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Schöpfer des Grauens: John Carpenter

Schöpfer des GrauensTeil 2:
John Carpenter

John Howard Carpenter wurde am 16.01.1948 in Carthage im Bundesstaat New York geboren. Aufgewachsen ist er allerdings in Bowling Green (Kentucky), wo er auch die Western Kentucky University besuchte, an der übrigens auch sein Vater als Leiter der Musikabteilung angestellt war.
 
Daher kommt auch Carpenters Liebe zur Musik, was man ja auch an den Soundtracks seiner Filme bemerkt, die Musikalität liegt halt in der Familie.
John CarpenterSpäter dann besuchte er die University of Southern California, wo er auch im Rahmen seiner Studienarbeit als Autor an dem Oscar-prämierten Kurzfilm "The Resurrection of Broncho Billy" mitarbeitete. Denn Carpenters Schaffen bezieht sich keineswegs nur auf die Arbeit als Regisseur, der Mann ist weitaus vielseitiger, so ist er Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Schauspieler und auch Filmmusikkomponist.

Für viele Leute gilt Carpenter als Erfinder des neuzeitlichen Horrorfilms, doch er hat auch Filme gedreht, die zum Beispiel aus den Bereichen Action und Science-Fiction kommen. Bei seinem Schaffen beeinflusst wurde er nach eigenen Aussagen von Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Howard Hawks. Aber auch die Serie "Twilight Zone" nahm Einfluss auf seine Arbeiten. Den Einfluss von Hitchcock kann man aber ehrlich gesagt nur in einem Film von Carpenter erkennen und das ist "Das unsichtbare Auge" (Someone's watching Me) von 1978.

 Dark StarDa Carpenter ein eher menschenscheuer Typ ist, setzt er in seinen Filmen immer eher auf altbekannte Darsteller und verzichtet auch gern auf die großen Superstars. Dabei ist zum Beispiel Kurt Russel sein absoluter Liebling, der in immerhin fünf Filmen von Carpenter mitspielt. Zu den anderen Darstellern, die in mehreren Filmen des Regisseurs mitspielten, zählen zum Beispiel Tom Atkins, Mark Hamill, Donald Pleasence, Jamie Lee Curtis, oder auch Adrienne Narbeau, mit der er von 1979-1984 sogar verheiratet war. Seit 1990 ist er mit Sandy King verheiratet, die seit dem Film "Sie leben" (1988) auch die meisten seiner Filme produziert.

John Carpenter zählt sicherlich zu den besten Regisseuren unserer Zeit und das nicht nur im Bereich des Horrorfilms. Schon bevor er 1978 seinen schon fast legendären Film Halloween präsentierte, hatte er sehr bekannte Filme wie Dark Star (1974), oder auch Assault - Anschlag bei Nacht (1976) gedreht, die mittlerweile als absolute Kultfilme gelten. Mit Halloween war Carpenter auch im Horror-Genre angekommen und hat dort auch seinen Stempel hinterlassen, denn kaum ein anderer Regisseur versteht es wohl so meisterhaft, seine Filme mit einer so ausgezeichneten und bedrohlichen Atmosphäre zu versehen wie er es tut. Und dabei sollte man wirklich anmerken, Das Ding aus einer anderen Weltdas die meisten seiner Werke eher wenig visuelle Härte, oder gar Splatter-Gore Szenen beinhalten. Die Filme bestechen durch eine meist sehr gute und interessante Handlung, die extrem dichte und bedrohliche Atmosphäre und einen wirklich sehr straff gespannten Spannungsbogen, der sich auch immer den ganzen Film über auf einem sehr hohen Level bewegt.

Beste Beispiele dafür stellen Filme wie The Fog - Nebel des Grauens (1979), Die Fürsten der Dunkelheit (1987), oder auch Die Mächte des Wahnsinns (1994) dar, in denen kaum härtere Szenen vorhanden sind, die Filme es aber dennoch verstehen, den Zuschauer zu fesseln und absolut zu faszinieren. Und gerade das ist in der heutigen Zeit, wo Horrorfilme für viele nur gut sind, wenn sie extreme Härte beinhalten, eine sehr wohltuende Abwechslung.
 
