Around The Corner - NEETs, ein pralles Konto und ein nackter Mann in Washington Eden of the East
NEETs, ein pralles Bankkonto und ein nackter Mann in Washington
Eden of the East
Eine Antwort auf diese Frage beginnt an einem schönen Tag in Amerika, Washington D.C. Direkt vor dem Zaun des Weißen Hauses.
Eigentlich hatte Saki Morimi nur vor gehabt eine Münze in den Brunnen vor dem Weißen Haus zu werfen um so des Gefühls her zu werden, dass sie die Dinge, die um sie herum passieren doch beeinflussen kann.
Doch dann kommen die Dinge auf einmal anders. Sie sieht sich auf einmal mit der Polizei konfrontiert, die es gar nicht gut findet, das Menschen einfach Dinge über den Zaun des Weißen Hauses schmeißen und mit einem nackten Mann, der in der einen Hand eine Waffe hält und in der anderen ein Telephon. Aber da enden die Kuriositäten noch nicht. Denn der junge Mann hat seine Erinnerungen gelöscht, seine Wohnung sieht aus wie von Terroristen belagert und ach so ja, Tokyo wurde von einem Raketenangriff getroffen. Ein riesiger rauchender Krater ist Zeugnis einer sinnlosen Zerstörung.
Es ist der Auftakt zu einem der phänomenalsten Anime der letzten Jahre. Basierend auf einer Idee von Kenji Kamiyama, der diese dann auch als Anime mit dem Studio Production I.G. umsetzte, ist es der erste Anime mit Original Konzept von noitaminA, dem Fuji Television Programm Block, der in dieser Zeit nur Anime ausstrahlt. D.h. es ist keine Adaption einer bestehenden Manga-, Light Novel- oder Spiele-Serie.
Dies merkt man der Geschichte an. Es gibt eine Begrenzung, die Ereignisse können sich Stück für Stück entfalten und müssen nicht gekürzt oder auf ein bestimmtes Maß gepresst werden. Die Zuschauer können frei an die Sache heran gehen und haben keine wirklichen Erwartungen oder unterliegen dem Gefühl Bestehendes mit dem Neuen vergleichen zu müssen.
Schon bald wird klar, dass die Dinge nicht ganz so einfach sind. Akira Takizawa, wie sich unser junger Mann inzwischen nennt, ist Teil einer Gruppe von 12 Individuen, die sogenannten Seleção (Portugiesisch: Auswahl). Gefördert von Mr. Outsider, der ihnen jeweils 10 Milliarden Yen und ein Telephon zur Verfügung gestellt hat, das sie mit Juiz (Portugiesisch: Richter) verbindet, die jeden Wunsch nach Abzug eines entsprechenden Preises erfüllt. Ihre Aufgabe ist es Stabilität wieder nach Japan zu bringen, in welcher Art und Weise sie es auch immer wünschen. Doch wehe dem, dessen Kontostand '0' zeigt, ohne das Ziel erreicht zu haben oder das Geld für eigene Zwecke nutzt.
Zusammen mit Saki, die trotzt ihrer Angst über die ganze Situation sich ein Herz fasst und seine Hand annimmt und damit signalisiert, das sie ihn begleitet, und ein paar ihrer Freunde vom College, die ein interaktives Internetportal mit dem Namen: Eden of the East aufbauen, machen sie sich auf die Suche nach Akiras Vergangenheit.
Dabei werden sie mit den anderen Seleção konfrontiert und deren eigenen Pläne, mit 20.000 verschwundenen NEETs (Not in Education, Employment or Training), Bombenangriffen und einem Ultimatum. Der Lauf gegen die Zeit beginnt, denn einer der Seleção scheint das Spiel für sich entscheiden zu wollen, koste es was es wolle.
Eden of the East ist in vielen Dingen besonders, begonnen beim Opening, der mit dem Lied Falling Down von Oasis hinterlegt ist, der unglaublich guten Animationsqualität für eine TV-Serie, der Erzählstimme von Saki, die letztendlich die Geschichte erzählt, den kleinen Hinweisen zwischendurch, die erst nach dem zweiten Schauen Aufmerksamkeit erregen und auf das hindeuten was kommen wird, sowie das wunderschöne Ending, das aus reiner Papieranimation besteht.
