Die Terranauten: Die dritte Staffel: Eine Rückschau auf die Nrn. 25 - 36
Die dritte Staffel
Eine Rückschau auf die Nrn. 25 - 36
Eine Rückschau auf die Nrn. 25 - 36
Noch gravierender scheint mir diese 12er Struktur erkennbar, wenn man nicht alleine die Handlung, sondern auch die Serienkonzeption zu Grunde legt: Lief die Handlung bislang sehr chronologisch ab, waren die verschiedenen Handlungsstränge bislang sauber getrennt, beginnt die Handlung nun in den Bänden 25 bis 36 sich in mehreren Richtungen (Vergangenheit, Zukunft, Parallel) zu verästeln.
Ein Ausblick in eine eventuell mögliche Zukunft (wenngleich eine Ausgangsposition, die NICHT identisch ist mit jener, die die Serie bestimmt!) (25 & 26), eine wichtige Rückschau in die Serienvergangenheit (30 & 31), eine Parallelhandlung die mit der Zerstörung Zoes einsetzt (27) und gleichzeitig einen neuen Handlungsschwerpunkt einläutet, der für das Zyklenfinale unabdingbar wird: Es gibt mehrere Urbäume!
Nicht zu letzt wird der Bund der Freien Welten eingeführt (33 & 34), der als Handlungsstrang für sich alleine stehen mag, den allgemeinen Terranautenkosmos aber durchaus abrundet.
Gleichzeitig ist dieser Zyklus aber wie eingangs bereits angedeutet sehr wohl ganz eng mit den vorhergehenden Zyklen vernetzt. Die Cantos- bzw. Oxyd-Handlung (13, 19 bis 21, 23) wird mit einem Band fortgesetzt, einige offene Fragen der Rorqual-Trilogie (16 bis 18) gelöst, und natürlich kann man die Einführung des Bundes der Freien Welten auch als logische Weiterführung dessen betrachten, was mit der Welt Ginger in Band 22 bereits geschehen ist.
Auch die Scanner-Cloud-Handlung, die mit Band 36 zumindest vorübergehend abgeschlossen wird, begann eigentlich bereits mit Band 9 der Serie; und nicht zuletzt ist die Supertreiberidee im Prinzip bereits seit Band 1 mit der Einführung Llewellyns vorhanden.
Kurz: Der Terranautenkosmos wurde in den Bänden 25 bis 36 wesentlich komplexer als bisher geschildert.
Die Hauptcharaktere
Die Zwölferstruktur, die ich trotz meiner eigenen Vorbehalte nach wie vor zu erkennen glaube, kann man auch an den Auftritten der Hauptfiguren erkennen.
Bei den ersten zwei Zyklen war Max von Valdec als Gegenpart sehr präsent - doch in diesem aktuellen Zyklus durfte er für gerade einmal eine (!) Seite auftauchen, der letzten des Abschlussbandes. Sicherlich, auch in der Rückschau von Band 30 und 31 war er eine wichtige Figur, und auch in der dargestellten Zukunft des Bandes 26 war er der Gegenpart, doch in der eigentlichen Haupthandlung war er diesmal als Figur kaum präsent.
Hatte ich noch früher aufgezeigt, wie wichtig gerade seine Figur für die Handlung ist, ist es nun wirklich überraschend, dass sein Fehlen kaum auffallen mag. Er agiert im Hintergrund, spinnt die Fäden, doch früher hat man als Leser nicht nur die Auswirkungen seiner Entscheidungen und Befehle mitbekommen, sondern die Handlung auch mit seinen Augen sehen dürfen. Einerseits schade, dass dieser Teil nun eindeutig zu kurz kommt, auf der anderen Seite war es wohl die richtige Lösung, um das bislang zu ausufernd geschilderte Katz- und Maus-Spiel des Konzils mit den Terranauten zu durchbrechen.
Bei den Auftritten der Terranauten hat sich hingegen kaum etwas geändert; nach wie vor liegt der Schwerpunkt bei David terGorden und Llewellyn 709. Die unten aufgeführte Statistik zeigt, dass Letztgenannter sogar in mehr Romanen agiert als David, der doch die eigentliche Hauptfigur ist, doch man muss sich vor Augen führen, dass diese Statistik nicht darlegt, wie wichtig die Figur letztlich für den jeweiligen Roman ist.
An dem Auftreten der Konzernsvertretern hingegen ist die Änderung des laufenden Zyklusses wieder deutlich zu sehen: Das Augenmerk liegt tatsächlich bei den Terranauten, von den Konzernschargen hat es keiner geschafft, über mehrere Bände hinweg präsent zu sein.
