Vampire pflastern seinen Weg - Hugh Walker Star ohne Echo?

Eine Rückblende auf die Geschichte des Horrorheftromans zwischen den fünfziger und siebziger Jahren ist dabei hilfreich und zeigt folgendes: Schon seit den fünfziger Jahren waren immer mal wieder in Leihbuch und Heftroman Horrorthemen aufgetaucht, die jedoch nie konsequent zu einer Serie oder Reihe ausgebaut wurden. Es kam nie zu Ausprägungen wie es sie bereits vor dem zweiten Weltkrieg gegeben hatte. Nach dem Krieg hatten sich der Western, der Krimi und die SF als dominierenden Genres des Spannungsromans etabliert.
Ende 1967 machte sich der Zauberkreis-Verlag in Gestalt seines Geschäftsführers, Heinrich Ernst, Sorgen um die Auflage der »Silber-Krimi«-Reihe des Hauses. Der »Silber-Krimi« stellte das typische Gemisch aus Einzelromanen und Sub-Serien dar. Doch nun war dieses konventionelle Krimi-Konzept kommerziell ins Stocken geraten. Allerdings auf sehr hohem Niveau. Heutige Heftromanverantwortliche würden bei den Zahlen, die Heinrich Ernst Sorgen bereiteten, radschlagend und zugleich singend auf den Fluren herumtollen und sich dumm und dusselig freuen. Doch in den vergangenen viereinhalb Jahrzehnten ist viel passiert. Der Heftroman ist vom Massenmedium zur Randerscheinung geworden.
Wie sagte Jürgen Dan Shocker Grasmück fünfundzwanzig Jahre später so schön:
Der von Sorgen geplagte Heinrich Ernst ahnte nicht, dass die Lösung seiner damals akuten Probleme ein Südhesse sein würde. Der Verlagsgeschäftsführer traf auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 1967 den gebürtigen Hanauer Jürgen Grasmück (1940 - 2007), einen Autor, der bis dahin vorwiegend auf dem Gebiet der SF unter dem Pseudonym Jay Grams oder Jürgen Grasse aufgefallen war, der aber auch Krimis und einen Western verfasst hatte. Dieser präsentierte kurz darauf dem Zauberkreis-Verlag ein unheimlich-phantastisches Krimi-Konzept, das im August 1968 mit dem »Silber-Krimi« 747, »Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus«, anlief. Um diesen Roman als Start zu einer Reihe vom bisherigen Konzept abweichenden Romane zu kennzeichnen, wurde nicht der Name des Titelhelden (wie sonst oft üblich) Larry Brent präsentiert, sondern der Subserientitel lautete »Grusel-Krimi«. Zudem setzte das Pseudonym Zeichen: es lautete Dan Shocker.
Damit war das erste Horrorserienkonzept geboren. Es basierte auf mehreren Vorbildern. Da wären zunächst die sehr erfolgreichen Edgar Wallace-Verfilmungen (die man ja auch Grusel-Krimis nannte) die britischen Horror-Filme, James Bond und (da die Serie für den Silber-Krimi geplant war) auch ein bisschen die typischen Krimihelden ála Jerry Cotton, abgemischt mit einem Schuss SF. In Absprache mit dem Verlag einigte man sich darauf, das Übersinnliche erst vorsichtig einzubringen und sich überwiegend mit pseudo-wissenschaftlichen Erklärungen zu begnügen.
Die Romane Shockers liefen zunächst als Subserie im »Silber-Krimi« weiter, doch als sich schon bald der große Erfolg abzeichnete, wurden 1971 die Romane um die Serienfigur Larry Brent wieder aufgelegt, diesmal als »Silber-Grusel-Krimi« (Titelliste). Zugleich wurden auch die neuen Romane unter diesem Titel gebracht. Ein derartiger Erfolg erregte natürlich Aufmerksamkeit, und die übrigen großen Heftromanverlage zogen nach: Pabel 1972, Bastei Mitte 1973, der Erber Verlag ebenfalls 1973 und Kelter Ende 1973, Anfang 1974.
Zwischen Ende 1970 und Anfang 1971 müssen im Hause Pabel Überlegungen begonnen haben, ebenfalls eine Reihe oder Serie mit Horrorthemen auf den Markt zu bringen. Aber die Frage war wohl: Wie soll dieses Projekt gestaltet sein? Nun wußte man von den Schwierigkeiten, zu einer erfolgreichen Serie eine Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen: Da brauchte man nur an die Versuche zu denken, eine Alternative zu »Perry Rhodan« zu etablieren, die alle mehr oder minder früh scheiterten (etwas, dass lange dauerte und bis heute nur in der Nische gelang). Bevor Pabel mit Moewig und Semrau nämlich unter dem dach des Bauer-Konzerns vereint wurde (und damit »Perry Rhodan« ins Haus kam), hatte es mit »Mark Powers« und »Ad Astra« nicht geklappt. Ebenso war man mit »Kommissar X« nicht an Basteis »Jerry Cotton« vorbei gekommen, hatte aber zumindest einen Achtungserfolg erzielt. Und nun gab es da in dem viel kleineren Verlag, diesen »Silber-Grusel-Krimi« mit seinem Helden Larry Brent. Aber genau in diesem kleinen Verlag hatte man die Marktlücke gefunden und sich etabliert. In diesem Segment war Zauberkreis der Marktführer.
Ende der sechziger Jahre war der Heftroman reif für eine neue Idee. (4)

