Intergalaktische Liebe - »Meine Stiefmutter ist ein Alien«
Intergalaktische Liebe
»Meine Stiefmutter ist ein Alien«
Außerirdische dienten lange Zeit in Film und Fernsehen in erster Linie als Schreckgespenster, die den Frieden auf der Erde bedrohten und als kosmische Gefahr angesehen werden mussten. Doch spätestens in den 1960er Jahren und mit der Erstausstrahlung der Kultserie „Mein Onkel vom Mars“ sollte sich das grundlegend ändern. Dann waren die Dämme gebrochen und Aliens durften auch für komische Zwischentöne sorgen. Das erklärt dann auch den Erfolg von Serien wie „Mork vom Ork“ oder „ALF“, in denen jeweils eine außerirdische Lebensform das Leben einer typisch durchschnittlichen amerikanischen Familie auf den Kopf stellte. Der Schauspieler Richard Benjamin („Westworld“), 1938 in New York City geboren, hat neben einigen Fernsehfilmen und Serienepisoden im Laufe seiner Karriere auch rund ein Dutzend Kinofilme inszeniert, von denen „Geschenkt ist noch zu teuer“ mit Tom Hanks sicherlich der bekannteste sein dürfte. Nach einem Ausflug ins Thrillergenre mit „Little Nikita“ kehrte er im Anschluss wieder zur Komödie zurück und drehte mit Dan Aykroyd („Ghostbusters – Die Geisterjäger“) und Kim Basinger („9 ½ Wochen“) in den Hauptrollen 1988 die turbulente Klamotte „Meine Stiefmutter ist ein Alien“.
Dr. Steve Mills (Dan Aykroyd) ist ein nerdiger Wissenschaftler, der nach dem frühzeitigen Tod seiner Ehefrau ganz in seinem Beruf aufgeht. Seine mittlerweile 13jährige Tochter Jessie (Alyson Hannigan) wünscht sich sehnlichst, dass ihr Vater wieder eine neue Partnerin findet. Der hat durch Zufall während eines Gewitters einen Durchbruch in seinen Forschungen, denn es gelingt ihm, ein Signal in ein anderes Sonnensystem zu senden. Die dortigen Lebensformen suchen alsbald den Kontakt zum Urheber des Signals und schicken eine Abgeordnete auf die Erde. Celeste Martin (Kim Basinger) erhält dafür einen menschlichen Körper, und zwar einen, der dem weiblichen Idealtyp amerikanischer Männerphantasien entspricht. Als Steves Bruder Ron (Jon Lovitz) gerade eine wilde Party in seinem Strandhaus feiert, schneit Celeste unversehens in einem grellroten Kostüm in die Szenerie und beginnt direkt, heftig mit Steve zu flirten. Der weiß gar nicht, wie ihm geschieht, aber auch Celeste hat in ihren Kenntnissen über die menschliche Rasse und hiesige Gepflogenheiten einige Defizite, die ihr ihre sprechende Handtasche (in der Synchronfassung von Kerstin Sanders-Dornseif vertont) auf dem kurzen Trip zur Erde nicht in allen Einzelheiten auseinandersetzen konnte. So muss Celeste erst einmal lernen, was es mit dem Küssen und dem Sex so auf sich hat…
Die harmlose amerikanische Familienkomödie ist auch heute noch für einen unbeschwerten und unterhaltsamen Filmabend gut. Einige der Gags und visuellen Effekte haben im Laufe der mehr als 30 Jahre seit der Entstehung des Films in ihrer Wirkung eingebüßt, aber der wie immer sehenswerte Dan Aykroyd und die herrlich selbstironische Kim Basinger dürften den meisten Zuschauern auch heute noch ein Schmunzeln entlocken. Richard Benjamins Inszenierung hat darüber hinaus auch den nötigen Drive, um die Ereignisse munter voranzutreiben und während der knapp zweistündigen Laufzeit keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das Mediabook enthält eine DVD und eine BluRay des Films sowie ein 20seitiges, reich bebildertes Booklet mit einem Text von Christoph N. Kellerbach. Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist gestochen scharf und weist überwiegend kräftige Farben auf. Auch der Ton (Deutsch im DTS HD Master Audio 5.1, Englisch in Dolby Digital 5.1, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) ist nicht zu beanstanden. Weitere Extras sind allerdings nicht vorhanden.