Die Handlung:
Der Zweiteiler 25 & 26 scheint anfangs für sich alleine zu stehen, ein Abenteuer, das durchaus überzeugen kann, bei dem man sich aber schwer tut, es einzuordnen. Die dargestellte Zukunft mag faszinieren, wenngleich sie als Rahmen für mehrere Romane fast zu dytropisch sein wird. Mal sehen, ob darauf noch Bezug genommen wird.
Die Astos-Handlung hingegen wird bereits im kurz darauf folgenden Vergangenheitsabenteuer ausführlicher behandelt, der Weg von Baby, dem Yggdrasil-Ableger, schlüssig aufgezeigt - zumal der Name Astos schon wesentlich früher in der Serie gefallen ist. Dass bereits in Band 35 & 36 diese Handlung fortgeführt wird, überrascht ein wenig, doch der vorübergehende Schluss ist einerseits gut gelungen, lässt aber andererseits viele Spekulationen über die weitere Entwicklung Shondykes, Scanner Clouds und der Clone-Grauen zu.
Band 27 ist ein erster Schwachpunkt, hier hat der Autor die Schwerpunkte verkehrt gesetzt. Wieder zu viele Verfolgungen, zu viel Action, die sich als letztlich unerheblich erweist, zu wenig von den durchaus guten Handlungsansätzen und viel zu wenig vom neu entdeckten Urbaum. Hier hätte der Autor mutiger sein, seinen schriftstellerischen Fähigkeiten mehr vertrauen müssen: Die Zutaten für einen spannenden Roman wären auch ohne vordergründige Action vorhanden gewesen.
Band 28 ist ebenfalls kein Glanzpunkt der Serie, ist sehr durchwachsen geraten. Und ob es wirklich so gut ist, dass seit Band 26 in jedem neuen Band ein weiterer Urbaum auftaucht? Das Thema ist zweifelsohne faszinieren, nur ist es ein wenig ärgerlich, dass es nie wirklich zur Haupthandlung wird. Schade.
Mit Band 29 wird dann ein wirklicher Serientiefpunkt erreicht. Auch mit einigen Wochen Abstand mag mir dieser Roman noch sauer aufstoßen. Interessant wäre, ob dieser Handlungsverlauf bereits mit der Trilogie 16 bis 18 geplant war ... und warum jemand anderes die Trilogie fortführte.
Aber mit Band 30 endlich beginnt eine wirklich gute Phase der Serie. Der Vergangenheitszweiteiler, der einige Serienmysterien aufgreift, weiß zu überzeugen. Zwei wirklich herausragende Hefte, bei denen auch klar wird, wie intensiv die Serie geplant wurde. Einige Hinweise zu dieser Episode gab es bereits sehr früh, und obwohl der Zweiteiler auf verschiedene andere Hefte zurück greift, passen alle Puzzlestücke wunderbar zusammen.
Erno Fischer Oxyd-Fortsetzung mag nach einem verwirrenden Anfang ebenfalls überzeugen. Allerdings ist noch nicht klar, ob diese Handlungsschiene für sich alleine steht oder noch in die Haupthandlungen einfließt. Immerhin gibt es hier ein erstes Aufeinandertreffen des Außerirdischen Cantos mit David terGorden.
Die Romane 33 und 34 zeigen, zu was der Autor Michael Roberts wirklich in der Lage ist. Haben sich die bisherigen Bände allesamt um Fortsetzungen bestehender Handlungen gekümmert bzw. das Hauptthema behandelt, kommt hier frischer Wind in die Serie. Die Handlung fügt sich gut in den Serienkosmos ein.
Der abschließende Zweiteiler bringt nicht nur etliche Antworten (um den Yggdrasil-Ableger, das Zukunftsabenteuer, um Shondyke, Scanner Cloud), sondern auch viele neue Entwicklungen: Die Supertreiber (die eigentlich in Hinblick auf Llewellyn zu erwarten waren), die Clone-Grauen und deren Abkehr von Chan de Nouille und dann auch noch die Entwicklung um die Weltraumstraßen. Vielleicht der einzige Kritikpunkt: Zuviel Handlung für zwei Hefte.
Fazit: Die Handlung des dritten Zyklus wusste insgesamt zu überzeugen, bot einige - meist gelungene - Antworten, brachte neue Sichtweisen und startete etliche neue Entwicklungen. Die Mischung passt.
