Ritterduelle und dunkle Geheimnisse - DER VERLORENE SCHATZ DER TEMPELRITTER II
Ritterduelle und dunkle Geheimnisse
DER VERLORENE SCHATZ DER TEMPELRITTER II
DER VERLORENE SCHATZ DER TEMPELRITTER II
Leider stützten sich die Drehbuchautoren Philip LaZebnik und Soren Frellesen nicht so stark wie im ersten Teil auf Forschungsergebnisse, die das Geschehen real denkbar machen. Immerhin aber benutzten sie einen real existierenden geschichtlichen Hintergrund. Ausserdem berücksichtigten sie einen Drehort, in dem sich das Ganze dann wunderbar einbetten ließ.
Jedes Jahr im August (genauer gesagt in der 32. Kalenderwoche) findet in Visby, der geschichtlich bedeutendsten Hafenstadt Gotlands, ein mittelalterliches Spektakel statt. Für die gesamte Woche verwandelt sich die Stadt in jenes Visby des Mittelalters. Die Menschen kleiden sich danach und auch der Handel wird auf jene Zeit angeglichen. Es gibt in dem Rahmen ein Ritterturnier, Bogenschießwettbewerbe etc.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Templer auch auf Gotland gewesen sind. Immerhin war diese Insel bedeutend für den gesamten Ostseehandel. Im Verlauf seiner Geschichte war Visby praktisch die Gründerstadt der Hanse. Von dort gingen die Impulse aus, die den großen Handelsring schließlich schufen.
Das Drehbuch spinnt seine Geschichte um ein Ereignis, das nach der Zerschlagung der Templer statt fand. 1361 fiel der dänische König Valdemar IV mit einem gewaltigen Heer über Visby her. Er ließ die Landbevölkerung zu Tausenden massakrieren und belagerte schliesslich die Burg. Die Bewohner ergaben sich dem König und er zog in Visby ein, gab der Stadt aber schon nach zwei Tagen seine Rechte wieder.
Um den Einzug des Königs in die Stadt rankt sich eine Legende, nach der eine Frau ihr Herz an den König verloren hatte und ihm die Tore öffnete. Jedes Jahr wird der Prozess und ihre Hinrichtung wegen Hochverrats auf dem Mittelalterfest durchgespielt.
Hier nun setzten die Autoren an. Sie schufen die Geschichte von Sigrid, die wegen dieses Verrats lebendig eingemauert wurde. In Wahrheit war sie unschuldig, denn sie war die Geliebte des örtlichen Grossmeisters des Tempelritter. Sigrid aber bewahrte das Geheimnis um den Schatz der Templer, weshalb nun die Schwarze Bruderschaft sehr daran interessiert ist, ihr Geheimnis an den Tag zu bringen.
Ein Jahr nach der Jagd auf den Schatz also kehrt Katrine in den Sommerferien nach Bornholm zurück. Schon als die Kinder sich das erste Mal am Hafen treffen, beobachten sie das erneute Eintreffen der Schwarzen Bruderschaft. Kurz darauf wird Katrines Vater entführt.
Nis findet eine Karte, nach der es eine Verbindung der Tempelritter zur Insel Gotland gibt. Es liegt nahe, dass Christian von der Schwarzen Bruderschaft dorthin entführt wurde, weil einst der heilige Gral bei dem gefundenen Schatz auf Bornholm fehlte. Die Schwarzen könnten vermuten, dass der Vater, der jetzt Großmeister der Tempelritter ist, das Versteck kennt.
Die Kinder reisen nach Visby, wo sie einen entfernten Onkel von Katrine aufsuchen. In Visby findet gerade ein einwöchiges Mittelalter-Spektakel statt. Onkel Sven hält die Sache mit der Schwarzen Bruderschaft und der Verfolgung durch die Kinder für ein Rollenspiel und verrät sie.
Im Museum der Stadt werden sie mit der Geschichte der Stadt konfrontiert. Dort erfahren sie, dass Sigrid neueren Forschungen nach in einer anderen Kirche eingemauert wurde. Sie suchen diese auf, werden jedoch von der Bruderschaft überrascht. Sven taucht auf und befreit sie aus der misslichen Lage. Wieder im Museum wurde ein Handschuh gestohlen, der Sigrid gehörte. Die Kinder werden des Diebstahls verdächtigt.