Damit war das erste Horrorserienkonzept geboren. Es basierte auf mehreren Vorbildern. Da wären zunächst die sehr erfolgreichen Edgar Wallace-Verfilmungen (die man ja auch Grusel-Krimis nannte) die britischen Horror-Filme, James Bond und (da die Serie für den Silber-Krimi geplant war) auch ein bisschen die typischen Krimihelden ála Jerry Cotton, abgemischt mit einem Schuss SF. In Absprache mit dem Verlag einigte man sich darauf, das Übersinnliche erst vorsichtig einzubringen und sich überwiegend mit pseudo-wissenschaftlichen Erklärungen zu begnügen.
Die Romane Shockers liefen zunächst als Subserie im »Silber-Krimi« weiter, doch als sich schon bald der große Erfolg abzeichnete, wurden 1971 die Romane um die Serienfigur Larry Brent wieder aufgelegt, diesmal als »Silber-Grusel-Krimi« (Titelliste). Zugleich wurden auch die neuen Romane unter diesem Titel gebracht. Ein derartiger Erfolg erregte natürlich Aufmerksamkeit, und die übrigen großen Heftromanverlage zogen nach: Pabel 1972, Bastei Mitte 1973, der Erber Verlag ebenfalls 1973 und Kelter Ende 1973, Anfang 1974.

Der »(Silber-)Grusel-Krimi« festigte die Legende, dass im Heftroman alle sieben Jahre (welch magische Zahl!) immer etwas Neues und Erfolgreiches das Licht der Bahnhofsbuchhandlungen und Kioske erblicken würde. 1954 war es »G-man Jerry Cotton«, 1961 »Perry Rhodan« und 1968 der »Silber-Grusel-Krimi« bzw. »Larry Brent«. Aber danach riss diese Sieben-Jahres-Serie. In der Tat war der Horrorheftroman die letzte große Erfolgsgeschichte des Romanheftes. Hubert Straßl war ein Teil dieser Erfolgsgeschichte und es stellt sich die Frage nach einem Einfluss und seiner Rolle. Also machen wir uns nun auf die Suche nach den Antworten.
Zweifellos aber war zu Beginn der Siebziger grosses Interesse an Horrorromanen vorhanden. Der Erfolg der Romane von Dan Shocker sprach Bände. Nicht nur das. In die Kinos kamen in schöner Regelmäßigkeit Horrorfilme der unterschiedlichsten Güteklassen. Ein Publikum war also vorhanden. Also wie starten?
Unter der Leitung von Cheflektor Kurt Bernhardt, der mehrfach eine glückliche Hand bewiesen hatte, kam man auf den Gedanken, es mit Einzelromanen und Kurzzyklen zu versuchen. Exposés für Horrortexte wurden von verschiedenen Autoren eingeholt bzw. eingereicht.
Darunter war auch ein Exposé zu einer Miniserie, drei bis vier Romane, um eine Vampirfamilie, welches vom 18. März 1971 in seiner ersten Fassung datiert. Die endgültige Fassung stammt vom 5. November 1971 (am 14. Oktober werden wir im Rahmen dieser Artikelserie - Vampire pflastern seinen Weg - Straßl Exposés publizieren), in der der Autor noch darauf verwies, daß aus dieser Miniserie problemlos eine ganze Horrorserie zu realisieren sei. Als Verfasser zeichnete Hubert Straßl alias Hugh Walker verantwortlich.
Schon hier zeigt sich deutlich die Neigung Hugh Walkers zu den dunklen Verführern, den Vampiren, die oft eine tragende Rolle in seinen Romanen spielten. Auf Intervention seitens des Verlages wurde aus einer Mini-Serie ein einziger Roman.
Ein Blick auf das Exposé zeigt eindeutig, daß dieser Eingriff seitens des Verlages für dieses Konzept von Nutzen war. Hubert Straßl mag ein großartiger Autor sein und Romane von außergewöhnlicher Qualität schreiben, aber das Verfassen von Exposés (das wird dann jedem am 14. Oktober auch klar werden) gehört nicht zu seinen Stärken. Das zeigen auch immer wieder seine Äußerungen und die Differenzen zwischen Exposé und Roman. Hubert Straßl hat eine Grundidee, aber während des Schreibens lässt er sich treiben und der Roman wird zu einer verbesserten Version der im Exposé festgehaltenen Idee. Hubert ist demnach eher ein natürlicher Erzähler, denn ein vorausplanender Autor.
Daher wäre es wahrscheinlich auch für »Dragon« und »Mythor« keine wirklich gute Lösung gewesen, ihn als Exposéautor dort einzusetzen. Aber diese Betrachtung würde an dieser Stelle zu weit führen. Aber sicherlich wird diese Spekulation an entsprechender Stelle noch eine Rolle spielen.
Zweifellos aber war zu Beginn der Siebziger grosses Interesse an Horrorromanen vorhanden. Der Erfolg der Romane von Dan Shocker sprach Bände. Nicht nur das. In die Kinos kamen in schöner Regelmäßigkeit Horrorfilme der unterschiedlichsten Güteklassen. Ein Publikum war also vorhanden. Also wie starten?

