Unmodern, aber ereignisreich - »Perry Rhodan Neo«
Unmodern, aber ereignisreich
»Perry Rhodan Neo« und der »Sternenstaub«
»Perry Rhodan Neo« und der »Sternenstaub«
Für mich ist das nötig. Ich schreibe ganz bewusst: für mich. Denn das Faszinierendste an der Serie ist in meinen Augen die Begeisterung vieler treuer Fans und Leser, die die Hauptserie Woche für Woche konsumieren teilweise seit nunmehr 50 Jahren. Gerne würde ich diese Faszination teilen. Doch die drei Versuche, in die Hauptserie einzusteigen, scheiterten kläglich. Das erste Mal erschöpfte mich das wöchentliche Pensum (Bände 2300-2405). Dann langweilte mich die zweite Hälfte des ersten Zyklusdrittels so sehr, dass ich aufgab (2400-2433). Und letztendlich sah ich mich einer zusammenhanglosen, langweiligen und dennoch gigantomanischen Handlung gegenüber, die mich weder bewegte noch interessierte (2500-2535).
Die größten Störpunkte waren für mich die Ausrichtung auf zweijährige Handlungsbögen. Dabei hatte ich oft das Gefühl, dass man zumindest die Anfänge, die ich geschafft hatte, deutlich schneller erzählen könnte. Zu häufig wurden keine Geschichten erzählt, sondern die Handlung einfach nur etwas weitergetragen. Ich will aber Heftromane, die dann zusammen einen Zyklus bilden. Zudem wirkten viele Dinge gezwungen. So passierte es seltenst, dass zwei Handlungsebenen in einem Roman erzählt wurden. Das ist eine Methode, wie man schwache Geschichten interessant macht, indem man nämlich zwischen zwei schwachen Geschichten hin- und herwechselt, sodass sie zusammen ganz gut wirken. Doch in der Serie scheint man lieber auf Viererblöcke zu setzen.
Insofern freue ich mich, dass man nun mit neuem Elan die Serie auch neuen, vielleicht jüngeren Lesern näherbringen möchte. Der erste Roman Sternenstaub ist nun schon eine Weile an den Kiosken zu kaufen. An anderer Stelle habe ich bereits ein paar Gedanken über den Roman aufgeschrieben. Hier will ich neben der Qualität des Romans noch auf die Erscheinungsweise und die Konzeption eingehen.
Neo ohne Modernes?
Die größten Schwächen der Neuerzählung sind äußerlicher Natur. Der Name, die Aufmachung und die Werbung sind gruselig.
Perry Rhodan ist ein klassischer Titel für eine Heftromanserie. Man nehme den Namen des Hauptdarstellers und benenne die Serie nach ihm. Das hat schon häufig funktioniert. Der Zusatz Neo ist in meinen Augen aber reichlich ungünstig. Zwar birgt dieser Titel das permanente Versprechen, dass Neues präsentiert wird, mehr aber auch nicht. Und nichts ist auf Dauer neu. Sollte diese neue Serie also lange Bestand haben, wird der Titel irgendwann albern wirken.
Auch der vorherige Versuch, Geschichten ohne den Ballast aus der Erstauflage zu erzählen, trug einen ungünstigen Titel. Damals wählte man den Begriff Action. Auch der Titel lieferte gerade mal ein einziges Versprechen, das zudem nicht eingehalten werden konnte. Denn in der Serie bekam man zwar am Anfang stupide Action geliefert. Als man jedoch versuchte, diese mit einer Handlung zu verknüpfen, war die Action auch schnell wieder verschwunden. Außerdem war die Konzeption der Handlung alles andere als actionreich.
Es bleibt abzuwarten, ob Perry Rhodan Neo das Titelversprechen überhaupt erfüllen kann; auf Dauer wird es verdammt schwierig, es zu erfüllen.
Die Aufmachung ist gruselig und so gar nicht neu. Unter dem ganz ordentlichen Rhodan-Schriftzug prangt ein hässliches Neo in einer nicht gerade beeindruckenden Schriftart. Darunter steht der Untertitel Die Zukunft beginnt von vorn, was ein äußerst merkwürdiger Untertitel ist. Hier gilt nämlich in erster Linie, was auch für Neo gilt: Die Zukunft kann nicht ewig von vorn beginnen. Andererseits kann man einen Untertitel ja auch leicht wieder ändern.
Trotzdem wirkt dieser Zusatz wie ein schlechter Spruch von einem schlechten Werbeplakat. Das hätte man zwar bei der Bewerbung der Serie und meinetwegen auch beim ersten Band draufschreiben können, die Vorschau zeigt aber, dass es auf jedem Roman prangen wird.