Sie beschließen, sich wie alle anderen mittelalterlich zu kleiden, um nicht aufzufallen. Katrine findet einen Kelch, den sie an sich nimmt, weil er die gleichen Initialien wie der Handschuh trägt. Sie werden von den Schwarzen gefangen genommen und in einen Keller gesperrt. Als Katrine weggebracht werden soll, gelingt Nis die Flucht. Er fordert den Großmeister der Bruderschaft zu einem Ritterduell heraus. Zwar gewinnt Nis den Kampf (etwas zufällig), dennoch wird Katrine fortgeschafft. Da alle Zuschauer es für ein inszeniertes Spiel halten, greift niemand ein.
Katrine wird von Sven befreit. Um sie vor der Bruderschaft zu schützen, gibt er sie als Sigrid aus, die in einer Prozession zur Kirche geschafft und eingemauert wird. Sven entpuppt sich als der wahre Drahtzieher der Entführung. Die anderen drei kommen zu spät. Katrine aber findet mittels des Ringes einen Weg, den Turm zu verlassen.
In einem Kerkerraum trifft sie auf Sven und Christian. Um ihren Vater zu retten, öffnet Katrine mittels des Ringes die Schatzkammer. Da sich der Gral darin aber nicht befindet, versucht Sven sie in seiner Wut zu töten. Nis, Mathias und Fie haben inzwischen die Stadtbevölkerung aufgewiegelt und stürmen mit ihnen das Gewölbe. Der Kelch, den Katrine an sich genommen hatte, entpuppt sich als der wahre Gral.
Im Gegensatz zum ersten Film unterlaufen den Autoren ein paar kleine logische Fehler. Aber diese fallen nicht wirklich ins Gewicht und stören auch nicht den Gesamtablauf. Der wurde um diverse Abenteuer- und Actionkomponenten erweitert. So ist denn der Film deutlich rasanter ausgefallen. Ihm fehlt allerdings dadurch ein wenig der Mystery-Touch, der dem Vorgänger noch anhaftete.
Die einzige Auffälligkeit ist jene Sache, dass Katrine sich aus dem zugemauerten Turm befreit, indem sie eine Bodentür öffnet (was eben im Film weder gezeigt noch gesagt wird). Die Szene wurde gedreht, warum sie aus dem fertigen Film entfernt wurde, ist nicht zu beantworten.
Clever ist wirklich die Wahl des Drehortes. Der grösste Teil wurde direkt während der Mittelalter-Woche in Visby gedreht, sodass die Kulissen vorhanden waren und man dadurch eine Menge an Kosten einsparen konnte. Zudem bekommt der Streifen eine sehr authentische Wirkung. So fallen dann auch die in Kutten gehüllten Mitglieder der Schwarzen Bruderschaft in dem Trubel nicht auf, was für sie natürlich äußerst günstig ist.
Man trägt der Tatsache Rechnung, dass die Kinder ein Jahr älter geworden sind. Mathias, Nis und Katrine sind Teenager geworden (was zumindest Katrine optisch auch kaum verbergen kann). Zwischen den beiden Jungs entsteht eine kleine Rivalität und beide werben in verschiedener Form um die Gunst Katrines (wunderbar sind dabei besonders die zuweilen bissigen Kommentare der kleinen Fie dazu, besonders wenn ihr Bruder sich mal wieder tölpelhaft verhält). Katrine, die sich zunächst zu Mathias hingezogen fühlt, triff am Ende die einzig richtige Entscheidung, da sie erkennen muss, dass ihre Freundschaft gefährdet ist. "Zwei Freunde sind besser als eine Liebe", antwortet sie, als sie nach einer Entscheidung zwischen den beiden gefragt wird.
Mit diesem Film ist eine durchaus würdige Fortsetzung entstanden, die auch nicht den Fehler begeht, den ersten Teil praktisch zu wiederholen. Zwar gibt es wieder ein paar Rätsel zu lösen, um dem Geheimnis näher zu kommen, doch steht der Abenteuercharakter deutlicher im Vordergrund. Aufgrund eben einiger kleiner Fehler lässt er etwas die Sorgfalt des ersten vermissen, aber Kleinigkeiten kann man schon mal verzeihen. Es wäre vielleicht nett gewesen, die Motivation Svens zu erklären, warum er den Gral sucht, doch das fehlt leider.