Infoseiten der Heftromane:
Die Hauptpersonen und ihr Auftreten in den einzelnen Romanen
(Statistik)
+ = verstorben
* = geboren
( ) = als Vision oder namenlos in der Gruppe,
(( )) = in einer fiktiven (?) Zukunft
[ ] = Rückblick, ca. 2475
Terranauten/Treiber:
Kaiser:
Supertreiber:
Andere Konzerne:
Graue Garde:
Bund Freier Welten:
Urbäume:
Sonstige:
Ein Ausblick in eine eventuell mögliche Zukunft (wenngleich eine Ausgangsposition, die NICHT identisch ist mit jener, die die Serie bestimmt!) (25 & 26), eine wichtige Rückschau in die Serienvergangenheit (30 & 31), eine Parallelhandlung die mit der Zerstörung Zoes einsetzt (27) und gleichzeitig einen neuen Handlungsschwerpunkt einläutet, der für das Zyklenfinale unabdingbar wird: Es gibt mehrere Urbäume!
Nicht zu letzt wird der Bund der Freien Welten eingeführt (33 & 34), der als Handlungsstrang für sich alleine stehen mag, den allgemeinen Terranautenkosmos aber durchaus abrundet.
Gleichzeitig ist dieser Zyklus aber wie eingangs bereits angedeutet sehr wohl ganz eng mit den vorhergehenden Zyklen vernetzt. Die Cantos- bzw. Oxyd-Handlung (13, 19 bis 21, 23) wird mit einem Band fortgesetzt, einige offene Fragen der Rorqual-Trilogie (16 bis 18) gelöst, und natürlich kann man die Einführung des Bundes der Freien Welten auch als logische Weiterführung dessen betrachten, was mit der Welt Ginger in Band 22 bereits geschehen ist.
Auch die Scanner-Cloud-Handlung, die mit Band 36 zumindest vorübergehend abgeschlossen wird, begann eigentlich bereits mit Band 9 der Serie; und nicht zuletzt ist die Supertreiberidee im Prinzip bereits seit Band 1 mit der Einführung Llewellyns vorhanden.
Kurz: Der Terranautenkosmos wurde in den Bänden 25 bis 36 wesentlich komplexer als bisher geschildert.
Die Hauptcharaktere
Die Zwölferstruktur, die ich trotz meiner eigenen Vorbehalte nach wie vor zu erkennen glaube, kann man auch an den Auftritten der Hauptfiguren erkennen.
Bei den ersten zwei Zyklen war Max von Valdec als Gegenpart sehr präsent - doch in diesem aktuellen Zyklus durfte er für gerade einmal eine (!) Seite auftauchen, der letzten des Abschlussbandes. Sicherlich, auch in der Rückschau von Band 30 und 31 war er eine wichtige Figur, und auch in der dargestellten Zukunft des Bandes 26 war er der Gegenpart, doch in der eigentlichen Haupthandlung war er diesmal als Figur kaum präsent.
Hatte ich noch früher aufgezeigt, wie wichtig gerade seine Figur für die Handlung ist, ist es nun wirklich überraschend, dass sein Fehlen kaum auffallen mag. Er agiert im Hintergrund, spinnt die Fäden, doch früher hat man als Leser nicht nur die Auswirkungen seiner Entscheidungen und Befehle mitbekommen, sondern die Handlung auch mit seinen Augen sehen dürfen. Einerseits schade, dass dieser Teil nun eindeutig zu kurz kommt, auf der anderen Seite war es wohl die richtige Lösung, um das bislang zu ausufernd geschilderte Katz- und Maus-Spiel des Konzils mit den Terranauten zu durchbrechen.
Bei den Auftritten der Terranauten hat sich hingegen kaum etwas geändert; nach wie vor liegt der Schwerpunkt bei David terGorden und Llewellyn 709. Die unten aufgeführte Statistik zeigt, dass Letztgenannter sogar in mehr Romanen agiert als David, der doch die eigentliche Hauptfigur ist, doch man muss sich vor Augen führen, dass diese Statistik nicht darlegt, wie wichtig die Figur letztlich für den jeweiligen Roman ist.
An dem Auftreten der Konzernsvertretern hingegen ist die Änderung des laufenden Zyklusses wieder deutlich zu sehen: Das Augenmerk liegt tatsächlich bei den Terranauten, von den Konzernschargen hat es keiner geschafft, über mehrere Bände hinweg präsent zu sein.
Die Handlung:
Der Zweiteiler 25 & 26 scheint anfangs für sich alleine zu stehen, ein Abenteuer, das durchaus überzeugen kann, bei dem man sich aber schwer tut, es einzuordnen. Die dargestellte Zukunft mag faszinieren, wenngleich sie als Rahmen für mehrere Romane fast zu dytropisch sein wird. Mal sehen, ob darauf noch Bezug genommen wird.