Darunter war auch ein Exposé zu einer Miniserie, drei bis vier Romane, um eine Vampirfamilie, welches vom 18. März 1971 in seiner ersten Fassung datiert. Die endgültige Fassung stammt vom 5. November 1971 (am 14. Oktober werden wir im Rahmen dieser Artikelserie - Vampire pflastern seinen Weg - Straßl Exposés publizieren), in der der Autor noch darauf verwies, daß aus dieser Miniserie problemlos eine ganze Horrorserie zu realisieren sei. Als Verfasser zeichnete Hubert Straßl alias Hugh Walker verantwortlich.
Schon hier zeigt sich deutlich die Neigung Hugh Walkers zu den dunklen Verführern, den Vampiren, die oft eine tragende Rolle in seinen Romanen spielten. Auf Intervention seitens des Verlages wurde aus einer Mini-Serie ein einziger Roman.
Ein Blick auf das Exposé zeigt eindeutig, daß dieser Eingriff seitens des Verlages für dieses Konzept von Nutzen war. Hubert Straßl mag ein großartiger Autor sein und Romane von außergewöhnlicher Qualität schreiben, aber das Verfassen von Exposés (das wird dann jedem am 14. Oktober auch klar werden) gehört nicht zu seinen Stärken. Das zeigen auch immer wieder seine Äußerungen und die Differenzen zwischen Exposé und Roman. Hubert Straßl hat eine Grundidee, aber während des Schreibens lässt er sich treiben und der Roman wird zu einer verbesserten Version der im Exposé festgehaltenen Idee. Hubert ist demnach eher ein natürlicher Erzähler, denn ein vorausplanender Autor.
Daher wäre es wahrscheinlich auch für »Dragon« und »Mythor« keine wirklich gute Lösung gewesen, ihn als Exposéautor dort einzusetzen. Aber diese Betrachtung würde an dieser Stelle zu weit führen. Aber sicherlich wird diese Spekulation an entsprechender Stelle noch eine Rolle spielen.

Eine gute Entscheidung. Ein zweiter Verlag präsentierte Horrorheftromane. Die erste Horrorheftreihe war geboren. Der »Vampir-Horror-Roman« hätte kaum einen besseren Start haben können.
Die Reihe lief unter dem Set-Roman-Label von Pabel. So gekennzeichnete Romane sollten dem (eingebildeten bzw. tatsächlich) höheren Niveau der Taschenbücher entsprechen. Sie sollten auch ein Stück aus den Schemata des konventionellen Heftes ausbrechen. Diese Vorgabe spielte Hugh Walker - und nicht nur dem - in die Karten. Das Set-Label ist auch einer der Gründe, dass der »Vampir-Horror-Roman« (insbesondere durch die ersten 50 - 100 Bände) einen legendären Ruf ob seiner Qualität besitzt. In der Tat erschienen dort Übersetzungen und Werke deutscher Autoren mit einem hohen Standard.
Vergleicht man Hugh Walkers Roman (und auch die Folgebände von ihm und anderen) mit denen der damals einzigen Konkurrenz (also denen Jürgen Dan Shocker Grasmücks), so kommt man unweigerlich zu dem Schluß: Größer konnte der Kontrast kaum sein. Ob es nun gewollt war oder nicht: Die Entscheidung war richtig. Dem Publikum wurde eine echte Alternative geboten.
Dan Shocker bot im besten Sinne klassische Heftromanunterhaltung mit einem knackigen, aber nicht zu überspannten Helden, witzigen Sidekicks, hochinteressanten Stoffen und relativ actionreichen, teilweise großartigen Romanen voller Fantasie. Shocker/Grasmück hatte damit Erfolg und würde ihn auch weiterhin haben. Daran würde auch die Konkurrenz nichts ändern können. Jürgen Grasmück hatte sich als Dan Shocker etabliert und schaffte sich 1973 mit »Macabros« ein zweites (auch sehr erfolgreiches) Standbein, das die Grenzen des Horror aufbrach und neben der SF insbesondere Fantasy-Elemente verarbeitete.
Hugh Walker hingegen hatte einen atmosphärisch dichten Roman geschrieben, der im Grunde weit über das hinausgriff, was im Heftroman üblich war und der zudem über ein außergewöhnliches stilistisches Niveau verfügte. Aber was »Vampire unter uns« völlig abging, war der Held. Es fehlte das vorwiegend blonde Wundertier, das jeder Gefahr mutig entgegen schreitet. Somit hatte Hugh Walker einen Gegenpol geschaffen. Die Romane des gebürtigen Linzers konnten auch problemlos mit den Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen mithalten, die Pabel einkaufte (und damit das von den SF-Reihen »Terra« und »Utopia« wiederholte).
Im Übrigen wurde das Fehlen eines Helden bei Pabel im »Vampir-Horror-Roman« (zumindest in den ersten 20 Bänden) gewissermaßen kultiviert. Bis dann mit Bd. 23 Dorian Hunter, der »Dämonenkiller« auf den Plan trat. Doch ihn unterschied so manches von den übrigen Helden. elbst da wagte Pabel einen alternativen Weg.

