Kürzlich angeschaut und für... mittelmäßig ...befunden: Mama
Kürzlich angeschaut und als ...
... mittelmäßig ... empfunden
Mama
"Mama" existiert, bleibt auch im neuen Heim der Mädchen präsent und reagiert auf jede Störung der Mutter-Kind-Beziehung mit tödlicher Konsequenz.
Ein Börsenbroker tötet im Rausch seine Kollegen und seine Frau. Seine Kinder nimmt er mit um einen Autounfall zu inszenieren, der misslingt. Er landet in einer Hütte im Wald und wird von einer undefinierbaren Gestalt angegriffen und getötet. Die beiden Kinder leben noch. Soweit der Einstieg in den Film. Und damit ist eigentlich der Hauptteil erzählt. Fünf Jahre danach stöbert ein Suchtrupp die beiden Kinder in der Waldhütte auf. Der Onkel kümmert sich von nun an rührend um sie. Doch beide sind zu Wolfskindern geworden. Das Vokabulär der Jüngeren ist stark zurück geblieben. Sie behaupten beide von einem Wesen versorgt worden zu sein, dass sie Mama nannten. Der Arzt Dr. Dreyfuss glaubt an eine imaginäre Figur aus der Phantasie der Mädchen. Er irrt sich. Mama ist allgegenwärtig. Auch im Haus des Onkels, wo die Kinder nun leben. Und Mama ist schrecklich eifersüchtig.
Die Geschichte hätte aus einem Gruselheftroman der siebziger Jahre stammen können. Die Horrorgestalt kommt aus dem Computer und erinnert an eine fürchterliche Hexe oder Druidin. Ich fühlte mich an einen Macabros-Roman erinnert. Vor 150 Jahren hat diese Hexe ihr Kind verloren und starb danach. Seither streicht sich als ruheloser geist durch den Wald und sucht ihr Mündel. Die zwei Mädchen des durchgeknallten Brokers sind ein gefundenes Fressen. Aber warum braucht sie zwei Kinder? Diese Frage bleibt der Film schuldig.
Schade. Es hätte nämlich ein richtig guter Film werden können. Wenn man nur besser mit den Grusel-Elementen gehaushaltet hätte, als alles blos in Schockmomente auszuschütten. Die gibt es zwar zuhauf und auch zu gruseln vermag der Film zeitweise, aber die Handlung hat Löcher wie ein Schweizer Käse. Zuerst ist es Horror, danach ein Drama, aber nur um gleich wieder Horror zu werden.
Der Schluss vermasselt dann vieles. Er ist viel zu theatralisch. und Lilly, eines Mädchen geht mit Mama mit. Warum? Sie hatte doch ihr Baby längst wieder. Jetzt hätte sie eigentlich ihre ewige Ruhe finden müssen und fertig. So wie sich das für eine echte Gruselgeschichte gehört. Aber muss stattdessen eine derart unlogische Variante stricken. Nur um auf Happy-End zu verzichten.
Die Figuren des Films sind sehr blass. Ob es nun der Onkel ist, der sich ab der Mitte des Films rauszieht um ein wenig halbtoter Mann zu spielen oder ob es der Arzt ist, der in der ganzen Handlung nicht so recht weiß, was er da eigentlich soll. Ähnlich geht es der Tante, die ähnlich wie der Doktor am Ende wenigstens noch als Mama-Opfer dient. Denn sonst gibt es keine weiteren Toten. Und Jessica Chastain ist zwar recht passabel in ihrer Rolle aber auch nicht unbedingt eine Heldin mit Idendifikationsfaktor.
MAMA bleibt eher Mittelmaß und dass auch nur weil man die ansatzweise gute Grundstory und die Gruselelemente loben kann.
Mama