Blue mountains… Paramount+ Serientipps: School Spirits
Blue mountains… Paramount+ Serientipps
School Spirits
Folge 4 - School Spirits
Geschichten, in denen die Hauptfigur in Gestalt eines Geistes ihren eigenen Mord aufklärt, sind durchaus zahlreich. Das wohl bekannteste Beispiel dürfte der Film “Ghost” mit Patrick Swayze sein.
Ähnlich wie in diesem älteren Werk versucht hier die Hauptprotagonistin Maddie herauszufinden, wer sie auf dem Gelände ihrer High School umgebracht hat, wobei sie schnell auf weitere Geister trifft, die im Verlauf der letzten Jahrzehnte auf dem Schulgelände ums Leben kamen.
Während die “älteren” Semester jedoch nicht in der Lage sind, mit den Lebenden zu kommunizieren, stellt Maddie schnell fest, dass sie das sehr wohl kann, wenn auch nur mit einem einzigen ihrer früheren Freunde - Simon - der ihr fortan bei der Aufklärung ihres Mordes hilft.
Daraus ergeben sich, ähnlich wie in “Ghost”, natürlich einige witzige Situationen, wenn Simon etwa ständig so tun muss, als würde er an seinem Handy hängen, damit es nicht so aussieht, als wäre er ein Fall für die Klapsmühle. Bemängeln könnte man hier, dass er die Existenz der Geister - Maddie doch etwas sehr schnell akzeptiert und damit umgeht, als wäre es etwas völlig normales, alltägliches.
Da es sich hier aber in erster Linie um eine typische Teenager - Serie handelt, bei der natürlich die Coming of age - Elemente im Vordergrund stehen, kann man darüber hinwegsehen.
Auch an die meist übergangslosen Szenenwechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit gewöhnt man sich schnell, obschon es manchmal etwas verwirrt, wenn Maddie gerade noch scheinbar unsichtbar ist und dann plötzlich wieder erkannt wird und mit den Lebenden spricht.
Aber natürlich sind es vor allem die Rückblicke, die hier etwas Licht ins Dunkel bringen sollen, bei der Frage aller Fragen (Who did it) wobei dann die früheren und die gegenwärtigen Beziehungen Maddies zu den Menschen in ihrem näheren Umfeld beleuchtet werden.
Die komischen und dramatisch tragischen Elemente halten sich hier in etwa die Waage, wobei die Komik oft auf der zeitlichen Herkunft der Geister basiert. Da gibt es dann etwa die typische Sportskanone aus den 80ern, wo sich ein echter Mann natürlich noch nicht unter den Achseln rasierte usw. oder den braven, korrekt gekleideten Lehrer aus den 60ern. Eine bunte Truppe, in der jeder seine Geschichte und seinen eigenen Fall vorweisen kann.
Interessant ist hier auch der Umstand, dass die Geister das Schulgelände nicht verlassen können, wenn sie auch ansonsten (fast) alles zu tun in der Lage sind, was sie zu Lebzeiten so taten (etwa Donuts essen). Somit gibt es hier also nicht nur die Frage, wer Maddie umgebracht hat, sondern auch, warum die Geister an das Schulgelände gebunden sind, was die Spannung noch um ein paar Nuancen erhöht.
Nach ihrer eher negativ besetzten Rolle in “Cobra Kai” darf Peyton List hier nicht nur die Hauptrolle sondern auch die Sympathieträgerin geben, was ihr mindestens ebenso gut liegt, wenn sie hier auch stellenweise etwas zu brav rüberkommt. Spencer Mac Pherson spielt ihren Exfreund und ist zunächst der Hauptverdächtige, wobei recht schnell klar ist, dass der Verdacht eher unbegründet zu sein scheint.
Eine zweite Staffel ist bereits geplant, und auch wenn es sich bei einer solchen Serie natürlich anbietet, pro Staffel je einen Fall zu behandeln, muss man hier angesichts des ungewöhnlichen Endes abwarten.
Gespannt sein dürfen auf jeden Fall auch jene, die mit Teenager - Serien sonst nicht viel anfangen können…