Arnie greift erneut zum Atlantean Schwert - »Conan der Zerstörer«
Arnie greift erneut zum Atlantean Schwert
»Conan der Zerstörer«
Er soll ihr helfen, den Gott Dagoth aufzuwecken - denn dem, der es schafft, ihn zu wecken, winkt unermessliche Macht. Sogleich begibt sich Conan gemeinsam mit der Kriegerin Zula, dem Zauberer Akiro, dem Dieb Malak, Tamaris‘ Nichte Jehnna und deren Leibwächter Bombaata auf eine gefährliche Quest.
Robert E. Howard begründete mit seinen Pulp-Romanen das Sword and Sorcery Genre. Diese Untergattung des Fantasy-Genres (gelegentlich auch als „Heroic Fantasy“ bezeichnet) zeichnet sich im Unterschied zur High Fantasy eines J.R.R. Tolkien („Der Herr der Ringe“) durch eine Fokussierung auf einen schwertkämpfenden Helden aus, welcher sich auf diverse Abenteuer begibt. Diese Erzählungen und Geschichten sind außerdem durch einen hohen Gewaltgrad und exploitative Elemente geprägt. Zudem steht nicht das Schicksal einer ganzen Fantasy-Welt auf dem Spiel, sondern meistens geht es um persönliche Konflikte des Helden. Der Archetyp des Sword and Sorcery Helden ist unzweifelhaft Conan der Barbar. Die Figur erfreut sich dank der zahlreichen Geschichten von Howard, unzähligen Comics und nicht zuletzt der kultigen Realverfilmung mit Arnold Schwarzenegger als gleichfalls muskelbepackten und schweigsamen Schwertschwinger aus dem Jahr 1981 nach wie vor großer Beliebtheit.
Den ganz großen Hype erlebte das Genre aber definitiv in den 80er Jahren: Im Fahrwasser des gigantischen Erfolgs der John Millius „Conan“ - Verfilmung gab es eine regelrechte Flut von Trittbrettfahrern, welche ebenfalls einen kleinen Teil des Barbaren-Fantasy-Kuchens abhaben wollten – Neben Kult-Produzent Roger Corman (welcher etwa die extrem brutale aber dennoch sehenswerte „Deathstalker“-Reihe, den freizügigen „Sorceress – Die Mächte des Lichts“ mit den beiden Playboy Model Leigh und Lynette Harris in den Hauptrollen sowie den kuriosen „Yojimbo“ Verschnitt „Der Krieger und die Hexe“ mit David Carradine beisteuerte) waren es vor allem die Italiener, welche sehr eifrig einen Sword and Sorcery-Streifen nach dem anderen produzierten – Ruggero Deodatos „Die Barbaren“ und die sehr trashige „Ator-Reihe“ von Joe D’Amato seien hier nur beispielhaft genannt. Kein Wunder also, dass auch Conan selbst auf die große Leinwand zurückkehrte – diesmal allerdings mit Richard Fleischer auf dem Regiestuhl.
Dieser nahm deutlich Abstand von der bierernsten Epik des Erstlings und versuchte mehr Humor und Leichtigkeit in die Fantasy-Welt von Hyboria zu implementieren. Dieser bewusste Stilbruch funktioniert in manchen Szenen überraschend gut, wirkt vielfach aber schlicht zu erzwungen und passt einfach nicht wirklich zur Figur von Conan.
Dies sah seinerzeit auch das Kinopublikum ähnlich, erhielt der Film doch teilweise recht vernichtende Kritiken und konnte nicht an den durchschlagenden Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Dabei soll dies nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass „Conan der Zerstörer“ ein sehr unterhaltsames Sword and Sorcery-Abenteuer darstellt, sofern man während des Schauens im Kopf nicht ständig den direkten Vergleich mit „Conan der Barbar“ sucht. Die verschiedenen Schauwerte sind beeindruckend und lassen ein wirkliches Gefühl für die Fantasy-Welt von entstehen – das World-Building funktioniert aus diesem Grund sogar besser als in manch groß erzählten Fantasy-Serien heutzutage. Besonders nachhaltig in Erinnerung bleibt der Eispalast inmitten eines Sees und der im Spiegelsaal des Schlosses stattfindende Kampf gegen den bösen Zauberer Toth-Amon – eindrucksvoll dargestellt vom britischen Wrestler Pat Roach.
Auch der restliche Cast ist mit Herzblut bei der Sache: Arnold Schwarzenegger hat als Conan erneut eine einnehmende Präsenz, die jamaikanische Sängerin und Performancekünstlerin Grace Jones gibt die toughe Kriegerin Zula und die zum Zeitpunkt des Drehs erst 15-jährige Olivia d’Abo überzeugt als Prinzessin Jehnna. Alles in allem also eine durchaus runde Mischung, welche losgelöst vom großen Schatten des Vorgängers nach wie vor einen exzellenten Vertreter des Sword and Sorcery Genres darstellt.
Fazit:
„Conan der Zerstörer“ ist zweifellos humorvoller und spritziger als der Vorgängerfilm, lässt dafür aber die gewaltige Epik von „Conan der Barbar“ vermissen. Sword and Sorcery Fans werden dank der opulenten Schauwerte, dem packenden Score und den gut aufgelegten Darsteller:innen dennoch bestens unterhalten.
Kommentare
Und ehrlich gesagt, konnte ich auch mit CONAN DER ZERSTÖRER nicht mehr wirklich viel anfangen. Am schnuckeligsten fand ich da eigentlich nur Olivia D'Abo, aber das die da damals erst 15 Jährchen jung war, hätte ich auch nicht gedacht. Hatte sie damals eher auf 18 oder 19 Lenze geschätzt gehabt. Und Grace Jones war halt überall ein skurriler "Eyecatcher" wie @Friedhelm es hier durchaus treffend umschreibt.
Ansonsten allerdings reizte mich auch dieser zweite Conan-Streifen gerade einmal für einmal gesehen haben und gut ist.
Habe die ganze Zeit auf den halbnackten Hintern von Grace Jones gestarrt...
Okey ... einen strammen Hintern hatte sie ja auch, wie ich auch im damaligen Bond-Film sehen durfte.
Sie hatte eine recht maskuline Erscheinung, was mich auch nicht anspricht, aber damals war eine solche Freizügigkeit nicht die Regel, schon gar nicht in irgendwelchen Popcorn - Amifilmen.
Und ich war 15 und noch nicht so abgestumpft wie heute. Insofern war ich durchaus angetan von dem, was ich da erblicken durfte...
Ich bin recht zwiegespalten über den Film. Der Holzhammer-Humor ist schrecklich, und so gelungen finde ich die Schauwerte nicht. Da merkt man, dass immer wieder gespart wurde.
Aber es gibt immer mal wieder ein paar nette Momente, und Jones und d'Abo haben ihre Sache ordentlich gemacht.
Der Film blieb weit hinter den Erwartungen zurück.
In der Tat trifft der Zerstörer ein wenig besser den Fantasyton, als die der Barbar von Milius, wo ich allein die Eingangsswuenzen völligen Mist fand. Ein Conan, der an der Tretmühle so strak und kampferfahren wird. Was für ein Schewachsinn, aber der dennoch ist der 2. nur in Ans#tzen besser als der Erste.