TEMPELRIDDERNES SKAT II ist trotzdem gut gemachtes, anständiges Kino für jede Altersklasse. Eine Wahl, die man nicht bereuen muss. In Teil 3 verlassen wir die nördlichen Gefilde, aber das ist Stoff für einen weiteren Artikel (der eigentlich nur für einen Teil konzipiert war).
TEMPELRIDDERNES SKAT II
(Der verlorene Schatz der Tempelritter II)
Logo - Dänische DVD-Box - M&M/Nordisk
Deutsches DVD-Cover - GalileoMedien
Szenenfotos - dfi.dk
Jedes Jahr im August (genauer gesagt in der 32. Kalenderwoche) findet in Visby, der geschichtlich bedeutendsten Hafenstadt Gotlands, ein mittelalterliches Spektakel statt. Für die gesamte Woche verwandelt sich die Stadt in jenes Visby des Mittelalters. Die Menschen kleiden sich danach und auch der Handel wird auf jene Zeit angeglichen. Es gibt in dem Rahmen ein Ritterturnier, Bogenschießwettbewerbe etc.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Templer auch auf Gotland gewesen sind. Immerhin war diese Insel bedeutend für den gesamten Ostseehandel. Im Verlauf seiner Geschichte war Visby praktisch die Gründerstadt der Hanse. Von dort gingen die Impulse aus, die den großen Handelsring schließlich schufen.
Das Drehbuch spinnt seine Geschichte um ein Ereignis, das nach der Zerschlagung der Templer statt fand. 1361 fiel der dänische König Valdemar IV mit einem gewaltigen Heer über Visby her. Er ließ die Landbevölkerung zu Tausenden massakrieren und belagerte schliesslich die Burg. Die Bewohner ergaben sich dem König und er zog in Visby ein, gab der Stadt aber schon nach zwei Tagen seine Rechte wieder.
Um den Einzug des Königs in die Stadt rankt sich eine Legende, nach der eine Frau ihr Herz an den König verloren hatte und ihm die Tore öffnete. Jedes Jahr wird der Prozess und ihre Hinrichtung wegen Hochverrats auf dem Mittelalterfest durchgespielt.
Hier nun setzten die Autoren an. Sie schufen die Geschichte von Sigrid, die wegen dieses Verrats lebendig eingemauert wurde. In Wahrheit war sie unschuldig, denn sie war die Geliebte des örtlichen Grossmeisters des Tempelritter. Sigrid aber bewahrte das Geheimnis um den Schatz der Templer, weshalb nun die Schwarze Bruderschaft sehr daran interessiert ist, ihr Geheimnis an den Tag zu bringen.
Ein Jahr nach der Jagd auf den Schatz also kehrt Katrine in den Sommerferien nach Bornholm zurück. Schon als die Kinder sich das erste Mal am Hafen treffen, beobachten sie das erneute Eintreffen der Schwarzen Bruderschaft. Kurz darauf wird Katrines Vater entführt.
Nis findet eine Karte, nach der es eine Verbindung der Tempelritter zur Insel Gotland gibt. Es liegt nahe, dass Christian von der Schwarzen Bruderschaft dorthin entführt wurde, weil einst der heilige Gral bei dem gefundenen Schatz auf Bornholm fehlte. Die Schwarzen könnten vermuten, dass der Vater, der jetzt Großmeister der Tempelritter ist, das Versteck kennt.
Die Kinder reisen nach Visby, wo sie einen entfernten Onkel von Katrine aufsuchen. In Visby findet gerade ein einwöchiges Mittelalter-Spektakel statt. Onkel Sven hält die Sache mit der Schwarzen Bruderschaft und der Verfolgung durch die Kinder für ein Rollenspiel und verrät sie.
Im Museum der Stadt werden sie mit der Geschichte der Stadt konfrontiert. Dort erfahren sie, dass Sigrid neueren Forschungen nach in einer anderen Kirche eingemauert wurde. Sie suchen diese auf, werden jedoch von der Bruderschaft überrascht. Sven taucht auf und befreit sie aus der misslichen Lage. Wieder im Museum wurde ein Handschuh gestohlen, der Sigrid gehörte. Die Kinder werden des Diebstahls verdächtigt.
Sie beschließen, sich wie alle anderen mittelalterlich zu kleiden, um nicht aufzufallen. Katrine findet einen Kelch, den sie an sich nimmt, weil er die gleichen Initialien wie der Handschuh trägt. Sie werden von den Schwarzen gefangen genommen und in einen Keller gesperrt. Als Katrine weggebracht werden soll, gelingt Nis die Flucht. Er fordert den Großmeister der Bruderschaft zu einem Ritterduell heraus. Zwar gewinnt Nis den Kampf (etwas zufällig), dennoch wird Katrine fortgeschafft. Da alle Zuschauer es für ein inszeniertes Spiel halten, greift niemand ein.
