Vampire pflastern seinen Weg - Kehraus: Teufelspakt, Geister & Co.
Hugh Walker's Horror Romane
Kehraus: Teufelspakt, Geister & Co.
Die übrigen Horrorromane, Storys und Exposés Hugh Walkers
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Die übrigen Horrorromane, Storys und Exposés Hugh Walkers
Zu den restlichen Horrorromanen Hugh Walkers zählt »Lebendig begraben« (Vampir-Horror-Roman 24, Juli 1973), dessen Exposé (siehe: "Exposés" am 14. Oktober) auch in diesem Band vorgelegt wird. »Lebendig begraben« ist ein typischer Hugh-Walker-Roman. Es geht um den Glauben oder Nichtglauben an die Welt des Bösen, des Phantastischen, des Übersinnlichen, und wie es zu der Erkenntnis kommt, dass das Übernatürliche tatsächlich existiert. Aber es geht auch darum, ob und wie das Böse in uns überwunden werden kann.
Dazu nutzt Hugh Walker das uralte Motiv der Liebe, die das Böse bezwingt. Hier allerdings erst auf lange Sicht, denn so leicht triumphiert das Gute bei Walker in der Regel nicht.
»Lebendig begraben« schildert in der Eingangssequenz die albtraumhafte Vorstellung, seine eigene Beerdigung aus dem Sarg mitzuerleben. Zunächst ist der Mann gelähmt, hört und fühlt alles, ist aber unfähig, sich bemerkbar zu machen. Erst im letzten Moment gelingt es ihm.
Er weiß, dass er das Opfer eines Mordanschlags geworden ist, und es gibt keinerlei Hinweis, warum er diesen Giftmord letztlich überlebt hat. Erst nach und nach wird deutlich, dass ein Satanspakt existiert. Zunächst scheint es so, als wäre es einer seiner Vorfahren gewesen, der den Pakt abschloss, aber dem ist nicht so: Er selbst war es.
Dieser Roman zog bei seiner Neuauflage im Dämonen-Land unterschiedliche Reaktionen nach sich. Ein drastisches Beispiel aus der Leserkontaktseite von Dämonen-Land Nr. 27:
Oder etwa doch nicht?
Wie Hugh Walker in vielen seiner Romane deutlich zu machen versucht, sind es nicht die Dinge und die mächtigen Dämonen, die das Entsetzen in die Herzen der Leser tragen, sondern die kleinen Ereignisse, jenes unsichere Licht einer Vollmondnacht beispielsweise, wenn man spazieren geht und sich bewegende Schatten am Rande des Blickfelds Schaudern auslösen.
Zugegebenermaßen hat der Heftroman diese Entwicklung mitgetragen, aber nicht begründet, denn der Horrorheftroman spiegelt populäre Strömungen in dem Maß wieder, in dem es der Jugendschutz erlaubt. Die Ursache liegt in Horrorfilmen, die mit fortschreitender Perfektion der Tricktechnik und dem Fallen mancher Tabus die feineren Mittel zur Erzeugung des Schauders vergaßen und stattdessen grelle Effekte in den Mittelpunkt stellten. Dies begann schon in den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren mit den Filmen der britischen Hammer-Produktion.
Infolgedessen ist man heutzutage zu abgestumpft, um einen Schrecken konkret erfassen zu können, der nicht benannt wird.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Reaktion auf die Neuauflage von »Die gelbe Villa der Selbstmörder« (Vampir-Horror-Roman 100, Januar 1975). Dabei handelt es sich um einen Roman, dessen Schrecken aus den subtilen Methoden der Bewohner des Dorfes Gersdorf resultiert. Interessant ist die Auflösung der Gefahr durch den Geist der Anna Bergen, die alle nahezu unsterblichen Bewohner Gersdorfs der Ort, in dem sich das Böse manifestierte in den Selbstmord treibt.
Doch das Grauen wird nicht auf eine einzelne Gestalt konzentriert. Das Dorf, die Umgebung und die Menschen bilden eine Art magisches Kollektiv. Dieses ist nicht greifbar und wird auch nicht greifbar gemacht, so dass die Helden machtlos dem Schrecken zusehen müssen. So bricht Hugh Walker die Konvention, in der der Held mit Kreuz, Amulett, Diskus, Laser oder Schwert den Dämonen ein Ende setzt. Auch in seinem Schluss, wo er die Machtlosigkeit des Helden zeigt, bleibt sich Hugh Walker treu.