Dabei ging man allerdings wesentlich konventionller vor, als Jürgen Grasmück, der zudem auch noch SF-Elemente hinzu nahm und sich nicht nur auf christliche Motive stützte. Der Vater des Horrorheftromans war wesentlich flexibler und hatte von seinem Verlag große Freiheiten bekommen. Zudem hatte er mit Larry Brent eine Kreuzung aus den Helden der Edgar Wallace Filme und diverser Geheimagenten (allen voran der britischen Marke James Bond) mit den futuristischen Anklängen geschaffen und sich weniger auf Basteis Kernmarke berufen.

Diese These wird sogar akademisch gestützt. Mirjam Nast, die zur Forschergruppe »Ästhetik und Praxis populärer Serialität« gehört, hat ihr Studium 2010 mit der Magisterarbeit mit dem Titel »Geisterjäger John Sinclair. Zur Konstruktion des Genrecharakters einer Heftromanserie« abgeschlossen. In einem Interview, das am 3. August im Zauberspiegel online gehen wird, sagte sie auf die Frage nach dem Musterhelden Jerry Cotton folgendes:
Serien mit einer festen Heldenfigur gibt es in Deutschland bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts, auch im Gruselbereich etwa »Minx - Der Geistersucher« oder »Sâr Dubnotal - Der grosse Geisterbanner«. »Jerry Cotton« war aber ganz sicher für viele neuere Serien und ihre Figuren prägend. Helmut Rellergerd aka Jason Dark hat sich mit seinem Helden John Sinclair sogar explizit an Jerry Cotton orientiert, wie er sagt. (5)Pabel hingegen verzichtete (zumeist) auf das Modell den Horror auf das Krimi-(Serien-)Heft aufzusetzen. Das erwies sich dann als echte Alternative zu den Ansätzen der übrigen Verlage, die alle dem Muster des Zauberkreis Verlages und Dan Shockers folgten, weil es - im Fall Basteis - gar den eigenen Traditionen und Erfolgsmustern entgegen kam. Selbst der »Dämonenkiller« Dorian Hunter brach aus dem Schema aus. Er folgte längst nicht immer den vordefinierten Mustern. Pabel versuchte selbst mit seinem Dämonenjäger Shocker's Helden eine Alternative entgenenzustellen.
Doch welcher Einfluß auf Kollegen Hugh Walkers resultierte aus diesem und den folgenden Romanen, die er für diese Serie schrieb?
Im Nachhinein ist festzustellen, daß seine Romane wenige nachhaltige Spuren bei anderen hinterließen. Es gab Romane im Hugh Walker-Stil eben nur von Hugh Walker selber. Niemand versuchte ihn zu kopieren oder Romane in seinem Stil zu schreiben. Es gab keine Epigonen. Warum war das so? Warum versuchte niemand, diesen ausgezeichneten Stil zu kopieren?
Und da wären wir wieder bei den Wegen, die die anderen Verlagen gingen und die den Konventionen des Kriminal-Heftromans verhaftet waren. Mögliche Antworten sind zu finden, wenn man die unterschiedlichen Verlage, deren Autoren und Konzepte unter die Lupe nimmt. Betrachten wir zunächst den Zauberkreis-Verlag. Das badische Verlagshaus verfügte über seinen eigenen Gruselstar Dan Shocker. Er allein war zwischen 1968 und 1973/74 quasi das Gruselprogramm des Zauberkreis-Verlages. Und Jürgen Grasmück blieb, solange der Zauberkreis-Verlag als unabhängiges Verlagshaus bestand, Flaggschiff und dominierender Autor des Zauberkreis-Gruselprogramms. Es ist ja nicht so, dass Verlag und Autor mit diesem Konzept schlecht fuhren.

Zauberkreis war also nicht der Ort, um Romane im Stile Hugh Walkers zu veröffentlichen, und auch nicht der Ort für die Romane des Originals, denn der Verlag zielte in eine andere Richtung und war auch zu sehr von Jürgen Grasmück dominiert, bei dem das Haus aufgrund eines enormen kommerziellen Erfolges auch Zugeständnisse machte. Das war bei anderen Autoren nur sehr eingeschränkt der Fall, denn bei Zauberkreis funktionierte der Mechanismus, der Heftromanverlagen eigen ist, und der dem Autor in aller Regel nur ein geringes Maß an Gestaltungsmöglichkeiten läßt.

