Das Gesetz des Westens - Band 2: Fort Carrington in Gefahr
Das Gesetz des Westens
Band 2: Fort Carrington in Gefahr
Im Jahr 1866 bricht in Montana das Goldfieber aus. Goldsucher strömen in das Gebiet und durchqueren dabei das Territorium der Sioux. Die US-Regierung plant eine Reihe von Forts entlang des Bozeman Trails nach Montana zu errichten, um die Goldsucher vor den Indianern zu schützen.
Vertreter der Regierung versuchen den Häuptling Crazy Horse zu Verhandlungen über eine sichere Passage zu bewegen. Die Sioux durchschauen das doppelte Spiel und ziehen gegen die Weißen in den Krieg.
In den Wirren der Ereignisse ist das Halbblut Bud auf der Suche nach einem weißen Wolf. Das Tier hatte seinen Vater getötet und der Junge sinnt auf Rache. Wie besessen streift er durch die Gegend, um das verhasste Tier zu finden. In seiner Begleitung befindet sich der Pelzjäger Portugee, der darauf hofft, dass der Junge von seinem Vorhaben ablässt.
Als die beiden die Sioux bei den Angriffsvorbereitungen auf das jüngst errichtete Fort Carrington beobachten, geraten sie auf dem Rückweg in einen Kampf, in dem der Armeeoffizier Fetterman mit seiner Einheit in eine Falle gerät und fast vollständig aufgerieben wird. Portgee gelangt zurück ins Fort und kann die verbliebenen Soldaten warnen. Bud streunt weiterhin durch die verschneite Gegend und trifft schließlich endlich auf den Wolf.
Im zweiten Band der Serie „Das Gesetz des Westens“ erzählt Peter Dubina über die Ereignisse, die zum Fetterman-Massaker führten. Diese Schlacht war die zweite Auseinandersetzung, in der Indianer siegreich aus einer Schlacht mit der US-Armee hervorgehen konnten. Die Anzahl der getöteten Soldaten wurde nur durch die Schlacht am Little Big Horn River übertroffen, die einige Jahre später stattfand. Fetterman überlebte die Schlacht und wurde daraufhin seines Kommandos enthoben.
Peter Dubina nimmt sich bei der Schilderung einige künstlerische Freiheiten hinaus. Der Ablauf der wahren Ereignisse hätte den Umfang eines Heftromans wahrscheinlich gesprengt und so konzentriert sich der Autor auf die wesentlichen Fakten und hüllt sie in eine Westerngeschichte.
Der befehlshabende Offizier Fettermans war tatsächlich Colonel Carrington, der nach dem Massaker ebenfalls in Ungunst fiel und seine Reputation als Offizier nicht mehr herstellen konnte. Im Roman ist das Fort nach seinem Namen benannt. In der Realität wurde entlang des Bozeman Trails Fort Phil Kearny errichtet, von dem die Soldaten die passierenden Weißen zu schützen versuchten.
Dubina baut mit dem Halbblut Bud und seiner Suche nach dem weißen Wolf einen Handlungsstrang ein, der die historischen Fakten in einen Roman einweben soll. Der Roman ist spannend und flüssig geschrieben, allerdings wäre eine höhere Seitenzahl wünschenswert gewesen. An einigen Stellen wirkt die Handlung etwas überfrachtet und einige Handlungsstränge hätten etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Gern hätte der Leser die Ereignisse aus der Perspektive Fettermans erlebt und etwas mehr über Bud erfahren. Der ist nämlich der Sohn eines Weißen und der Tochter eines der Häuptlinge der Sioux. Trotzdem gelingt es ihm, einen spannenden Roman zu schreiben, der auch heute noch zu unterhalten weiß.
Der Roman erschien erstmals im Jahr 1969 im Franz Schneider Verlag unter dem Titel „Im Land der Büffeljäger“. Im Antiquariat dürfte er vereinzelt noch erhältlich sein, aber trotzdem ist die Anschaffung der vorliegenden Ausgabe empfehlenswert. Sie erscheint im stabilen Kartonumschlag in einer Taschenbuchausgabe zu einem angemessenen Preis. Ein Blick sei auf das Cover gerichtet, das besonders gut gelungen ist.
Alfred Wallon berichtet auf seiner Facebookseite, dass er nach dem Tode Dubinas die Rechte an 55 Romanen erhalten hat. Er möchte die Romane des Westernautoren einer jüngeren Generation zugänglich machen und nutzt neben den Veröffentlichungen in den Western-Legenden des Blitz-Verlages diese Reihe dazu.
11/2024