»Die gelbe Villa der Selbstmörder« ist der erste Roman, in dem der Okkultist Hans Feller auftritt. Wir werden ihm an anderer Stelle noch mehrmals begegnen, unter anderem als reale Person und wiederum als Romanfigur. Oder doch nicht? Das ist ein kleiner literarischer Mythos.
Der Roman ist von der Handlung her ein wenig unmotiviert. Die Auflösung mittels heidnischer Götter, denen die Bewohner des Dorfes huldigen, ist für einen Hugh Walker, der sich sogar darum kümmerte, ob das Haus der Blutgräfin noch steht, zu schwammig. Zudem ist die Handlung ein wenig zu geradlinig konzipiert, ganz so, als hätte Hugh Walker nach fremden Ideen geschrieben. Nach Ideen von Hans Feller, den Hugh Walker gekannt haben will, mit dem er sogar den Fantasy-Zyklus »Die Welt der Türme« konzipiert und geschrieben haben will.
Eine Marotte von Hugh Walker sei hier noch erwähnt. Weggefährten aus Fan-Tagen finden in unterschiedlichen Rollen in sogenannten In-Jokes immer wieder Erwähnung. In diesem Band ist es zum Beispiel der Pächter des Gasthauses "Zum großen Bären" in Gersdorf, der H. Pesch heißt. Dahinter verbirgt sich Helmut Pesch, Autor des Sekundärwerks "Fantasy - Theorie und Geschichte". Die Benennung von Romanpersonen nach Hugh Walkers Bekanntenkreis fällt natürlich nur einem geringen Teil unter den Lesern auf und ist für das Verständnis des Romans völlig unwesentlich.
Hugh Walkers letzte zwei Werke im Rahmen des Vampir-Horror-Romans sind eigentlich ein Roman, nämlich »Das Dorf des Grauens« in zwei Bänden und tragen die Titel »Im Wald der Verdammten« (Vampir-Horror-Roman 261, Februar 1978) und »Kreaturen der Finsternis« (Vampir-Horror-Roman 262, Februar 1978).
Im Kern verfolgt er immer noch sein Lieblingsthema vom Verwischen der Grenzen zwischen Realität und Phantasie. Die Umsetzung gelingt ihm hier vorzüglich, aber es fehlt an grundlegend neuen Ideen. Steht ihm nun auch das Schicksal seines literarischen Vorbildes Ray Bradbury bevor, über dessen Spätwerk es bei den unterschiedlichsten Kritikern fast einhellig heißt:
An Taschenbuchveröffentlichungen gibt es »Bestien der Nacht« (Dämonenkiller TB 24, Januar 1977), in dem neben Hans Feller auch der aus der Magira-Serie bekannte Franz Laudmann samt seinem Zauberbuch »Sorcis d'Agii« auftritt. Ein interessantes Werk, weniger wegen der Auftritte der bereits aus anderen Romanen bekannten Personen, als vielmehr wegen des Themas der Nekromantie. Allerdings kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier, wie bei den anderen Romanen, in denen Hans Feller genannt wird, nicht alle Ideen aus der Feder Hugh Walkers stammen. Ich hege die Vermutung, dass Hans Feller nicht nur ein Protagonist oder ein vorgeschobener fiktiver Gewährsmann Hugh Walkers ist, sondern ein wirklicher Koautor.
Auch in diesem Roman bevorzugt Hugh Walker die Ich-Form, weil durch sie die Schilderung sehr viel persönlicher wird. Im Heftroman oder in Taschenbuchreihen, die wie Dämonenkiller-Taschenbuch oder Vampir-Taschenbuch aus Heftreihen hervorgegangen sind, ist es oft so, dass diese Erzählform nicht durchgezogen, sondern munter zwischen der subjektiven und der autorialen Erzählperspektive hin und her geblendet wird.
Zwei herausragende Beispiele sind John Sinclair und Jerry Cotton, wie überhaupt bei Bastei diese Form des Wechsels kultiviert wird.
Hugh Walker hingegen hält die subjektive Form, wenn er sich erst für sie entschlossen hat, konsequent durch, mag es auch noch so verlockend erscheinen, die Erzählperspektive für eine oder zwei Sequenzen zu wechseln.
An Hugh-Walker-Produkten folgt noch die Storysammlung »Masken des Todes« (Vampir-Taschenbuch 12, August 1974). Sie enthält neben drei neueren Erzählungen die beiden ersten professionell verkauften Storys. Daneben erschien auch ein Beitrag Hugh Walkers zu der von Kurt Neal Davenport Luif herausgegebenen Anthologie »Grüße aus der Totengruft« (Vampir-Taschenbuch 18, Februar 1975), wo er zusammen mit den renommierten Autoren Robert Block und Wilkie Collins in einem Band auftauchte.
Zwar sind diese Erzählungen alle lesenswert und keineswegs schlecht, aber die Form einer längeren Novelle, zwischen 200.000 und 250.000 Anschlägen, liegt Hugh Walker am besten. Seine kürzeren Arbeiten tendieren manchmal dazu, langatmig zu werden, und die Pointe der Geschichte droht unterzugehen, was bei den Romanen nie der Fall ist. Kurzum: Hugh Walkers Timing ist in der längeren Form besser.
Zu guter Letzt noch das Kurzexposé (siehe "Exposés"), das schon an Herrn Müller-Reymann adressiert ist, also recht spät entstand. Ein recht interessantes Exposé, das auf eine Umsetzung neugierig macht. Hier würde sich ein günstiger Ansatzpunkt ergeben, um mit alten Themen aufzuräumen und einen Neubeginn einzuleiten.
Dazu nutzt Hugh Walker das uralte Motiv der Liebe, die das Böse bezwingt. Hier allerdings erst auf lange Sicht, denn so leicht triumphiert das Gute bei Walker in der Regel nicht.
»Lebendig begraben« schildert in der Eingangssequenz die albtraumhafte Vorstellung, seine eigene Beerdigung aus dem Sarg mitzuerleben. Zunächst ist der Mann gelähmt, hört und fühlt alles, ist aber unfähig, sich bemerkbar zu machen. Erst im letzten Moment gelingt es ihm.
Er weiß, dass er das Opfer eines Mordanschlags geworden ist, und es gibt keinerlei Hinweis, warum er diesen Giftmord letztlich überlebt hat. Erst nach und nach wird deutlich, dass ein Satanspakt existiert. Zunächst scheint es so, als wäre es einer seiner Vorfahren gewesen, der den Pakt abschloss, aber dem ist nicht so: Er selbst war es.
Dieser Roman zog bei seiner Neuauflage im Dämonen-Land unterschiedliche Reaktionen nach sich. Ein drastisches Beispiel aus der Leserkontaktseite von Dämonen-Land Nr. 27:
Welcher Träumer sucht bei Euch eigentlich die Romane aus? Band 2 und 3 waren schon ziemlich ohne Action, aber Band 4 (Lebendig begraben) setzt wohl allem die Krone auf und hätte besser als Geheimnis-Roman laufen sollen. Band 7 (Der achtbeinige Tod) und 11 (Das Grauen) waren keine echten Gruselromane, da nicht ein einziger Dämon auftauchte. [ ] (45)Dieser Brief ist symptomatisch dafür, welche Entwicklung der Horror und seine Leser genommen haben. Horror wird in diesem Brief mit Äktschen und Dämonen gleichgesetzt. Ohne dem Schreiber zu nahe treten zu wollen halte ich diese Einstellung für engstirnig und phantasielos. Aber es sind Zeichen unserer optisch beherrschten Zeit: drastisch muss geschildert werden. Wenn kein Blut spritzt, gilt es nichts. Und Dämonen gehören dazu, das weiß man doch. Ohne Dämon kein Horror, am besten gleich mit dem Herrscher der Hölle. Der verbreitet wenigstens Horror.
Oder etwa doch nicht?
Wie Hugh Walker in vielen seiner Romane deutlich zu machen versucht, sind es nicht die Dinge und die mächtigen Dämonen, die das Entsetzen in die Herzen der Leser tragen, sondern die kleinen Ereignisse, jenes unsichere Licht einer Vollmondnacht beispielsweise, wenn man spazieren geht und sich bewegende Schatten am Rande des Blickfelds Schaudern auslösen.