Um es vorwegzunehmen. Nein!
Ein Blick auf die Tradition des Bastei-Verlages allein genügt schon, um das aufzuzeigen: Wenn dieses Verlagshaus einmal eine Erfolgsschiene gefunden hatte, so blieb man auch dabei. Die wichtigste dieser Erfolgsschienen im Bereich der auf eine männliche Leserschaft zugeschnittenen Romane ist Jerry Cotton, im Grunde ein Synonym für Basteis Männer-Heftromanprogramm. Die Schemata bei Bastei waren seit den sechziger Jahren so festgefügt wie die Zinne im Signum der (ehemals) Bergischen. Mit Einschränkungen ist das auch so geblieben.
So war es kein Wunder, daß der Held in Basteis »Gespenster-Krimi« einen besonderen Platz einnahm Die Liste der Sub-Serien ist lang, zum Ende hin wurde die Reihe ausschließlich auf Sub-Serien umgestellt. Die Liste der Romane mit dem typischen Hefthelden ist noch länger: In fast jedem Roman kam dieser oder jene kühne Recke vor. Vereinzelt waren zwar die Gewichte anders verteilt, aber im Grunde bot der Bastei-Verlag das auf, was seit langem typisch für seine Heftromane war, nur waren die Kulissen diesmal alte Schlösser und Burgen statt der Straßenschluchten New Yorks, und die Bösewichter hatten lange Eckzähne und magische Kräfte statt Pistolen und Revolver. Wie schon erwähnt stand hier der Musterheld Basteis Pate: »Jerry Cotton«.
Offenbar wurden die Autoren dazu angehalten, dieses Konzept umzusetzen. Die Themen waren konventioneller Horror. Der Vampir entsprach in der Regel der Darstellung Christopher Lees und den Standards, die Hammer seit den fünfziger Jahren etablierte. Der Teufel hatte seinen Huf, und die Hölle war so strukturiert, wie man sich das vorstellte allerdings zumeist sehr frei interpretiert, ohne sich an die Traditionen des Volksglaubens und der Kirche zu halten. Da griff man auf Phantasie namen für Dämonen zurück. Die Toten erhoben sich aufgrund alter Flüche aus den Gräbern. Der Held schickte sie wieder zurück. Wo Gangsterjäger Jerry Cotton Gangster, Mafiosi und Drogenhändler stellte, warfen sich die Geisterjäger in den verschiedenen Ausfertigungen den Monstren und dem Übersinnlichen entgegen.
Im Grunde war es bei Bastei zumeist oberflächliches Spiel mit Klischees. Daß dabei doch viele lesbare und sogar gute bis sehr gute Romane herauskamen, ist einigen Autoren zu danken, die den sehr schmalen Spielraum bei Bastei zu nutzen verstanden.
Das war das Klima, in der die heutzutage erfolgreichste Horrorserie heranwachsen konnte: John Sinclair von Helmut Jason Dark Rellergerd. Zunächst war das noch nicht einmal die im negativsten Sinne ideale Umsetzung der Basteischen Anschauung vom Horrorheftroman. Erst die Entwicklung der Serie von 1982/83 bis heute läßt selbst den hartgesottenen Heftromankonsumenten erschaudern.

Die Rahmenbedingungen beider Serien sind aber so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wurde der »Dämonenkiller« straff per Exposé gesteuert, waren Datensammlungen vorhanden und die Romane und Autoren aufeinander abgestimmt, so präsentierte sich »Professor Zamorra« als das ungeordnete Chaos. Die Autoren arbeiteten jeder für sich, jeder vernichtete ranghohe Höllenchargen, wie es ihm gefiel. So stellte Bastei seine Antwort auch alsbald um. Unter anderem wurde aus den Decknamen der einzelnen Autoren ein Sammelpseudonym, bis man es den in den Neunzigern wieder rückgängig machte. Aber es ist symptomatisch für Bastei. Auch Jerry Cotton fing jede Woche immer wieder neu an. Der Einzelroman war Basteis Erfolgsrezept. Und ist es (von Ausnahmen abgesehen) in gewisser Weise bis heute geblieben. Denn die die Erfolgsmodelle: Unger, Cotton, Sinclair und Lassiter sind im Grunde immer dem Einzelroman verhaftet geblieben.
Dennoch blieben große Unterschiede zwischen »Dämonenkiller« und »Professor Zamorra« bestehen. Der Professor war ein typischer Held ohne Ecken und Kanten. Seine Serie schien aus dem Lehrbuch Heftserien leicht gemacht entnommen. Einzig die verstorbene Susanne Wiemer bemühte sich um Ordnung und brachte die Serie voran, bis diese später von Werner Kurt Giesa übernommen und noch später von ihm, Manfred Weinland und Rolf Michael völlig umgearbeitet wurde. Festzustellen ist, daß Susanne Wiemer den Grundstein legte, auf dem W.K. Giesa und die anderen aufbauten. Diese Tradition der etwas anderen Serie hat sich gehalten. Das Glück der Serie um den Meister des Übersinnlichen war, dass er kommerziel nie zu den ganz starken des Genres zählte. Somit konnte er sich - um den umstrittenen Begriff nochmals zu verwenden - als Hofnarr im Schatten der Sinclair-Serie frei entwickeln. Ein Vorteil, der seit Jahren von Giesa und seinen Co-Autoren und der nachfolgenden Generation, voll genutzt wurde.

