Wie klingt der ›fünfte Aufguss‹? - Larry Brent-Classics (1) Das Grauen schleicht durch Bornards Haus
Wie klingt der ›fünfte Aufguss‹?
Das Grauen schleicht durch Bornards Haus - Larry Brent-Classics
Der FBI-Agent Larry Brent, der in der Gegend Urlaub machen wollte, findet die Leiche des Spezialagenten X-RAY-18, und wird von unheimlichen Vampirwesen angegriffen. Im letzten Moment kann er entkommen, doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Immer weiter verstrickt er sich in die unheimlichen Ereignisse - bis es auch für ihn kein Entrinnen mehr gibt. (1)
Das Studio Winterzeit setzt seine werbemäßig angekündigte Kultoffensive in Sachen Hörspiel/Hörbuch fort. Als gebe es nicht schon genug Larry Brent in diesen Medien startet man nun noch die Classic-Serie. Vor drei Jahren hieß es noch, die R&B Company hat die Rechte an den Klassikromanen und überlässt die Vertonung der neuen Bücher aus dem Blitz-Verlag dem Studio Winterzeit und Romantruhe. Nun greift Winterzeit doch die Classics auf und vertont diese. Ebenfalls nutzt man dafür, wie schon bei den Vertonungen der sogenannten neuen Abenteuer das Signet "Hörbuch". Ob das im Wesentlichen ein Hörbuch oder eher ein Hörspiel ist kann jeder für sich entscheiden oder hier nachlesen.
Auf jeden Fall ist das erste Larry Brent-Abentuer nun schon zum zweiten Mal vertont worden. Als Hörbuch 2007 von EUROPA und jetzt als Hörbuch in Hörspielform von Winterzeit. 26 Sprecher zählt das Booklet. Wer dabei Larry Brent und wer Professor Bornard spricht ist nicht sichtbar.
Der Erzähleranteil ist ziemlich hoch. Brigitte Carlsen liest diese Passagen. Man sieht von Seiten der Produktion eine gewisse Ähnlichkeit der Sprecherin zur ehemaligen Tonstudio Braun-Erzählerin Marianne Lochner (John Sinclair). Ich kann diese Ähnlichkeit nicht erkennen. Sie spricht das ganze dann tatsächlich wie eine Lesung herunter ohne eingebrachte Emotionen oder Betonungen. Der Rest des Hörspiel (immerhin noch 80%) bestehen aus Spielszenen mit Geräuschen und Musik. Unter einer temporeichen und spannenden Umsetzung verstehe ich aber etwas anderes. Und entweder will ich ein Hörspiel oder ein Hörbuch hören. Doch jeder Produzent ist da in seiner Umsetzung frei. Der allererste Larry Brent-Roman ist auch nicht der Beste, aber er ist wichtig.
Die Handlung wurde in die 80er Jahre verlegt. Das ist nicht neu. Schon die Romane wurden damals zeitlich vorverlegt, als sie in späteren Auflagen erschienen. Also keine Änderung wie es angepriesen ist im Booklet.
Schön ist die Aufmachung mit vielen Infos im Innenteil, wenn auch wenigen Fakten zu den Sprechern. Viele Fotos der Originalcover zieren den Innenteil und natürlich Eigenwerbung. Herausgebracht wurde diese Folge als Digipack Light. Eine einfache Pappschachtel mit 2 CD´s. Ob es in Zukunft bei dieser Gestaltung bleibt ist auch nicht klar. Die Veröffentlichungspolitik des Labels ist als sehr schweigsam anzusehen. Die neuen Folgen wurden nichtmal angekündigt. Nicht mal auf der Verlagsseite im Netz, sondern nur beim Blitz-Verlag.
Apropos Blitz-Verlag. Man hat die gekürzten Bücher zur Vertonung ausgewählt. Inwieweit die Dialoge übernommen wurden habe ich nicht kontrolliert.
Fazit: Sowohl Hörspiel als auch Hörbuch geht für mich anders. Aber ich habe schon schlechteres gehört. Und vielleicht überschreitet die Verkaufszahl der neuen Hörgeschichten ja sogar die Buchauflage.
Das Grauen schleicht durch Bornards Haus