Heroes - Warum man die 2. Staffel (aller Unkenrufe zum Trotz) unbedingt schauen sollte
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Warum man die 2. Staffel (aller Unkenrufe zum Trotz) unbedingt schauen sollte
Warum man die 2. Staffel (aller Unkenrufe zum Trotz) unbedingt schauen sollte
In Zeiten, in denen Comicverfilmungen im Kino alle Rekorde brechen, sollte man meinen, dass NBC hier gar nichts hätte falsch machen können und einen Hit sicher landen würde. Rückläufige Fernsehzuschauerzahlen allgemein, ständig steigende Produktionskosten sowie die schlichte Tatsache, dass »Heroes« anders als etwa »Batman« oder »Spiderman« nicht auf einer realen Vorlage basierte, sondern exklusiv für das TV-Geschäft entwickelt wurde, zeigen aber, dass das Projekt durchaus mit einigen Risiken verbunden war. Auch die Aussage des Serienschöpfers, im Grunde genommen keine Comics zu lesen, wirkte wohl nicht eben beruhigend.
Letzten Endes zahlte sich der Wagemut von NBC aber aus. Die erste Staffel von »Heroes« fuhr fantastische Quoten ein und mauserte sich schnell zu einem der erfolgreichsten US-Serienstarts des Jahres 2006. Die Order für eine zweite Staffel war da nur noch reine Formsache.
Doch mit Staffel 2 begann der Niedergang der Quoten...
»Heroes« - Worum es geht
»Heroes« dreht sich um eine Gruppe von Menschen, die allesamt eigentlich nichts (oder nur wenig) miteinander zu tun haben, die jedoch eine Sache verbindet: Urplötzlich, ganz ohne jede Vorwarnung, entwickeln sie übernatürliche Fähigkeiten. Etwa der Polizist Matt Parkman, der von einem Tag auf den anderen Gedanken lesen kann. Oder der Politiker Nathan Petrelli, der die Fähigkeit besitzt zu fliegen.
Was hat es mit diesen geheimnisvollen Kräften auf sich? Wo kommen sie her, und warum zeigen sie sich überhaupt? Und, was noch viel wichtiger ist, was sollen die Auserwählten nun mit ihren neu erworbenen Talenten anfangen? Sollen sie damit Gutes tun, oder werden einige von ihnen ihre Kräfte dazu missbrauchen, die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung drängt, denn wie es aussieht, droht der Welt eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßen, und nur die Heroes können diese noch aufhalten...
Die erste Staffel »Heroes« ist brillant. Ein vielseitiges, ungeheuer abwechslungsreiches Figurenensemble, überraschende Storylines und erstklassige schauspielerische Leistungen machen die 23 Folgen der ersten Season zu einem Highlight, das sich kein Fan anspruchsvoller phantastischer Unterhaltung entgehen lassen sollte. Wer die Serie nur aus dem Fernsehen kennt, der mag das nun nicht ganz nachvollziehen können. »Heroes« ist eben keine Reihe, bei der man Woche für Woche gerade einmal eine Folge sehen und sich damit zufrieden geben kann. Der einzige Weg, das hochdramatische Serial in seiner Gänze zu genießen und zu verstehen, besteht darin, sich alle 23 Folgen am Stück anzuschauen. Wer dies nicht macht, dem wird es mehr als nur ein wenig schwer fallen, die Serie zu mögen.
Staffel 2 und ihre Probleme
Dem amerikanischen TV-Zuschauer schien die Zerstückelung der Serie aber nichts auszumachen. Die Quoten blieben unverändert gut und machten die Verantwortlichen bei NBC trunken vor Freude.
Mit Staffel 2 stellte sich dann aber schnell Ernüchterung ein, sowohl bei den Studiobossen als auch bei den Fans. Innerhalb kürzester Zeit hatte die Serie massive Quoteneinbrüche zu verkraften. Woran lag es?
Nun, zum einen ist da der Autorenstreik zu nennen, der die »Heroes« mitten in der Produktion von Staffel 2 traf. Die Macher der Serie sahen sich gezwungen, das zweite Kapitel der Reihe massiv zu beschneiden. Statt der angestrebten 23 Folgen wurden gerade einmal elf produziert, was sich natürlich auch auf die Handlung auswirkte. So manche Storyline musste recht abrupt beendet werden und konnte ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen.