Glücklicherweise haben sich diese Voraussetzungen eine Kopie des »Urmodells des Hefthelden« zu entwwerfen im Lauf der achtziger Jahre ein wenig geändert, denn sonst wären die Veränderungen im Rahmen der Professor-Zamorra-Serie und das Erscheinen der Serie »Der Hexer« (konzipiert von Wolfgang Hohlbein) wohl schwerlich denkbar gewesen.

In den siebziger Jahren war das noch anders. Kelter war einer der großen Vier im Geschäft. Aber schon damals waren qualitative Schwankungen bei diesem Verlag nichts Ungewöhnliches, wofür als Beispiel der Geister-Krimi genannt sei.
Durch seine ungewöhnlichen Themen und Kontinuität seiner Subserie Rick Masters allerdings der in nahezu allen Genres arbeitende Richard Wunderer (1947 - 2009) heraus. Er war auch, der an Kelters bestem Horrorprojekt, Heftserie »Monstrula«, zusammen mit M.R Heinze arbeitete.
Der Kelter-Verlag war kein Hort der Romane, wie Hugh Walker sie schrieb, denn er folgte in mancherlei Hinsicht zu genau den Schemata des Heftromans, als daß Hugh Walker oder ein Epigone die Chance der Veröffentlichung gehabt hätte.
Bleiben noch die weiteren Verlage, von denen nur einer erwähnenswert erscheint. Es handelt sich dabei um den Anne Erber Verlag erschienen Horrortitel der unterschiedlichsten Qualität, so im Taschenbuch unter Titeln wie »Horror Expert« oder »Luthers Gruselmagazin« (Titelisten der Taschenbücher bei Luther/Erber) teilweise hervorragende Texte von Robert E. Howard oder H. P. Lovecraft. Andererseits war das Heftprogramm des Hauses eher weniger überzeugend (aber nicht unbedingt erfolglos, eher im Gegenteil); herausragend schwach war dabei die kommerziell sehr erfolgreiche Serie »Dr. Morton« (Titelliste).

Der »Erber Grusel Krimi« brachte neben wenigen brauchbaren Texten auf 96 Seiten Umfang eher durchschnittliche Kost. Die Folgeserie zu »Dr. Morton«, »Der Lord«, zählte zu den Tiefpunkten. Da »Dr. Morton« vom Jugendschutz verfolgt wurde (über zwanzig Titel der Serie stehen auf dem Index; eine einmalige Quote), mußte nun »Der Lord« ran. Ähnlich schwach wie Morton, nur ohne dessen Brutalität, war es ein Langweiler ohnegleichen.
Kommerziell jedoch waren beide ein großer Erfolg, wie uns Verleger Wolfhart Luther im Interview mit dem Zauberspiegel bestätigte. Der Verleger dürfte also zufrieden gewesen sein. Damals konnte man damit noch Tabus brechen und Käufer anlocken. Und für den Verleger zählen die Käufer. Daher ist eine unterschiedliche Beurteilung der Serie überhaupt kein Wunder und völlig legitim. Im Grund griff die Serie den Wandel zu immer mehr Gewalt im Horror auf und wenn die BPS nicht eingegriffen hätte, wäre die Serie vermutlich noch lange gelaufen. In diesem Sinne war »Dr. Morton« modellhaft. Man griff ein Trend auf und vervielfältigte ihn günstig. Man muss anerkennen, dass Wolfhart Luther und Anne Erber in diesem Fall nicht eingerostet waren wie die Kollegen in anderen Verlagen. Man erkannte die Zeichen der Zeit. »Dr. Morton« hätte gewissermaßen ein neuer Heldentypus werden können. Doch ein paar Jahre später, hätte auch ihn der Videoboom eingeholt und überholt was exzessive Gewaltdarstellungen angeht. Denn das bewegte Bild kann Gewalt effektvoller darstetellen als es ein Autor mit Worten vermag. Wenn also da noch jemand ist, der die Horrorliteratur mttels Sex & Gewalt retten will, kann man dieser Person nur sagen: Auch der Irrweg ist ein Weg an dessen Ende Erkenntnis lauert. Bis dahin soll er die Nischen bedienen, denn auch das ist eine ehrenvolle Aufgabe.
Aber so war auch der Anne Erber Verlag, zumindest was dessen Heftprogramm angeht, keine Heimat für Hugh Walker und dessen Stil. Zwar war Hugh Walker auch nicht immer zimperlich in der Wahl seiner Mittel, aber die Gewalt in seinen Romanen war dramaturgisch gerechtfertigt und mit viel Fingerspitzengefühl eingesetzt. Selbst ein Held wie »Dr. Morton« wäre nichts für ihn gewesen./
Und was galt der Prophet im eigenen Land, pardon, Verlag?
Im eigenen Hause, bei Pabel, konnte Hugh Walker hier die Serie prägen? Für Vampir-Horror war es Pabel gelungen, eine Gruppe Autoren zu gewinnen und durch Auslandseinkäufe zu ergänzen, die sehr eigenständig war. Kaum einer der Autoren hatte es da nötig, bei Hugh Walker abzugucken. Vampir-Horror bot eine gute Mischung von unterschiedlichsten Autoren. Im Grunde kamen die Übersetzungen der Walkerschen Auffassung von Horror noch am nächsten.

