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Männer der Zukunft: Manfred Wegener

Manfred WegenerManfred Wegener

 

Perry Rhodan startete im September 1961 bei Moewig. Ein halbes Jahr später erschien Mark Powers bei Pabel, zunächst innerhalb der Utopia-Reihe und später als eigenständige Serie. Bis Anfang 1965 machte der "Held des Weltalls" dem "Erben des Universums" Konkurrenz. Und viele der Autoren, die für Mark Powers geschrieben haben, findet man auch bei den Serien, die 1966-1969 auf dem Markt waren.

 

Manfred WegenerRen Dhark, Rex Corda und Ad Astra versuchten, Perry Rhodan Marktanteile abzunehmen. Erst danach war klar: Es kann nur einen geben.

H.G. Francis war der einzige Autor, der für Mark Powers, Ren Dhark, Rex Corda und Ad Astra geschrieben hat. Im Grunde gab es aber neben der Rhodan-Crew ein "zweites Team" von Autoren, die in der Lage waren, SF in Fortsetzungsform zu verfassen. Zu den denjenigen, die in diesem "zweiten Team" zu finden waren, gehört auch Manfred Wegener, der mit Francis befreundet war.

Manfred Wegener wurde 1935 in Danzig geboren. Kurz vor Kriegsende floh die Familie nach Dänemark und kam von dort nach Heiligenhafen. Wegener ergriff den Beruf des Matrosen, fuhr kreuz und quer durch die Welt. Zu seinem bewegten Lebenslauf gehören Zeiten in der Hochseefischerei, als Bergmann und im Montagebau. Und auch in der Binnenschiffahrt sammelte er Erfahrungen. Anfang der sechziger Jahre begann er eine Tätigkeit als Schleusenwärter. Und hier fand er erstmals Zeit, um schriftstellerisch aktiv zu werden. Neben Science-Fiction schrieb er Krimis, Spionageromane und Western. 1974 machte er das Schreiben zum Hauptberuf. Lange Zeit verfasste er auch Romane für die Serie "Seewölfe", die ihm thematisch wie auf den Leib geschnitten war. 1999 verstarb Wegener.

Manfred Wegener gehört zu den vielseitigsten Heftromanschreibern. Würde man ein Werksverzeichnis erstellen, könnte man die Serien und Reihen Jerry Cotton, Kommissar X, Butler Parker, Franco Solo, Kojak, Plutonium Police, schwarze Fledermaus, Bastei Spionage, Mark Hellmann, Seewölfe, Ronco, John Cameron und Lassiter darin finden. Am Anfang seiner schriftstellerischen Tätigkeit stand aber die SF.
 
Die Zeitverbrecher1964 stieg er mit einem Zeitreiseabenteuer in die Serie Mark Powers ein. Unter der Ägide von Lore Matthaey schickte er seine Protagonisten in die Zeit der Varusschlacht. In der zweiten Hälfte der Serie gehörte er neben H.G. Francis, Jeff Mescalero, Peter Theodor und W.W. Shols zu den wichtigsten Autoren. Allerdings gab es bekanntlich bei Mark Powers keinen richtigen Roten Faden, es handelte sich mehr um abgeschlossen Einzelabenteuer.

Notruf vom Neunten PlanetenDies änderte sich bei Wegeners nächsten beiden Serien. 1966 schrieb er zunächst mit Francis bei Kelters Ren Dhark, bevor das Duo zu Bastei wechselte, um die eigene Serie Rex Corda "Der Retter der Erde" rauszubringen.

Auf den Covern der Romane prangte zwar "die neue große utopische Serie von H.G. Francis und M. Wegener", aber der eigentliche Kopf und Ideenlieferant der Serie war doch allein Francis. Und als dieser nach dem Ende von Rex  Corda bei Pabel "Ad Astra" schrieb, waren alle Corda-Autoren wieder mit dabei, nur Wegener fehlte.

Angriffsziel TransmitterRex Corda war dynamischer als die große Konkurrenz, heute würde man sagen actionreicher, aber auch in weiten Teilen sehr stark am Vorbild angelehnt (Stichwort Mutanten).

Der Rote Faden war viel ausgeprägter als in den ersten Bänden von Rhodan, allerdings gab es auch schon nach etwas mehr als 30 Bänden einen ausgesprochenen Höhepunkt, der erstmal schwer zu toppen gewesen wäre. Mit dem Orathonen Sigam Agelon hatte man einen charimatischen Gegenspieler für Rex Corda aufgebaut und die Konfrontation zwischen Laktonen und Orathonen als Serienhintergrund war zweifellos damals aktueller als das Ensemble mit Arkon und dem Robotregenten seinerzeit bei PR. 