Überhaupt war es gerade die Story von Staffel 2, die einige Fans regelrecht auf die Barrikaden brachte. Nachdem die erste Season weitestgehend in sich abgeschlossen war, hatten die Macher die schwere Aufgabe, sich für die folgende Staffel eine komplett neue Rahmenhandlung zu überlegen, die mit der von Staffel 1 mithalten konnte. Keine leichte Aufgabe, und in den Augen vieler Fans scheiterten sie daran kläglich.
Auch ich muss zugeben, dass die zweite Runde »Heroes« bei Weitem nicht mit der ersten mithalten kann. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Allen voran ist da (wen wundert's) die Handlung zu nennen. Was den übergreifenden Storybogen angeht, so ist eigentlich alles okay, doch so manche Storyline erweist sich als ziemlicher Reinfall. Etwa derjenige um Claire Bennett, die unverwundbare Cheerleaderin. Schon in Staffel 1 hat sie mich eher genervt als begeistert. In Staffel 2 setzt sie dem Ganzen allerdings die Krone auf, so dämlich und uninteressant haben die Macher ihren Storyarc geschrieben. Auch zwei der neuen Charaktere, Maya und ihr Bruder Alejandro, erweisen sich als ziemliche Nieten. Und dass der unsägliche Sylar wieder mit von der Partei ist selten konnte mich ein Bösewicht so wenig überzeugen wie der von Zachary Mr. Spock Quinto gespielte Psychopath macht die Sache auch nicht besser.
Warum also sollte man Staffel zwei dennoch schauen?
Das ist die Frage schlechthin. Lohnt es sich bei so viel Kritik überhaupt, einen Blick auf die zweite Staffel »Heroes« zu werfen?
Oh ja, das tut es! Die zweite Season »Heroes« kann ihrer Vorgängerin nicht wirklich das Wasser reichen. Und doch kann ich nicht verleugnen, dass mir das Schauen der elf Folgen viel Spaß gemacht und mich zeitweilig fast so sehr in Atem gehalten hat, wie es weiland Staffel 1 getan hat.
Was also sind die positiven Aspekte von Staffel 2, die einen die ganzen negativen Punkte (mehr oder weniger jedenfalls) vergessen lassen? Da gibt es eine ganze Menge von, weshalb ich hier nur mal einige nennen will:
Und wo wir schon gerade bei Darstellern sind:
»Heroes« - Auch in Staffel 2 einen Blick wert
Man muss sich einfach vor Augen halten, dass die zweite Staffel »Heroes« nicht mit der ersten mithalten kann, und dass es mit Sicherheit die ein oder andere Storyline geben wird, die einem wenig oder auch gar nicht zusagen wird. Wenn man sich in diesem Bewusstsein voll und ganz auf die zweite Runde der Helden-Saga einlässt, dann wird man keine Probleme haben, die Reihe auch in ihrem zweiten Jahr zu mögen. Denn aller Unkenrufe und enttäuschten Meinungen zum Trotz ist die zweite »Heroes«-Staffel ein elfteiliges Abenteuer, das einem immer wieder den Atem zu verschlagen weiß.
Ich kann daher nur jedem den Rat geben, sich unbedingt auf die ungewöhnlichen Ereignisse im Leben der »Heroes« einzulassen. In Zeiten, in denen viel zu viel billige und schlecht gemachte Massenware den Weg auf den Markt der phantastischen Unterhaltung findet, ist ein packendes Werk wie Tim Krings Serie nämlich auch trotz der ein oder anderen Schwäche ein echtes Geschenk.
Ach ja, und tut Euch einen Gefallen: Seht Euch die Staffeln am Stück an (da die ersten beiden mittlerweile auf DVD erschienen sind, ist das kein Problem mehr). Andernfalls werdet Ihr nämlich nie dahinter kommen, was den Reiz der Serie ausmacht.
