Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster - Die Spinnen sind los
Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster
Die Spinnen sind los
Dass hinter der Produktion von „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ die Genreexperten Roland Emmerich und Dean Devlin („Godzilla“, 1998) stecken, ist nicht weiter verwunderlich. Wie Christoph N. Kellerbach in seinem Booklettext ausführlich darlegt, waren die beiden Filmemacher bereits seit den frühen 1990er Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Stoff, um ihrer Liebe zu den Creature Features à la Jack Arnold („Tarantula“) oder Gordon Douglas („Formicula“) ihre Referenz zu erweisen. Den geeigneten Kandidaten fanden sie dann im Neuseeländer Ellory Elkayem, der sich in erster Linie mit seinem Kurzfilm „Larger Than Life“ (1997) als idealer Mann für diesen Job empfohlen hatte. Auch sein Langfilmdebüt „They Nest – Tödliche Brut“ mit Thomas Calabro und einer Unmenge tödlicher Krabbelinsekten hatte im Jahr 2000 bewiesen, dass Elkayem die Genrevorbilder aus Hollywoods goldener Tierhorrorära eingehend studiert hatte und seiner Liebe zu ihnen auf ansprechende Weise frönte. Für den in den USA „Eight Legged Freaks“ betitelten Film beschränkten sich Roland Emmerich und Dean Devlin auf die Produzentenrollen, Ellory Elkayem behielt weitgehend die künstlerische Kontrolle über seine Geschichte, wobei das Erfolgsgespann hinter den Kulissen so manche unnötig düstere Szene aus dem Drehbuch strich und mit einem etwas eigenwilligen Sounddesign dazu beitrug, dass „Arac Attack“ auch durchgehend eine humorvolle Note verbreitete.
Nach zehn Jahren der Abwesenheit ist Chris McCormick (David Arquette) nach dem Tod seines Vaters in seinen Heimatort Prosperity zurückgekehrt, wo er über die weitere Verwendung einer Goldmine entscheiden möchte, die er nun geerbt hat. Vor Ort begegnet er auch Sheriff Samantha Parker (Kari Wuhrer) wieder, in die er einst verliebt war. Sie ist Mutter der beiden halbwüchsigen Kinder Ashley (Scarlett Johansson) und Mike (Scott Terra). Letzterer ist ein großer Fan sämtlicher Arten von Spinnen und gut mit dem exzentrischen Joshua Taft (Tom Noonan) befreundet, der einen Spinnenshop betreibt. Nachdem er seine achtbeinigen Freunde mit Insekten gefüttert hat, die er in der Nähe eines durch Chemikalien verseuchten Sees eingesammelt hat, beginnen die Spinnen enorm zu wachsen. Kurze Zeit danach gewinnen sie in Joshuas Laden die Oberhand und machen ihren Züchter zu einem ihrer ersten menschlichen Opfer. Es dauert nicht lange, bis die Rieseninsekten über weite Teile der Stadt herfallen und eine Spur des Todes und der Verwüstung hinterlassen. Familie Parker und Chris McCormick zählen zu den ersten, die die Gefahr als real erkennen und die Bevölkerung auffordern, in einer Mall Schutz zu suchen. Bürgermeister Wade (Leon Rippy) erkennt zwar die Notsituation, hat aber selbst Dreck am Stecken und versucht, möglichst heil aus der schwierigen Situation herauszukommen.
Man merkt „Arac Attack“ schon in den ersten Filmminuten an, dass die Macher wahre Fans der Genrevorbilder sind und diese hier auf selbstironische Weise zitieren und zu einer gelungenen Mischung auf Horror- und Komikelementen zusammengerührt haben. Dass die Handlung vollkommen überzogen ist und man hier kaum je etwas ernstnehmen darf, liegt schnell auf der Hand. Andererseits sind die visuellen Effekte dermaßen überzeugend gemacht, dass auch die Gänsehautmomente nicht ausbleiben und man selbst mit einem zeitlichen Abstand von mehr als 20 Jahren eher über die Perfektion staunt als den damaligen Stand der Technik belächelt. Die zentralen Rollen sind frisch und unkonventionell besetzt und man merkt auch dem Ensemble an, dass es bei diesem irren Filmulk jede Menge Spaß gehabt hat, der sich problemlos auf ein aufgeschlossenes Genrepublikum überträgt. Das Mediabook beinhaltet erstmals eine BluRay-Version des Films, die visuell (im Widescreen-Format 2,39:1) und akustisch (Deutsch und Englisch jeweils wahlweise im DTS HD Master Audio 5.1 und 2.0, optional auch mit englischen und deutschen Untertiteln) keine Wünsche mehr offenlässt und vollauf überzeugen kann. Zu den Extras gehört ein 24seitiges Booklet mit einem fundierten Text von Christoph N. Kellerbach sowie einem kleinen persönlichen Abriss von Stefan Jung plus einiger Szenenfotos. Hinzu kommt ein Audiokommentar von Regisseur Elkayem, Produzent Dean Devlin und den Schauspielern David Arquette und Rick Overton, die Making-Of-Dokumentation „It’s an Invasion“ (42 Minuten), geschnittene Szenen (zusammen 13 Minuten), Elkayems Kurzfilm „Larger Than Life“ (14 Minuten), deutsche und englische Trailer sowie eine animierte Bildergalerie (über 100 Motive).