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Spocks Tod - Star Trek II - Der Zorn des Khan

Star Trek II - Der Zorn des KhanSpocks Tod
»Star Trek II - Der Zorn des Khan«

Admiral James T. Kirk bekommt das Gefühl, dass die Zukunft nicht annähernd die Abenteuer für ihn bereit hält, die er in der Vergangenheit erleben durfte. Er denkt langsam, dass es etwas für die Jüngeren ist, im Kosmos herum zu galoppieren. Bei einer Routine-Inspektion der U.S.S. Enterprise nimmt seine Karriere eine erneute Wendung, als er auf seinen rachedurstigen Todfeind trifft: Khan Noonien Singh, der genetisch verbesserte Eroberer von der Erde aus dem 20. Jahrhundert.

Star Trek II - Der Zorn des KhanKhan entkommt aus seinem vergessenen Gefängnis und will einerseits das Genesis-Projekt an sich bringen, um gottgleiche Macht zu erlangen und andererseits Kirk zerstören...(1)

Der Junge in mir
Als ich ein Junge von 10 oder 11 Jahren war, vielleicht sogar etwas früher, habe ich gern Raumschiff Enterprise gesehen, damals im Fernsehen. Allerdings ohne zu ahnen, dass ich nur die halbe Serie kannte, nicht mal das. Und dass ich auch über die Inhalte von ZDF "betrogen" wurde. Zumindest teilweise. Denn die Synchronisation sah manchmal gar ganz andere Handlungen vor als im Original.

Star Trek II - Der Zorn des KhanErst als das Privatfernsehen in Deutschland Einzug erhielt, kam ich den Genuss noch fehlender Folgen. Das war eine Freude, aber die politische Dimension dahinter war mir und sicher vielen anderen damals nicht bewusst. Privatfernsehen hieß auch das ganz neue Art Inhalte möglich waren und man völlig losgelöst vom öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehen Spaß haben konnte. Leider hat sich auch das Privatfernsehen inzwischen sehr zum Negativen gewandelt - doch das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall gingen die Star-Trek-Kinofilme damals (und bei STAR TREK II war ich bereits 12) ganz an mir vorüber. Woran das lag? Nun, ich habe mich nie groß für das Kino interessiert. Filme auf dem kuscheligen Sofa zu schauen, war mir schon immer lieber als in unbequemen Kinosesseln mit quatschenden, schmatzenden und lachenden Nachbarn. Kino war etwas für die Menschen der Prä-TV-Zeit. So jedenfalls meine Ansicht. Und da hat sich bis heute eigentlich nichts dran geändert. Star Trek als Film habe ich im Kino erstmals mit dem Film "Treffen der Generationen" erlebt. Und dass nur, weil mich einige Freunde mitschleppten. Das ganze Star Trek-Kino-Universum offenbarte sich mir erst viel später. Und somit auch viel später, dass Mister Spock gestorben ist. Ich erfuhr es erst, als er schon längst wieder lebendig war, was ja bekanntlich im Folgefilm von Star Trek II passierte.

Star Trek II - Der Zorn des KhanVollständig angesehen
Nun möchte ich nicht über die Hintergründe und die Geschichten um das Drehbuch losbrechen, denn das würde selbst für mich zu weit führen.

Ich möchte etwas auf "Der Zorn des Kahn" eingehen, den ich mir nun erstmals vollständig angesehen habe. Wie im ersten Star Trek-Film auch greift man auf die Originalserie zurück, um die Handlung zu schreiben. Es wird aber diesmal kein Remake einer Serienfolge, sondern die Fortsetzung einer solchen.

"Der Zorn des Khan" ist eine Weiterentwicklung der Episode "Der schlafende Tiger". Khan ist hier gar böser und brutaler als in der Serie. Er ist Kirk jedoch von der ersten Konfrontation an, haushoch unterlegen und das dämpft den Spannungsfaktor ein wenig- wenn auch nicht erheblich.

Die Spannung zieht sich am Ende daraus aus der Frage, wie es Khan gelingt von der Welt zu treten. Die Nebenhandlungen um die junge Kadettin des Vulkans und dem Sohn von Kirk spielen eigentlich wenig eine Rolle. Sie sind sogar langweilend. Sie sind wichtig für den Serienkosmos und für die Fans, mehr nicht.

Star Trek II - Der Zorn des KhanUnd dann kommt das Ende, welches erklärt wie Khan geht und wem er mitnimmt. Eigentlich sollte Kirk mit ihm gehen und das gesamte Raumschiff. Doch das Opfer, das gebracht wird, ist Mr. Spock. Der begibt sich freiwillig in die Gefahr. Warum musste Spock sterben? Ein so wichtiger Charakter der Serie. Ja, das haben die Macher offenbar schnell gemerkt: Das war ein Fehler und somit eine Geschichte entwickelt, die ihn zurückkommen lässt. Und seien wir ehrlich - in der Serie sind doch auch schon Kirk, Scotty, Spock und McCoy gestorben und alle wissen, dass dies war nicht das Ende der Figuren war. "Er ist tot, Jim!"