Das Titelbild versinnbildlicht in meinen Augen das vielleicht größte Manko der Serie. Im Kiosk-Verkauf kommt es schon darauf an, dass das Titelbild überzeugend ist. Das Schiff sagt aber rein gar nichts aus. Stürzt es ab? Was hat das mit Sternenstaub zu tun? Was hat das mit Rhodan zu tun? Gerade für den ersten Band hätte man sich da wirklich etwas Besseres einfallen lassen können.
Zudem handelt es sich bei dem Schiff scheinbar nicht um die Stardust. Das versinnbildlicht eine weitere Krankheit der Serie. Denn dann zeigt das Schiff eine Szene, die im Roman zwar erwähnt wird, aber nicht während der Handlungszeit passiert. Während ich Rhodan gelesen habe, habe ich häufiger Schwierigkeiten gehabt, die Titelbilder der Handlung zuzuordnen. Mir zumindest gefällt das nicht.
Der Titel ist ebenfalls nicht der kreativste. Wenn man einen englischen Namen für ein Schiff hat, muss er nicht auf Deutsch im Titel stehen. Da hätte man besser einen Titel gefunden, der auch auf die Handlung passt oder aber einfach Stardust genommen.
Zuletzt hat man es sich mit der Werbeaktion wohl etwas leicht gemacht. Der einzige positive Aspekt an dem Fernsehspot ist, dass eine Heftroman- (oder Taschenheft-)Serie im Fernsehen beworben wird. Ansonsten wirkt er altbacken, uninspiriert und langweilig. Da wäre mehr drin gewesen.
Insgesamt, so glaube ich, wird hier deutlich, dass der Auftritt der Serie zwar neu ist, aber nur, weil es sich um eine neue Serie handelt. Die Methoden dahinter sind alles andere als neu, kreativ oder gut.
Schnell und ereignisreich!
Den Inhalt des Romans fand ich wiederum weitestgehend überzeugend. Zwar sind viele andere Meinungen entweder mäßig begeistert, negativ oder gar ablehnend. Dabei geht es um die Sprache Borschs, die Erzählweise und die Neuanpassung.
Ich finde den Roman aber gut, weil etwas passiert. Dreieinhalb Handlungsebenen werden parallel erzählt und alle zu einem relativen Abschluss gebracht, der Anknüpfungspunkte für weitere Geschichten bietet. Dabei passiert viel. Nach vielen ereignislosen und langweiligen Romanen in der Hauptserie hat mir das richtig gut gefallen. Die an anderer Stelle kritisierte Verknüpfung von Handlungsebenen fand ich dabei ganz besonders gelungen.
Auch die Sprache störte mich nicht. Heftromane lese ich zumindest nicht wegen der gelungenen Sprache. Dafür würde ich immer zu Büchern greifen. Heftromane sind für mich Fernsehfolgen, die ich noch einfacher als einen Laptop plus Festplatte mit mir rumtragen kann. Von einer Fernsehserie erwarte ich ja auch nicht eine bahnbrechende Regieführung.
Die Neuanpassung kann ich gar nicht bewerten. Über die Anfangszeit der Serie weiß ich kaum etwas. Was ich bisher gelesen habe, hat mir aber ganz gut gefallen. Auch der Abschluss der Waisenhaushandlung ist in meinen Augen nicht furchtbar misslungen. Im Gegenteil, er ist zwar klischeehaft, aber manchmal wirken auch Klischees noch.
Was mich eher stört, ist die äußerst pessimistische Fortschreibung der Erdgeschichte. Die Welt hat sich mal wieder in Blöcke zementiert. 1913 wurde schon einmal völlig zu Unrecht prognostiziert, dass so eine Lagerbildung nicht möglich sei, weil die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zu groß seien. Trotzdem wirkt es bei der heutigen Weltlage, in der China z. B. genauso von den USA abhängt wie anders herum, merkwürdig, dass in 25 Jahren wieder sich voneinander abgrenzende Blöcke entstehen.
Vielfach wurde beklagt, dass die Arkoniden doch ein Mittel gegen Leukämie haben müssten. Das haben sie auch. Nur haben sie keine Ärzte mehr, weil die alle computersüchtig sind. Deswegen kann Rhodan mit etwas punkten. Das ist gut. Denn es wäre unrealistisch, wären die Menschen in irgendeinem Feld wirklich besser als die Arkoniden. Rhodans Rede gegenüber den Arkoniden ist äußerst kitschig und arg idealistisch geraten. Dass er seine Zivilisationsfähigkeit ausgerechnet durch einen Zufall beweisen kann, ist jedoch überzeugend.
