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Western (nach 1980) - The Missing (The Missing)

Spätwestern (nach 1980)The Missing
(The Missing)

Maggie Gilkeson bewirtschaftet mit ihren beiden Töchtern Lilly, 16 Jahre alt, und Dot, 8 Jahre alt, eine kleine Ranch. Brake Baldwin, ihr Lebensgefährte, unterstützt sie dabei gemeinsam mit Emiliano. Maggie arbeitet auch als Ärztin. Eines Tages taucht Samuel Jones auf, ihr Vater, der sie, ihren kleinen Bruder und ihre Mutter vor dreißig Jahren im Stich gelassen hat. Er hat sein Leben bei den Indianern verbracht. Maggie weißt ihn, nach dem sie einen Muskelriss bei ihm behandelt hat, schroff ab.

 

Tommy Lee Jones und Cate BlanchettDie Kühe kalben. Deshalb verbringen Brake, Emiliano und die Mädchen den nächsten Tag auf der Weide. Als im Morgengrauen Dots Pferd alleine zurückkehrt, macht sich Maggie auf den Weg. Sie findet Emiliano von Pfeilen getötet, Brake grausam zu Tode gequält und aufgehängt. Dot hatte sich versteckt, alles mit angehört und gesehen wie ein Indianer Lilly mitgenommen hat.

Maggie hat ihren Vater in Verdacht. Der sitzt allerdings in der Stadt wegen Trunkenheit im Gefängnis. Dem Sheriff ist dieser Überfall nichts Neues. Auch andere Farmer haben die Apachen schon überfallen, schon andere junge Frauen und Mädchen entführt. Er telegrafiert der Armee, die die Indianer bereits Richtung Norden nach Colorado verfolgt. Mehr kann, will er nicht tun. Samuel Jones wird freigelassen.

The MissingAm nächsten Morgen will Maggie der Spur allein folgen. Ihre Tochter, die sich nicht abweisen lässt, geht mit. Ihr Vater taucht auf der Ranch auf. Er erzählt ihr, das es Weiße und Indianer waren, die den Überfall begangen haben. Sie seien, den Spuren nach, Richtung Süden nach Mexiko unterwegs um die Frauen zu verkaufen, 17 Mann. Jones wird sie führen.

Ein Farmhaus am Abend. Indianer töten die Männer, die Frau, verschleppen das kleine Mädchen. Am nächsten Tag tauchen Maggie und ihr Vater dort auf. Während sie und Dot die Toten begraben, sieht sich Jones in Ruhe im Haus um. Ein Trupp Soldaten unter dem Kommando von Leutnant Jim Ducharme nimmt Jones fest. Sie halten ihn für den Mörder, wollen ihn hängen. Maggie kann es gerade noch verhindern, nennt Samuel zum ersten Mal seit Jahren wieder ihren Vater. Sie erzählt dem Leutnant von der Absicht der Indianer nach Mexiko zu gehen, hofft das der sie verfolgt. Allerdings hat Ducharme andere Befehle. Er soll gefangene Indianer zurück ins Reservat bringen. Dort hatte es nämlich, provoziert durch die Armee, einen blutigen Aufstand gegeben. Viele Apachen seien geflohen. Maggie zieht mit Jones weiter auf der Spur der Mörder und Entführer.

Die Verfolger - Jones und BlanchettUnterwegs stößt Dot auf den umgestürzten Wagen eines Photographen, der mit blutigen Augen und Händen tot im Inneren liegt. Lebende Klapperschlangen sind auf einem Busch in der Nähe aufgehängt. Nun weiß Jones wer ihr Gegner ist: ein Brujo, eine Art Hexenmeister der Indianer.

Während Lilly ihren Entführern beim Ausweiden eines Hirsches hilft, hat sie die Möglichkeit eine Pfeilspitze einzustecken, die sie in der Nacht zu einem Fluchtversuch nutzen will. Der scheitert allerdings, als sie versucht eine junge Mutter und ihr Baby mitzunehmen. Als diese erkennt das ihr Kind tot ist, erschießt sie sich. Das Lager wird aufmerksam, Lilly wieder gefesselt. Der Brujo ist zornig, da er nun noch ein Mädchen besorgen muss.

