30 Jahre Dan Shocker-Hörspiele: 43. Attacke der Untoten
Attacke der Untoten
Macabros (2)
Gruselige Szenerie
Das Hörspiel beginnt mit einer unheimlichen Szenerie in einer Hügellandschaft. Dann wird Francis Henderson von Howard Rox zum Vampir gemacht und vernichtet. Hörspiel und Roman sind vollkommen identisch. Es gibt keinerlei Abweichungen bei der Handlung. Teilweise entsprechen sogar die wörtliche Rede und einige Textpassagen genau denen aus dem Roman. Klasse! Vor allem, weil man es damit schafft, in puncto Atmosphäre und Stil mit dem fortzufahren, was in Folge 1 begonnen wurde. Macabros funktioniert an einigen Stellen im Hörspiel sogar besser als Larry Brent. Und die EUROPA-Produktionen sind ein Geniestreich, an den Hörspiele-Welt später nicht im Entferntesten anknüpfen konnte.
Bösewicht par Excellence
Wie auch bei Larry Brent (Folge 1 und 6), spricht Horst Frank hier einen Bösewicht. Er ist der Vampirmacher Howard Rox, der am Ende eine Armee von Untoten befiehlt, um sich die Welt untertan zu machen. Gelenkt wird er dabei von seiner toten Mutter Merilla, die von Gisela Trowe in unverwechselbarer Manier dargestellt wird. Gewohnt locker und witzig kommt Douglas Welbat als Macabros daher. Feurig und temperamentvoll gibt sich Katja Brügger als Carminia. Besonders ins Ohr fällt aber Utz Richter als leicht vertrottelter und witziger Professor Merthus, der das Buch der Gesetze entschlüsseln soll. Er lockert die unheimliche Geschichte etwas auf. Besonders gelungene Szenen sind die Suche von Henderson nach seiner Enkelin, seine Begegnung mit Howard Rox und der Schluss, wo Hellmark in einem Fahrstuhlschacht gefangen ist.
Die Musik passt zum Hörspiel wie die berühmte Faust aufs Auge. Das Vampirthema wird eher klassisch untermalt, u. a. auch mit Tönen aus der alten H. G. Francis-Gruselserie. Damit trifft man den Nerv der Gruselfans. Das Cover ist stark an den Roman angelehnt, wurde jedoch neu gezeichnet und entschärft. Keine blitzenden Busen, keine allzu spitzen Vampirzähne und vor allem keine Blutflecke.
Fazit
Die ersten beiden Folgen wurden optimal umgesetzt, wenn man die damaligen Gepflogenheiten und den EUROPA-Maßstab beachtet. Um Macabros besser zu verstehen, muss man als unbedarfter Hörer der Materie mehr Aufmerksamkeit widmen und zwei-, wenn nicht sogar dreimal hinhören. Erst dann wirken Atmosphäre und Stil so richtig.