Folge nachts nicht Deinem Weib: Gruselkabinett (186) Der Ghoul
"Augen auf bei der Wahl der Braut" könnte man dieses Hörspiel auch etwas schwarzhumorig untertiteln. "Der Ghoul" ist eine interessante alte Schauergeschichte des Schriftstellers E.T.A. Hoffmann, der bereits 2010 mit "Der Sandmann" Einlass in das "Gruselkabinett gefunden hat.
Wer die CD in Händen hält, hat einen Vorteil gegenüber der Streaming- oder Download-Version. Er hat das haptische und sieht vor allem das Cover mit ganz anderen Augen. Wir sehen eine junge Frau im Mondschein auf einem Friedhof. Nicht mehr. Aber das reicht aus, um den Hörer einzufangen und mitzunehmen. Es weckt die Neugierde. Diesmal ist das Bild von Osman Askin geschaffen.
Die Braut, die sich als Ghoul entpuppt müsste wahrscheinlich "Die Ghoulin" heißen, oder wie Wikipedia weiß; Ghula. Denn es gibt dabei durchaus eine weibliche Form. Doch Hoffmann wollte vor allem die Grausamkeit der Geschichte darstellen. Ihm gelang das ganz gut und ähnlich wie in "Ich folgte einem Zombie" kommt der Protagonist dem Grauen hier allmählich auf die Spur. Nebenbei bemerkt geht es auch in dem Zombiefilm um einen weiblichen Zombie.
Ich will ein wenig auf die Sprecher eingehen, da ich hier vor allem in dem Erzähler eine interessante Entdeckung gemacht habe. Thomas Balou Martin ist ein richtig guter Gruselsprecher, den man öfter einsetzen sollte. Uschi Hugo überzeugt als die Böse.
Eine recht spannende Grundgeschichte, die allerdings nicht ohne Längen auskommt.
(1)= Klappentext
© by S. Gewalt 10/23
Bild: Cover "Gruselkabinett" 186 Titania Medien