Around the Corner: Der Exorzist und der Dämon - Blue Exorcist - The Movie
Der Exorzist und der Dämon
Blue Exorcist - The Movie
In Japan ist es nicht unüblich zu gut laufenden Serien, einen oder mehr Kino-Filme ins Rennen zu schicken. Der eine oder andere mag sich an dieser Stelle an die zahlreichen Pokémon Filme erinnern, oder auch Dragonball Z, oder One Piece, Detective Conan und noch einige mehr. Nicht selten, sind Manga, Anime und Filme stark miteinander verwoben, oder nehmen auch Bezug aufeinander (gleiches gilt aber auch, dass das eine alternative Geschichte erzählt wird, und die beiden Medien nicht viel miteinander zu tun haben).
Der Erfolg des Manga "Blue Exorcist" (Ao no Exorcist) von Kazue Kato im japanischen In- und weltweiten Ausland sorgte recht schnell für eine Adaption als Anime. Manga und Anime gehen von der Geschichte recht schnell auseinander, da der Manga noch lange nicht abgeschlossen ist und die Produktion ein Ende für sich finden musste (ähnlich wie Full Metal Alchemist, wo es am Ende zwei Serien gibt, wobei die letztere sich dann sehr nahe am Manga orientierte).
Die Serie fand 2011 mit 25 Episoden (ebenfalls bei Kazé erschienen) ihren Abschluss . Nun wurde Ende 2012 "Blue Exorcist: The Movie" nachgelegt.
Darin machen sich die Haupthelden der Geschichte, Rin Okumura, sein Bruder Yukio und ihre Freunde an die Vorbereitungen eines alten Rituals, das in große Festlichkeiten mündet. Die Erneuerung der Schilde der Stadt, die die zahlreichen Dämonen daran hindern soll, die Stadt zu überrennen und die Menschen mit sich in die Finsternis zu reißen.
Seinen ersten Auftrag, die Austreibungen eines Phantomzuges, verpatzt Rin natürlich dabei völlig. Doch unterwegs findet er einen kleinen Dämon, der nicht so recht zu wissen scheint, woher er kommt und wer er ist.
Als Strafe für die Zerstörung die Rin gebracht hat, bekommt dieser prompt Hausarrest aufgebrummt. Vielleicht eine zu einfache Strafe, doch dann sucht Mephisto Pheles, der Leiter der Cross Akademie, an der die Brüder lehren (Yukio) und lernen (Rin), einen Aufpasser für den unbekannten Dämon.
Ein Schelm wer arges dabei denkt
Rin macht seine Aufgabe nicht schlecht, auch wenn er gefangen von Hausaufgaben, das Schöne des Festivals verpasst. Doch dann beginnen sich Erinnerungslücken breit zu machen, seine Freunde vergessen das Arbeiten und selbst die Lehrer benehmen sich auf einmal seltsam, die Dämonen beginnen durch die Barrieren zu brechen und Stadt versinkt in einem Freudentaumel aus Ekstase, der gefährlich nahe an den Abgrund führt.
Wer steckt dahinter? Und ist die Stadt noch zu retten?
An sich ist die Geschichte des Film recht einfach gestrickt, der aufmerksame Zuschauer wird recht schnell hinter die Geheimnisse von Dämon und Exorzist kommen. Aber, er ist trotzdem gut geamcht.
In rund eineinhalb Stunden wird ein Farbenmeer ausgegraben, umgesetzt in anspruchsvollen und detailreichen Festivalszenen, die man auch in einem Anime nicht oft sieht. Teilweise haben sie mich doch, auch wenn der eingefleischte Anime-Fan mir an dieser Stelle widersprechen mag, an Ghibli und Miyazaki erinnert. Einfach in ihrem Aufbau, der Verspieltheit, dem Ganzen. Mit einer weniger verträumten und märchenhaften Geschichte, aber doch mit einer Federführung, die vom Altmeister gar nicht so weit entfernt liegt.
Heimlicher Star, wenn auch in einer Hauptrolle, ist der kleine Dämon, den Rin unter seine Fittiche nimmt und diesen regelrecht zu einer Mutterhennen mutieren lässt. Was am Ende vielleicht nicht ganz verwundert, ist doch Rin eigentlich der Ältere von beiden Brüdern, auch wenn sein Benehmen oft Meilenweit danebenliegt. Meilen.Weit.
Der Film offenbart viel über die beiden so ungleichen Brüder, über ihre Motivation und darüber wie sie die Welt sehen, dabei an zwei Stellen mit nur wenigen Worten auf den Punkt gebracht. Jedoch, bleiben die anderen Figuren leider zurück und viel von ihnen und ihrer Motivation ist leider nicht zu sehen.
Daher werden diejenigen, die die Story nicht kennen, wahrscheinlich nicht ganz so viel Freude haben, denn so wirklich viel wird nicht erklärt und so gut wie alles über den Hintergrund von Rin und Yukino bleibt dem Unwissenden verborgen.
Blue Exorcist. The Movie ist ein buntes Spektakel, das sich Fans der Serie nicht entgehen lassen sollten, oder die, die eine Ahnung von der Handlung haben. Alle anderen sollten sich erst die Anime Serie anschauen oder den Manga zur Hand nehmen (auch Kazé), der es durchaus Wert ist gelesen zu werden, auch wenn es wieder nur eine Shounen Serie ist.
Alle anderen dürfen sich auf Februar freuen, denn dann erscheint der Film auf DVD und Blu-Ray.
Und nächstes Mal: Die gekippte Welt im Wasserglas - Evangelion 3.33 - You can (not) redo