Kettenreaktionen in der Taurus-Region
Kettenreaktionen in der
Taurus-Region
Taurus-Region
Star Trek setzt eigentlich auf bodenständige Gegner. Sie sind zwar meist nicht menschlich und verhalten sich demnach auch nicht so, aber sie sind meist auf Augenhöhe mit der Föderation. Übermächtige Feinde sind eigentlich nur die Borg und das Dominion. Aber sowohl die Borg als auch das Dominion existieren noch und sind von ihrer Struktur her greifbar.
In Rufe den Donner, dem zweiten Band der Reihe, der bereits im ZAUBERSPIEGEL BESPROCHEN WURDE , traten zum ersten Mal die Shedai auf. Sie sind eine alte Rasse, die in der Taurus-Region lebt. Sie reagieren extrem sensibel auf Eindringlinge in der Region. Aufgrund des Meta-Genoms tummeln sich nun aber die Klingonen, die Tholianer und die Föderation in der Region. Das führte schon in Rufe den Donner zu ernsthaften Konfrontationen.
Die Shedai haben ihre Gefährlichkeit in Rufe den Donner eindeutig bewiesen. Unbekannte Wesen griffen Forschungsgruppen an und auf einer klingonischen Kolonie machten die Shedai mal eben den ganzen Planeten platt. Gerade das zweite kommt im eigentlich bodenständigen Star Trek eigentlich nie vor.
In Ernte den Sturm, dem dritten Band der Reihe, werden die Ereignisse fortgesetzt. Und natürlich muss man dem vorhergehenden noch mehr und Härteres entgegensetzen.
Diesmal trifft das Schicksal eine Föderationskolonie, die gerade von Klingonen erobert wird. Was die Zivilverwaltung der Kolonie natürlich nicht weiß ist, dass die Sternenflotte auf dem Planeten forscht. Denn die Entdeckung des Meta-Genoms sowie der Shedai ist ja immer noch geheim. Insofern führt Commodore Reyes die Kolonie, deren Gouverneurin zu allem Überfluss auch noch seine Ex-Frau ist, ins Verderben.
Zum Schluss bleibt ihm eigentlich nichts übrig, als den Planeten zerstören zu lassen. Das wird zwar dramatisch beschrieben, wirkt aber irgendwie merkwürdig. Es bleibt einfach der schale Nachgeschmack, dass die Zerstörung eines ganzen Planeten etwas viel für Star Trek ist.
Glücklicherweise ist die Handlung um die Föderationskolonie nicht der einzige Handlungsstrang des Romans. Wie in den beiden Bänden zuvor, nutzt auch Ernte den Sturm das ganze Charakterarsenal der Serie für verschiedene Nebenhandlungen. In einer erkennen die Menschen, dass die Shedai nicht alle Böse sind, sondern dass es zwei Fraktionen gibt, die gegeneinander ankämpfen. Allerdings wird auch klar, dass die Shedai in der Vergangenheit andere Völker quasi versklavt haben. Das geschah scheinbar mit solch einer Natürlichkeit, dass die Shedai bis heute nicht verstehen, warum dies den versklavten Völkern nicht gefiel.
Die Gefährlichkeit der Shedai und ihrer Mentalität ist nach dem dritten Roman also außer Frage gestellt. Zunächst kann sich die passive Fraktion der Shedai jedoch durchsetzen und es kommt etwas Ruhe in die Handlung.
Leider erfährt man aber nur grobe Strukturen der Shedai-Mentalität. Antworten auf die langfristigen Ziele der Shedai und auf den Sinn des Meta-Genoms bleiben auch im dritten Band der Serie eigentlich aus. Das ist schade, denn mittlerweile fragt man sich schon, warum die Föderation eigentlich so viele Opfer bringt, wenn die Shedai doch eigentlich in Ruhe gelassen werden wollen.