Auch die Charaktere um Rhodan scheinen Potenzial zu haben. Es ist noch zu früh, sie zu beurteilen. Dafür hatten sie bisher zu wenig Auftritte. Auffällig ist aber, dass darunter nur sehr wenige Frauen sind. Die einzige wichtige weibliche Person ist eine Arkonidin. Da hätte man bei einer Neuerzählung auch diese Lage etwas modernisieren können.
Insgesamt lässt die Aufmachung der Serie mehr als zu wünschen übrig. Der Roman selbst war jedoch ereignisreich. Das ist in meinen Augen ein angenehmer Unterschied zur Erstauflage. Ich bin gespannt auf die nächsten Romane und die Entwicklung, die die Serie einschlägt.
Die größten Störpunkte waren für mich die Ausrichtung auf zweijährige Handlungsbögen. Dabei hatte ich oft das Gefühl, dass man zumindest die Anfänge, die ich geschafft hatte, deutlich schneller erzählen könnte. Zu häufig wurden keine Geschichten erzählt, sondern die Handlung einfach nur etwas weitergetragen. Ich will aber Heftromane, die dann zusammen einen Zyklus bilden. Zudem wirkten viele Dinge gezwungen. So passierte es seltenst, dass zwei Handlungsebenen in einem Roman erzählt wurden. Das ist eine Methode, wie man schwache Geschichten interessant macht, indem man nämlich zwischen zwei schwachen Geschichten hin- und herwechselt, sodass sie zusammen ganz gut wirken. Doch in der Serie scheint man lieber auf Viererblöcke zu setzen.
Insofern freue ich mich, dass man nun mit neuem Elan die Serie auch neuen, vielleicht jüngeren Lesern näherbringen möchte. Der erste Roman Sternenstaub ist nun schon eine Weile an den Kiosken zu kaufen. An anderer Stelle habe ich bereits ein paar Gedanken über den Roman aufgeschrieben. Hier will ich neben der Qualität des Romans noch auf die Erscheinungsweise und die Konzeption eingehen.
Neo ohne Modernes?
Die größten Schwächen der Neuerzählung sind äußerlicher Natur. Der Name, die Aufmachung und die Werbung sind gruselig.
Perry Rhodan ist ein klassischer Titel für eine Heftromanserie. Man nehme den Namen des Hauptdarstellers und benenne die Serie nach ihm. Das hat schon häufig funktioniert. Der Zusatz Neo ist in meinen Augen aber reichlich ungünstig. Zwar birgt dieser Titel das permanente Versprechen, dass Neues präsentiert wird, mehr aber auch nicht. Und nichts ist auf Dauer neu. Sollte diese neue Serie also lange Bestand haben, wird der Titel irgendwann albern wirken.
Auch der vorherige Versuch, Geschichten ohne den Ballast aus der Erstauflage zu erzählen, trug einen ungünstigen Titel. Damals wählte man den Begriff Action. Auch der Titel lieferte gerade mal ein einziges Versprechen, das zudem nicht eingehalten werden konnte. Denn in der Serie bekam man zwar am Anfang stupide Action geliefert. Als man jedoch versuchte, diese mit einer Handlung zu verknüpfen, war die Action auch schnell wieder verschwunden. Außerdem war die Konzeption der Handlung alles andere als actionreich.
Es bleibt abzuwarten, ob Perry Rhodan Neo das Titelversprechen überhaupt erfüllen kann; auf Dauer wird es verdammt schwierig, es zu erfüllen.
Die Aufmachung ist gruselig und so gar nicht neu. Unter dem ganz ordentlichen Rhodan-Schriftzug prangt ein hässliches Neo in einer nicht gerade beeindruckenden Schriftart. Darunter steht der Untertitel Die Zukunft beginnt von vorn, was ein äußerst merkwürdiger Untertitel ist. Hier gilt nämlich in erster Linie, was auch für Neo gilt: Die Zukunft kann nicht ewig von vorn beginnen. Andererseits kann man einen Untertitel ja auch leicht wieder ändern.
Trotzdem wirkt dieser Zusatz wie ein schlechter Spruch von einem schlechten Werbeplakat. Das hätte man zwar bei der Bewerbung der Serie und meinetwegen auch beim ersten Band draufschreiben können, die Vorschau zeigt aber, dass es auf jedem Roman prangen wird.