Zugegebenermaßen hat der Heftroman diese Entwicklung mitgetragen, aber nicht begründet, denn der Horrorheftroman spiegelt populäre Strömungen in dem Maß wieder, in dem es der Jugendschutz erlaubt. Die Ursache liegt in Horrorfilmen, die mit fortschreitender Perfektion der Tricktechnik und dem Fallen mancher Tabus die feineren Mittel zur Erzeugung des Schauders vergaßen und stattdessen grelle Effekte in den Mittelpunkt stellten. Dies begann schon in den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren mit den Filmen der britischen Hammer-Produktion.
Infolgedessen ist man heutzutage zu abgestumpft, um einen Schrecken konkret erfassen zu können, der nicht benannt wird.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Reaktion auf die Neuauflage von »Die gelbe Villa der Selbstmörder« (Vampir-Horror-Roman 100, Januar 1975). Dabei handelt es sich um einen Roman, dessen Schrecken aus den subtilen Methoden der Bewohner des Dorfes Gersdorf resultiert. Interessant ist die Auflösung der Gefahr durch den Geist der Anna Bergen, die alle nahezu unsterblichen Bewohner Gersdorfs der Ort, in dem sich das Böse manifestierte in den Selbstmord treibt.
Doch das Grauen wird nicht auf eine einzelne Gestalt konzentriert. Das Dorf, die Umgebung und die Menschen bilden eine Art magisches Kollektiv. Dieses ist nicht greifbar und wird auch nicht greifbar gemacht, so dass die Helden machtlos dem Schrecken zusehen müssen. So bricht Hugh Walker die Konvention, in der der Held mit Kreuz, Amulett, Diskus, Laser oder Schwert den Dämonen ein Ende setzt. Auch in seinem Schluss, wo er die Machtlosigkeit des Helden zeigt, bleibt sich Hugh Walker treu.
»Die gelbe Villa der Selbstmörder« ist der erste Roman, in dem der Okkultist Hans Feller auftritt. Wir werden ihm an anderer Stelle noch mehrmals begegnen, unter anderem als reale Person und wiederum als Romanfigur. Oder doch nicht? Das ist ein kleiner literarischer Mythos.
Der Roman ist von der Handlung her ein wenig unmotiviert. Die Auflösung mittels heidnischer Götter, denen die Bewohner des Dorfes huldigen, ist für einen Hugh Walker, der sich sogar darum kümmerte, ob das Haus der Blutgräfin noch steht, zu schwammig. Zudem ist die Handlung ein wenig zu geradlinig konzipiert, ganz so, als hätte Hugh Walker nach fremden Ideen geschrieben. Nach Ideen von Hans Feller, den Hugh Walker gekannt haben will, mit dem er sogar den Fantasy-Zyklus »Die Welt der Türme« konzipiert und geschrieben haben will.
Eine Marotte von Hugh Walker sei hier noch erwähnt. Weggefährten aus Fan-Tagen finden in unterschiedlichen Rollen in sogenannten In-Jokes immer wieder Erwähnung. In diesem Band ist es zum Beispiel der Pächter des Gasthauses "Zum großen Bären" in Gersdorf, der H. Pesch heißt. Dahinter verbirgt sich Helmut Pesch, Autor des Sekundärwerks "Fantasy - Theorie und Geschichte". Die Benennung von Romanpersonen nach Hugh Walkers Bekanntenkreis fällt natürlich nur einem geringen Teil unter den Lesern auf und ist für das Verständnis des Romans völlig unwesentlich.
Hugh Walkers letzte zwei Werke im Rahmen des Vampir-Horror-Romans sind eigentlich ein Roman, nämlich »Das Dorf des Grauens« in zwei Bänden und tragen die Titel »Im Wald der Verdammten« (Vampir-Horror-Roman 261, Februar 1978) und »Kreaturen der Finsternis« (Vampir-Horror-Roman 262, Februar 1978).
