30 Jahre Dan Shocker-Hörspiele: Larry Brent (2) Marotsch, der Vampirkiller
Marotsch, der Vampirkiller
Larry Brent (2)
Moderne Dialoge
Man hat das Ganze mit modernen Dialogen unterlegt, so dass ein sehr anschauliches und glaubhaftes Szenario entstanden ist. Düsternis und Gänsehaut also gleich eingangs. Auch die Szene als Larry in der Wohnung von Reißner von zwei Vampiren angegriffen wird, wurde sehr gut aus dem Roman übertragen. So stelle ich mir eine gelungene Umsetzung vor. Die Schockszenen sind in diesem Hörspiel besonders zahlreich, und damit hebt sich diese Folge von den anderen 18 Folgen deutlich ab. Allerdings gelten die ersten fünf Folgen gemeinhin als die härtesten Vertreter. Später dosierte man Schock und Splatter wesentlich vorsichtiger.
Hier sind solche Szenen z.B. das Pfählen der Vampire, das Auffinden der toten Inge und die Herz-rausreiß-Szenen auf dem Friedhof.
Das man auf moderne Dialoge setzte, kam ja letztlich der gesamten Serie zu Gute. Man konnte dahingehend wirklich von einer Revolution im Hörspiel sprechen. Anfang der 80er Jahre war das eben doch sehr ungewöhnlich.
Erster Auftritt Iwans
Günter König ist der Erzähler per Excellence. Aus jeder Szene macht er viel mehr, als das Manuskript dies vielleicht sonst hergeben würde. Sein Erzählanteil ist sehr hoch, noch höher als in Folge 1. Auch die übrigen Sprecher sind groß in Form. Zum ersten Mal taucht hier Iwan in einer Hörspielfolge auf. Ob gelungene Performance oder nicht, darüber kann man wieder streiten. Ich fand Henry König immer schön urig und gut für die Rolle gewählt. Die Romanfans sehen das zum Teil etwas anders. Gesprochen wird er von Henry König, der im Übrigen der Bruder Günter Königs ist.
Vampir mit Schlange
Musik und Effekte sind gewohnte EUROPA-Qualität, hob sie sich doch seinerzeit schon von den beliebten Kinder- und Jugendserien ab. Der Titelscore, mit der Melodie aus dem D.Ö.F.-Hit "Codo" war sicher ein gelungener Clou. Auch noch aus heutiger Sicht.
Das Titelbild zeigt die Schlange Lydia, die aber im Roman einen anderen, fast unaussprechlichen Namen hat. Und es zeigt die Fratze des Marotsch. Ein relativ gelungenes Cover, aber ganz anders als auf dem Roman. Vielleicht die einfallsreichste Abwandlung unter allen 19 Covern, auch wenn sich Dan Shocker den Marotsch sicher ganz anders vorgestellt hat und weniger monströs.
Fazit: Zum immer wieder hören.