Über einen verblüffenden Blick in die Zukunft, die heute schon Vergangenheit ist - Reportagen aus dem Jahre 2015 aus dem Radio
Über einen verblüffenden Blick in die Zukunft,
die heute schon Vergangenheit ist
Reportagen aus dem Jahre 2015 aus dem Radio
.
Etwa zur gleichen Zeit wollte ein Zeuge im fraglichen Gebiet ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet haben.
Die Suche nach der Familie blieb bis heute ohne Ergebnis. In diesem Moment platzt eine sensationelle Nachricht in die Redaktion: Die Jürgensens sind wieder aufgetaucht! Nach einem halben Jahrhundert wird die Familie wohlbehalten wieder auf der Erde abgesetzt, angeblich von Außerirdischen des Planeten Plor. Fast noch merkwürdiger als die Entführung selbst ist die Tatsache, dass für die Jürgensens nur ein Jahr vergangen ist. Reporter Peter Hansen begleitet sie beim Entdecken der für sie neuen, futuristischen Lebensumgebung, und so lernen wir gemeinsam mit der Familie aus der Vergangenheit die schillernde, schöne neue Welt kennen. Visiophone, Wegwerfhäuser, Rollbürgersteige, akustische Schreibmaschinen und unterseeische Prismentunnel – die Zukunft im Jahre 2015 lässt die Jürgensens wie auch die Hörer staunen! Doch die neue Welt hat auch ihre Schattenseiten. Als der ehemalige Reporter Jürgensen und sein Sohn anfangen, kritische Fragen zu stellen, lernt die Familie die dunkle Seite des futuristischen Paradieses kennen. Viele Schwierigkeiten der Vergangenheit sind jetzt zwar überwunden, doch einige Probleme der alten Welt, sind auch die der neuen ... (1)
Das ist schon interessant was sich der Mark Brandis-Autor Nikolai von Michalewsky und andere da zusammen geschrieben hatten. Im Jahre 1965 hatte man sicher so seine ganz eigenen Vorstellungen von der Zukunft zumal Computer und deren Entwicklung noch nicht präsent waren. Visophone taufte der Autor jene Geräte mit denen man Zeitung lesen konnte. Die Nachrichtenagenturen sendeten sie direkt per Satellit auf die Bildschirme. Vieles daran ist richtig und Wahrheit geworden. Doch es ist längst nicht so kompliziert wie der Autor sich das wohl vorgestellt hatte. Die Visiophone heißen heute Tablets. Naja, wer konnte das 1965 ahnen. Und es bedarf auch keiner Verbindung mit den Nachrichtenagenturen, denn die Zeitungsverlage wollen für ihre Nachrichten noch immer Geld. Was auch falsch ist: Es gibt 2015 keine Rollbürgersteige (soweit sind wir noch nicht und etwas Eigenbewegung ist noch immer gefragt). Auch die selbstfahrenden, gleitenden Autos sind noch Zukunftsmusik. Aber 1965 hatte sich der Autor schon Gedanken um die Elektrofahrzeuge gemacht und wie man diese über weite Strecken mit Strom versorgen könne. Hört mal rein. Es ist ganz witzig. Die Technik allerdings viel zu kompliziert.
In dem Zehnteiler wirft der Autor einen Blick in alle Bereiche und der Gegenwart von 1965. Selbst die Entwicklung von TV und Radio sagt er voraus und die Nähe zur Realität ist stellenweise verblüffend.
Die einzelnen Folgen sind 30-40 Minuten lang. Viel Hörstoff also, den Radio Bremen seinerzeit lieferte. Die Rahmenhandlung erzählt die Geschichte von Dietrich Jörgensen, der einst ins All entführt wurde und 2015 auf die Erde zurückkehrt. Für ihn ist jedoch nur ein Jahr vergangen. Erklärt wird das mit Einsteins Relativitätstheorie. Dramatik wird gänzlich ausgelassen. Die Geschichten werden eher frivol und heiter erzählt mit kleinen Augenzwinkern. Die Tatsache der ungewollten Zeitreise überrascht die Menschen 2015 dabei gar nicht so sehr. Mit der Möglichkeit dieses Umstands setzt man sich nicht allzusehr auseinander. Die Macher interessierte eher die mögliche Entwicklung der Menschen und der Technik in einem überschaubaren Zeitrahmen, der dennoch lang genug ist um seine Phantasie spielen lassen zu können. Auch die alte Liebe spielt da eine Rolle, ähnlich wie bei "Zurück in die Zukunft".