Zum Schluss hält Commodore Reyes die Situation nicht mehr aus. Die Zerstörung der Föderationskolonie lastet hart auf seinem Gewissen. Er entscheidet sich, die Tätigkeit der Föderation in der Taurus-Region öffentlich zu machen. Die Konsequenz ist, dass ihm Geheimnisverrat vorgeworfen wird und er vom Amt suspendiert wird.
Dies ist nur ein knapper Beitrag zu dem dritten Band. All die anderen Charaktere werden schließlich gar nicht erwähnt, das würde allerdings auch den Rahmen des Artikels sprengen. Sie sind es allerdings, die Ernte den Sturm zu einem wirklich guten Buch machen. Ohne ihre Kämpfe für oder gegen ihre Überzeugungen wäre Ernte den Sturm einfach nur ein Buch, indem ein Schiff abstürzt, ein Planet explodiert und etwas über die Shedai verraten wird.
Der vierte Teil der Reihe trägt den interessanten Namen Offene Geheimnisse. Hier wurden die Sensationen etwas zurückgefahren. Das bedeutet jedoch auch, dass die Handlung um die Geheimnisse der Taurus-Region nicht weiter geht.
Stattdessen stehen wieder die Charaktere im Mittelpunkt der Handlung. Diesmal ist das aber nicht förderlich. Vielleicht sollte man sich noch einmal auf Commodore Reyes konzentrieren. Er wird des Geheimnisverrats angeklagt. Die Sternenflotte hätte es gerne gesehen, wenn die wahren Beweggründe der Föderation in der Taurus-Region geheim geblieben wären. Dadurch sind zwar unzählige Leben verloren gegangen, aber das interessiert angesichts des Wettstreits mit den Tholianern und den Kligonen niemanden.
Und hier liegt das merkwürdige an der Situation. Unter Reyes Kommando wurden Entscheidungen getroffen, die Menschenleben gekostet haben. Durch seine Geheimhaltungstaktik sind ebenfalls Menschenleben (und die Leben andere Lebewesen) verloren gegangen. Doch deswegen wird er nicht angeklagt. Sein Vergehen ist, dass er sich nicht an die Befehle gehalten hat und zuletzt verhindern wollte, dass weitere Leben dadurch verloren gehen, dass er ein Geheimnis für sich behält. Es ist merkwürdig, dass kaum thematisiert wird, dass Reyes eigentlich für das Falsche angeklagt wird. Das hätte man auch von der Föderation zu Kirks Zeiten erwartet. Denn die unterschied sich eigentlich nicht sehr von der unter Picard. Auch damals war das Bündnis schon edel und gut.
Offene Geheimnisse ist kein schlechtes Buch. Der Vorfall um Orania wird sehr gut in die Handlung eingebaut. Es ist schön, dass die Vanguard-Serie parallel zur originalen Star Trek-Serie läuft. Dadurch gelingt es den Autoren immer mal wieder Ereignisse aus der Orignialserie in die Handlung mit einzubauen.
Und natürlich gibt es auch noch Handlungsstränge mit den anderen Charakteren. Allerdings ist es nicht unbedingt spannend, das T'Prynn auf der Krankenstation liegt und nach Vulkan gebracht wird.
Insgesamt wirkt der vierte Teil der Reihe trotz des vielschichtigen Titels blässer als die anderen Teile. Dafür wartet er aber mit dem bisher besten Cliffhangar der Serie auf. Dieser ist so wie das Buch auch nicht effekthascherisch, dafür aber interessant.
In der Taurus-Region sind die Fronten weiterhin ungewiss. Klingonen, Tholianer und Föderation stehen sich geradezu unversöhnlich gegenüber. Die Gefahren durch die Shedai sind durch einige zerstörte Planeten mehr als deutlich geworden, trotzdem weiß man kaum mehr über das Meta-Genom in der Taurus-Region. Dafür dreht sich das Charakterkarussell immer schneller. Gerade in dem vierten Teil stoßen wieder neue Charaktere zu der Serie (schließlich muss Reyes ersetzt werden und der neue Kommandant bringt natürlich gleich noch ein paar seiner Leute mit).