Der Inhalt der Serie, die insgesamt 11 Episoden und 2 Kinofilme umfasst, agiert dabei auf zwei Ebenen.
Die eine beschäftigt sich mit einem politischen Thriller aller Jason Bourne. Ein Mann ohne Erinnerung, Mitglied einer geheimen Gruppierung, die versucht sich gegenseitig auszuschalten. Einzige Möglichkeit ist es hier ein Schritt voraus zu sein, doch wie kann man das, wenn man nicht mehr weiß was in der Vergangenheit geschehen und wer am Ende man selbst ist.
Es ist ein Spiel um Macht. Darüber in welcher Form man als Messias den Menschen erscheinen will. Will man im Verborgenen bleiben und den Menschen selbst die Kraft geben, sich aus der Lage zu befreien, in der sie sich befinden oder möchte man ihnen als Diktator entgegen treten und sie entsprechend führen, dabei aber weiter Handlungsunfähig zu halten? Welche Form ist die richtige um einem Land wieder Stabilität und einer Gesellschaft wieder eine Zukunft zugeben? Alle Seleção gehen die Pläne auf ihre Weise an, entsprechend ihres Milieus und sozialen Hintergrundes, ihrer Erfahrungen und auch Moralvorstellungen. Sie alle handeln zum Wohl ihres Landes, oder streben sie am Ende doch nur nach der Vergrößerung ihrer eigenen Macht?
Und dann ist da noch die Saki-Ebene. Sie repräsentiert nahezu eine ganze Generation, die nicht mehr weiß warum sie eigentlich Dinge tut und für was. Die nicht mehr weiß, wer sie ist und was mit ihrem Leben anfangen soll. Sie fühlt sich am Ende einer Sackgasse, rastlos, ohne wirkliche Wünsche und Träume, nur prosaisch auf der Suche nach ihrem Prinzen, der sie aus dieser mondän gewordenen Welt erretten soll.
Dennoch, ungleich mancher Heldin anderer Anime, stürzt sie sich Kopfüber direkt ins Abenteuer und unterstützt unseren unfreiwilligen Helden wo sie nur kann, auf eine Stille und ausgleichende Weise. Sie ist die treibende Kraft der Geschichte, ohne dabei unangenehm aufzufallen. Sie bleibt eine starke Kraft, die mit ihrem grenzenlosen Vertrauen in Akira eine unglaubliche Energie vermittelt, die den Zuschauer festhällt.
Scherzhaft meinte ich einmal das Eden of the East urbane Science Fiction sei. Das stimmt irgendwie. Es ist eine Welt, die in einigen Punkten zeigt was technisch bereits jetzt möglich wäre, das eine oder andere ist vielleicht auch etwas zu phantastisch, oder am Ende doch nicht, kann man einfach so einen Raketenangriff auf Tokyo inszenieren, mit einem Mobiltelephon sich sämtliche Wünsche erfüllen lassen, sich selbst komplett der Erinnerungen berauben? Eine etwas andere Welt, aber nicht weit entfernt von der unsrigen.
Was bleibt ist eine Geschichte, die ihren Zuschauer auf die Reise nimmt und bis zum Ende des zweiten Kinofilms nicht mehr loslässt. Die Serie endet offen, die Filme schließen ab. Antworten werfen neue Fragen auf, wer ist Gut und wer Böse, oder kann man das Konzept hier gar nicht unterscheiden? Und wer wird am Ende das Spiel gewinnen?
Die komplette Serie und der erste Film: Der König von Eden liegen bei Universum vor. Die meisten werden bereits hier wissen, wie ich die deutsche Synchronisation einschätze und ich werde es auch bei meiner Standardmeinung belassen. Wer die Serie noch nie gesehen hat, wird mit den deutschen Stimmen sehr gut klarkommen, allen anderen empfehle ich die japanische Tonspur.
