Civil War Chronicles - Band 4: Sterben für den Süden
Civil War Chronicles
Band 4: Sterben für den Süden
Durango und seine Männer befinden sich weiterhin auf dem Weg zu General Lee, als es ihnen gelingt, eine Agentin der Nordstaaten gefangen zu nehmen. Bei ihr befindet sich Will Calhoun, der wie sein Bruder Larry ebenfalls in die Dienste Alan Pinkertons eingetreten ist. Larry und eine Einheit Nordstaatler befreien den Bruder, und Durango und seine engsten Vertrauten können entkommen.
Wiederum kreuzen sich die Wege Durangos und der Calhouns. Zwei Jahre zuvor, im Juli 1861, sammeln sich die Truppen des Nordens und des Südens um das Shenandoahtal herum. Beide Seiten sind voller Zuversicht, dass sie den Bürgerkrieg in kurzer Zeit für sich entscheiden können, als es an dem kleinen Fluss Bull Run zum ersten großen Aufeinandertreffen der beiden Kriegspartien kommt.
Durango und seine Männer verüben einen Anschlag auf das Schienennetz, um die Nachschubwege des Feindes zu unterbrechen. Larry Calhoun ist Passagier eines Zuges, und er erkennt die anstehende Bedrohung für die Bewohner des Shenandoahtals. Er kehrt auf die Farm seines Vaters Brett Justin zurück und schafft es nicht, ihn und seine zwei Brüder Josh und Will zur Flucht zu bewegen. Im Verlauf der Ereignisse gelangt ein Südstaatentrupp auf die Farm und tötet Brett Justin und Josh. Durango kann gerade noch verhindern, dass Will getötet wird, der aber schwört ihm ewige Rache.
Die Truppen des Nordens rücken vor und am Bull Run kommt es zur Konfrontation mit den Verbänden des Südens. Der Vormarsch der Yankees wird zurückgeschlagen und die Einheiten der Konföderierten gehen in die Offensive.
Einige Zeit später kommt es zu einem erneuten Zusammentreffen. Durango und seine Männer gehen unerkannt nach Washington, um dort zwei Kisten Geld an sich zu nehmen. Ein Blockadebrecher hatte ein Ladung Baumwolle nach Europa gebracht. Die Männer gelangen in kleinen Gruppen in die Stadt, werden aber von Will Calhoun erkannt. Als ein Soldat Durangos verwundet wird, fliegt das Unternehmen der S
dstaatler auf. Unter großen Verlusten gelingt es den Rebellen, das Geld hinter die eigenen Linien zu schaffen.
Will trifft im Zuge der Ereignisse auf seinen Bruder Larry. Der ist in die Dienste Alan Pinkertons getreten und kann seinen Bruder überzeugen, ebenfalls als Spion für Präsident Lincoln zu arbeiten.
Der vierte Band verfügt über einen vergleichbaren Aufbau wie schon der dritte. Durango und seine Männer befinden sich auf dem Weg zu General Lee, und er erinnert sich zurück, als er einige Zeit zuvor ein weiteres Mal auf die beiden Calhoun-Brüder gestoßen ist. Die Rahmenhandlung hat Alfred Wallon neu verfasst. Bei den beiden Vergangenheitsepisoden handelt es sich um zwei Bände aus seiner Serie Rio Concho: „Das Grauen von Bull Run (Rio Concho 12) und „Der Schattenreiter (Rio Concho 16).
Will Calhoun ist nach wie vor traumatisiert, da er die Ermordung seines Vaters und seines Bruders Josh mit ansehen musste. Verantwortlich macht er dafür Durango, obwohl der Leutnant ihm seinerzeit das Leben rettet und das weitere Wüten der Südstaatensoldaten auf der Calhoun-Farm unterbindet.
Nach den ersten beiden vollständigen Romanen wirken die beiden in Band drei eingeschobenen Rio Concho Episoden zunächst wie zwei Heftromane, die der Vollständigkeit halber in diese Edition der Civil War Chronicles eingewoben werden. Nun erscheinen in diesem vierten Band zwei weitere Geschichten, die die Dynamik zwischen Durango und den Calhouns weitererzählt. Das ist spannend geschrieben und macht Spaß auf mehr. Am Ende des Bandes können die Kontrahenten entkommen und es ist wahrscheinlich, dass die Männer wieder auf einander treffen werden. Alfred Wallon hat bereits angekündigt, dass er diese Ausgabe der Chronicles mit zwei neuen Romane abschließen wird und es bleibt zu wünschen, dass die Calhouns darin ebenfalls eine Rolle spielen.
Neben der Fehde, die sich zwischen den Beteiligten weiterentwickelt, lässt der Autor zumindest wieder die erste Geschichte vor dem Hintergrund einer historischen Kulisse ablaufen. Die Schlacht am Bull Run gilt als die erste große Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs, in dem die verfeindeten Parteien das erste Mal in großer Zahl aufeinandertreffen. Die Verluste auf beiden Seiten halten sich im Verhältnis zu den noch anstehenden Schlachten in Grenzen und die Auswirkungen haben keinen nennenswerten Einfluss auf den weiteren Verlauf des Krieges, aber trotzdem stellt die Schlacht am Bull Run eine Zäsur da. Beide Seiten glauben bis dahin, dass sie den Krieg schnell für sich entscheiden können. Der Süden kann den Norden zwar überraschend zurückdrängen, kann aber nicht weiter auf Washington vorrücken. Trotzdem entsteht ein psychologischer Vorteil für den Süden, denn die Truppen des Nordens waren denen des Südens leicht überlegen und die Verluste des Nordens fallen etwas höher aus. Der Norden versteht, dass er die Truppen des Südens nicht in wenigen Tagen besiegen kann.
Im Roman schauen sich Zivilisten aus dem Norden die Kampfhandlungen an wie in einem Theaterstück, in dem Glauben, dass ihre Truppen die Schlacht erfolgreich beenden werden. Wallon hat sich das nicht ausgedacht. Die Nordstaatler haben geglaubt, dass nach dem Beschuss von Fort Sumter die Rebellen am Bull Run endgültig besiegt werden, und das wollten sich viele Leute nicht entgehen lassen. Als die Südstaatler unverhofft standhalten und dann sogar noch die eigenen Truppen zurückdrängen, müssen sie zusehends die Flucht ergreifen.
In der zweiten Episode werden Durango und seine Männer auf ein Kommandounternehmen geschickt. Sie sollen sich in die Hauptstadt Washington schleichen und dort zwei Kisten mit Geld an sich nehmen und in den Süden bringen. Die Handelsblockade der Nordstaaten bewirkt, dass Handelsschiffe nicht mehr in die Häfen des Südens einlaufen können. So ankert das Schiff am Potomac River und die Konföderierten schaffen das Geld in das eigene Gebiet.
Wieder trifft Durango auf die Calhouns und es ist vor allem Will, der sich an den Südstaatlern rächen will. Will ist mittlerweile, wie sein Bruder Larry, Agent bei Alan Pinkterton, der einen Nachrichtendienst aufbaut und den Präsidenten mit kriegswichtigen Informationen versorgt. Alan Pinkerton hat wie auch Präsident Abraham Lincoln einen kurzen Auftritt.
Alfred Wallon schafft es wieder, den amerikanischen Bürgerkrieg in zwei Teilromanen zum Leben zu erwecken. Und wieder treten einige historische Persönlichkeiten auf, die die Geschichten bereichern und die Romane in den historischen Kontext setzen. Weiter geht es im Oktober mit den nächsten beiden Bänden dieser spanenden Reihe über den amerikanischen Bürgerkrieg.
09/2024