Dieser Roman wirkt nie überzogen, nie effekthascherisch. Das Grauen bricht im Gegenteil langsam, sich aber immer mehr steigernd in das Leben dieses Mannes ein. Wir sehen hier eine sehr große Ähnlichkeit zu Hugh Walker, aber von einer Beeinflussung dürfen wir nicht sprechen.
Der »Dämonenkiller«, Pabels äußerst erfolgreiche Horror-Serie der siebziger Jahre, war ebenfalls kein Hort für Hugh Walker. Er mochte es nicht, fest in einem Serienkonzept eingebunden zu sein. Zwar lieferte er einen Beitrag ab, »Das Heer der Untoten« (Dämonenkiller Band 89, Mai 1976 und Dämonenkiller Zweitauflage, Band 89, Dezember 1984). Hugh Walkers alter Weggefährte Ernst Vlcek hatte das Exposé, das quasi außerhalb der Serie stand, direkt auf Hugh Walker zugeschnitten. Hugh Walker selbst räumt ein, daß dieser Roman ziemlich brutal war und ihm das zum Vorwurf gemacht worden sei. Ansonsten setzte er das Thema gekonnt um, mußte er sich doch nicht um die Serie kümmern.
Aber lassen wir ihn selbst sagen, was er über die Beteiligung an Horrorserien und das Schreiben von Horrorromanen denkt:
(...) Mancher mag sich fragen, warum (...) mein Gastspiel in der Dämonenkiller-Serie so kurz blieb. (...)
Der wichtigste Grund ist aber der, daß ich eigene sehr persönliche Vorstellungen vom Horror habe und nach fremden Ideen nicht überzeugend arbeiten kann. Gerade im Horror aber muß das 'Gruselelement' überzeugen, sonst taugt der ganze Roman nicht viel.
Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, Ernst Vlceks Exposés wären mir zu schlecht gewesen. Nein, sie sind ausgezeichnet (...) aber seine Vorstellungen von Horror unterscheiden sich zu sehr von meinen. Der vorliegende Band ist eine Ausnahme. Das Exposé ließ mir ausreichend Spielraum, 'fast' einen eigenen Roman zu schreiben. (6)

Horror war für mich immer etwas Besonderes, Persönliches, Eigenes. Ich hatte in Bezug auf Horror meine eigenen Vorstellungen und wollte sie auch verwirklichen. In Exposés stieß ich auf Vorgaben, die ich nicht umsetzen wollte. Nur bei Dämonenkiller bekam ich ein Exposé, das mir weitgehende Freiheiten ließ. Ich habe diesen Roman aus alter Freundschaft geschrieben, weil Ernst Vlcek gerne einen Roman von mir in der Serie veröffentlichen wollte. (7)Auf die Frage, warum er keine eigene Serie gemacht habe, antwortete er:
Ich bin kein Freund von Serien. Ich habe vier Bände über Drakula geschrieben, aber dann hatte ich genug. Ich beginne lieber ein neues Thema als das alte totzureiten. Meine Magira-Serie ist die einzige Ausnahme.Zum gleichen Fazit gelangt er bei seinem Ausführungen auf der Leserkontaktseite der Neuauflage von »Das Heer der Untoten«. Mit dem ihm eigenen Witz verkündet er:
Es liegt vielleicht auch daran, daß ich meine Figuren nicht nach dem Typus eines Helden anlege. Mein Interesse und meine Sympathie gilt mehr den dunklen Gestalten. Für mich war der Vampir immer interessanter als der Vampirjäger. (8)
Es wäre gefährlich, mich als regelmäßigen Dämonenkiller-Autor zu beschäftigen: Ich würde die Partei der Dämonen ergreifen. (9)Trotz Hugh Walkers Abneigung gegen Serien kann man ein wenig spekulieren: Wenn er sei eigene Serie entwickelt und gestaltet hätte, würde er dann mehr Einfluß gewonnen haben? Wenn es ihm gelungen wäre, die Serie früh genug zu starten (sprich in der ersten Hälfte der Siebziger), und erfolgreich zu etablieren dann vermutlich ja, denn Serien haben Signalwirkung für andere (Heft-)Verlage und andere Autoren.

