Around the Corner: The Garden of Words
The Garden of Words
.
Nach den Neuankündigungen für das Frühjahr 2014 legt Kazé noch überraschend einen weiteren Film nach: The Garden of Words.
Makoto Shinkais Welten sind Träume. Wir erinnern uns an Voices of a Distant Star (2002), The Place promised in Our Early Days (2004), 5 Centimers per Seconds (2007) oder auch das erst kürzlich erschienene Children Who Chase Lost Voices from Deep Below (2011). Werke, in denen die Charaktere dabei sind ihren Weg zu suchen und auf eine fast natürliche Art und Weise von Krise zu Krise stolpern und dabei beginnen auf eigenen Beinen zu stehen.
So auch in The Garden of Words.
Ein Park in Mitten einer hektischen Metropole; eine Welt, die im Regen verschwindet; Grün, das alles zu verschlingen scheint. Ein Junge, der an Regentagen nicht die Schule besuchen kann und erst zum späteren Unterricht erscheint und eine junge Frau, die Schokolade isst und Bier trinkt, treffen unerwartet in einem Pavillon in einem Park aufeinander.
Es regnet.
Takao Akizuki übt seine Zeichenkünste, er will Schuh-Designer werden. Yukari Yukino, ist die geheimnisvolle Frau, die am frühen Morgen adrett gekleidet auf der Bank sitzt und trinkt. Als sie geht, sind ihre sich verabschiedenden Worte, die eines tanka, einem kurzen japanischen Gedichts. Takao ist seit dem fasziniert von ihr.
Jeden Morgen, an dem es regnet begegnen sie sich wie auf magische Weise an eben jener Stelle im Park und tun nichts anderes als einfach nur zu sein. Es wird nicht viel gesprochen, aber viel erlebt. Langsam sind sie zwei Menschen, die zuerst einander vollkommen fremd sind, und sich doch auf eine ganz eigene sonderbare Weise nahe kommen. Vielleicht wie man es nur an einem regnerischen Morgen tun kann.
Sie beginnen ihre Welt miteinander zu teilen. Takao gesteht, das er Schuhe machen will. Yukari findet zu sich selbst zurück und erlangt dabei die Energie und die Kraft zurück an jedem Morgen auf zu stehen und sich anzuziehen.
Doch wie lange kann dies weitergehen?
Ihre Welt kommt zu einem plötzlichen stillstand, als sie sich überraschend außerhalb des Parks gegenüberstehen und erkennen, dass sie sich doch ein wenig näher kannten, als angenommen.
Mit einer sehr ruhigen Hand entwirft Shinkai in 45 Minuten eine Welt neben der unseren, wie wir sie alle einmal sehen würden. Im ruhigen Fluss der Zeit jemanden begegnen und los gelöst von allem einander in der Stille entdecken.
Die Zeichnungen sind dabei von einer satten sanften Farbe, von denen man fast das Auge nicht mehr abwenden mag. Der Regen ist ein sanfter Begleiter, der nichts verschleiert, sondern betont und die beiden Charaktere sind ebenmäßige Gestalten.
The Garden of Words ist nicht für jeden etwas. Action verwöhnte Zuschauer, Dramatiker oder heißhungrige Sehnsüchtler werden wahrscheinlich wenig Freude an dem Werk haben, denn im Grund passiert nichts. Und doch, kann man dem Film nicht nachsagen, dass es im an Passion und Gefühl mangel würde, nur die Ausdrucksweise ist eine vollkommen andere. Als würde ein Finger sanft über das eigene Herz streichen und uns einen Moment lang wie ein Regentropfen, der nur vorbei fliegt, berühren.
Erscheint im Frühjahr 2014 bei Kazé
Und nächstes Mal: One Piece Teil 10 - Die Reise geht weiter