In zwei Wochen: Die Geschichte und die Leiden des jungen S. - Detektive Conan
Eigentlich hatte Saki Morimi nur vor gehabt eine Münze in den Brunnen vor dem Weißen Haus zu werfen um so des Gefühls her zu werden, dass sie die Dinge, die um sie herum passieren doch beeinflussen kann.
Doch dann kommen die Dinge auf einmal anders. Sie sieht sich auf einmal mit der Polizei konfrontiert, die es gar nicht gut findet, das Menschen einfach Dinge über den Zaun des Weißen Hauses schmeißen und mit einem nackten Mann, der in der einen Hand eine Waffe hält und in der anderen ein Telephon. Aber da enden die Kuriositäten noch nicht. Denn der junge Mann hat seine Erinnerungen gelöscht, seine Wohnung sieht aus wie von Terroristen belagert und ach so ja, Tokyo wurde von einem Raketenangriff getroffen. Ein riesiger rauchender Krater ist Zeugnis einer sinnlosen Zerstörung.
Es ist der Auftakt zu einem der phänomenalsten Anime der letzten Jahre. Basierend auf einer Idee von Kenji Kamiyama, der diese dann auch als Anime mit dem Studio Production I.G. umsetzte, ist es der erste Anime mit Original Konzept von noitaminA, dem Fuji Television Programm Block, der in dieser Zeit nur Anime ausstrahlt. D.h. es ist keine Adaption einer bestehenden Manga-, Light Novel- oder Spiele-Serie.
Dies merkt man der Geschichte an. Es gibt eine Begrenzung, die Ereignisse können sich Stück für Stück entfalten und müssen nicht gekürzt oder auf ein bestimmtes Maß gepresst werden. Die Zuschauer können frei an die Sache heran gehen und haben keine wirklichen Erwartungen oder unterliegen dem Gefühl Bestehendes mit dem Neuen vergleichen zu müssen.
Schon bald wird klar, dass die Dinge nicht ganz so einfach sind. Akira Takizawa, wie sich unser junger Mann inzwischen nennt, ist Teil einer Gruppe von 12 Individuen, die sogenannten Seleção (Portugiesisch: Auswahl). Gefördert von Mr. Outsider, der ihnen jeweils 10 Milliarden Yen und ein Telephon zur Verfügung gestellt hat, das sie mit Juiz (Portugiesisch: Richter) verbindet, die jeden Wunsch nach Abzug eines entsprechenden Preises erfüllt. Ihre Aufgabe ist es Stabilität wieder nach Japan zu bringen, in welcher Art und Weise sie es auch immer wünschen. Doch wehe dem, dessen Kontostand '0' zeigt, ohne das Ziel erreicht zu haben oder das Geld für eigene Zwecke nutzt.
Zusammen mit Saki, die trotzt ihrer Angst über die ganze Situation sich ein Herz fasst und seine Hand annimmt und damit signalisiert, das sie ihn begleitet, und ein paar ihrer Freunde vom College, die ein interaktives Internetportal mit dem Namen: Eden of the East aufbauen, machen sie sich auf die Suche nach Akiras Vergangenheit.
Dabei werden sie mit den anderen Seleção konfrontiert und deren eigenen Pläne, mit 20.000 verschwundenen NEETs (Not in Education, Employment or Training), Bombenangriffen und einem Ultimatum. Der Lauf gegen die Zeit beginnt, denn einer der Seleção scheint das Spiel für sich entscheiden zu wollen, koste es was es wolle.
Eden of the East ist in vielen Dingen besonders, begonnen beim Opening, der mit dem Lied Falling Down von Oasis hinterlegt ist, der unglaublich guten Animationsqualität für eine TV-Serie, der Erzählstimme von Saki, die letztendlich die Geschichte erzählt, den kleinen Hinweisen zwischendurch, die erst nach dem zweiten Schauen Aufmerksamkeit erregen und auf das hindeuten was kommen wird, sowie das wunderschöne Ending, das aus reiner Papieranimation besteht.
