, die Orion-Crew in die Auseinandersetzung der beiden kosmischen Urmächte Rudraja und Varunja einzubinden, wobei erstere für Chaos und letztere für Ordnung stand, gefiel nicht allen Lesern. Eine gewisse Korrektur dazu stellten dann die Jugendabenteuer der Crew da, die die Serie wieder näher an die ursprüngliche Fernsehfassung brachten. Als die Atlan Zweitauflage 1978 startete, wurde Orion wieder in Terra Astra eingegliedert. Mitte der achtziger Jahre kam dann nach 145 Bänden das endgültige Aus, ohne dass die Serie zu einem richtigen Abschluss gebracht wurde.
Bei Atlan war H.G. Ewers von Anfang an dabei gewesen und zählte neben H.G. Francis und Hans Kneifel zu den fleissigsten Autoren. Nach dem Ende von Orion übernahm er zusammen mit Peter Griese die Exposéredaktion der Serie (Bände 760-850, Handlungszyklus im Auftrag der Kosmokraten), bis auch diese vorläufig eingestellt wurde. So stammen auch der Jubiläumsband 800 "Die Zeitfestung" und der Abschlussband 850 "Transfer" aus seiner Feder. Letzteren verfasste er zusammen mit Peter Griese.
Eine eigene "Classics"-Serie gab es zwar nicht für die Ewerschen Romane, aber die alten Terra-Titel erlebten fast alle in Terra Astra eine Neuauflage. Die letzten neuen Einzelromane erschienen dort 1973/74. In die Nostalgieprogramme der Kleinverlage haben die Werke von H.G. Ewers dagegen - anders als z.B. bei H.G. Francis, Hans Kneifel oder Clark Darlton - bis jetzt noch keinen Eingang gefunden.
H.G.Ewers zählt zu den ersten reinen Heftautoren, die keine Leihbucherfahrung mehr hatten. Frühzeitig bei Moewig/Pabel angekommen, hat er seine SF-Romane fast ausschließlich in den dortigen Reihen und Serien veröffentlicht. Bei Orion und Atlan konnte er als Expokrat größeren Einfluss nehmen. Insgesamt gehört er zur Riege der zuverlässigen Teamautoren. Durch seinen unverwechselbaren Stil (vor allem bei PR) ist er den meisten Fans in Erinnerung geblieben.
Kommentare
Ich habe versucht, mit ihm ins Geschäft zu kommen, aber leider blickt er selber nicht mehr genau durch und hat vollkommen unrealistische Vorstellungen, was die ollen Kamellen denn noch bringen...
Übrigens; dies ist ein Thema bei einem Großteil der alten PR-Autoren - sie verkennen total die Realität und meinen immer noch, was für eine grandiose Bedeutung sie hätten.
Bloß - außerhalb des PR-Umfeldes interessiert keine Sau diese Romane; und auch dann nur sehr begrenzt.
Harte Worte - aber wahr
Es ist ganz schön lange her, daß ich E.E. Smith woanders als in Antiquariaten stehen sah. Robert Heinlein ist auch nur noch mit "Starship Troopers" und dem letztes Jahr neu aufgelegten "Fremder in einer fremden Welt" präsent.
Und ich nehme stark an, heute würde bei VPM auch niemand mehr ernsthaft darüber nachdenken, K.H. Scheers ZBV-Romane neu aufzulegen.
Dennoch: Die »Männer der Zukunft« haben viel für die SF in Deutschland getan.
Stimmt eingeführt wurden die beiden wohl ursprünglich von William Voltz.
Dass er dann viel später seine eigenen Parallelzyklen in der Serie schrieb, erschien mir als Leser zwar bizarr, aber die Romane im Umfeld fand ich damals teilweise so öde, dass mir seine Sachen willkommen waren.
Als Autor hatte er eine eigene Stimme. Er hat viel geleistet.
R.I.P. Horst!