In Rufe den Donner, dem zweiten Band der Reihe, der bereits im ZAUBERSPIEGEL BESPROCHEN WURDE , traten zum ersten Mal die Shedai auf. Sie sind eine alte Rasse, die in der Taurus-Region lebt. Sie reagieren extrem sensibel auf Eindringlinge in der Region. Aufgrund des Meta-Genoms tummeln sich nun aber die Klingonen, die Tholianer und die Föderation in der Region. Das führte schon in Rufe den Donner zu ernsthaften Konfrontationen.
Die Shedai haben ihre Gefährlichkeit in Rufe den Donner eindeutig bewiesen. Unbekannte Wesen griffen Forschungsgruppen an und auf einer klingonischen Kolonie machten die Shedai mal eben den ganzen Planeten platt. Gerade das zweite kommt im eigentlich bodenständigen Star Trek eigentlich nie vor.
In Ernte den Sturm, dem dritten Band der Reihe, werden die Ereignisse fortgesetzt. Und natürlich muss man dem vorhergehenden noch mehr und Härteres entgegensetzen.
Diesmal trifft das Schicksal eine Föderationskolonie, die gerade von Klingonen erobert wird. Was die Zivilverwaltung der Kolonie natürlich nicht weiß ist, dass die Sternenflotte auf dem Planeten forscht. Denn die Entdeckung des Meta-Genoms sowie der Shedai ist ja immer noch geheim. Insofern führt Commodore Reyes die Kolonie, deren Gouverneurin zu allem Überfluss auch noch seine Ex-Frau ist, ins Verderben.
Zum Schluss bleibt ihm eigentlich nichts übrig, als den Planeten zerstören zu lassen. Das wird zwar dramatisch beschrieben, wirkt aber irgendwie merkwürdig. Es bleibt einfach der schale Nachgeschmack, dass die Zerstörung eines ganzen Planeten etwas viel für Star Trek ist.
Glücklicherweise ist die Handlung um die Föderationskolonie nicht der einzige Handlungsstrang des Romans. Wie in den beiden Bänden zuvor, nutzt auch Ernte den Sturm das ganze Charakterarsenal der Serie für verschiedene Nebenhandlungen. In einer erkennen die Menschen, dass die Shedai nicht alle Böse sind, sondern dass es zwei Fraktionen gibt, die gegeneinander ankämpfen. Allerdings wird auch klar, dass die Shedai in der Vergangenheit andere Völker quasi versklavt haben. Das geschah scheinbar mit solch einer Natürlichkeit, dass die Shedai bis heute nicht verstehen, warum dies den versklavten Völkern nicht gefiel.
Die Gefährlichkeit der Shedai und ihrer Mentalität ist nach dem dritten Roman also außer Frage gestellt. Zunächst kann sich die passive Fraktion der Shedai jedoch durchsetzen und es kommt etwas Ruhe in die Handlung.
Leider erfährt man aber nur grobe Strukturen der Shedai-Mentalität. Antworten auf die langfristigen Ziele der Shedai und auf den Sinn des Meta-Genoms bleiben auch im dritten Band der Serie eigentlich aus. Das ist schade, denn mittlerweile fragt man sich schon, warum die Föderation eigentlich so viele Opfer bringt, wenn die Shedai doch eigentlich in Ruhe gelassen werden wollen.
Zum Schluss hält Commodore Reyes die Situation nicht mehr aus. Die Zerstörung der Föderationskolonie lastet hart auf seinem Gewissen. Er entscheidet sich, die Tätigkeit der Föderation in der Taurus-Region öffentlich zu machen. Die Konsequenz ist, dass ihm Geheimnisverrat vorgeworfen wird und er vom Amt suspendiert wird.
