Ghost - Nachricht von Sam - Ein Toter sinnt auf Rache
Ghost – Nachricht von Sam
Ein Toter sinnt auf Rache
Die Universitätsfreunde Jim Abrahams und Jerry und David Zucker haben in den 1970er Jahren das US-Comedy-Genre revolutioniert. Im Stil der respektlosen Genreparodien von Mel Brooks schufen sie gemeinsam Filme wie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und „Top Secret“ oder die Fernsehserie „Die nackte Pistole“ mit Leslie Nielsen, aus der die ungleich erfolgreichere Film-Trilogie „Die nackte Kanone“ hervorging. In all diesen Werken frönten die drei Freunde der hoffnungslosen Albernheit, feuerten die Gags dutzendweise ab und zeigten dabei vor nichts und niemandem wirklich Respekt. Als sich Jerry Zucker dann 1990 entschloss, mit „Ghost – Nachricht von Sam“ im Alleingang einen Spielfilm zu inszenieren, hätten sich wohl die wenigsten träumen lassen, dass das Ergebnis so gänzlich anders ausfallen würde als Zuckers bisherige Regie-Teamarbeiten. Lediglich zwei weitere Regie-Arbeiten von ihm sollten in den nächsten 34 Jahren folgen. „Der erste Ritter“ mit Sir Sean Connery und Richard Gere war abermals vollkommen gegen den Zucker-Strich gebürstet, wohingegen seine bis heute letzte Regiearbeit, „Rat Race – Der nackte Wahnsinn“, wieder an seine frühen Filme anknüpfte. Die stargespickte Actionkomödie ist eine Hommage an die aufwändigen Ensemble-Werke der frühen 1960er Jahre, insbesondere an Stanley Kramers „Eine total, total verrückte Welt“. „Ghost – Nachricht von Sam“ erwies sich indes als formidabler Kassenerfolg und wurde schließlich auch mit etlichen Preisen bedacht. Vor allem Whoopi Goldberg machte ihre Nebenrolle zum Triumph und gewann dafür u.a. den Oscar, den Golden Globe und den British Film Award.
Sam Wheat (Patrick Swayze) und seine Freundin Molly Jensen (Demi Moore) sind gerade in ihre erste gemeinsame Wohnung in New York gezogen, Heiratspläne schwirren in der Luft. Da wird Sam bei einem abendlichen Spaziergang von einem Taschendieb (Rick Aviles) kaltblütig erschossen. Fassungslos steht er als Geist neben der Szenerie, muss mit ansehen, wie sich Molly weinend über seinen toten Körper beugt. Aber Sam will die Reise in den Himmel noch nicht antreten. Mit Hilfe der Spiritistin Oda Mae Brown (Whoopi Goldberg) gelingt es ihm, sich in der Welt der Lebenden verständlich zu machen. Denn Sam hat noch eine wichtige Mission: Er kennt mittlerweile den Namen seines Mörders und weiß auch, dass dieser bereits einmal in die Wohnung von Molly eingedrungen ist. Molly hingegen findet ersten Trost beim gemeinsamen Freund Carl Bruner (Tony Goldwyn), dessen Rolle in den seltsamen Ereignissen allerdings eine andere ist, als es zunächst den Anschein hat.
Eine verblüffend zurückhaltende Komödie des früheren Anarchokomikers Jerry Zucker. Seine perfekte Inszenierung versteht es erstklassig, die Emotionen der Zuschauer in die gewünschten Richtungen zu dirigieren. Dass die eingeschlagenen Pfade mitunter herzergreifendster Kitsch sind, fällt bei der Unmenge gelungener Gags und exzellenter Tricks kaum ins Gewicht. Herausgekommen ist dabei am Ende eine runde Mischung aus Krimi, Komödie und Romanze, die die Jahre exzellent überdauert hat. Die 4KUHD-Erstveröffentlichung von Paramount Pictures ist indes ziemlich durchwachsen. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist gelungen, aber nicht merklich besser als das einer BluRay-Veröffentlichung. Der Ton liegt im amerikanischen Original in Dolby TrueHD 5.1 vor, Deutsch, Französisch und Italienisch gibt es in Dolby Digital 5.1, Japanisch in Dolby Digital 2.0 (optional sind Untertitel in diesen fünf Sprachen sowie auf Spanisch und auf Englisch für Hörgeschädigte vorhanden). Beim deutschen Ton hat die Automatische Lautstärkeregelung allerdings alles komprimiert und gleich laut abgemischt, weswegen leisere Passagen genauso laut klingen wie ein Autocrash. Die gesamte Audio-Dynamik ist hier auf nur wenige Dezibel reduziert, was den Filmgenuss deutlich schmälert. Zu Rezensionszwecken stand lediglich die 4KUHD-Disc zur Verfügung, die kein Bonusmaterial enthält.