Kommentare
bekommt die erste staffel auf einer skala von 1 bis 10 noch 13 punkte ... so sind für die zweite immer noch 9 drin und sie erhebt sich damit absolut über die masse.
da wird auch vieles schlecht geredet ... und etwa das staffelfinale (was da am ende mit nathan geschieht) ist doch genial unerwartet. und die auflösung in staffel 3 erst - wahnsinn!
a propos: staffel 3 ist super. in 2 "volumes" geteilt, also 2 etwa je 12-teilige handlungsbögen. der erste bringt wieder so viel neues, da kann man höchstens meckern, dass er schon ZU viel charakter-entwicklung bringt. der zweite teil läuft gerade in USA und toppt vielleicht alles, meiner meinung nach (zumindest staffel 2 und 3.1). obwohl ich sage, 3.1. ist schon wieder noch viel besser als staffel 2.
ich habe fast alle charaktere liebgweonnen (okay, maya war wirklich nervig). und sylar ... also jochen, DA TÄUSCHST DU DICH! Meiner meinung nach ist sylar der beste schurke, den ich je im fernsehen gesehen habe. jeder auftritt fasziniert mich, von anfang an. mehr sag ich mal nicht, um nicht zu spoilern.
also: wie schön, dass der sender gerade verkündet hat, dass staffel 4 in auftrag gegeben wurde ...
cheers!
nicht vergessen sollte man übrigens die comicstrips, die von den machern offiziell geschrieben werden - als ergänzung zur handlung der folgen. da werden die charaktere näher beleuchtet. lesenswert ... wenn die machart auch sicher nicht jedermanns sache ist. ich find sie gewöhnungsbedürftig, aber es gibt halt offizielle, serienkanonische zusatzinfos (...geifer...). in DTL gibts den sammelband zur ersten staffel bei panini, den zur zweiten staffel endlich demnächst ...
Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Meinungen sein können. Mich hat Sylar einfach nie gepackt. Ich fand den Charaker immer nur nervig. In meinen Augen ist das der typische Filmbösewicht: auf übermächtig zurechtgemacht, und keiner schafft es, ihn einfach mal zu erschießen. Nee, Sylar konnte mich bislang nicht überzeugen.
Ich bin gespannt, ob sich das in der dritte Staffel ändert. Ich hoffe es. Ansonsten gibt es hoffentlich eine Reihe neuer, finsterer Schurken, die mich deutlich mehr begeistern.
übrigens, zum punkt unterschiedliche meinungen: ich fand adam in staffel 2 weit weniger überzeugend als du und gegenüber sylar blass und unüberzeugend. obwohl er starke momente hatte.
Aber gerade Hiros Reise in die Vergangenheit und alles, was damit zusammenhängt, finde ich gut durchdacht.
Sylar ist - auch in dem Zustand, der ihn während (fast) der gesamten Staffel umklammert hält ein wahrlich höllischer Schurke (Kompliment an Zachary Quinto, dessen Minenspiel höchst beeindruckend ist).
Etwas zu verfahren dagegen wirken die Erlebnisse in der Gegenwart (da sind manchmal ein paar Zufälle und Rettungen zu viel mit eingebaut).
Trotzdem lohnt es sich am Ball zu bleiben.
Und nach dem, was ich schon von der 3. Staffel gesehen habe kommt die Story wieder richtig geil in Fahrt.
Und Staffel zwei - da komm ich auch durch. :)
p.s.: Jetzt weiss ich auch, warum manche Leute so ein Problem mit Zachary Quinto als Spock hatten... :)
ich beneide dich
die erste staffel gucken können ohne zu wissen, wie sie ausgeht! klasse!
Dafür bin ich jetzt schon bei Folge acht der zweiten Staffel, und kann bisher nicht verstehen, warum da so gemault wird. Plot und Charaktere entwickeln sich prächtig weiter und wie in der ersten Staffel weiss man nie, was passieren wird, bzw. kommt es zu völlig unerwarteten Wendungen. Sehr geil!
Für mich ist das DIE Serienentdeckung neben Fringe.
Edit: Staffel zwei fertig. Ich weiss gar nicht, was es da zu maulen gibt, wenn man bedenkt, dass Staffel zwei quasi mittendrin abgebrochen wurde, haben die Schreiber das doch super hinbekommen.
Es ist allerdings schon auffällig, dass Peter Petrelli immer mal wieder welche seiner Fähigkeiten vergisst (Beispiel: Ende der Staffel eins, warum muss sein Bruder ihn in den Himmel tragen, wo er doch selbst fliegen kann?)... Naja, sind ja auch viele... ;o)
Argh... Staffel drei muss bis nach dem Urlaub warten... argh...