Dies ist nur ein knapper Beitrag zu dem dritten Band. All die anderen Charaktere werden schließlich gar nicht erwähnt, das würde allerdings auch den Rahmen des Artikels sprengen. Sie sind es allerdings, die Ernte den Sturm zu einem wirklich guten Buch machen. Ohne ihre Kämpfe für oder gegen ihre Überzeugungen wäre Ernte den Sturm einfach nur ein Buch, indem ein Schiff abstürzt, ein Planet explodiert und etwas über die Shedai verraten wird.
Der vierte Teil der Reihe trägt den interessanten Namen Offene Geheimnisse. Hier wurden die Sensationen etwas zurückgefahren. Das bedeutet jedoch auch, dass die Handlung um die Geheimnisse der Taurus-Region nicht weiter geht.
Stattdessen stehen wieder die Charaktere im Mittelpunkt der Handlung. Diesmal ist das aber nicht förderlich. Vielleicht sollte man sich noch einmal auf Commodore Reyes konzentrieren. Er wird des Geheimnisverrats angeklagt. Die Sternenflotte hätte es gerne gesehen, wenn die wahren Beweggründe der Föderation in der Taurus-Region geheim geblieben wären. Dadurch sind zwar unzählige Leben verloren gegangen, aber das interessiert angesichts des Wettstreits mit den Tholianern und den Kligonen niemanden.
Und hier liegt das merkwürdige an der Situation. Unter Reyes Kommando wurden Entscheidungen getroffen, die Menschenleben gekostet haben. Durch seine Geheimhaltungstaktik sind ebenfalls Menschenleben (und die Leben andere Lebewesen) verloren gegangen. Doch deswegen wird er nicht angeklagt. Sein Vergehen ist, dass er sich nicht an die Befehle gehalten hat und zuletzt verhindern wollte, dass weitere Leben dadurch verloren gehen, dass er ein Geheimnis für sich behält. Es ist merkwürdig, dass kaum thematisiert wird, dass Reyes eigentlich für das Falsche angeklagt wird. Das hätte man auch von der Föderation zu Kirks Zeiten erwartet. Denn die unterschied sich eigentlich nicht sehr von der unter Picard. Auch damals war das Bündnis schon edel und gut.
Offene Geheimnisse ist kein schlechtes Buch. Der Vorfall um Orania wird sehr gut in die Handlung eingebaut. Es ist schön, dass die Vanguard-Serie parallel zur originalen Star Trek-Serie läuft. Dadurch gelingt es den Autoren immer mal wieder Ereignisse aus der Orignialserie in die Handlung mit einzubauen.
Und natürlich gibt es auch noch Handlungsstränge mit den anderen Charakteren. Allerdings ist es nicht unbedingt spannend, das T'Prynn auf der Krankenstation liegt und nach Vulkan gebracht wird.
Insgesamt wirkt der vierte Teil der Reihe trotz des vielschichtigen Titels blässer als die anderen Teile. Dafür wartet er aber mit dem bisher besten Cliffhangar der Serie auf. Dieser ist so wie das Buch auch nicht effekthascherisch, dafür aber interessant.
In der Taurus-Region sind die Fronten weiterhin ungewiss. Klingonen, Tholianer und Föderation stehen sich geradezu unversöhnlich gegenüber. Die Gefahren durch die Shedai sind durch einige zerstörte Planeten mehr als deutlich geworden, trotzdem weiß man kaum mehr über das Meta-Genom in der Taurus-Region. Dafür dreht sich das Charakterkarussell immer schneller. Gerade in dem vierten Teil stoßen wieder neue Charaktere zu der Serie (schließlich muss Reyes ersetzt werden und der neue Kommandant bringt natürlich gleich noch ein paar seiner Leute mit).
Vanguard hat sich in den ersten vier Bänden zu einer dynamischen Serie entwickelt, die auch Tiefpunkte kennt.
Aber welche Buchreihe hat diese nicht?
Daten der Bücher
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