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Der gehörnte Abt macht das Dutzend voll

Der gehörnte Abt»Der gehörnte Abt« macht das Dutzend voll
 
Die Diagnose Krebs im Endstadium lässt den jungen Daniel verzweifeln. Gemeinsam mit seinen besten Freunden Aarón und Lucia möchte er einen letzten gemeinsamen Trip in das dichte spanische Waldgebiet Selva de Oza unternehmen.

In der Tiefe der Wildnis wartet das unaussprechliche Böse auf sie. Bereit, aufzuerstehen, um die Welt in unermessliches Chaos zu stürzen. (1)
Der gehörnte Abt
 
Drei Freunde, jung an Jahren reich an Leid. Mit den Protagonisten bewegt man sich klar in der Schiene von Hollywood-B-Gruselfilmen, die ich gern als Kinderfilme bezeichne, da hier kaum einer der Protagonisten älter als 20 ist. Offenbar wollte man auch hier auf Nummer Sicher gehen und hat auf die dankbare Zielgruppe gesetzt, die eigentlich weniger Hörspiele hört. Aber das ist nur am Rande interessant, denn letztlich geht es um die Story. Hier erfährt also der junge Daniel, dass er Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Da musste ich erstmal gewaltig stutzen. Diese Krankheit erreicht man meistens erst im fortgeschrittenen Alter.

Aber natürlich darf auch hier das sehr seltene einmal möglich sein und ein junger Mensch ist betroffen. Er bricht mit seinen beiden Freunden zu einer letzten Reise auf. Die beiden  erlebten bei ihrem Vater daheim eine unsägliche Pein. Alle diese Schicksale in einer Story und dann die Begegnung im Wald mit den Gottes-abtrünnigen Nonnen. Ich will nicht zu viel verraten. Aber die Story ist schon ziemlich komplex. Doch was man am Ende damit transportieren wollte ist nicht ganz klar. Die Düsterkeit stimmt, die Spannung ist okay und auch die Atmosphäre funktioniert glänzend - obwohl das in der Serie ja nicht immer so gut geklappt hat. Aber hier sind die Sprecher erfreulicherweise übersichtlich gehalten, die Stimmen kann man leicht auseinanderhalten und der große Part der Erzählerin sorgt für lückenlose Unterhaltung.
 
Die Stärke des Hörspiels ist eindeutig in der Mitte zu finden. Höhepunkte gibt es viele, aber keines scheint für die Aufklärung des ganzen Dramas hilfreich. Auch nicht der fulminante Schluss, an dem es eine ausufernde Dialogträchtigkeit seitens Sophia gibt. Dieser lässt den Zuhörer zwar beeindruckt vom Gehörten aber doch ratlos zurück. Das mag an der maßlosen Zerstörungswut des Finales liegen. Sinn und Sinnhaftigkeit des Erlebten gehen unter. Aber wahrscheinlich erwachen die Helden zu neuem Leben und sind Teil des angekündigten Chaos. Man erinnert sich unweigerlich an Stephen King, der zuweilen selbst gern in Metaphern sprach. Doch ob das im Hinterkopf war kann man nur raten.
 
Dennis Hendriks hat die Geschichte erdacht. Alexandra Lange ist als Erzählerin der absolute Hauptgewinn für eine solche Story. Bei Sinclair bewies sie bereits ihr Grusel-Talent. Aber auch alle anderen Akteure, vor allem kann Karin Lieneweg (Tante Mathilda von den Drei???) als böse Alba überzeugen.
 
Eine bitterböse Geschichte von Leid und Horror mit sehr düsteren Akzenten.

Der gehörnte AbtDer gehörnte Abt
Gespenster-Krimi 12
mit Alexandra Lange, Christian Zeiger, Sven Plate,  Luisa Wietzorek, Luise Lunow, Karin Lieneweg, Lutz Riedel, J. Thormann u.a.
Buch: Dennis Hendricks
Idee, Konzept & Regie: Christoph Piasecki, Patrick Holtheuer
Schnitt: Patrick Holtheuer
Sounddesign & Musik: Andy Muhlack
Zusätzliche Musik: Konrad Dornfels
Layout & Design: Kito Sandberg
Produktion: (c) Contendo Media GmbH
 
(1)= Contendo-Media

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