So denn mache ich jetzt die Türen zu, begebe mich aufs Sofa und schaue Star Trek III-Auf der Suche nach Mr. Spock.

Star Trek II - Der Zorn des KhanStar Trek II - Der Zorn des Khan
mit William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Merritt Butrick, Bibi Besch, Kirstie Alley, Ricardo Montalbán u.a.
Regie: Nicholas Meyer
Drehbuch: Nicholas Meyer, Jack B. Sowards
Produktion: Robert Sallin
Musik: James Horner
ca. 113 Minuten
gesichtet im Stream von MagentaTV

(1)= Produkttext, DVD, Amazon

© by author 06/23

Kommentare  

#1 Ganthet 2023-06-14 07:01
Neben dem "unentdeckten Land" ist dies der für mich beste Star Trek Film. Anfang der 80er hatte ich ihn als völlig schlechte VHS-Kopie in englischsprachiger Fassung mit deutschen Untertiteln in die Finger bekommen.
Ich kannte Raumschiff Enterprise auch nur aus dem TV und war völlig geschockt über Spocks Tod. Wenn wir als Kinder über Star Trek gesprochen hatten, war das "die Serie mit Mr. Spock". Ich habe den Film dann immer wieder geschaut und gehofft, dass er vielleicht doch noch überlebt.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht begriffen, dass die Serie im Kino fortgesetzt wird. Ich wusste auch gar nicht, dass es einen ersten Teil gibt. Für mich war das quasi der Abschlussfilm von Raumschiff Enterprise. Spock war tot. Was sollte da jetzt noch kommen ? :)
#2 Des Romero 2023-06-14 07:07
Trotz seines mageren Budgets von 12 Mio. USD einer der besten Star-Trek-Filme. Unerreicht: Ricardo Montalban als Khan, ein Bösewicht, der nicht einfach nur Dinge tut, weil er es kann, sondern ein nachvollziehbares Motiv hat.

Zudem haben wir eine großartige Figurenzeichnung, eine glaubwürdige Chemie zwischen den Freunden Kirk, McCoy und Spock sowie einige ikonische Ereignisse (etwa Kobayashi-Maru-Test und Schutzschildübernahme der Reliant – ganz großes Kino).

Der Tod von Spock geht übrigens auf den Schauspieler Leonard Nimoy zurück, der nur mitspielen wollte, wenn sein Charakter das Zeitliche segnet (hat er sich im Nachhinein ganz offensichtlich wieder überlegt).

Dieser Film hat alles, was heutige Blockbuster zumeist vermissen lassen. Schauen wir uns den Star-Trek-Reboot von J. J. Abrams an, ist es fast schon eine Beleidigung für Fans. Da kopiert der Kerl doch glatt die Sterbeszene von Spock mit vertauschten Rollen und schafft es nicht einmal ansatzweise, Emotionen aufkommen zu lassen. Abrams hat überhaupt nicht verstanden, worum es bei Star Trek geht und setzt einzig auf Action und dumme Prügeleien.

Nebenbei: "Der Zorn des Khan" hat die erste 3D-Computersimulation. Aus heutiger Sicht nicht spektakulär, damals aber ein echter Augenschmaus.
#3 Des Romero 2023-06-14 07:11
Zitat:
Admiral James T. Kirk bekommt das Gefühl, dass die Zukunft nicht annähernd die Abenteuer für ihn bereit hält, die er in der Vergangenheit erleben durfte. Er denkt langsam, dass es etwas für die Jüngeren ist, im Kosmos herum zu galoppieren
Es ist genau andersherum. Man merkt Kirk doch jederzeit an, dass er sich als Admiral unwohl fühlt und lieber wieder Captain wäre. Bezeichnend die Szene, als die Halb-Vulkanierin Savik sich auf den Stuhl des Captains setzt und Kirk fast schon Tränen in den Augen hat.
#4 Des Romero 2023-06-14 19:54
Regisseur Meyers vergebe ich die Unstimmigkeit mit Chekov. Der Mann hat sich als Nicht-Star-Trek-Fan so reingehängt, um eine gute Story auf die Leinwand zu bringen und nicht nur seinen Paycheck abzuholen, dass ich ihm kleine Versäumnisse verzeihe.
Chekov war ja immerhin Mitglied der TOS-Crew, auch wenn man ihn anfangs nicht gesehen hat.
#5 Des Romero 2023-06-15 01:10
Zitat:
Mit Abrahms sogenanntener "Kelvin-Line" kann ich gar nichts anfangen. Mir hat sich auch nie erschlossen, warum er dieses Reboot nun unbedingt in einer alternativen Zeitlinie ansiedeln musste.
Das kann ich Dir ganz flott erklären.
Abrams ist faul und wollte sich nicht in den zig hunderte Folgen umfassenden Star-Trek-Kosmos einarbeiten. Mit der selbstgebastelten Timeline kann er nun machen, was er will. Auch eine Enterprise, die aus den Tiefen des Meeres aufsteigt *kotz*

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