Katrine wird von Sven befreit. Um sie vor der Bruderschaft zu schützen, gibt er sie als Sigrid aus, die in einer Prozession zur Kirche geschafft und eingemauert wird. Sven entpuppt sich als der wahre Drahtzieher der Entführung. Die anderen drei kommen zu spät. Katrine aber findet mittels des Ringes einen Weg, den Turm zu verlassen.
In einem Kerkerraum trifft sie auf Sven und Christian. Um ihren Vater zu retten, öffnet Katrine mittels des Ringes die Schatzkammer. Da sich der Gral darin aber nicht befindet, versucht Sven sie in seiner Wut zu töten. Nis, Mathias und Fie haben inzwischen die Stadtbevölkerung aufgewiegelt und stürmen mit ihnen das Gewölbe. Der Kelch, den Katrine an sich genommen hatte, entpuppt sich als der wahre Gral.
Im Gegensatz zum ersten Film unterlaufen den Autoren ein paar kleine logische Fehler. Aber diese fallen nicht wirklich ins Gewicht und stören auch nicht den Gesamtablauf. Der wurde um diverse Abenteuer- und Actionkomponenten erweitert. So ist denn der Film deutlich rasanter ausgefallen. Ihm fehlt allerdings dadurch ein wenig der Mystery-Touch, der dem Vorgänger noch anhaftete.
Die einzige Auffälligkeit ist jene Sache, dass Katrine sich aus dem zugemauerten Turm befreit, indem sie eine Bodentür öffnet (was eben im Film weder gezeigt noch gesagt wird). Die Szene wurde gedreht, warum sie aus dem fertigen Film entfernt wurde, ist nicht zu beantworten.
Clever ist wirklich die Wahl des Drehortes. Der grösste Teil wurde direkt während der Mittelalter-Woche in Visby gedreht, sodass die Kulissen vorhanden waren und man dadurch eine Menge an Kosten einsparen konnte. Zudem bekommt der Streifen eine sehr authentische Wirkung. So fallen dann auch die in Kutten gehüllten Mitglieder der Schwarzen Bruderschaft in dem Trubel nicht auf, was für sie natürlich äußerst günstig ist.
Man trägt der Tatsache Rechnung, dass die Kinder ein Jahr älter geworden sind. Mathias, Nis und Katrine sind Teenager geworden (was zumindest Katrine optisch auch kaum verbergen kann). Zwischen den beiden Jungs entsteht eine kleine Rivalität und beide werben in verschiedener Form um die Gunst Katrines (wunderbar sind dabei besonders die zuweilen bissigen Kommentare der kleinen Fie dazu, besonders wenn ihr Bruder sich mal wieder tölpelhaft verhält). Katrine, die sich zunächst zu Mathias hingezogen fühlt, triff am Ende die einzig richtige Entscheidung, da sie erkennen muss, dass ihre Freundschaft gefährdet ist. "Zwei Freunde sind besser als eine Liebe", antwortet sie, als sie nach einer Entscheidung zwischen den beiden gefragt wird.
Mit diesem Film ist eine durchaus würdige Fortsetzung entstanden, die auch nicht den Fehler begeht, den ersten Teil praktisch zu wiederholen. Zwar gibt es wieder ein paar Rätsel zu lösen, um dem Geheimnis näher zu kommen, doch steht der Abenteuercharakter deutlicher im Vordergrund. Aufgrund eben einiger kleiner Fehler lässt er etwas die Sorgfalt des ersten vermissen, aber Kleinigkeiten kann man schon mal verzeihen. Es wäre vielleicht nett gewesen, die Motivation Svens zu erklären, warum er den Gral sucht, doch das fehlt leider.
TEMPELRIDDERNES SKAT II ist trotzdem gut gemachtes, anständiges Kino für jede Altersklasse. Eine Wahl, die man nicht bereuen muss. In Teil 3 verlassen wir die nördlichen Gefilde, aber das ist Stoff für einen weiteren Artikel (der eigentlich nur für einen Teil konzipiert war).
TEMPELRIDDERNES SKAT II
(Der verlorene Schatz der Tempelritter II)
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