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Spielen(d) auf dem Tafelgut

Gut Wülmersen, Foto von Seite WuelmersenconSpielen(d) auf dem Tafelgut

Selbst auf die Gefahr hin, mich zu blamieren: Ich war ja schon seit Wochen dabei zu überlegen,  wie ich es dieses Mal vermeiden könnte mich so dämlich wie im vergangenem Jahr anzustellen - war ich doch damals bei meinem ersten LARP-Einsatz reichlich überfordert mit der Entwicklung der wirklich unerträglichen Charaktereigenschaften der Kaufmannsgattin, die ich mir zugelegt hatte.

 

Was ist der Spieletreff? - Der Samstag steht im Zeichen des Liverollenspieles. Wobei wir dieses ohne große Regeln spielen, also nicht nach DragonSys oder ähnlichen Systemen. Man konstruiert seinen Charakter also nicht nach Punkten und ob etwas klappt (z.B. ein Zauber) wird anhand des Rollenspieles entschieden. Gerade Neulingen und Rollenspielverspielten alten Hasen macht es im Allgemeinen großen Spaß. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, auch wenn sich im Laufe der Zeit eine Historie für das Königreich Wülmersen ergeben hat.1

Holzi aka MumbelmoreHorst lacht noch heute darüber und erzählt es jedem gern, blöderweise habe ich ja sogar darüber geschrieben - es geht nichts über ein kleines bisschen mediale Selbstdarstellung.

Also hinein ins Vergnügen des Spielertreff Wülmersen.

Das wirklich Gemeine (und ich (ge)meine gemeine) ist bei einem solchen Treffen, dass man ja als profaner Teilnehmer so gar keine Ahnung davon hat welche Spielherausforderungen auf einen zukommen. Sowas mag ich ja eigentlich gar nicht. Mein Sicherungswollen wehrt sich gegen die Infos, die man vorab bekommt:

Es gelang
mir vorab aus unserem Zauberspiegel-Mitarbeiter (und Freund) Holzi bei einem unauffällig geplanten Spionagegespräch schon im Frühsommer zumindest die Information zu ermitteln, dass er als Streckenposten wieder die Person des wahrhaft wirren und verwirrenden Obermagiers Mumblemore ins Leben rufen würde. Offensichtlich war der ehrwürdige Herr, der die Metaebene überstanden und dabei die Bodenhaftung etwas verloren hatte, im vergangenen Jahr so beliebt gewesen, dass man ihn wiederbelebte. Darauf zumindest konnte ich mich also einstellen. Mehr war nicht heraus zu bekommen, das half mir nicht wirklich weiter.

 
 

Wülmersen - Haupstadt des Reiches WülmersenDas "andere Wülmersen" hat auch eine bewegte Geschichte, aber nicht so sehr wie das vom "König Thomas, dem Alten Sack".
 
Wülmersen, praktischerweise nicht nur der Name des Reiches von König Thomas (warum man ihm mit dem Ruf "Auf König Thomas, den alten Sack" seine Referenz erweist weiß ich noch immer nicht) sondern auch der Name der Hauptstadt, wird durchzogen vom Fluss Wülm, der in das Mare Wülmaticum mündet.
 
Ebenfalls angrenzend an dieses Meer sind die anderen Länder nämlich Puritanien, Zhankreich und Ennem. Von wesentlicher Bedeutung im Lande Wülmersen ist die Universität für Zauberei, die Academia Wülmatica - in der auch der bereits genannte Mumblemore seine einstige Heimat hatte, bevor er sich für die Metaebene entschieden hatte.

Karte der Academia WülmaticaIn dem kleinen Dörfchen Ersen an der Wülm gibt es ein Feenkönigreich und in ganz Wülmersen wird die Göttin Wülma verehrt.
 
In diesem Jahr sammelte sich wieder allerlei Volk in Wülmersen, der Hauptstadt des Landes Wülmersen. Doch dort wurde es nicht benötigt.
 
Am anderen Endes des Reiches war die Akamedia Wülmatica, das Hogwarts Wülmersens, in Not. Nach der Besetzung durch die inzwischen vertriebenen Shankara, war dort das blanke Chaos zurückgeblieben.
 
Unter Führung von Mumblemore und anderen Zauberkundigen - unter ihnen die Adlata Mumblemores, der es gelang gemeinsam mit ihren Mitzauberern die Tore der Akademia zu öffnen - machte sich allerlei Volk auf den Weg, um zu retten was zu retten war. Unter dem Volk auch ein Handdelsherr und seine Gattin.
 
Handelsherr - dieses Mal ohne Bart - hätten Sie ihn erkannt?Der Kaufmann fühlte sich deplatziert, hatte er doch gedacht, er müsse in die Bücher sehen, hier und da das Budget kürzen oder mit weisen Sprüchen von den Gesetzen des Gewinns und  des Break-Even-Points die ausländischen Herren hier in Wülmersen beeindrucken.
 
Aber gegen die Folgen einer Invasion und Zauber zeigten sich er und seine Gattin völlig überfordert. Zumal seine Gattin Angst zeigte (Anmerkung der Gattin: Sie hatte die ausdrückliche (!) Anweisung erhalten, sich dieses Mal nicht so daneben zu benehmen und schüchtern zu sein.)
 
Während also nun Paladine und Zauberer versuchten die Schutzzauber des alten Pontifex zu überlisten, der allüberall herumwirbelnden "Wilden Magie" auszuweichen, die Ordnung in der Akademie wiederherzustellen und die Laylines neu zu knüpfen, waren der Kaufmann und seine Frau zwar bemüht, aber doch vergleichsweise nutzlos.
 
