30 Jahre Dan Shocker-Hörspiele: Larry Brent (17) Das schwarze Palais von Wien
Das schwarze Palais von Wien
Larry Brent (17)
Erzähler zieht Wörter bis zur Unkenntlichkeit
Die Grundhandlung aus dem Roman wurde wieder übernommen, diesmal zugunsten einiger logischer Abläufe leicht umgeschrieben.
Die Folge ist mit den üblichen Humorspitzen angereichert, die nicht wie in den Folgen 6, 7, 16 und 18 allzu sehr übertrieben werden. "Das schwarze Palais von Wien" bleibt ein Thriller, der vor allem durch die gute Darstellung von Nico König als Graf profitiert.
Rainer Schmitt ist in seiner Gesamtleistung als Larry hier noch mehr geschmälert als in Folge 16. Auch Henry König (Iwan) merkt man an, dass die vergangenen 20 Hörspieljahre nicht ganz spurlos an ihm vorübergegangen sind. Gewohnt souverän, und dem Ohrenschein nach nicht einen Tag gealtert, wirkt dagegen Astrid Kollex als Hexe Marina. Einen anderen Sprecher hat man für Kommissar Sachtler eingesetzt, als noch in Folge 2 Marotsch, der Vampirkiller
Als Erzähler wirkt Herr Kaven nochmals eine Nummer schlechter als in Folge 16. Allzu stark betont er manche Wörter, sodass sie geradezu zur Unkenntlichkeit verstümmelt werden. Als Beispiel sei das besonders lang gezogene "Bränt" zu nennen.
Peinliche Fehler
Da man die Vorlage ins Jahr 2002 transportiert hat, mussten fast logischerweise einige Fehler passieren, die man als peinlich bezeichnen könnte. Dazu gehört auch, dass man in Österreich in diesem Hörspiel noch mit Schillingen bezahlt. Wieder ein Beispiel dafür, dass man die Handlung besser in dem Jahr belassen sollte, in dem auch der Roman spielt.
Die Musik ist etwas unpassend eingesetzt. Hier hat man nicht unbedingt aus EUROPAs vollsten Fundus geschöpft. Modern wirkt sie aber dennoch. Das Cover zeigt eine Szene aus dem Hörspiel. Das Original-Romancover gefiel mir aber um Längen besser. Es war eben ein Lonati, mit Horror und Sex. Diese Mischung hatte etwas für sich. Dennoch wirken die Cover der neuen Folgen bedrohlicher als die der klassischen.
Fazit: Gelungenes und spannend erzähltes Hörspiel, trotz einiger Schönheitsfehler. Im Vergleich zu den alten Folgen wirkt aber auch diese Folge ziemlich befremdlich und eben nicht typisch Larry Brent, was der Serie dann wohl auch den Garaus machte.