Winterzeit und die Hörbücher ...oder wie man den Unmut der Hörer auf sich zieht
Winterzeit und die Hörbücher
...oder wie man den Unmut der Hörer auf sich zieht
Sie müssen zum Schloß des Duke of Huntingdon. Dort geschehen unerklärliche Dinge. Menschen verschwinden spurlos, Besucher und Gäste werden ermordet aufgefunden. Hat der stille, zurückgezogen lebende Duke etwas mit den Vorfällen zu tun? Stecken seine beiden Töchter Margarete und Patricia dahinter? Oder sind Geister die Verursacher der unheimlichen Ereignisse? (1)
Winterzeit legt wie versprochen nach und liefert den zweiten Teil der x-ten Larry Brent-Hörspielfassung. Beim Roman "Die Angst erwacht im Todesschloß" handelt es sich hier nun um die bereits dritte Abhandlung auf Tonträger nachdem es EUROPA bereits 1983 geschafft hat ein wirklich gutes Hörspiel aus der Story zu machen ohne Larrys Aufnahmeprüfung in die PSA auch nur einmal zu erwähnen. Und auch 2007 war es EUROPA die eine Hörbuchfassung des Stoffes von Rainer Schmitt einlesen lies. Grundlage war in beiden Fällen der Roman aus dem Zauberkreis-Verlag, erstmals 1968 erschienen. In der nun vorliegenden CD-Hörspielfassung ist die Grundlage eine Neuauflage dieses Romans aus dem BLITZ-Verlag. Diese Neuauflage ist an einigen Stellen gekürzt und weist sich letztlich als eine wesentlich abgespeckte Version des Originals aus.
Ich habe bereits in einem Artikel zur ersten Folge beschrieben, das diese als Hörbücher deklarierte Produktionen keine Hörbücher sind. Es sind faktisch Hörspiele. In der Machart unterscheiden sie sich von gewöhnlichen Hörspielen eigentlich nur durch die Tatsache, das die Erzählerin, Brigitte Carlen einen ziemlich großen Part hat. Somit lahmt letztlich die Spannung und das Tempo. Meine Mutter hat damals immer gesagt "das ist weder Fisch noch Fleisch", wenn irgendetwas weder das eine noch das andere war. Hier geht es mir genauso. Das ist weder ein Hörbuch (dies schon gar nicht), noch ein brauchbares Hörspiel (zumindest kein gelungenes). Und der Inhalt des Romans ist so gut, das die mediale Form in der es nun dargereicht wird einer Beleidigung gleichkommt. Eine Beleidigung gegen den Roman und seinen Autor Dan Shocker.
Im Inlay sind die Namen der Sprecher aufgelistet, aber nicht die Rollen, die sie sprechen. Damit will Winterzeit dem Hörer weis machen, dass es sich um ein Hörbuch oder wie es auch genannt wird, um eine "inszenierte Lesung" handelt.
Ich hatte es bereits an anderer Stelle erwähnt. Wenn ihr Hörspiele machen wollt, dann macht sie. Auch Winterzeit hat sicher das Potenzial gute Hörfassungen der Grasmück-Romane zu bewerkstelligen. Verdient hätten sie es allemal. Und auch wenn ich das Hörspiel gern gehört habe, weil ich die Geschichte gern mag, so fehlt mir doch das Entscheidene daran. der Thrill, das Gruseln und vor allem das Hörspielerlebnis. Und wenn Ihr Hörbücher machen wollt, dann macht Hörbücher. Lesungen eben. Danke.
Kommentare
Aber ich bezweifel, dass man hier pauschal vom "Unmut der Hörer" reden kann, geschweige denn von Betrug.
Warum sollte es keine "inszenierte Lesung" sein? So wird es genannt und genau das ist es meiner Meinung nach auch.
Okay, nach deiner Auffassung sind es Hörspiele. Würde der Aufdruck "Hörspiel" am Inhalt etwas ändern? Nein. Und der gefällt, oder eben nicht. Zum hören gezwungen hat dich ja wahrscheinlich keiner.
vgl. www.hoerspieltalk.de/index.php/Thread/12535-WinterZeit-Newsletter-immer-aktuell/?pageNo=5
Ich denke ja, dass das mit einer Frage der Rechte zusammenhängt.