Schwartz, Stephan - Dornröschen und andere Märchen (Hörbuch)

Dornröschen und andere Märchen
gelesen von Stephan Schwartz

nach der Urfassung der Märchensammlung der Gebrüder Grimm

Musik: Thomas M. Körber
Produktion und Regie: Sven M. Schreivogel und Stephan Schwartz

Laufzeit: 71,29 Minuten / 9.95€ auf CD (Download bei Claudio 7,99€)
Verlag: SdK-Media
ISBN 978-3937995038
September 2006

Dornröschen, Rapunzel  - sattsam bekannte Märchen. Es gibt sie in allen möglichen Varianten und Variationen. Als Kindertheater, Musical, süßlich kitschig als Walt-Disney-Film, mit Schauspielern verfilmt und als Comic, als "political correct" emanzipierte Variante. Nun also auch noch ein weiteres Hörbuch?

Wer Kinder hat, weiß um die Bedeutung eines gut gemachten Hörspiels. Vor allem während einer längeren Autofahrt kann es die Rettung sein, wenn die 'Baggage' mal eine Stunde lang nicht fragt "Wie lange dauert es denn noch?" oder sich mit leeren Bonbontüten bewirft.

Das Hörbuch "Dornröschen und andere Märchen" ist aber mehr als nur Beschäftigungstherapie für gelangweilte Kinder.

Leider halte ich die Musik für nicht besonders gelungen. Es muss kein Orchesterwerk sein, das man einsetzt, aber ich fand sie etwas zu "mager".

Was soll man zu der Stimme des Vorlesers schon sagen? Ich habe eine echte Vorliebe für die Stimme von Stephan Schwartz: Sie ist präsent, ohne aufdringlich zu sein, hat eine angenehme Stimmlage, und der Ex-Schauspieler versteht es hervorragend, sie einzusetzen. Kein Wunder, dass er auch nach seinem Rückzug aus dem aktiven Filmgeschäft beschäftigt ist. Weibliche Stimmen werden als solche erkennbar ohne albern zu klingen, Rapunzel wirkt nicht wie ein kleiner Schrumpelgnom vor der Pubertät. Ich glaube, Stephan Schwartz könnte mir auch die Gelben Seiten vorlesen.

Die Märchen selbst sind natürlich nichts Neues. Für mich bestand das Neue darin, dass man bei dieser Aufnahme darauf achtete, sich möglichst nah an die Urfassung von Wilhelm und Jacob Grimm aus der Sammlung von 1812 zu halten. 

Bei aller Authentizität sind die Märchen (übrigens handelt es sich um Dornröschen, Rapunzel, Schneewittchen, Frau Holle, Rumpelstilzchen und Hans im Glück) weiterhin kindgerecht. Da sie nicht darauf ausgelegt sind, ihre Wirkung aus der theatralischen Betonung auf die Spannungsstellen zu beziehen, besteht die Faszination darin, dass beim Hörer "das Kino im Kopf" stattfindet. Das macht es vielleicht weniger aufregend für fernsehgesättigte Actionliebhaber, aber gerade deswegen umso interessanter und empfehlenswerter.

Prädikat: Ich will mehr! Vor allem auch unbekanntere Märchen! 

 

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