Im Kern verfolgt er immer noch sein Lieblingsthema vom Verwischen der Grenzen zwischen Realität und Phantasie. Die Umsetzung gelingt ihm hier vorzüglich, aber es fehlt an grundlegend neuen Ideen. Steht ihm nun auch das Schicksal seines literarischen Vorbildes Ray Bradbury bevor, über dessen Spätwerk es bei den unterschiedlichsten Kritikern fast einhellig heißt:
Die Arbeiten der sechziger und siebziger Jahre bringen weitgehend Variationen über die bekannten Motive, ohne ihnen Wesentliches hinzuzufügen. (46)Es geht auch noch etwas drastischer:
Zwar gehört BRADBURY stilistisch immer noch zu den besten Autoren, aber sein Ideenreservoir scheint erschöpft, seine Erzählerlaune nur noch ein Abglanz früherer Zeiten zu sein. (47)Denn Hugh Walkers erster Heftroman nach etwa 13 Jahren Pause, den er 1991 vorlegte, enthielt auch keine wesentlichen Neuerungen. Doch er wird uns in der kommenden Folge aus einem anderen Grund beschäftigen.
An Taschenbuchveröffentlichungen gibt es »Bestien der Nacht« (Dämonenkiller TB 24, Januar 1977), in dem neben Hans Feller auch der aus der Magira-Serie bekannte Franz Laudmann samt seinem Zauberbuch »Sorcis d'Agii« auftritt. Ein interessantes Werk, weniger wegen der Auftritte der bereits aus anderen Romanen bekannten Personen, als vielmehr wegen des Themas der Nekromantie. Allerdings kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier, wie bei den anderen Romanen, in denen Hans Feller genannt wird, nicht alle Ideen aus der Feder Hugh Walkers stammen. Ich hege die Vermutung, dass Hans Feller nicht nur ein Protagonist oder ein vorgeschobener fiktiver Gewährsmann Hugh Walkers ist, sondern ein wirklicher Koautor.
Auch in diesem Roman bevorzugt Hugh Walker die Ich-Form, weil durch sie die Schilderung sehr viel persönlicher wird. Im Heftroman oder in Taschenbuchreihen, die wie Dämonenkiller-Taschenbuch oder Vampir-Taschenbuch aus Heftreihen hervorgegangen sind, ist es oft so, dass diese Erzählform nicht durchgezogen, sondern munter zwischen der subjektiven und der autorialen Erzählperspektive hin und her geblendet wird.
Zwei herausragende Beispiele sind John Sinclair und Jerry Cotton, wie überhaupt bei Bastei diese Form des Wechsels kultiviert wird.
Hugh Walker hingegen hält die subjektive Form, wenn er sich erst für sie entschlossen hat, konsequent durch, mag es auch noch so verlockend erscheinen, die Erzählperspektive für eine oder zwei Sequenzen zu wechseln.
An Hugh-Walker-Produkten folgt noch die Storysammlung »Masken des Todes« (Vampir-Taschenbuch 12, August 1974). Sie enthält neben drei neueren Erzählungen die beiden ersten professionell verkauften Storys. Daneben erschien auch ein Beitrag Hugh Walkers zu der von Kurt Neal Davenport Luif herausgegebenen Anthologie »Grüße aus der Totengruft« (Vampir-Taschenbuch 18, Februar 1975), wo er zusammen mit den renommierten Autoren Robert Block und Wilkie Collins in einem Band auftauchte.
Zwar sind diese Erzählungen alle lesenswert und keineswegs schlecht, aber die Form einer längeren Novelle, zwischen 200.000 und 250.000 Anschlägen, liegt Hugh Walker am besten. Seine kürzeren Arbeiten tendieren manchmal dazu, langatmig zu werden, und die Pointe der Geschichte droht unterzugehen, was bei den Romanen nie der Fall ist. Kurzum: Hugh Walkers Timing ist in der längeren Form besser.
Zu guter Letzt noch das Kurzexposé (siehe "Exposés"), das schon an Herrn Müller-Reymann adressiert ist, also recht spät entstand. Ein recht interessantes Exposé, das auf eine Umsetzung neugierig macht. Hier würde sich ein günstiger Ansatzpunkt ergeben, um mit alten Themen aufzuräumen und einen Neubeginn einzuleiten.
Kommentare
Ich habe auch die Blitz-Bücher noch nicht gelesen, muss ich auch noch dringend nachholen!