Der Handelsherr tat, was er am Besten konnte:  Herumstolzieren, mit seinen Handelswaren herumwinken und Damen mit schokoladig-feinem alkoholischem Getränk beglücken, das er in seinem großen Beutel an seiner Seite trug. Gleich zu Beginn wurde es problematisch für die Ambitionen des Handelsherren, als er bei einem der offiziellen Mitarbeiter Wülmersens als zu interessiert an Geschäften erkannt wurde. Schnell ließ er das große, struppige und harte Braunei wieder in seinem Beutel verschwinden.
 
Irgendwann verloren sich die verschiedenen Mitglieder der Truppe. Die einen - vornehmlich die Paladine - begaben sich an die Türen des Herrenhauses und der Bibliothek. Vor allem letztere war zunehmend bedroht durch die Schutzzauber. Hier kamen die "Pompfer" zum Einsatz, die unter Opferbereitschaft ihres Lebens dazu bereit waren, Mumblemore und die Nichtkämpfer zu beschützen.
 
Das Verhalten der beiden Handelseheleute und ihrer Kämpen wurde zunehmend unkoordinierter. Die Gattin und ein Kämpe entdeckten den Dekan der Akademie - oder besser gesagt entdeckten sie lediglich seine Stimme - im Brunnenraum. Er hatte sich durch ein ... was war das noch ... Dimensionstor? Beamen? (Ach ne, das war woanders) Zaubern? (das kommt davon, wenn man Magieunkundigen etwas darüber erzählen will) während des Überfalls in Sicherheit bringen können - und war nun irgendwo gefangen. Währenddessen waren zwei Paladine auf der Suche nach dem dringend benötigten Klerikalen - und der Handelsherr versuchte zwei Studentinnen der Akademie zu becircen, die das Inferno überlebt hatten
 
Da geschah was geschehen musste: Der Handelsherr wurde von wilder Beherrschungsmagie überfallen. Aber noch bevor er sich dessen so recht bewußt werden konnte und seinen Begleitern vermitteln konnte, dass er jetzt das Sagen hatte, überfielen ihn die Schutzzauber - und fortan war er unfähig mit seinen Gefährten zu sprechen oder Dinge aufzuheben. Lediglich mit anderen Verfluchten konnte er Kontakt aufnehmen. 
 
Einigen Paladinen gelang es dank ihrer heilerischen Fähigkeiten gerade noch sein Leben zu retten. Für die Gattin, die den Zustand zunächst als so gar nicht unangenehm empfand, gab es bald nichts Wichtigeres mehr als den Gatten zu retten, der schließlich verwahrt er das Geld und schafft Neues heran.
 
So verlor die Akademia alle Bedeutung für sie, bis sie ihren Mann mittels zweier Zauber und dem Mönch von Wülmersen wieder erlösen konnte. (Gut war nur, dass dem Handelsherrn nicht bewußt wurde, dass die Gattin sich vor allem deshalb um die Heilung bemühte, da sie langsam der Tatsache überdrüssig geworden war einen tumben Mann hinter sich her zu ziehen, der zu den unpassendsten Momenten aufstampfte, ihr infernalisch auf die Schulter klopfte oder einfach mit dumpfem Blick mitten auf dem Weg stehen blieb).
 
Dann warf sich das Weib des Handelsherren ins Getümmel. Mit einem Bannzauber bannte sie die Schutzzauber und half den Kriegern diese schützenden (und eigentlich brauchbaren) Helfer in Schach zu halten. Denn der alte Pontifex war verschwunden, und nur ein neuer Pontifex konnte die Schutzzauber mit neuen Anweisungen versehen. Aber dafür mußte man nun wieder ins Haupthaus - und das konnte offensichtlich nur gemeinsam gelingen.
 
Schließlich wurde genau dies deutlich: Man würde Gestalten aus den verschiedenen Gruppen benötigen um die Laylinien wieder zu verknüpfen. Andere tapfere Mitstreiter hatten die Lichtedelsteine ergattert und gemeinsam bildete man die neunköpfige Gruppe, die sich hinab in die Untergewölbe des Herrenhauses wagte.
 
Es gelang sich auf die Schwingungen der Laylinien einzustimmen und durch eine mysteriöse Gestalt aus einer fernen Dimension erfuhren sie die Stellen, von denen aus die Laylinien neu gespannt werden sollten.
 
Bei Sonnenuntergang begannen die Ausgangspunkte zu leuchten, die neun Erwählten erleuchteten die Edelsteine, und die Frau des Handelsherren war eine der Auserwählten, die das Licht zum Zentrum des Herrenhauses bringen durften. Die Lichter verbanden sich in der magischen Schale und so wurden die Laylinien neu geknüpft, die Pontifica hatte ihre erste Aufgabe erfüllt und alles war wieder gut.
 
Die offizielle Zeit des Spiels endete mit der Prämierung jener Beteiligten, die sich durch besonderen Mut hervor getan hatten, durch besonders originelle Kostüme oder als bester Bauer (wie bitte?)
 
Am Endes dieses Spieltages gingen alle zurück in die "Out-Time" und kehrten der Welt des Landes Wülmersen den Rücken, um in dem "anderen Wülmersen", dem Hofgut mit seinen Gebäuden und Freuden, den Abend in aller Gemütlichkeit ausklingen zu lassen...
 
Quellen:
1 http://www.wuelmersencon.de/
2 Website des Hofgutes Wülmersen.

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