Die Astos-Handlung hingegen wird bereits im kurz darauf folgenden Vergangenheitsabenteuer ausführlicher behandelt, der Weg von Baby, dem Yggdrasil-Ableger, schlüssig aufgezeigt - zumal der Name Astos schon wesentlich früher in der Serie gefallen ist. Dass bereits in Band 35 & 36 diese Handlung fortgeführt wird, überrascht ein wenig, doch der vorübergehende Schluss ist einerseits gut gelungen, lässt aber andererseits viele Spekulationen über die weitere Entwicklung Shondykes, Scanner Clouds und der Clone-Grauen zu.
Band 27 ist ein erster Schwachpunkt, hier hat der Autor die Schwerpunkte verkehrt gesetzt. Wieder zu viele Verfolgungen, zu viel Action, die sich als letztlich unerheblich erweist, zu wenig von den durchaus guten Handlungsansätzen und viel zu wenig vom neu entdeckten Urbaum. Hier hätte der Autor mutiger sein, seinen schriftstellerischen Fähigkeiten mehr vertrauen müssen: Die Zutaten für einen spannenden Roman wären auch ohne vordergründige Action vorhanden gewesen.
Band 28 ist ebenfalls kein Glanzpunkt der Serie, ist sehr durchwachsen geraten. Und ob es wirklich so gut ist, dass seit Band 26 in jedem neuen Band ein weiterer Urbaum auftaucht? Das Thema ist zweifelsohne faszinieren, nur ist es ein wenig ärgerlich, dass es nie wirklich zur Haupthandlung wird. Schade.
Mit Band 29 wird dann ein wirklicher Serientiefpunkt erreicht. Auch mit einigen Wochen Abstand mag mir dieser Roman noch sauer aufstoßen. Interessant wäre, ob dieser Handlungsverlauf bereits mit der Trilogie 16 bis 18 geplant war ... und warum jemand anderes die Trilogie fortführte.
Aber mit Band 30 endlich beginnt eine wirklich gute Phase der Serie. Der Vergangenheitszweiteiler, der einige Serienmysterien aufgreift, weiß zu überzeugen. Zwei wirklich herausragende Hefte, bei denen auch klar wird, wie intensiv die Serie geplant wurde. Einige Hinweise zu dieser Episode gab es bereits sehr früh, und obwohl der Zweiteiler auf verschiedene andere Hefte zurück greift, passen alle Puzzlestücke wunderbar zusammen.
Erno Fischer Oxyd-Fortsetzung mag nach einem verwirrenden Anfang ebenfalls überzeugen. Allerdings ist noch nicht klar, ob diese Handlungsschiene für sich alleine steht oder noch in die Haupthandlungen einfließt. Immerhin gibt es hier ein erstes Aufeinandertreffen des Außerirdischen Cantos mit David terGorden.
Die Romane 33 und 34 zeigen, zu was der Autor Michael Roberts wirklich in der Lage ist. Haben sich die bisherigen Bände allesamt um Fortsetzungen bestehender Handlungen gekümmert bzw. das Hauptthema behandelt, kommt hier frischer Wind in die Serie. Die Handlung fügt sich gut in den Serienkosmos ein.
Der abschließende Zweiteiler bringt nicht nur etliche Antworten (um den Yggdrasil-Ableger, das Zukunftsabenteuer, um Shondyke, Scanner Cloud), sondern auch viele neue Entwicklungen: Die Supertreiber (die eigentlich in Hinblick auf Llewellyn zu erwarten waren), die Clone-Grauen und deren Abkehr von Chan de Nouille und dann auch noch die Entwicklung um die Weltraumstraßen. Vielleicht der einzige Kritikpunkt: Zuviel Handlung für zwei Hefte.
Fazit: Die Handlung des dritten Zyklus wusste insgesamt zu überzeugen, bot einige - meist gelungene - Antworten, brachte neue Sichtweisen und startete etliche neue Entwicklungen. Die Mischung passt.
Infoseiten der Heftromane:
Die Hauptpersonen und ihr Auftreten in den einzelnen Romanen
(Statistik)
+ = verstorben
* = geboren
( ) = als Vision oder namenlos in der Gruppe,
(( )) = in einer fiktiven (?) Zukunft
[ ] = Rückblick, ca. 2475
Terranauten/Treiber:
Kaiser:
Supertreiber:
Andere Konzerne:
Graue Garde:
Bund Freier Welten:
Urbäume:
Sonstige: