Flash Gordon: Ein Comicheld als Hörspielserie
Flash Gordon:
Ein Comicheld als Hörspielserie
Ein Comicheld als Hörspielserie
Die Serie war derart erfolgreich, dass man sie 1936 sogar für das Fernsehen verfilmte. Über die Qualität der amerikanischen Serials wurde viel geschrieben, und ich möchte mich da auch nicht drüber auslassen dies überlasse ich lieber einem Fachmann auf dem Gebiet. Der Artikel hier soll die Hörspiele beleuchten.
1981/82 erschienen bei EUROPA 10 Hörspielfolgen mit dem einst so beliebten Comichelden. Dabei ist beachtlich, was EUROPA zunächst aus dem Stoff gemacht hat, und es ist dennoch traurig, wie es schließlich endete. In den Hörspielen konzentrierte man sich auf das Wichtigste. Die Charaktere. Und damit hatte man viel gewonnen. Denn von diesen Charakteren profitierten die Geschichten und somit auch die Hörspiele. Die Figuren selbst waren es, die eine abwechslungsreiche und interessante Handlung möglich gemacht haben. Wie bei jeder guten Geschichte, so kommt es auch hier auf die Figuren an. Sind sie blass, sind sie einfarbig oder vielfältig. Das Original war eher ein 08/15-Comic. Der strahlende Held auf der einen Seite, die böse Macht auf der anderen Seite. Auch das hin und wieder neue Figuren eingeführt wurden erhöhte den Reiz der Hörspiele. Ein Reiz, der mir zum Beispiel beim Serial fehlte. Das Potenzial welches H.G. Francis in den Hörspielen geschaffen hatte war enorm. Wahrscheinlich wusste er das selbst gar nicht oder es war ihm nicht bewusst, denn die Serie wurde am Ende zu halbherzig fortgesetzt.
Folge 1-6 waren absolut top. Doch ab Folge 7 nimmt die Qualität der Storys deutlich ab. Folge 8 hat zwar gute Ansätze und wäre ein netter Schlusspunkt gewesen, aber Folge 9 und 10 sind dann fast schon ein Armutszeugnis für EUROPA, wenn man diese beiden Teile mit der genialen ersten Staffel misst.
In dieser ersten Folge passiert noch nicht so wahnsinnig viel. Die einzelnen Charaktere werden eingeführt und vorgestellt. Nichts deutet in dieser ersten Folge daraufhin, dass die Serie einmal spannend werden könnte. Denn hier plätschert alles noch irgendwie so dahin, obwohl es im Rückblick betrachtet super war, denn die Charaktere bekommen hier ihren Charakter. Der leicht überhebliche Flash startet gleich voll durch ist ihm doch keine Gefahr zu groß, und kein Gegner zu gefährlich.
Natürlich ist Ming in Folge 1 gestorben, doch er kehrt hier durch Magie zurück. Seine Rückkehr ist sehr spannend inszeniert wurden. Folge 2 ist damit neben Folge 5, die beste der Serie.
In allen Hörspielen spricht Lutz Mackensy den Flash. Ming wird von Jürgen Thormann gesprochen. In weiteren Rollen hört man Heidi Schaffrath (Dale), Horst Frank (Erzähler) und auch Gottfried Kramer als Zarkov.
Auch Folge 3 überzeugt auf ganzer Linie. Der Handlungsfaden um Ming wird würdevoll fortgesetzt. Zum Schluss steigert sich die Spannung noch, und man kann die Fortsetzung somit kaum erwarten. Eine temporeiche Folge.
Diese Folge fällt in Punkto Spannung und Tempo etwas ab, ist aber immer noch sehr unterhaltsam und spielt handlungstechnisch auch eine wichtige Rolle, da es um den Sohn von Aura geht, der als Thronfolger des Imperators gilt. Man legt also Wert auf eine fortlaufende, zyklische und ausbaufähige Handlung. Allerdings wird das Thema etwas zu schnell abgelegt, und schon in Folge 5 ist der Schauplatz ein ganz Anderer. Der Titel ist hier auch etwas unglücklich gewählt, denn einen Sieg über tödliche Gefahren erringt Flash Gordon schließlich in jeder Folge mehrfach.
Musikalisch hört man in jeder Folge tolle Sounds aus der EUROPA-Schmiede, die in vielen Hörspielen zum Tragen kamen. Der Titelsong FLASH von Queen war dabei wirklich mal etwas innovatives, was man für damalige EUROPA-Verhältnisse schon fast als ungewöhnlich bezeichnen konnte.
Ein toller Titel, eine tolle Folge. So könnte man kurzum das fünfte Abenteuer beschreiben. Es geht gleich temporeich los. Es geht um einen Mörder, der mehrere Attentate auf Flash verübt, um eine eiskalte Herrscherin, die sich in Flash verliebt und sich deswegen mit Dale anlegt, und es geht um allerlei reißerische Bestien. Eine prall gefüllt Folge also, die leider nur etwas zu kurz ist. Positiv ist vor allem die Einführung von neuen Charakteren, die der Serie neuen Schwung gibt.
Dies ist eine Abenteuerfolge wie sie im Buche steht. Es geht spannend weiter. Und es geht einmal mehr nicht um Ming, was für erfrischende Abwechslung sorgt. Auch ansonsten lebt diese Folge von Spannung, und wir hören wenig über Magie und ähnliches.
Heikedine Körting und H.G. Francis hatten ein glückliches Händchen für die Produktion von Spannungsgenres. Dabei war Flash Gordon der Aufbruch in eine neue Ära. Die Hörspiele wurden effektreicher, und man wollte einfach mehr Serien produzieren. Zuvor gab es viele Einzelhörspiele oder kurze Serien. Flash Gordon war das Sprungbrett in eine neue Zeit, was man auch an den neuen Musikstücken und dem ungewöhnlichen Vorstoß bei der Titelmusik merkte.
Nach einigen Monaten Pause kommt mit Folge 7 endlich die Fortsetzung. Und sie ist sehr enttäuschend. Es wird zwar wieder auf Dale und Frias Zickenkrieg eingegangen, doch das Thema ist mittlerweile ausgelutscht. Das Ungeheuer, welches als schmückendes Beiwerk für die Spannung sorgen soll, gibt auch nicht viel her. Vielleicht hätte man ab dieser Folge wieder den Fokus auf Ming richten sollen.
Ming gibt es dann natürlich auch noch, und obwohl diese Folge längst nicht an die ersten sechs heranreichen kann, ist sie dennoch ganz passabel und bietet solide Durchschnittskost. Ming stirbt am Ende in einer genialen Szene, so dass diese Folge eigentlich ein prima Ende der Serie hätte sein können.
Man hat jedoch nach Folge 8 weiter gemacht, und von Folge 7 bis 10 ist wirklich kaum noch etwas vernünftiges dabei heraus gekommen. Irgendwie konnte man nicht mehr anknüpfen an die recht schön gewordenen Teile 1-6. Warum auch immer. Die Storys wurden immer dünner, man hat keine neuen Personen mehr eingeführt, und das war offensichtlich der selbstgebackene Ruin.
Wieder so ein Ding, wo ich sagen möchte, hier wurde viel Potenzial verschenkt. Der Inhalt klingt interessant und vielleicht hätte man hier noch einen interessanten Fortgang knüpfen können, aber offenbar hat man sich auf Einzelabenteuer festgelegt und wollte keine Zyklen mehr. Schlecht für die Serie.
Es bleibt geradlinig und sehr, sehr überschaubar. Keine herausragende Folge also auch diesmal. Dennoch gute Ansätze, zum Beispiel wie Königin Fria aus verschmähter Liebe zum Racheengel wird.
Im Netz auf einer Flash-Gordon-Seite schwirrt auch eine inoffizielle Fortsetzung herum, die mit Folge 11 "Schattenbiest" betitelt ist. Natürlich nur als Textform. Das Werk stammt von Thomas Tipnner.
Schließlich gab es noch zwei Folgen des Labels Decca, in denen u.a. Konrad Halver den Flash Gordon sprach und dabei von Angelika Merkert und Sybille Bohn unterstützt wurde. Im zweiten Hörspiel sprach dann Heinz Trixner Flash Gordon.
Alle Hörspiele, die von EUROPA und Decca hatten jeweils eine Länge von ca. 40 bis ca. 50 Min. Die EUROPA-Produktionen erschienen sowohl als MC, als auch als LP. Ab Folge 7 jedoch nur noch als MC. Anfang der 80er Jahre sah man zunehmend von LP-Produktionen ab, der MC-Markt gewann die Oberhand, und der Weg für die CD wurde frei gemacht.
Tatsache ist auch, dass die letzten Flash Gordon-Folgen in einer deutlich geringeren Auflage erschien. Damit trug man der neuen Marktlage am Hörspielmarkt in den Jahren 1982 und 1983 Rechnung. Neuer Schwung kam mit den Horrorserien ab 1984, bevor der Hörspielmarkt dann wirklich langsam auf Sparflamme lief.
Schließlich gab es noch zwei Folgen des Labels Decca, in denen u.a. Konrad Halver den Flash Gordon sprach und dabei von Angelika Merkert und Sybille Bohn unterstützt wurde. Im zweiten Hörspiel sprach dann Heinz Trixner Flash Gordon.
Alle Hörspiele, die von EUROPA und Decca hatten jeweils eine Länge von ca. 40 bis ca. 50 Min. Die EUROPA-Produktionen erschienen sowohl als MC, als auch als LP. Ab Folge 7 jedoch nur noch als MC. Anfang der 80er Jahre sah man zunehmend von LP-Produktionen ab, der MC-Markt gewann die Oberhand, und der Weg für die CD wurde frei gemacht.
Tatsache ist auch, dass die letzten Flash Gordon-Folgen in einer deutlich geringeren Auflage erschien. Damit trug man der neuen Marktlage am Hörspielmarkt in den Jahren 1982 und 1983 Rechnung. Neuer Schwung kam mit den Horrorserien ab 1984, bevor der Hörspielmarkt dann wirklich langsam auf Sparflamme lief.