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Ronco Tagebücher 51: Der Tod des Häuptlings

Ronco Tagebücher 51:
Der Tod des Häuptlings

Nach über 40 Jahren werden die Ronco Tagebücher um vier Romane erweitert. Diese Artikelserie setzt in den alten Tagebüchern der Heftromanserie ein und leitet zu den neu geschriebenen Romanen über, die die Abenteuer Roncos zu einem Ende führen.


Die Ermordung des alten Häuptlings Taglio hat den Konflikt zwischen den Apachen und den Weißen vollends entfacht. Die Indianer überfallen die Farmen entlang des Rio Doro und töten jeden, der ihnen in die Hände fällt.

Major Fly und eine Abordnung Soldaten schwärmen aus Fort Calhoun aus, um die weißen Siedler zu schützen. Es scheint allerdings unmöglich, das riesige Areal mit einer einzigen Einheit zu überwachen und daher sollen sich die Farmer an einer Station sammeln, um in einem Wagentreck zurück ins Fort geleitet zu werden. Ronco erhält den Auftrag, die Siedler in Sicherheit zu bringen. Er wird misstrauisch, als nur junge, unerfahrene Kavalleristen die Sicherung der Wagen übernehmen sollen, lässt sich aber doch von Fly überreden. Der Major brauche die erfahrenen Soldaten, um weiter Jagd auf die Apachen zu machen.

Hinter Roncos Rücken braut sich ein Komplott zusammen. Fly paktiert mit den geheimnisvollen Hintermännern, die seit einiger Zeit Waffen an die Indianer verkaufen. Ronco ist ihnen dabei im Weg und sie beauftragen ihn mit der Führung des Wagentrecks. Fly informiert die Apachen über die Route des Trecks und lockt sie mit einer Ladung Waffen, die in einem der Wagen mitgeführt werden. Die Apachen überfallen den Treck und Fly und seine Verbündeten haben ihre Ziele erreicht. Der Krieg wird fortgeführt und der Waffenhandel kann fortgeführt werden. Außerdem legen sie Spuren, die auf Roncos Schuld am Massaker hinweisen. Er überlebt den Überfall und setzt sich geschockt nach Mexiko ab.


Fazit

 

Mit dem 51. Roman der Ronco-Tagebücher legt Dietmar Kuegler einen Schlüsselroman vor, der einige Handlungsfäden zusammenführt und die Fährten für neue Geschichten legt.

Der Leser erfährt, dass es sich bei dem Verräter in Fort Calhoun um niemandes geringeres als Major Fly handelt. Fly war bis dahin immer wieder als Widersacher Roncos in Erscheinung getreten, so dass der unsympathische Offizier in den Kreis der Verdächtigen rückt. Zu Beginn der Geschichte lässt Kuegler sich Ronco und Fly noch annähern, um Fly dann vollends als den gesuchten Verräter zu entlarven. Der Leser wohnt einem Treffen Flys mit einem Teil der geheimen Hintermänner teil, die Waffen an die Indianer verkaufen.

Zuerst beschleichen Fly noch Gewissensbisse, als er die Route des Trecks an die Apachen verrät. Zu tief ist er allerdings in die Machenschaften verstrickt, als dass er jetzt noch aussteigen könnte. Außerdem möchte er das viele Geld nicht missen, dass ihm einen gehobenen Lebensstil ermöglicht.

Der Leser erfährt zudem einiges über die Waffenhändler und deren wahren Motive. Kopf der Bande ist der Unternehmer Andrew Hilton. Er hält die Lebensmittel für die Apachen zurück, um sie in einen kriegerischen Konflikt zu drängen. Er hat sich die Verkaufsrechte an dem Land der Indianer gesichert und ist nun brennend daran interessiert, dass die Apachen nach einem Krieg von ihrem Land vertrieben werden. Neben den Indianern versorgt er auch die Armee mit Waffen, so dass er an dem Konflikt durch beide Seiten Geld verdient. Geldgeber des Unterfangens ist Standfort. Er ist der stellvertretende Direktor eines Unternehmens aus Mexiko, dass sich durch den Krieg ebenfalls einen großen finanziellen Gewinn erhofft.

Ronco steht der Bande seit einiger Zeit im Weg, und daher planen sie Ronco die Schuld für den Überfall in die Schuhe zu schieben. Nach dem Überfall setzt sich der paralysierte Ronco über die Grenze nach Mexiko ab, was zunächst wie ein Schuldeingeständnis wirkt.

An einer weiteren Stelle entwickelt sich ein Konflikt, der Ronco in Zukunft wahrscheinlich noch beschäftigen wird. Sadie Duke kommt nach Fort Calhoun, um seine Verlobte Helen zu sich nach Hause zu holen. In den Wirren der Indianerüberfälle rettet Ronco Helen aus den Händen der Apachen, die die Frau fast vergewaltigt hätten. Helen verliebt sich daraufhin in Ronco, wovon der junge Scout aber nichts bemerkt. Helen kommt bei dem Überfall auf den Treck ums Leben und Ronco würde wahrscheinlich niemals mit den Gefühlen Helens konfrontiert werden, hätte sie nicht kurz vor ihrem Ableben einen Brief an Sadie geschickt, in dem sie ihm ihre Liebe zu Ronco gesteht und die Verlobung auflöst.

Dieser Roman ist einer der Höhepunkte der Tagebücher. Das Material, das Kuegler in dieser Geschichte unterbringt, hätte auch für mehrere Episoden gereicht. Seite an Seite häufen sich die Entwicklungen und die Schlinge um Roncos Hals zieht sich unerbittlich zu. Das ist alles spannend geschrieben und der Leser begibt sich in die letzte Dekade der Tagebücher, denn diese werden mit dem 60. Roman beendet sein.


Ronco 350/ Tagebücher 51
Das Massaker
Dietmar Kuegler
Von Dietmar Kuegler überarbeitete Ausgabe in:
Ronco. Die Tagebücher Band 26
Erscheinungsdatum: 2022
Blitz Verlag

09/2024

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