Der galaktische BluffAuch bei Science Fiction aus dem Hause Zauberkreis, schrieb zunächst hauptsächlich der Autorenkreis von Rex Corda und Ad Astra. Und so findet man hier auch die meisten Soloromane Wegeners. Ein paar waren auch schon bei Utopia erschienen. Seine Einzelromane drehen sich um Zeitreisen, Freundschaften, Abenteuer auf lebensfeindlichen Planeten oder lesen sich wie Serienromane von Rex Corda oder Perry Rhodan. Raumschiffskommandanten befinden sich auf schwieriger Mission und bemühen sich nach Kräften, die eigenen Waffen nur dann einzusetzen, wenn es nicht mehr anders geht.

Konterschlag CentauriEine Vorankündigung:
"Stanley F. Ellen soll im Auftrag des Terranischen Oberkommandos der Flotte eine aufständige Kolonie "befrieden" sprich rücksichtslos ausrotten. Ellen ist dafür bekannt, dass er solchen Aufgaben immer nach seinen eigenen Ansichten interpretiert. Aber dieses Mal ist die Flottenführung darauf vorbereitet und wartet nur darauf, dass Ellen eine Befehlverweigerung begeht. Trotzdem hat das Schlitzohr einen Plan, aber der ist nur sehr schwer umzusetzen und auch seine engsten Mitarbeiter fragen sich, ob ihr Kommandant noch all seine Sinne zusammen hat. "
(Ankündigung zu Konterschlag Centauri bei UWS)

Ende der sechziger gibt es einen Bruch. Wegener wird zum Stammautoren bei Kommissar X. Erst 1975/76 folgen wieder ein paar SF-Romane für Basteis Commander Scott und Kelters Gemini.

Inzwischen hatte Wegener mit den seit 1975 erscheinenden Seewölfen auch eine Serie gefunden, in die er seine Erfahrungen aus der Seefahrt einbringen konnte. Dort zählte er zu den wichtigsten Autoren und war auch als Redakteur und Lektor tätig.

Erst nach Einstellung der Seewölfe 1990 gab es wieder Science Fiction von Wegener. Er war an der Buchfassung von Ren Dhark und an der Serie Raumschiff Promet Neue Abenteuer beteiligt. Der Blitz Verlag veröffentlichte einen Roman in der Reihe Promet Sternenabenteuer. 

Manfred Wegener gehört zu den jungen Autoren, die Anfang der sechziger Jahre direkt im Heftebereich einstiegen sind. Er bekam sofort die Gelegenheit im Serienbereich mitzuarbeiten. Leider waren seine Serien aber nicht auf Dauer erfolgreich. Nach dem Einbruch im SF-Bereich Ende der 60er Jahre orientierte er sich um, schrieb Krimis und Seefahrerromane. Wegener steht dabei für viele andere Autoren, die sich nicht auf die Science Fiction beschränken konnten, sondern ein breites Themenspektrum im Heftbereich abdecken mussten.

 
Die fahrt in den TodUtopia:
(1965/66)
438 Die Verbannten von Devils Port (Neuauflage bei Blitz Utopische Klassiker)
439 Dem Tode entronnen (Neuauflage bei Blitz Utopische Klassiker)
459 Die Fahrt in den Tod

Zauberkreis SF:
(1966-1970)
7 Einsiedler der Ewigkeit 1 (Neuauflage bei Mohlberg Utopische Welten Solo)
8 Einsiedler der Ewigkeit 2 (Neuauflage Mohlberg Utopische Welten Solo)
29 Van Doorens Stern
37 Unternehmen Miramaar
46 In der Gammafalle
55 Der galaktische Bluff
62 Vorstoß in die Ewigkeit
66 Sternenstaffel Campbell
71 Stern der toten Seelen
Die Irrfahrt der Osiris86 Die Kugel aus dem All
97 Konterschlag Centauri (Utopische Welten Solo)

Gemini:
(1976)
13 Endstation Tumulus
26 Die Irrfahrt der Osiris

Serien:
Mark Powers:
7 Titel (1964-1966)
erster Band: 31
letzter Band: Utopia 478

Ren Dhark:
2 Titel (1966)
erster Band: 3
letzter Band: 9

Rex Corda:
Am Abgrund der Zeit6 Titel (zwei mit H.G. Francis) (1966/67)
erster Band: 2 (mit Francis)
letzter Band: 23

Commander Scott:
6 Titel (1975/76)
erster Band: 10
letzter Band: 39

Raumschiff Promet:
Sternenabenteuer: 1 Band (1998)
Nr. 1
 
Neue Abenteuer: 1 Titel (1998)
Nr. 1 (zusammen mit Konrad Schaef, W.K. Giesa u. Achim Mehnert)
 
 
Manfred Wegener
(1935-1999)
erste Veröffentlichung: 1964
letzte Veröffentlichung: 1999
Pseudonyme: Calvin F. MacRoy, Gregory Kern (VP)


Kommentare  

#16 Advok 2024-06-16 02:11
Noch ein SF-Titel von ihm:
Seewölfe 700: "Die Zeitwoge".
Ein Einzelroman, der die Thematik des Films "Der letzte Countdown" aufgreift.

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Die Nachrichten sind noch immer ein Stiefkind im Zauberspiegel. Es passiert viel, auch in unserer "kleinen beschaulichen" Medienwelt.

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