Das Titelbild versinnbildlicht in meinen Augen das vielleicht größte Manko der Serie. Im Kiosk-Verkauf kommt es schon darauf an, dass das Titelbild überzeugend ist. Das Schiff sagt aber rein gar nichts aus. Stürzt es ab? Was hat das mit Sternenstaub zu tun? Was hat das mit Rhodan zu tun? Gerade für den ersten Band hätte man sich da wirklich etwas Besseres einfallen lassen können.
Zudem handelt es sich bei dem Schiff scheinbar nicht um die Stardust. Das versinnbildlicht eine weitere Krankheit der Serie. Denn dann zeigt das Schiff eine Szene, die im Roman zwar erwähnt wird, aber nicht während der Handlungszeit passiert. Während ich Rhodan gelesen habe, habe ich häufiger Schwierigkeiten gehabt, die Titelbilder der Handlung zuzuordnen. Mir zumindest gefällt das nicht.
Der Titel ist ebenfalls nicht der kreativste. Wenn man einen englischen Namen für ein Schiff hat, muss er nicht auf Deutsch im Titel stehen. Da hätte man besser einen Titel gefunden, der auch auf die Handlung passt oder aber einfach Stardust genommen.
Zuletzt hat man es sich mit der Werbeaktion wohl etwas leicht gemacht. Der einzige positive Aspekt an dem Fernsehspot ist, dass eine Heftroman- (oder Taschenheft-)Serie im Fernsehen beworben wird. Ansonsten wirkt er altbacken, uninspiriert und langweilig. Da wäre mehr drin gewesen.
Insgesamt, so glaube ich, wird hier deutlich, dass der Auftritt der Serie zwar neu ist, aber nur, weil es sich um eine neue Serie handelt. Die Methoden dahinter sind alles andere als neu, kreativ oder gut.
Schnell und ereignisreich!
Den Inhalt des Romans fand ich wiederum weitestgehend überzeugend. Zwar sind viele andere Meinungen entweder mäßig begeistert, negativ oder gar ablehnend. Dabei geht es um die Sprache Borschs, die Erzählweise und die Neuanpassung.
Ich finde den Roman aber gut, weil etwas passiert. Dreieinhalb Handlungsebenen werden parallel erzählt und alle zu einem relativen Abschluss gebracht, der Anknüpfungspunkte für weitere Geschichten bietet. Dabei passiert viel. Nach vielen ereignislosen und langweiligen Romanen in der Hauptserie hat mir das richtig gut gefallen. Die an anderer Stelle kritisierte Verknüpfung von Handlungsebenen fand ich dabei ganz besonders gelungen.
Auch die Sprache störte mich nicht. Heftromane lese ich zumindest nicht wegen der gelungenen Sprache. Dafür würde ich immer zu Büchern greifen. Heftromane sind für mich Fernsehfolgen, die ich noch einfacher als einen Laptop plus Festplatte mit mir rumtragen kann. Von einer Fernsehserie erwarte ich ja auch nicht eine bahnbrechende Regieführung.
Die Neuanpassung kann ich gar nicht bewerten. Über die Anfangszeit der Serie weiß ich kaum etwas. Was ich bisher gelesen habe, hat mir aber ganz gut gefallen. Auch der Abschluss der Waisenhaushandlung ist in meinen Augen nicht furchtbar misslungen. Im Gegenteil, er ist zwar klischeehaft, aber manchmal wirken auch Klischees noch.
Was mich eher stört, ist die äußerst pessimistische Fortschreibung der Erdgeschichte. Die Welt hat sich mal wieder in Blöcke zementiert. 1913 wurde schon einmal völlig zu Unrecht prognostiziert, dass so eine Lagerbildung nicht möglich sei, weil die wirtschaftlichen Abhängigkeiten zu groß seien. Trotzdem wirkt es bei der heutigen Weltlage, in der China z. B. genauso von den USA abhängt wie anders herum, merkwürdig, dass in 25 Jahren wieder sich voneinander abgrenzende Blöcke entstehen.
Vielfach wurde beklagt, dass die Arkoniden doch ein Mittel gegen Leukämie haben müssten. Das haben sie auch. Nur haben sie keine Ärzte mehr, weil die alle computersüchtig sind. Deswegen kann Rhodan mit etwas punkten. Das ist gut. Denn es wäre unrealistisch, wären die Menschen in irgendeinem Feld wirklich besser als die Arkoniden. Rhodans Rede gegenüber den Arkoniden ist äußerst kitschig und arg idealistisch geraten. Dass er seine Zivilisationsfähigkeit ausgerechnet durch einen Zufall beweisen kann, ist jedoch überzeugend.