Der blonde Strahlemann ist die notwendige Identifikationsfigur für den Leser und im Heft unglaublich erfolgreich. Er darf also möglichst wenige Eigenarten mitbringen, damit der Leser sich in diese Figur hinein projektzieren kann. Er bedarf aller Tugenden, die ein Mensch nur haben kann. Um ihn dem Anschein von Menschlichkeit zu geben, darf er bestenfalls noch rauchen, hier und da mal einen Schluck Alkohol trinken und vielleicht mal mit einer der von ihm erretteten Schönen eine nacht voller Ekstase verbringen.
Das wäre für Hugh Walker nur schwer denkbar gewesen. Andererseits, eine Serie mit Negativfiguren als Protagonisten scheint ausgeschlossen. (Dazu paßt auch, daß zwischen 1978 und 1991 kein neuer Horrorroman von Hugh Walker erschienen ist.) In Einzelromanen ist jedoch ein Antiheld bzw. gar der Antagonist als Hauptfigur ein tragfähiges Konzept.
Hinzu kommt, daß der Einbruch des Unheimlichen in die Wirklichkeit eines der gängigen Motive in Hugh Walkers Werken ist. Im Rahmen einer Serie wird das Übernatürliche schnell zur Normalität zu werden. Die Identifikationsfigur des Lesers muß akzeptieren, daß es übersinnliche Phänomene gibt, da er ständig mit dem Außergewöhnlichen konfrontiert wird Damit verliert im Grunde das Unheimliche seinen Reiz, die Gestaltungsmöglichkeiten des Autors schwinden. Der Horror, wie Hugh Walker ihn schätzt, läßt sich nicht mehr so effektiv umsetzen.
Daher verwundert es umso mehr, daß er am Ende des Exposés für eine drei- bis vierbändige Serie vom 5. November 1971 (aus dem »Vampire unter uns« wurde), den Vorschlag einer Serie machte (siehe "Exposés"). Es könnte sein, daß Hugh Walker zu diesem Zeitpunkt (»Dragon« war bereits in der Diskussion) noch mit einer Serientätigkeit liebäugelte. Aber viel wahrscheinlicher ist, wie er auch selbst sagt, daß dies eher verlagskonform gedacht ist, denn in Verlagshäusern sind Serienideen recht gern gesehen. Es bleibt wohl für immer Spekulation, aber ich vermute, er hätte an dieser Serie alsbald selbst das Interesse verloren.

Kommentare
Gut vielleicht ist dies Thema im Romanheftsektor unpassend, aber interssant wäre: was käme dabei raus wenn der Autor die Möglichkeit hätte sowas zu schreiben?
Ein absolut negativer Held würde in einem abgeschlossenen Roman (Buch) durchaus machbar, in einer Romanserie jedoch schnell abgeschliffen sein.
Ich erinnere an Dr. House oder mir fällt auch die Serie "The Mentalist" ein, wo der Hauptdarsteller auch manchmal ein echtes A... ist.
Ich wüßte nicht, warum sowas im Romanheft nicht möglich sein sollte - ich glaube, viele Leser würden das begrüßen. Diese Holzfiguren, die da heute noch manchmal geboten werden, sind doch einfach langweilig und längst nicht mehr zeitgemäß. Und blonde Recken werden inzwischen eher ungern gesehen, da sie ein gewissen "Arier-Stereotyp" verkörpern, den man nicht haben will.
Zitat: Da gab es doch vor kurzem eine Serie mit einem dunkelhaarigen Typen, bei Kelter glaube ich....
Das war kein "Held", dass war ne Schlaftablette
Und in der Literatur (das ist ja nicht nur aufs Heft beschränkt) ist der Blonde beliebt als "Protagonist", weil Blonde eben das Image des Guten haben.
Das ist mit von den Nazis missbrauchten "Arier" einfach zu kurz gegriffen.
Mit kam die Idee, dass die Bastei-Autoren damals keine Ahnung vom Grusel hatten, und wenn sie ihre Zweifel äußerten sanft in die Thematik eingewiesen wurden: "Schau mal, wenn man Frankenstein hat, ist das ja im Prinzip ein Kriminalroman, nur dass das Monster das Werkzeug eines kriminellen Wissenschaftlers fungiert ..."
Im Vampir Horror Roman hatte man in der Anfangszeit mit Übersetzungen Erfahrungen gesammelt, demnach waren die dort erschienenen Romane auf einem ganz anderen Niveau.
Ferner hat man das Gefühl, dass die Pabel-Autoren (besonders die des "Dämonenkillers" mehr Ahnung von Magischen Riten und Legenden hatten. Vielleicht haben sie aber auch besser recherchiert).
Und in der Frühzeit des Gespenster-Krimi dominierten verrückte Wissenschaftler und Vampire (später dann gepaart mit alten Flüchen). Nenne die Synonyme der beiden Begriffe und Du hast die lösung, warum sie populär waren: Die Synonyme sind: Frankenstein und Dracula. Der Heftroman spiegelt Erfolgsmuster.
Ich wußte aber was du meist, nur ich liebe dieses Wort einfach...