Aber auch im Bereich des Genre-Mix hat Carpenter schon immer ein goldenes Händchen bewiesen, allein, wenn man sein 1982er Remake des Klassikers Das Ding aus einer anderen Welt betrachtet, in dem er einen fast perfekten Mix aus SciFi-und Horror kreierte, der sicherlich als eines der besten Remakes überhaupt anzusehen ist. Aber auch in Filmen wie Die Klapperschlange (1981), oder Big Trouble in Little China (1986) beweist er sein Talent, verschiedene Genres miteinander zu verbinden: Besonders erwähnenswert finde ich auch die Tatsache, das in allen Bereichen, in denen er Filme gedreht hat, eigentlich immer ein Film dabei ist, der heute als absoluter Kultfilm gehandelt wird (Halloween, Die Klapperschlange, Dark Star, Assault - Anschlag bei Nacht). Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man behauptet, das dies nicht vielen Regisseuren gelungen ist und es zeigt auch, das es sich bei John Carpenter um ein wirkliches Multi-Talent handelt.

Ein weiterer wichtiger und erwähnenswerter Punkt sind die Soundtracks, für die er in den meisten seiner Werke selbst zuständig war und von denen einige heute auch Kultstatus besitzen, wie zum Beispiel die Soundtracks der Filme Halloween, Die Klapperschlange, oder Assault - Anschlag bei Nacht. Durch die von ihm selbst geschaffene Filmmusik vermag es Carpenter, die von Haus aus schon geniale Atmosphäre seiner Filme noch mehr zu intensivieren, so dass viele seiner Werke ein nahezu perfektes Gesamtwerk ergeben.
 
 

Kommentare  

#16 Mainstream 2011-03-13 09:54
-
Wenn ich mich recht erinnere, war Sam Neill auch nur
einmal dabei (Mouth of Madness). Gut, der hatte eine
Hauptrolle, während Hamill nur in der Nebenrolle
agieren durfte. Oder irre ich mich?
Hamill spielte noch in Bag of Bones, aber wohl nicht in
dem Teil, bei dem Carpenter Regie führte.
-
#17 Larandil 2011-03-13 14:34
zitiere Mainstream:
-
Wenn ich mich recht erinnere, war Sam Neill auch nur
einmal dabei (Mouth of Madness). Gut, der hatte eine
Hauptrolle, während Hamill nur in der Nebenrolle
agieren durfte. Oder irre ich mich?

Ich biete noch die "Jagd auf einen Unsichtbaren". ;-) Er fällt einem zwar nicht sofort ein, wenn der Name John Carpenter fällt, aber er war der Regisseur.
#18 Carn 2011-03-13 15:37
Der letzte Film von Carpenter, der mich überzeugte, war Vampires - der Film hatte eine wirklich gute Atmosphäre (und vor allem war's keine Vampir-Schmalz-Schmonzette, hach...)
#19 Mainstream 2011-03-14 08:53
-
Ach du guter Gott, Larandil, wie konnt' ich denn den
vergessen? Dabei hat er mir ausgesprochen gut
gefallen. Zumindest war der Unterhaltungswert
ziemlich gut.

Ja, und VAMPIRES war nochmal die Liga von Carpenters
Filmen aus den Siebzigern. Danke für die Erinnerung,
ist der heutige Abend schon mal gesichert.
#20 Lefti 2011-03-14 19:37
#19 Mainstream
Zitat:
Ja, und VAMPIRES war nochmal die Liga von Carpenters
Filmen aus den Siebzigern.
Häh? Muß ich diese Aussage jetzt verstehen? Meines Wissens ist John Carpenters Vampire von 1998. Wenn der Film mit James Woods gemeint ist.

Die absoluteste (gibts dieses Wort überhaupt? jedenfalls kann ich es hier in dieser Beziehung wohl verwenden) Vampir-Schmalz-Schmonzette, die ich je gelesen habe, war Ravenloft - Schloß der Vampire von Christie Golden. :-x
Dort wird ein Elf von einem Vampir gebissen. Elf und Vampir in einem Buch! Das muß man sich mal vorstellen! Ich sag' euch Freunde der B-Movies und Schundliteratur: das war harter Tobak! :cry: :eek:
Nichts für schwache Nerven... :oops:
#21 Harantor 2011-03-14 19:58
@Lefti: Ich denke, Mainstream meinte, dass dieser Film so gut ist (in der selben Liga spielen) wie Carpenters frühe (herausragende) Filme.
#22 Lefti 2011-03-14 20:08
Ahhh... Jetzt fällt der Groschen, wenn auch nur langsam... :oops:

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