Auch die Charaktere um Rhodan scheinen Potenzial zu haben. Es ist noch zu früh, sie zu beurteilen. Dafür hatten sie bisher zu wenig Auftritte. Auffällig ist aber, dass darunter nur sehr wenige Frauen sind. Die einzige wichtige weibliche Person ist eine Arkonidin. Da hätte man bei einer Neuerzählung auch diese Lage etwas modernisieren können.
Insgesamt lässt die Aufmachung der Serie mehr als zu wünschen übrig. Der Roman selbst war jedoch ereignisreich. Das ist in meinen Augen ein angenehmer Unterschied zur Erstauflage. Ich bin gespannt auf die nächsten Romane und die Entwicklung, die die Serie einschlägt.
Kommentare
"Ich finde den Roman aber gut, weil etwas passiert. Dreieinhalb Handlungsebenen werden parallel erzählt und alle zu einem relativen Abschluss gebracht, der Anknüpfungspunkte für weitere Geschichten bietet." Volle Zustimmung.
Es werden auch in fast jedem Roman Geschichten erzählt, und wenns nur die Nebenhandlung ist. Es gelingt den Autoren immer noch sehr oft, diese recht elegant mit der Haupthandlung zu verknüpfen (Bestes Beispiel der aktuelle 2616. Hier hat mir die Nebenhandlung fast besser gefallen als das Hauptgeschehen).
Ich behaupte mal, wenn ich mir deine bisherigen Einstiegsversuche anschaue, dass dir der aktuelle Zyklus am ehesten zusagen könnte.
Das wiederum treibt die europäischen Staaten wieder weiter auseinander und in ein paar Jahren geben sich England, Frankreich und Deutschland gegenseitig die Schuld. Russland guckt vorerst noch zu, wem es die Stange halten wird oder sich gleich alle auf einmal vorknöpfen wird.
China hat Afrika für sich entdeckt und wie schon vor hundert Jahren beginnt der große Run auf den rohstoffreichen Kontinent.
In Nordafrika hat der Islamische Bund die Nase vorn.
Wenn China wirklich will, reißt der Drache die USA von heute auf morgen in eine Depression, die sich gewaschen hat und macht den Atlantik komplett unbedeutend und den Indik und Pazifik noch viel interessanter.
So eine Blockbildung ist so aktuell wie noch nie zuvor.
Das Problem bei diesem "Experiment" wäre natürlich, dass man nicht zweimal den Text "unvoreingenommen" lesen kann. Wenn sich Martin jetzt das Original vornimmt, wüsste er ja schon, was im einzelnen passiert, er würde es also wahrscheinlich allein deshalb "langweiliger" finden.
Ich bezweifle nach wie vor, dass junge Leser heute mit dem ersten Rhodan-Band gar nichts anfangen könnten. Als ich 18/19 war, habe ich sämtliche "Sherlock Holmes"-Bücher verschlungen. Noch heute werden Aismov, Lem, E.E. Smith gelesen. Ich kenne junge Leute, die sich mit Begeisterung "Mit Schirm, Charme und Melone" auf ARTE oder "Unsere Kleine Farm" auf Kabel1 ansehen, beides Serien, bei denen Remakes gefloppt sind.
Noch eines möchte ich nur deshalb anmerken, weil ich feststelle, dass sich irgendwann unlogische Behauptungen verselbstständigen und immer wieder unüberlegt wiederholt werden. So lese ich jetzt immer wieder, ein Vorteil von Neo sei es, dass man ihn ohne den "Ballast" der Neuserie lesen. Kann man denn den ersten Silberband von "Perry Rhodan" nicht genauso ohne den späteren "Ballast" lesen? Die Frage, die sich bei Neo doch stets stellt und stellte, das ist doch nicht die Frage, ob es gut und richtig ist, die Serie neu aufzulegen, sondern die Frage, ob es notwendig war, sie dafür neu zu schreiben, weil Neuleser mit dem "alten Kram" nichts anfangen können.
Doch ganz im Ernst, dass wollen sie den Leser nicht mehr zumuten. Mal sehen wer 2036 der Chef der Weltregierung wird....Mark Zuckerberg ....
Witzig fand ich dabei ein Zitat von Wim Vandemaan auf dem Weltcon. Auch wenn es dabei um die Hyperimpedanz ging. Er sagte:
Zitat: Da hoffen wir mal, dass es bei Neo zu keiner Hyperimpedanz kommt.
Ich muss leider sagen das die "Lückenfüller-Story" aus den Heften schlüssiger war. Wenn man das bei Neo vermeidet, dann gut. Aber schau'n wer mal!