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Futter für die Dinosaurier - »Caprona – Das vergessene Land«

Caprona – Das vergessene LandFutter für die Dinosaurier
»Caprona – Das vergessene Land«

Edgar Rice Burroughs (1875-1950) ist natürlich der Erfinder des legendären Tarzan, des Mannes, der unter Affen im Dschungel aufwuchs und dort etliche Abenteuer zu bestehen hatte. Aber Burroughs schrieb auch jede Menge anderer Science-Fiction-, Fantasy- und Abenteuergeschichten, von denen auch „Das vergessene Land“ aus dem Jahr 1918 zu einem Klassiker geworden ist, der im Jahr 1974 aufwendig von Kevin Connor verfilmt wurde. Nun ist der Film erstmals als Mediabook erschienen.

Caprona – Das vergessene LandEtwas populärer noch als „Das vergessene Land“ dürfte der Roman „Die vergessene Welt“ aus dem Jahr 1912 sein, der von Sir Arthur Conan Doyle geschrieben wurde, dem Erfinder des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Burroughs hat seine sechs Jahre später entstandene Version ganz klar am Doyle-Vorbild orientiert und auch weite Teile der Handlung kopiert, in der es um das Aufeinandertreffen zivilisierter Menschen auf eigentlich seit Jahrmillionen ausgestorbene Dinosaurier geht. Seit der Stummfilmzeit wurde Doyles Roman mehrfach verfilmt, am bekanntesten dürften wahrscheinlich die Versionen mit John Rhys-Davies und David Warner aus dem Jahr 1992 und der zweiteilige BBC-Fernsehfilm mit Bob Hoskins und Peter Falk aus dem Jahr 2001 sein. Erstaunlicherweise gibt es von Edgar Rice Burroughs‘ Rip-Off nur die hier vorliegende Version aus dem Jahr 1974, die längst Kultstatus genießt, sowie ein im Jahr 2009 vom Billig-Studio Asylum hergestelltes Remake mit C. Thomas Howell und Timothy Bottoms, das wahrlich nicht der Rede wert ist. „Caprona – Das vergessene Land“ hingegen ist ein nach wie vor beeindruckender Abenteuerfilm für die ganze Familie.

Caprona – Das vergessene LandWährend des Ersten Weltkriegs wird ein englisches Frachtschiff von einem deutschen U-Boot torpediert und versinkt im Atlantik. Nur wenige Menschen überleben den Angriff, darunter Bowen Tyler (Doug McClure), Lisa Clayton (Susan Penhaligon) und der Kommandant des Schiffes, Bradley (Keith Barron). Von einem Rettungsboot aus beobachten sie, wie das U-Boot von Kapitänleutnant von Schoenfeld (John McEnery) auftaucht und fassen den Entschluss, dieses zu entern, was ihnen auch gelingt. Obwohl sie Schoenfeld und seine Crew in Schach halten können, manipulieren die Deutschen den Kompass, so dass das U-Boot nicht das neutrale Nordamerika ansteuert, sondern Kurs nach Süden nimmt. Dort entdeckt die Mannschaft nach einigen Tagen im Eismeer vor der Antarktis eine in den Karten nicht verzeichnete Insel. Durch einen unterirdischen Fluss dringt das U-Boot ins Innere der Insel vor, die an ihrer Küste keinerlei Ankermöglichkeit aufgewiesen hatte. Die Briten und die Deutschen staunen nicht schlecht, als sich ihnen dort eine tropische Landschaft offenbart, die bevölkert wird von längst ausgestorben geglaubten Flug- und Landdinosauriern sowie primitiven Menschenstämmen, die den Urmenschen ähneln. Entgegen der ursprünglichen Differenzen hat sich die Gruppe längst zusammengerauft, da es nun ums blanke Überleben geht. Während man verzweifelt versucht, die Rohölvorkommen der Insel zu raffinieren, um mit dem U-Boot wieder abreisen zu können, muss man sich der diversen Angriffe durch Riesenechsen und Urzeitstämme erwehren sowie Erdbeben und Vulkanausbrüche unbeschadet überstehen.

Caprona – Das vergessene LandEin geschickt inszenierter Monsterfilm, der mit sehr guten Animationseffekten aufwarten kann. Obwohl die Story gegen Ende leicht abflacht und der Weg für eine Fortsetzung geebnet wird („Caprona 2. Teil“ erschien dann tatsächlich drei Jahre später), hebt sich der Film deutlich von vergleichbaren Produktionen ab und bietet Freunden des Genres kurzweilige Unterhaltung. Dabei bleibt Kevin Connors Adaption ziemlich dicht an der literarischen Vorlage von Edgar Rice Burroughs, weswegen im ersten Drittel die U-Boot-Geschehnisse im Vordergrund stehen und die abenteuerlichen Aspekte erst mit Betreten der Insel einsetzen. Die Mediabook-Erstveröffentlichung von cmv Laservision (limitiert, nummeriert und mit verschiedenen Cover-Varianten) enthält eine BluRay und eine DVD des Films sowie ein sehr gut recherchiertes und nett bebildertes sechzehnseitiges Booklet mit einem fundierten Text von Christoph N. Kellerbach. Die technische Qualität sowie die Ausstattung entspricht der BluRay-Erstveröffentlichung von Koch Media aus dem Jahr 2018. Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist für das Alter des Films sehr überzeugend, auch der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) ist nicht zu beanstanden. Die für die Kinoauswertung 1976 geschnittenen Szenen (ca. sechs Minuten) liegen nun auch hier wieder im Original mit deutschen Untertiteln vor. Die Extras umfassen einen Audiokommentar von Kevin Connor und Brian Trenchard-Smith, das zeitgenössische Making Of „The Master of Adventure“ (12 Minuten), die deutsche Super-8-Fassung des Films (33 Minuten), den englischen Trailer sowie eine größere Bildergalerie.

Kommentare  

#1 Mainstream 2023-06-16 11:22
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Zitat:
Wo gibt es in "Caprona" Animationseffekte?
Pappmache-Dinosaurier die sich bewegen lassen nennt man Animatronics. Und wenn man sie dann bewegt, heißt das Animation. Solltest Du aber wissen.
Zitat:
- ich wollte nur einmal auf ein mögliches Versehen deinerseits hinweisen.
#2 Frank Brenner 2023-06-16 13:00
zitiere Friedhelm:

Ich frage mich am Ende , welchen Film du eigentlich gesehen hast, Frank Brenner. Wo gibt es in "Caprona" Animationseffekte? Hier werden Dino-Hand-Puppen und Pappmache'-Sets eingesetzt - die Tricks sind nach neuzeitlichen Maßstäben total durchschaubar.

Die Monster im Film sind animiert, nicht im Stop-Motion-Sinne eines Ray (nicht Rick) Harryhausen, und auch nicht als Animatronics. Aber es sind letzten Endes Figuren, die für den Film in Bewegung gesetzt wurden. Auf die genauen Details bin ich nicht eingegangen. Aber hier sind diese Tricks um Längen überzeugender geraten als im Nachfolgefilm "Der sechste Kontinent", zu dem ich an dieser Stelle in Kürze ebenfalls etwas schreiben werde.

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