Der Inhalt der Serie, die insgesamt 11 Episoden und 2 Kinofilme umfasst, agiert dabei auf zwei Ebenen.
Die eine beschäftigt sich mit einem politischen Thriller aller Jason Bourne. Ein Mann ohne Erinnerung, Mitglied einer geheimen Gruppierung, die versucht sich gegenseitig auszuschalten. Einzige Möglichkeit ist es hier ein Schritt voraus zu sein, doch wie kann man das, wenn man nicht mehr weiß was in der Vergangenheit geschehen und wer am Ende man selbst ist.
Es ist ein Spiel um Macht. Darüber in welcher Form man als Messias den Menschen erscheinen will. Will man im Verborgenen bleiben und den Menschen selbst die Kraft geben, sich aus der Lage zu befreien, in der sie sich befinden oder möchte man ihnen als Diktator entgegen treten und sie entsprechend führen, dabei aber weiter Handlungsunfähig zu halten? Welche Form ist die richtige um einem Land wieder Stabilität und einer Gesellschaft wieder eine Zukunft zugeben? Alle Seleção gehen die Pläne auf ihre Weise an, entsprechend ihres Milieus und sozialen Hintergrundes, ihrer Erfahrungen und auch Moralvorstellungen. Sie alle handeln zum Wohl ihres Landes, oder streben sie am Ende doch nur nach der Vergrößerung ihrer eigenen Macht?
Und dann ist da noch die Saki-Ebene. Sie repräsentiert nahezu eine ganze Generation, die nicht mehr weiß warum sie eigentlich Dinge tut und für was. Die nicht mehr weiß, wer sie ist und was mit ihrem Leben anfangen soll. Sie fühlt sich am Ende einer Sackgasse, rastlos, ohne wirkliche Wünsche und Träume, nur prosaisch auf der Suche nach ihrem Prinzen, der sie aus dieser mondän gewordenen Welt erretten soll.
Dennoch, ungleich mancher Heldin anderer Anime, stürzt sie sich Kopfüber direkt ins Abenteuer und unterstützt unseren unfreiwilligen Helden wo sie nur kann, auf eine Stille und ausgleichende Weise. Sie ist die treibende Kraft der Geschichte, ohne dabei unangenehm aufzufallen. Sie bleibt eine starke Kraft, die mit ihrem grenzenlosen Vertrauen in Akira eine unglaubliche Energie vermittelt, die den Zuschauer festhällt.
Scherzhaft meinte ich einmal das Eden of the East urbane Science Fiction sei. Das stimmt irgendwie. Es ist eine Welt, die in einigen Punkten zeigt was technisch bereits jetzt möglich wäre, das eine oder andere ist vielleicht auch etwas zu phantastisch, oder am Ende doch nicht, kann man einfach so einen Raketenangriff auf Tokyo inszenieren, mit einem Mobiltelephon sich sämtliche Wünsche erfüllen lassen, sich selbst komplett der Erinnerungen berauben? Eine etwas andere Welt, aber nicht weit entfernt von der unsrigen.
Was bleibt ist eine Geschichte, die ihren Zuschauer auf die Reise nimmt und bis zum Ende des zweiten Kinofilms nicht mehr loslässt. Die Serie endet offen, die Filme schließen ab. Antworten werfen neue Fragen auf, wer ist Gut und wer Böse, oder kann man das Konzept hier gar nicht unterscheiden? Und wer wird am Ende das Spiel gewinnen?
Die komplette Serie und der erste Film: Der König von Eden liegen bei Universum vor. Die meisten werden bereits hier wissen, wie ich die deutsche Synchronisation einschätze und ich werde es auch bei meiner Standardmeinung belassen. Wer die Serie noch nie gesehen hat, wird mit den deutschen Stimmen sehr gut klarkommen, allen anderen empfehle ich die japanische Tonspur.
In zwei Wochen: Die Geschichte und die Leiden des jungen S. - Detektive Conan