Cate BlanchettAls Samuel und Maggie den Apachen einen Hinterhalt legen wollen, werden sie entdeckt und verfolgt. Auf der Flucht begegnen sie dem Chiricaua Kayitah und seinem Sohn Honesco, bei denen Jones eine Zeit lang gelebt hatte. Er will ebenfalls seine Tochter befreien. Honesco wurde von einer Kugel getroffen. Maggie behandelt ihn. Danach fällt sie in eine Art Dilirium, verursacht durch den dunklen Zauber des Brujo. Jones und Kayitah stehen ihrem Geist durch rituelle Gesänge bei, Dot rezitiert aus der Bibel. Einen Tag später geht es ihr besser. Jones und Kayitah reiten zum Lager um die Frauen zu befreien. Jones gerät in die Hände des Brujo, wir durch dessen Zauberei beinahe getötet. Kayitah stirbt beim Versuch seine Tochter und Lilly zu befreien.

Tommy Lee JonesSpäter zieht der Brujo mit der Hälfte seiner Männer los, um mexikanische Käufer ins Lager zu holen. Maggie, Samuel, Dot und Honesco nutzen ihre Chance, befreien die Frauen und fliehen in die Berge. Dort wollen sie in einer Art natürlichen Bergfestung die Nacht verbringen. Als der Brujo zurückkommt nimmt er voller Zorn sofort die Verfolgung auf, greift seine Gegner mit Brandpfeilen an. Es kommt zum entscheidenden Kampf zwischen Jones und dem Brujo, während die Frauen gegen die andere Indianer kämpfen. Nachdem Jones seinen Gegner nicht bezwingen kann, springt er mit ihm die Felsen hinab in den Tot. Der Tod des Brujo zwingt die überlebenden Apachen zum Rückzug.

Am nächsten Morgen reiten Maggie, Lilly, Dot und die anderen Frauen nach Hause.

The Missing erzählt seine Geschichte in rasantem Tempo. Von Anfang an liegt eine knisternde Spannung in der Handlung unterstützt auch durch die wunderbare Filmmusik von James Horner, der indianische Elemente in die Melodien einfließen ließ.

Der Western lebt von seinen hervorragenden Schauspielern. An erster Stelle Jenna Boyd, die die kleine Dot mit großer Überzeugungskraft spielt. Dann Cate Blanchett, die die resolute Maggie Gilkeson, die in einer Männer dominierten Welt versucht, sich nicht von Männern benutzen zu lassen, hervorragend darstellt. Und Tommy Lee Jones als Samuel, Maggies Vater, der lange Jahre unter Indianern gelebt hat. Auch Eric Schweig in der Rolle des bösen El Brujo ist sehr glaubwürdig.

Neben harter kompromissloser Action wartet The Missing mit viel indianischem Mystizismus auf. Konsequent werden auch die Dialoge zwischen Indianern untertitelt und nicht synchronisiert.
El Brujo (Eric Schweig)
Allerdings vermittelt der Western in Zeiten nach „Der mit dem Wolf tanzt“ wieder ein einseitiges Bild der Indianer als Bösewichte. Auch wenn El Brujo weiße Männer an die Seite gestellt werden, ist es doch er, der Anführer der Mörderbande, der im Gedächtnis bleibt. Die beiden Chiricaua- Apachen Kayitah und Honesco die Maggie helfen, wirken wie aus einem Western der 50ziger Jahre entlehnt, sind auch nicht wirklich Sympathieträger. Einzig die Figur des Samuel Jones vermag als „positiver“ Indianer zu überzeugen, und der ist ein Weißer im Apachenkostüm.

Trotz allem ein packender mitreißender New Western, der mit einer ungewöhnlichen Personenkonstellation aufwartet.

The Missing

Die Rollen und ihre Darsteller:
Samuel Jones - Tommy Lee Jones
Maggie Gilkeson - Cate Blanchett
Lilly Gilkeson - Evan Rachel Ward
Dot Gilkeson - Jenna Boyd
Brake Baldwin - Aaron Eckhart
Leutnant Jim Ducharme - Val Kilmer
Emiliano - Sergio Calderon
Kayitah - Jay Tavare
Honesco - Simon Baker
El Brujo - Eric Schweig

Regie: Ron Howard
Drehbuch: Ken Kaufmann, nach dem Roman „The last Ride“ von Thomas Eidson
Musik: James Horner
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 131 Minuten / 154 Minuten (Langfassung)

 

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