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OCCU - Parapsychologisches im Horror-Gewand

OccuOCCU
Parapsychologisches im Horror-Gewand

Die Serie Occu erschien von 1976 bis 1980 alle vier Wochen im Zauberkreis-Verlag und war damit die zweite Serie – nach Macabros – die diesen Rhythmus hatte. Dieser Rhythmus wurde deshalb gewählt, weil der österreichische Autor Hademar Bankhofer die Serie allein gestalten wollte und außerdem nicht der schnellste Schreiber war. Schon im zweiten Jahr der Serie kam er dann in arge Zeitnöte und so wurde er von Uwe Anton und Thomas R. P. Mielke unterstützt.

 

Es war kaum bekannt, wer sich hinter dem Pseudonym Henry Ghost verbarg. Der Autor Hademar Bankhofer hatte das Pseudonym Henry Ghost mit Bedacht gewählt, denn so konnte er als Occu-Magazin-Mitarbeiter Hademar Bankhofer die Artikel für das Occu-Magazin PARA, PSI und ASW verfassen. Es ist zum Schmunzeln, wenn er als Henry Ghost von seinem Schriftstellerkollegen Hademar Bankhofer im Occu-Magazin spricht …

Für die grafische Gestaltung – sprich Titelbilder – war neben Lo – R. S.-Lonati –  hauptsächlich der italienische Zeichner Paolo Bracci und der Dr. Morton-Zeichner Theo Thomas verantwortlich (siehe Occu-Titelbild-Galerie), aber es wurden auch andere Zeichner eingesetzt.

Die Serie hatte das übliche Erscheinungsbild der Grusel-Serien aus dem Zauberkreis-Verlag. Es gab eine Seite, auf dem die Helden der Serie vorgestellt wurden (wie auch bei den Larry-Brent-Abenteuern im Silber-Grusel-Krimi und der Macabros-Serie von Dan Shocker). Bei den Vorstellungen der Personen wurde natürlich mit klangvollen Namen aus der Esoterik-Szene jongliert. So war zum Beispiel der Chef der Abteilung – Dr. Leon Duvaleux – durch eine transzendentale Verbindung zwischen seiner Mutter, der Wahrsagerin Madame Therese Duvaleux, und dem Propheten Nostradamus entstanden. Olga Dussowa, eine Mitarbeiterin von Joe Baxter, war eine direkte Nachkomme der Familie des russischen Magiers Rasputin. Irgendwie war der Autor seiner Zeit voraus, denn die Esoterik-Welle begann erst einige Jahre nach der Occu-Einstellung Mitte der achtziger Jahre. Vermutlich wäre der Serie in dieser Zeit ein größerer Erfolg zuteilgeworden, wenn sie erst dann erschienen wäre.

Scheinbar ist dem Redakteur beim Einplanen der Romane für die Serie ein Fehler unterlaufen. Eigentlich müßte Band Nr. 4 vor Band Nr. 3 kommen. In Band Nr. 3 „Seance des Grauens“, Seite 14, 2. Spalte, 3. Absatz steht folgender Satz: „Sie sind etwa der berühmte Hauptkommissar vom Parapsychologic Department, der das Rätsel um Jack the Ripper gelöst hat?“ Nur löst Joe Baxter diesen Fall erst in Band 4 „Der Mörder aus dem Jenseits“. Außerdem findet sich in Band 3 auf Seite 63 noch ein Hinweis auf den nächsten Fall, nämlich dem Hexenkongress, der unter dem Titel „Die Rache des Hexenmeisters“ als Band 5 erschien. In diesem Band ist Madame Duvaleux achtzig Jahre alt (siehe Seite 10, 2. Spalte, letzter Absatz), wo sie doch im Porträt der Serienhelden erst 72 Jahre alt sein soll. Da hat wohl auch jemand geschlafen.

Die Handlung der Romane ist routiniert und gut geschrieben. Der Autor Hademar Bankhofer verliert sich nicht in allzu großen Brutalitäten, sondern schafft es, eine spannende Handlung auch ohne viel Blut aufzubauen. Der Held Joe Baxter ist nicht der Alleskönner, sondern er braucht die Unterstützung seiner Mitarbeiter.

Für Heft-Sammler liegt der Reiz an der Occu-Serie wohl daran, dass die Serie aus dem Rahmen der normalen Grusel-Serien fällt, denn die Themen, die hier behandelt wurden, waren in anderen Grusel-Serien nur eine Randerscheinung. Natürlich gab es Geister, Dämonen usw. in der Serie, aber Para-Fähigkeiten und außersinnliche Wahrnehmungen waren die tragenden Säulen der Serie.

Der Occu-Hauptautor Hademar Bankhofer schreibt heute noch, aber er schreibt heute mehr Bücher mit Ernährungstipps und gibt solche Tipps in Frauenzeitschriften. Mit seinen Ernährungsvorschlägen war er auch im Fernsehen zu sehen. Uwe Anton ist zum Exposé-Autor der Perry Rhodan-Serie aufgestiegen und Thomas R. P. Mielke schrieb vor der Occu-Serie Krimi- und SF-Romane, war am Grundkonzept von Die Terranauten beteiligt und schreibt heute historische Romane.


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Kommentare  

#1 Remis Blanchard 2011-02-15 10:13
OCCU war eine ganz interessante Gruselserie, weil sie eben anders war als alle anderen Serien. Es waren die parapsychologischen Fälle, welche die Serie so interessant machten. Schade war nur, dass sie einfach so sang und klanglos aufhörte. Es gab nicht einmal eine Notiz im letzten Heft, dass man die Serie einstellen wollte. Es gab einfach keine Vorankündigung auf das nächste Heft mehr und das war es schon. Da wusste ich, dass es mit OCCU vorbei war. Wieder eine gute Serie die einfach so eingestellt wurde.
#2 Wolfgang Trubshaw 2011-02-15 18:46
Parapsychol-OG-isches ;-)

Harantor sagt: Der Fehler war nicht für DICH bestimmt
#3 Remis Blanchard 2011-02-15 20:28
Ist verbessert. Das kommt wenn man zu schnell schreibt.
#4 Wolfgang Trubshaw 2011-02-15 20:36
:sigh: Ich wollte hier nicht auf Pedant machen, sorry. Zumal ich ihn selbst ein paarmal überlesen habe, bevor er mir vorhin auffiel ...

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